Das KKL - Kernkraftwerk Leibstadt AG
Das KKL - Kernkraftwerk Leibstadt AG Das KKL - Kernkraftwerk Leibstadt AG
Elektrische Anlagen n Blocktransformator Der vom Generator erzeugte Strom wird über den Generatorschalter in den Blocktransformator von der niederländischen Firma SMIT geleitet. Jeder der drei einphasigen, rund 320 t schweren Transformatoren hat eine Nennleistung von 500 MVA und transformiert die Spannung von 27 auf 380 kV. Ein vierter Transformator dient als Reserve. Von den Transformatoren wird der Strom zur Freiluftschaltanlage geführt. Über diese Anlage ist das KKL durch je eine Freileitung mit der Schaltanlage der nahegelegenen europäischen Netzleitstelle Laufenburg, dem Herzstück der Schweizer Stromversorgung, sowie mit der Schaltanlage in Beznau an das 380 kV-Höchstspannungsnetz angeschlossen. 24 Generator Beznau 380 kV Laufenburg Beznau Klingnau 50 kV 27 kV Test 380 V G 380 V G Nachzerfallswärmeabfuhrund Notkühlsysteme Dieselgeneratoren G HPCS G G Elektrokessel 380 V SEHR A RHR A/LPCS RHR B/C SEHR B 6.6 kV 0.4 kV Hunderte von Instrumenten überwachen permanent den Anlagezustand. G n Eigenbedarf Rund 55 MW seiner elektrischen Leistung braucht das KKL im Betrieb für die eigene Energieversorgung – 35 MW alleine für die Pumpen in den Speisewasser-, Kondensat- und Kühlwassersystemen. Dieser Eigenbedarf wird mit zwei voneinander unabhängigen Systemen, sogenannten Divisionen, gedeckt. Jede wird über einen eigenen Dreiphasentransformator (27 kV auf 10 kV) angespeist. Steht der Generator still, wird der Eigenbedarf durch Fremdeinspeisung aus dem 380 kV-Netz gedeckt. Sollte die 380 kV-Schaltanlage für Instandhaltungsarbeiten abgeschaltet sein oder Netzstörungen auftreten, stellen zwei voneinander unabhängige 50 kV-Leitungen mit ei- 10 kV 6.6 kV 0.4 kV 6.6 kV 0.4 kV 6.6 kV 0.4 kV Betriebsnetz Dieselnetz Das Schema stellt die Eigenbedarfsversorgung des KKL und den Netzanschluss an das Hochspannungsnetz (380 kV) dar. Foto: Palma Fiacco
genen Transformatoren die Eigenversorgung sicher. Die eine Leitung führt direkt in die Schaltanlage des Wasserkraftwerks Klingnau, die andere ist an die bestehende 50 kV-Leitung Beznau-Klingnau angeschlossen. Dank dieser 50 kV-Einspeisungen kann auch bei Ausfall des 380 kV-Netzes die Turbinengruppe unbeschädigt abgestellt werden. n Notstromversorgung Bei einem Ausfall der externen Stromversorgung gewährleisten voneinander unabhängige Notstromanlagen die Spannungsversorgung des Werkes. Drei grosse turbogeladene V20-Zylinder-Dieselgeneratoren der deutschen Firma MTU erlauben jederzeit das sichere Abfahren und Nachkühlen des Reaktors. Jeder hat eine Dauerleistung von 4595 kW (6250 PS). Zusätzlich stehen zwei kleinere V12-Zylinder-Notstromdiesel im gebunkerten SEHR-System zur Verfügung. Diese haben je eine Leistung von 2200 kW (3000 PS). Alle Notstrom-Dieselgeneratoren sind ständig vorgewärmt und benötigen nur wenige Sekunden vom Start bis zur Volllast. Sie werden monatlich auf ihre volle Funktionstüchtigkeit getestet. Wichtige Gleichstromverbraucher wie beispielsweise die Steuerelektronik, Messinstrumentierung, spezielle Pumpenantriebe, Schieber und die Notbeleuchtung müssen auch bei Netzausfall unterbruchlos weiter gespiesen werden. Sie sind deshalb auch an fünf unabhängige 220 V-Batteriesysteme angeschlossen. Die leittechnischen Einrichtungen beziehen ihre Energie aus sieben getrennten 24 V-Batterieanlagen. Der 20-Zylinder-Motor eines Notstrom-Dieselgenerators. Foto: Palma Fiacco Foto: Ruth Schmid Drei Transformatoren bilden den Blocktransformator, ein vierter steht links als Reserve bereit. n Notsteuerstellen Alle für den Kraftwerksbetrieb notwendigen Systeme werden automatisch, wahlweise auch manuell, vom Hauptkommandoraum aus gesteuert. Falls dieser ausfallen sollte, können die im Reaktor-Hilfsgebäude befindlichen Notsteuerstellen benutzt werden. Das SEHR- Notstandsystem hat nochmals eigene Steuerstellen und läuft vollautomatisch und autonom. 25
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Elektrische Anlagen<br />
n Blocktransformator<br />
Der vom Generator erzeugte Strom wird über den Generatorschalter<br />
in den Blocktransformator von der niederländischen<br />
Firma SMIT geleitet. Jeder der drei einphasigen,<br />
rund 320 t schweren Transformatoren hat eine<br />
Nennleistung von 500 MVA und transformiert die Spannung<br />
von 27 auf 380 kV. Ein vierter Transformator dient<br />
als Reserve. Von den Transformatoren wird der Strom zur<br />
Freiluftschaltanlage geführt. Über diese Anlage ist das<br />
<strong>KKL</strong> durch je eine Freileitung mit der Schaltanlage der<br />
nahegelegenen europäischen Netzleitstelle Laufenburg,<br />
dem Herzstück der Schweizer Stromversorgung, sowie<br />
mit der Schaltanlage in Beznau an das 380 kV-Höchstspannungsnetz<br />
angeschlossen.<br />
24<br />
Generator<br />
Beznau<br />
380 kV<br />
Laufenburg<br />
Beznau Klingnau<br />
50 kV<br />
27 kV<br />
Test<br />
380 V<br />
G<br />
380 V<br />
G<br />
Nachzerfallswärmeabfuhrund<br />
Notkühlsysteme<br />
Dieselgeneratoren<br />
G<br />
HPCS<br />
G<br />
G<br />
Elektrokessel<br />
380 V<br />
SEHR A RHR A/LPCS<br />
RHR B/C SEHR B<br />
6.6 kV<br />
0.4 kV<br />
Hunderte von Instrumenten überwachen<br />
permanent den Anlagezustand.<br />
G<br />
n Eigenbedarf<br />
Rund 55 MW seiner elektrischen Leistung braucht das<br />
<strong>KKL</strong> im Betrieb für die eigene Energieversorgung –<br />
35 MW alleine für die Pumpen in den Speisewasser-,<br />
Kondensat- und Kühlwassersystemen. Dieser Eigenbedarf<br />
wird mit zwei voneinander unabhängigen Systemen,<br />
sogenannten Divisionen, gedeckt. Jede wird<br />
über einen eigenen Dreiphasentransformator (27 kV auf<br />
10 kV) angespeist.<br />
Steht der Generator still, wird der Eigenbedarf durch<br />
Fremdeinspeisung aus dem 380 kV-Netz gedeckt. Sollte<br />
die 380 kV-Schaltanlage für Instandhaltungsarbeiten<br />
abgeschaltet sein oder Netzstörungen auftreten, stellen<br />
zwei voneinander unabhängige 50 kV-Leitungen mit ei-<br />
10 kV<br />
6.6 kV<br />
0.4 kV<br />
6.6 kV<br />
0.4 kV<br />
6.6 kV<br />
0.4 kV<br />
Betriebsnetz<br />
Dieselnetz<br />
<strong>Das</strong> Schema stellt die<br />
Eigenbedarfsversorgung des<br />
<strong>KKL</strong> und den Netzanschluss<br />
an das Hochspannungsnetz<br />
(380 kV) dar.<br />
Foto: Palma Fiacco