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Hausweg in den Freibergen - Jura Tourisme

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<strong>Hausweg</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Freibergen</strong><br />

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Les Reussilles Le Chaumont Les Emibois Variante ab:<br />

Le Cernil La Teurre Les Rouges-Terres<br />

Métairie du Cernil Les Cerlatez E Etang de la Gruère La Bosse<br />

La Chaux-des-Breuleux Les Chenevières T<br />

La Tourbière<br />

E<br />

T


Die Freiberge<br />

Bis <strong>in</strong>s 12. Jahrhundert war das unwirtliche Hochplateau zwischen dem<br />

heutigen La Chaux-de-Fonds und Bellelay nur schwach besiedelt. 1384<br />

erliess der damalige Besitzer, der Bischof von Basel, e<strong>in</strong>en Freibrief, der<br />

E<strong>in</strong>wanderern und deren Nachkommen, die <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> selbst rodeten, die<br />

Befreiung von sämtlichen Z<strong>in</strong>sen und Zehnten garantierte.<br />

Von diesem Angebot machten Bewohner von St.-Ursanne und Bellelay,<br />

aus der Herrschaft Valeng<strong>in</strong> und aus dem Burgund Gebrauch.<br />

Die so gerodeten Waldberge wur<strong>den</strong> fortan „Freiberge“ genannt.<br />

Die heute so typische, parkähnliche Landschaft entstand durch die<br />

spezielle Art der Rodung: Laubbäume wur<strong>den</strong> gefällt, weil das<br />

herabfallende Laub das Weideland bedeckte. Tannenwald wurde teilweise<br />

zum Bauen und Feuern gebraucht. E<strong>in</strong>zelne Tannen liess man als<br />

Schattenspender für das Vieh stehen.


Les Reussilles<br />

In <strong>den</strong> letzten Jahren setzt man <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Freibergen</strong> immer mehr auf sanften<br />

Tourismus und bietet <strong>in</strong> umgebauten, ehemaligen <strong>Jura</strong>häusern Zimmer<br />

und Ferienwohnungen an. Dazu kommen die Aussteiger und Wochenendaussteiger,<br />

die alte Häuser mehr oder weniger orig<strong>in</strong>algetreu renovieren.<br />

Mehrere Beispiele dazu f<strong>in</strong>det man längs der Strasse Richtung Bellelay<br />

bis zur Abzweigung beim Hof „Les Fraises“.<br />

Nach e<strong>in</strong>em kurzen Anstieg Richtung Le Cernil hat man e<strong>in</strong>en herrlichen<br />

Blick über das Hochplateau der Freiberge.


Das <strong>Jura</strong>haus<br />

Bis <strong>in</strong>s 17. Jahrhundert wur<strong>den</strong> die Häuser fast ausschliesslich aus Holz<br />

gebaut. Als das Holz wegen Hausbau, Beheizung und der Verwendung zu<br />

gewerblichen Zwecken (Glashütten) rar wurde, befahlen die Bischöfe von<br />

Basel, fortan aus Ste<strong>in</strong> zu bauen. So zog man die Mauern aus Kalkste<strong>in</strong><br />

hoch . Die tragende Grundkonstruktion blieb jedoch aus Holz.<br />

Das traditionelle <strong>Jura</strong>haus hat e<strong>in</strong>en quadratischen Grundriss und e<strong>in</strong><br />

grosses Satteldach. Die dicken Kalkste<strong>in</strong>mauern schützen vor W<strong>in</strong>d und<br />

Kälte. Auf dem wenig geneigten Satteldach bleibt der Schnee lange liegen<br />

und trägt so zur Isolation bei.<br />

Die Fenster zeigen die Anordnung im Innern: Alle Wohn- und<br />

Wirtschaftsbereiche s<strong>in</strong>d unter e<strong>in</strong>em Dach. Die kle<strong>in</strong>en Fenster im oberen<br />

Teil dienen vor allem der Belüftung der dah<strong>in</strong>terliegen<strong>den</strong> Lagerräume.<br />

Etwas grössere Fenster im Erdgeschoss zeigen die Anordnung der Ställe<br />

und Wohnräume.


Le Cernil<br />

Häusergruppe mit Häusern aus dem 17./18. Jahrhundert.<br />

Im Bundes<strong>in</strong>ventar der zu schützen<strong>den</strong> Bauten.<br />

Die meisten <strong>Jura</strong>häuser s<strong>in</strong>d gegen Südosten ausgerichtet, damit schützt<br />

das tiefliegende Dach im Westen vor dem „Wetterluft“ und im Nordosten<br />

vor der Bise. Die älteren Häuser haben auch im Wohnbereich kle<strong>in</strong>e<br />

Fenster, um <strong>den</strong> Wärmeverlust möglichst ger<strong>in</strong>g zu halten.<br />

E<strong>in</strong> Rundportal führt <strong>in</strong>s devant-clos (Tenn). Von dort aus erreicht man<br />

sowohl <strong>den</strong> Stall und <strong>den</strong> Wirtschaftsteil, wie auch <strong>den</strong> Wohnbereich.


Metairie du Cernil<br />

Um 1720 erbaut, gehörte ehemals dem Kloster Bellelay.


T<br />

La Tourbière<br />

Bis 1966 wurde hier Torf gestochen.<br />

Seit 1975 steht das Moor unter Naturschutz.


La Chaux-des-Breuleux<br />

Das Ortsbild von La-Chaux-des-Breuleux ist von nationaler Bedeutung.<br />

Am 12.Juni 1926 wütete e<strong>in</strong> Tornado und zerstörte mehrere Häuser. Unter<br />

Berücksichtigung der historischen Bedeutung wur<strong>den</strong> sie wieder<br />

aufgebaut, so auch e<strong>in</strong>e Frühform des jurassischen Bauernhauses mit<br />

e<strong>in</strong>em Vierschilddach.<br />

Die eher schmucklosen Fassa<strong>den</strong> der Häuser versuchte man<br />

aufzulockern, <strong>in</strong>dem man unter anderem die Ecken hervorzog, was auch<br />

e<strong>in</strong>en gewissen Schutz vor dem W<strong>in</strong>d bedeutete.<br />

Die aufkommende Uhren<strong>in</strong>dustrie beschäftigte viele Leute <strong>in</strong> Heimarbeit.<br />

Dafür brauchte es aber helles Licht, deshalb wur<strong>den</strong> an vielen Häusern<br />

tiefliegende, grosse Fenster angebracht.


Le Chaumont<br />

Nach <strong>den</strong> E<strong>in</strong>wanderern im 14.Jh. folgten im 16. und 18. Jh. weitere<br />

E<strong>in</strong>wanderungsschübe, als <strong>den</strong> von Bern verfolgten, mehrheitlich aus dem<br />

Emmental stammen<strong>den</strong> Täuferfamilien Asyl im Fürstbistum gewährt<br />

wurde.<br />

Deshalb f<strong>in</strong>det man <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Freibergen</strong> auch Haustypen, die dem<br />

Emmentaler Bauernhaus nachempfun<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. Der untere Teil ist, wie <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> <strong>Freibergen</strong> üblich, mit Kalkste<strong>in</strong>en hochgezogen, der obere Teil wie<br />

e<strong>in</strong> Emmentalerhaus aus Holz mit e<strong>in</strong>er „Ründi“.<br />

Die „Ründi“: Das auf der Giebelseite vorgezogene Dach benötigte e<strong>in</strong>e<br />

Stützkonstruktion (Flugsparrendreieck). Diese wurde nun abgedeckt durch<br />

die „Ründi“, die auch als Gestaltungselement der Fassade e<strong>in</strong>gesetzt<br />

wurde.<br />

Im typischen <strong>Jura</strong>bauernhaus auf der rechten Strassenseite wurde e<strong>in</strong>e<br />

Ferienwohnung e<strong>in</strong>gerichtet im Zuge des sanften Tourismus.


La Teurre<br />

In e<strong>in</strong>em stattlichen <strong>Jura</strong>haus bef<strong>in</strong>det sich das<br />

„Centre Nature Les Cerlatez“, gegründet 1992.<br />

Das Zentrum <strong>in</strong>formiert über Flora und Fauna<br />

des Naturschutzgebietes um <strong>den</strong> Etang de la Gruère.<br />

Weitere Angebote: Ausstellungen, Führungen<br />

zum Thema Hochmoore, Kunstausstellungen.


E<br />

Etang de la Gruère<br />

Der Etang de la Gruère ist e<strong>in</strong> gestauter Moorsee.<br />

Er ist ca 1 km 2 gross und ca 4,5 m tief.<br />

Mitte des 17 Jh wurde das Wasser mit e<strong>in</strong>em Erdwall<br />

gestaut und zum Antrieb <strong>in</strong> der Sägerei verwendet.<br />

Seit 1963 steht der Etang und se<strong>in</strong>e Umgebung unter Naturschutz.


Les Cerlatez<br />

Ortsbild von nationaler Bedeutung. Im Bundes<strong>in</strong>ventar der zu schützen<strong>den</strong><br />

Bauten.<br />

Ab dem 18.Jh. wur<strong>den</strong> vermehrt Häuser aufgestockt und <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang auch Holzverschalungen im Dachbereich angebracht.<br />

Als Folge dieser Vergrösserung wur<strong>den</strong> die Fassa<strong>den</strong> durch regelmässig<br />

ausgerichtete Fenster gegliedert.<br />

Mit Fensterstürzen und Sonnenuhren wur<strong>den</strong> die Fassa<strong>den</strong> verziert<br />

(ebenso <strong>in</strong> Le Cernil, Les Chaux-des-Breuleux und les Chenevières).


Les Chenevières<br />

Bis zur modernen Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Freibergen</strong> 1940 hatte<br />

das Dach auch die Funktion e<strong>in</strong>es Wassersammlers. Das Regenwasser<br />

wurde über die Dachtraufe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e im Bo<strong>den</strong> e<strong>in</strong>gemauerte Zisterne<br />

geleitet.<br />

Im Wohnbereich wollte man hellere Räume und vergrösserte die Fenster,<br />

die durch e<strong>in</strong>en Mittelpfosten abgestützt waren. Zur Zeit der französischen<br />

Besetzung wurde durch e<strong>in</strong> spezielles Gesetz von Napoleon pro<br />

Fensterlicht e<strong>in</strong>e Sondersteuer erhoben. Da riss man e<strong>in</strong>fach die<br />

Mittelpfosten weg. In neuerer Zeit wer<strong>den</strong> sie bei Renovationen wieder<br />

e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Wie <strong>in</strong> Les Reussilles haben auch hier Aussteiger alte Bauernhäuser<br />

renoviert und zum Teil der heutigen Zeit angepasst.


Les Emibois<br />

Die „jurassische Ründi“ zeigt <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>e gedrückte Bogenform, die<br />

sich stark an die äussere Dachform hält und im unteren Teil mit e<strong>in</strong>em<br />

gegenläufigen Segment abschliesst.<br />

Je nach Anordnung der Räume im Innern kann der Torbogen auch<br />

traufseitig an e<strong>in</strong>em querliegen<strong>den</strong> Anbau se<strong>in</strong> (siehe auch Häuser <strong>in</strong> Les<br />

Chaux-des-Breuleux und les Chenevières).<br />

Sowohl <strong>in</strong> Les Ecarres, wie auch <strong>in</strong> Les Emibois bieten verschie<strong>den</strong>e<br />

Hausbesitzer Ferienwohnungen, sogenannte „gîtes rurales“ an, e<strong>in</strong>e der<br />

wohl ältesten trägt die Jahrzahl 1666.


Les Rouges-Terres<br />

Weiler mit typischen <strong>Jura</strong>häusern, alle hangseits<br />

<strong>in</strong> der Nordwest-Südost-Richtung angelegt.<br />

In Les Royes stattliches, aufgestocktes <strong>Jura</strong>haus mit Vierschilddach.


La Bosse<br />

Das e<strong>in</strong>heitliche Ortsbild gilt als das schönste im Kanton <strong>Jura</strong>.<br />

Im Inventar der zu schützen<strong>den</strong> Bauten der Schweiz.<br />

Die Häuser stammen alle aus 17.-19.Jahrhundert.<br />

Nördlich von La Bosse steht auf e<strong>in</strong>em Hügel die 1719 errichtete<br />

und 1897 <strong>in</strong> neugotischem Stil neu erbaute Kapelle. Sie ist<br />

Jeanne Froidevaux (1596 - 1625) geweiht, e<strong>in</strong>er Annuntiant<strong>in</strong> von<br />

Pontarlier.

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