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Gemeinschaftsbilder der MiniChile - Kinder zum Thema „Gottes ...

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Eine Beilage <strong>der</strong> Zeitung „reformiert.“<br />

Nr. 14, 13. Juli 2012<br />

ZH I 253<br />

Schuld und Vergebung<br />

Wenn sich jemand vor uns entschuldigt,<br />

so muss er es sehr gut<br />

machen: sonst kommen wir uns<br />

selbst leicht als die Schuldigen vor<br />

und haben eine unangenehme<br />

Empfindung.<br />

Friedrich Nietzsche (1844-1900),<br />

Philosoph<br />

Dass Menschen in Schuld geraten,<br />

ist schlimm; aber sich schuldig zu<br />

fühlen und nicht an Vergebung<br />

glauben zu können, - das ist die<br />

Hölle.<br />

Eugen Drewermann (geb. 1940),<br />

dt. Theologe<br />

Ertragt einer den an<strong>der</strong>n und vergebt<br />

euch untereinan<strong>der</strong>, wenn<br />

jemand Klage hat gegen den an<strong>der</strong>n;<br />

wie <strong>der</strong> Herr euch vergeben<br />

hat, so vergebt auch ihr!<br />

Kolosserbrief 3,13<br />

Irren ist menschlich, vergeben göttlich.<br />

Alexan<strong>der</strong> Pope (1688-1744),<br />

engl. Schriftsteller<br />

Vergeben ist ein Geben ganz beson<strong>der</strong>er<br />

Art.<br />

Ernst R. Hauschka (geb. 1926),<br />

dt. Lyriker<br />

Vergebung ist keine einmalige Sache,<br />

Vergebung ist ein Lebensstil.<br />

Martin Luther King (1929-1968),<br />

amer. Theologe und Bürgerrechtler<br />

Vergebung ist die höchste Form <strong>der</strong><br />

Liebe.<br />

Reinhold Niebuhr (1892–1971),<br />

amer. Theologe<br />

Die Suche nach Sündenböcken ist<br />

von allen Jagdarten die einfachste.<br />

Dwight D. Eisenhower (1890-1969),<br />

amerik. General u. Politiker<br />

„Du bisch tschuld – näi Du!“<br />

Können Sie sich noch erinnern? Vor einem Jahr war in<br />

je<strong>der</strong> Zeitung täglich vom EHEC-Erreger zu lesen und wie<br />

viele Opfer im Norden Deutschlands er schon gefor<strong>der</strong>t<br />

hatte: mehrere Tote und viele Erkrankte. Fieberhaft wurde<br />

nach dem Verursacher gesucht und irgendwann, nach<br />

„Fehlvermutungen“ erfuhr die Öffentlichkeit dann, dass<br />

dieser Erreger in Sprossen entdeckt wurde, die von einem<br />

kleinen Bio-Hof in Bienenbüttel (D) geliefert wurden. Aha.<br />

Die waren also „schuld“. Die Quelle von viel Leid und Tod<br />

konnte gefunden und die Gefahr endlich gestoppt werden.<br />

Die Menschen konnten aufatmen und wie<strong>der</strong> alles gefahrlos<br />

essen. - Vielleicht noch ein schneller Gedanke daran,<br />

wie das nun für die Hofbesitzer sein wird, mit dieser Last,<br />

dieser Schuld zu leben… und dann kommen die nächsten<br />

Zeitungsmeldungen, die unsere Aufmerksamkeit for<strong>der</strong>n<br />

und EHEC und <strong>der</strong> Sprossenhof ist vergessen.<br />

Am Jahrestag im Juni erscheinen jedoch Artikel, die<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit diese Geschichte nochmals in Erinnerung<br />

rufen: Was ist aus den sicheren Beweisen geworden?<br />

Und aus dem Paar, das den Hof geführt hat? Kurz zusammengefasst:<br />

Gesicherte Beweise, dass <strong>der</strong> tödliche<br />

Erreger von diesem Hof und seinen Sprossen ausging,<br />

gibt es bis heute offenbar keine. Aber das Paar, das den<br />

Hof führt(e), ist in je<strong>der</strong> Hinsicht am Ende. „Mo<strong>der</strong>ne Hexenjagd“<br />

– schiesst es mir durch den Kopf. Innert Kürze<br />

wird aufgrund scheinbar wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

(die offenbar einer genaueren Prüfung nicht standhalten)<br />

das Lebenswerk eines Paares, ein florierendes biologisch<br />

geführtes Unternehmen zunichte gemacht und gleich noch<br />

zwei Menschen dazu. Als for<strong>der</strong>ten die über 50 Menschen,<br />

die am EHEC-Virus starben, und die vielen Tausend Erkrankten<br />

einen Tribut. Und im Zeitalter <strong>der</strong> digitalen Vernetzung<br />

weiss dies nun die ganze Welt. Ist dies nun unser<br />

mo<strong>der</strong>ner, wissenschaftlich-neutraler, aufgeklärter Umgang<br />

mit „Schuld“?<br />

Schuld „im Namen Gottes“<br />

Gerade in „unserem Fach“ beschäftigt(e) man sich viel<br />

mit Geschichte (die ganze Theologie- und Kirchengeschichte<br />

<strong>der</strong> letzten 2000 Jahre), die lei<strong>der</strong> „reich ist“ an<br />

Schuld und Schuld-Zuschieben, Vorurteilen, (Ab-) Wertungen<br />

und ungerechtfertigten Verurteilungen. Mich hat es oft<br />

beim Lesen „tschu<strong>der</strong>et“: was da „im Namen Gottes“ alles<br />

zerstört wurde, wie viele Menschen schlecht gemacht, verurteilt<br />

und zu Tode gebracht wurden; schrecklich! Das ist<br />

eine (kirchengeschichtliche) Tatsache,<br />

Reformierte Kirche<br />

Bonstetten<br />

www.kirchebonstetten.ch<br />

./.


Fortsetzung von Seite 1:<br />

die ich we<strong>der</strong> kleinreden noch schönfärben will. Was aber<br />

„als Gegengewicht“ auch nicht verschwiegen werden darf,<br />

ist die Tatsache, wie die Kirche – manchmal auch in Gemeinschaft<br />

mit dem Staat, <strong>der</strong> oft mitbeteiligt war – begangenes<br />

Unrecht wie<strong>der</strong> zu versöhnen versucht(e).<br />

Verfolgung <strong>der</strong> Täufer<br />

Zum Beispiel bei den Täufern, die praktisch von Beginn<br />

<strong>der</strong> Zürcher Reformation weg<br />

verfolgt und in <strong>der</strong> Limmat<br />

ertränkt o<strong>der</strong> hingerichtet<br />

wurden, so sie sich weigerten,<br />

ihren radikalen For<strong>der</strong>ungen –<br />

vereinfacht gesagt - nach mehr<br />

Bibeltreue abzuschwören. Am<br />

5. Januar 1527 wurde <strong>der</strong> erste<br />

Täufer, Felix Manz, in <strong>der</strong><br />

eiskalten Limmat ertränkt und<br />

nach fast 100 Jahren<br />

Verfolgung 1614 in Zürich <strong>der</strong><br />

letzte Täufer, Hans Landis,<br />

hingerichtet. Und nach weiteren<br />

fast 400 Jahren haben wir, die<br />

Zürcher Landeskirche, es<br />

„geschafft“, uns zur Mitschuld<br />

am Tod vieler Täufer in Zürich<br />

während und nach <strong>der</strong><br />

Reformation zu bekennen:<br />

Im Jahr 2004 lud die<br />

Zürcher Landeskirche die Nachfahren<br />

<strong>der</strong> verfolgten Zürcher<br />

Täufer zu einer Gedenkfeier ein.<br />

Es kamen über 100 <strong>der</strong> <strong>zum</strong><br />

Teil bis nach Amerika<br />

Ausgewan<strong>der</strong>ten (weil in<br />

Europa Verfolgten) zu dieser<br />

Feier, in <strong>der</strong> es <strong>der</strong> Zürcher<br />

Landeskirche auch darum ging,<br />

das damalige Unrecht<br />

anzuerkennen und mit dem<br />

Aufstellen einer Gedenktafel in <strong>der</strong> Ufermauer <strong>der</strong> Schipfe<br />

ein Zeichen <strong>der</strong> Versöhnung zu setzen. Seither kommen<br />

laufend amerikanische Nachfahren <strong>der</strong> Zürcher Täufer hierher<br />

und besuchen die Stätten, wo sich ihre Vorfahren vor<br />

ihren Verfolgern versteckten (Täuferhöhle bei Bäretswil)<br />

und ertränkt wurden.<br />

Zwar ist es – am Ufer <strong>der</strong> Limmat – nur ein Stein. Aber<br />

er schafft Verbindung, im besten Fall Versöhnung. Auch<br />

über viele Jahrhun<strong>der</strong>te hinweg. Ein Schuldbekenntnis zeigt<br />

– so meint <strong>der</strong> heutige Grossmünsterpfarrer Christoph<br />

Sigrist in einem Interview in <strong>der</strong> kirchlichen Zeitschrift „notabene“<br />

– dass man nicht dem Auftrag des Evangeliums<br />

entsprochen hat. Man zeigt, dass man Fehler zugeben<br />

kann. Das Schuldbekenntnis gegenüber den Täufern wurde<br />

<strong>zum</strong> Türöffner für die Kontakte zu den heutigen Täufergemeinden.<br />

Die Erinnerung hat immer eine Wirkung in die<br />

Zukunft.<br />

Der Fall Anna Göldin<br />

Dasselbe gilt für die tragische Geschichte <strong>der</strong> Zürcherin<br />

Anna Göldin, die nach einem Hexenprozess und einem<br />

unter Folter erzwungenen Geständnis in Glarus <strong>zum</strong> Tode<br />

verurteilt und vor 230 Jahren und genau einem Monat (am<br />

13. Juni 1782) als eine <strong>der</strong> letzten „Hexen“ in Europa enthauptet<br />

wurde. Auch hier hat die Kirche Mitschuld auf sich<br />

geladen. Aber – gleich wie bei den Täufern – nicht alleine,<br />

son<strong>der</strong>n im Verbund mit dem Staat und honorablen Bürgern.<br />

In ihrem Fall sogar ein sehr honorabler Bürger: <strong>der</strong><br />

Steckbrief <strong>der</strong> Anna Göldi (auch: Göldin); erschienen am<br />

9. Februar 1782 in <strong>der</strong> „Zürcher Zeitung<br />

(Quelle: Wikipedia)<br />

Arzt, Ratsherr, Richter und Regierungsrat Johann Jakob<br />

Tschudi, <strong>der</strong> vermutlich (gemäss Recherchen von Walter<br />

Hauser; Hinweis <strong>zum</strong> Buch siehe unten) mit ihr, seiner<br />

Dienstmagd ein Verhältnis pflegte. Weil er als Ehebrecher<br />

für unfähig erklärt worden wäre, ein politisches Amt zu bekleiden,<br />

klagte er sie <strong>der</strong> Hexerei und Vergiftung an – bloss,<br />

um seine „Ehre“ und seine Ämter zu retten.<br />

Auch für diesen von<br />

Walter Hauser als<br />

Justizmord bezeichneten<br />

Prozess und die Schuld,<br />

die sich „Glarus“, „Zürich“<br />

und „die Kirche“ am Tod<br />

von Anna Göldin<br />

aufgeladen haben, gilt<br />

dasselbe wie bei den<br />

Täufern: Ein öffentliches<br />

Schuldeingeständnis ist ein<br />

Zeichen <strong>der</strong> Stärke (nicht<br />

<strong>der</strong> Schwäche) mit <strong>der</strong><br />

Wirkung, verletztes und<br />

zerstörtes Vertrauen zu<br />

heilen, Kaputtes wie<strong>der</strong>gut-zu-machen<br />

und <strong>der</strong><br />

Hoffnung auf neues Leben,<br />

das blühen darf. In diesem<br />

Sinne sind die Vorträge,<br />

Führungen und die<br />

öffentlichen Theatertouren<br />

zu Anna Göldi zu verstehen<br />

– in Zusammenarbeit mit<br />

Zürich Tourismus (Angaben<br />

dazu: siehe unten).<br />

Ent-Schuldigung <strong>der</strong><br />

Kirche<br />

„Die Kirche“ hat<br />

gegenüber einigen<br />

Menschen in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit Schuld auf sich geladen. Sie hat aber –<br />

gerade in letzter Zeit – Wege <strong>der</strong> öffentlichen Ent-Schuldigung<br />

gefunden, die offensichtlich versöhnende Wirkung<br />

haben. Es ist zu wünschen, dass sich auch „die Gesellschaft“<br />

bewusst wird, dass sie/wir „Opfer“ schaffen und<br />

Wege suchen müssen, diese Menschen zu rehabilitieren.<br />

Die Kirche hat gezeigt, dass es geht und wie wichtig und<br />

heilsam es für das Wohl betroffener Menschen sein kann!<br />

Pfarrerin Susanne Sau<strong>der</strong>-Ruegg<br />

Theatertouren zu Anna Göldi: Freitag, 27. Juli, um 19 Uhr<br />

und am Sonntag 9. September um 18 Uhr. Treffpunkt: Lindenhof<br />

Zürich. 23 Franken. Mehr Infos auf<br />

www.theatertours.eu und www.zuerich.com.<br />

Vorträge und Führungen in Zürich mit Walter Hauser und<br />

Nicole Billeter am 7. August, 4. September und 2. Oktober<br />

2012. Infos unter: www.annagoeldi.ch<br />

Buchtipp: Walter Hauser: Der Justizmord an Anna Göldi.<br />

Limmat Verlag, 2007.


<strong>Gemeinschaftsbil<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>MiniChile</strong> - Kin<strong>der</strong><br />

<strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> <strong>„Gottes</strong> schöne Welt“<br />

Diese Kunstwerke entstanden im Rahmen des <strong>MiniChile</strong>-Unterrichts <strong>der</strong> 2.-Klässler am 20. und 21. Mai 2012. Verwendet wurden<br />

Stücke, die auf dem Schulweg <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und in <strong>der</strong> Umgebung des Kirchgemeindehauses gefunden wurden.<br />

Fotos: Manuela Rapp<br />

Katja Peter und Stefan Zwicky nach ihrer<br />

vierhändigen Darbietung tänzerischer<br />

Klaviermusik verschiedener Stilrichtungen.<br />

Piano-Bar auf dem Kirchplatz am 29. Juni<br />

Nach dem Konzert unterhält Urs Egli die<br />

Gäste <strong>der</strong> „Piano-Bar“ auf dem Kirchplatz<br />

mit dezenter Musik.<br />

Die Gäste <strong>der</strong> Piano-Bar lauschen den<br />

Klängen des „Bar-Pianisten“ trotz dräuen<strong>der</strong><br />

Wolken und vereinzelter Tropfen.<br />

Fotos: JR


AGENDA 13. 7. – 29. 7. 2012<br />

GOTTESDIENSTE<br />

Sonntag, 15. Juli, 10 h<br />

Gottesdienst mit Pfrn. Susanne Sau<strong>der</strong><br />

Kollekte: Kovive, Ferien für Kin<strong>der</strong> in Not.<br />

Sonntag, 22. Juli, 10 h<br />

Familien-Gottesdienst mit Pfrn. Susanne<br />

Sau<strong>der</strong><br />

Taufe von Lyo Aven Hegetschweiler. Wir<br />

feiern in diesem „kin<strong>der</strong>freundlichen“ Gottesdienst<br />

nicht nur die Taufe dieses kleinen<br />

Jungen, son<strong>der</strong>n laden alle Eltern mit kleinen<br />

Kin<strong>der</strong>n, die vor kurzer o<strong>der</strong> längerer<br />

Zeit ihr Kindlein getauft haben, zur „Tauferinnerung“<br />

ein. Bitte Taufkerze mitbringen.<br />

Und wir weihen zusammen unseren neuen<br />

Taufbaum ein!<br />

Kollekte: Afghanistanhilfe, Vreni Frauenfel<strong>der</strong>.<br />

Sonntag, 29. Juli, 10 h<br />

Gottesdienst mit Pfrn. Susanne Sau<strong>der</strong><br />

Kollekte: Iras Cotis, Interrelligiöse Arbeitsgemeinschaft<br />

in <strong>der</strong> Schweiz.<br />

Die nächsten Taufsonntage<br />

26. August (Chilbi), 16. September, 28.<br />

Oktober, 18. November (3.Klass-Unti-<br />

SchülerInnen machen mit!), 16. (o<strong>der</strong> allenfalls<br />

9.) Dezember – je nach Wunsch.<br />

ÖKUM. MORGENGEBET<br />

Kein Morgengebet in den Sommerferien<br />

vom 16. Juli bis 17. August!<br />

KIRCHENCHOR<br />

Kürzlich hatte ich einen Auftritt mit einem meiner Chöre<br />

im schönen Aargau. Ich war zu früh da, und die Sonne<br />

schien sehr heiss. Auf <strong>der</strong> Suche nach einem schattigen<br />

Plätzchen (angesichts des Zustandes <strong>der</strong> Ozonschicht und<br />

meiner Frisur sehr empfehlenswert) landete ich in <strong>der</strong> örtlichen<br />

katholischen Kirche. Zufälligerweise wurde ich Zeuge<br />

eines beeindruckenden Schau- o<strong>der</strong> besser gesagt Hörspiels.<br />

Vier ältere Damen, welche die<br />

Szenerie kurz aufeinan<strong>der</strong>folgend durch<br />

verschiedene Eingänge betreten hatten,<br />

setzten sich, verteilt auf zwei räumlich<br />

getrennte Duos, in die Bänke und begannen,<br />

Gebete zu rezitieren. Sie taten<br />

dies in einer unglaublichen präzisen<br />

Synchronität, wie man sie sonst<br />

höchstens von Auftritten von Ursus und<br />

Nadeschkin, den Meistern des<br />

Synchronsprechens, kennt. Wer zwischendurch<br />

Luft holen musste, stieg beim<br />

nächsten Durchgang punktgenau wie<strong>der</strong><br />

ein, was auch zu interessanten Klangfarbenwechseln infolge<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Stimmkombinationen führte.<br />

Da sich die Avemarias und Vaterunser doch etwas gar<br />

oft wie<strong>der</strong>holten, begann ich im katholischen Gesangsbuch<br />

zu blättern und sah, dass hier alle Lie<strong>der</strong> einstimmig notiert<br />

sind. Ein Zurück (bzw. Vorwärts?) zur Einstimmigkeit beobachtet<br />

man zwar auch im reformierten Gesangbuch, vor<br />

allem bei den "mo<strong>der</strong>nen" Lie<strong>der</strong>n, doch ein ganz grosser<br />

Teil <strong>der</strong> Gesänge sind bei den Reformierten traditionell<br />

vierstimmig gesetzt. Bei den Bearbeitern fehlt erstaunlicherweise<br />

<strong>der</strong> grosse Johann Sebastian Bach (1685 -<br />

1750), doch alte Meister wie Vulpius (1570 - 1615, so nennt<br />

man sich, wenn man Fuchs heisst) o<strong>der</strong> Praetorius (1571 -<br />

1621, <strong>der</strong> Künstlername des Herrn Schultze) sind angemessen<br />

vertreten.<br />

Keine Proben in den Sommerferien vom<br />

16. Juli bis 17. August!<br />

Adressen<br />

Pfarrerin:<br />

Susanne Sau<strong>der</strong>-Ruegg, Kirchgemeindehaus,<br />

Chilestr. 7<br />

Telefon 044 701 15 81,<br />

Fax 044 701 15 88<br />

susanne.sau<strong>der</strong> @ zh.ref.ch<br />

Wie singt man reformiert?<br />

© Dieter Schütz / pixelio.de<br />

Sekretariat<br />

Adressän<strong>der</strong>ungen, Bestellungen, Abbestellungen:<br />

Silvia Frech, Kirchgemeindehaus<br />

Chilestrasse 7, 8906 Bonstetten<br />

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag:<br />

8 bis 12 Uhr<br />

Tel. 044 701 15 82,<br />

Fax 044 701 15 88<br />

ref.kirche.bonstetten @ bluewin.ch<br />

Impressum<br />

Herausgeberin:<br />

Evangelisch reformierte Kirchgemeinde<br />

Bonstetten<br />

Redaktion <strong>der</strong> Gemeindeseite:<br />

Martin Knitsch, Telefon 044 700 14 17<br />

martin.knitsch @ zh.ref.ch<br />

Redaktionsschluss:<br />

Freitag, 17. August für Nr. 16 vom<br />

31. August.<br />

Was ist schiefgelaufen, wenn mal ein "Satz" (so nennt<br />

<strong>der</strong> Musikwissenschaftler die mehrstimmigen Harmonisierungen)<br />

grottenschlecht klingt? Dann ist <strong>der</strong> Satz vermutlich<br />

neueren Datums und stammt <strong>zum</strong> Beispiel von <strong>der</strong> "Kommission".<br />

Ich habe mich bei <strong>der</strong> letzten Konfirmation jedenfalls<br />

gehütet, beim Lied "We shall overcome" (Nr. 860) die<br />

"offizielle" Harmonisierung zu verwenden. Sonst wäre ich<br />

bestimmt postwendend ins "CAS Kirchenmusik<br />

Jazz und Pop basic" <strong>der</strong><br />

zhdk (Zürcher Hochschule <strong>der</strong> Künste)<br />

zwangsverfrachtet worden, die Kommissions-Sätze<br />

können also durchaus<br />

auch als indirekte Arbeitsbeschaffungsmassnahme<br />

verstanden werden.<br />

Lei<strong>der</strong> gibt es keine youtube-<br />

Aufnahmen aus dem 18. Jahrhun<strong>der</strong>t,<br />

wir wissen folglich nicht, ob eine "normale"<br />

Gemeinde in <strong>der</strong> guten alten Zeit<br />

fähig war, vierstimmig zu singen. Wird<br />

man einmal unsere Gesangbücher<br />

ausgraben und sich fragen, wieso die<br />

Hälfte <strong>der</strong> Choräle ein- und die an<strong>der</strong>e Hälfte vierstimmig<br />

gesungen wurde? Wird man meinen, wir hätten vierstimmig<br />

gesungen? Was tun?<br />

Einen Chor vorne hinzustellen, löst das Problem nicht.<br />

Die "normalen" Gemeinde-Männer sowie die Tenorinnen<br />

werden trotzdem den Sopran eine Oktave tiefer mitsingen,<br />

was die geduldig einstudierte Vierstimmigkeit wie<strong>der</strong>um<br />

torpediert. "Einsingen" vor dem Gottesdienst, wie in vielen<br />

Gemeinden praktiziert? Ich schlage vor, dass wir ein einziges,<br />

ausgewähltes Lied tatsächlich vierstimmig können<br />

bzw. können werden. Das wäre dann unser "Gemeindelied"<br />

in einer etwas an<strong>der</strong>en Bedeutung des Wortes. Vorschläge<br />

nehme ich gern entgegen.<br />

Urs Egli, Organist

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