Sabine Asgodom, Petra Bock und Astrid Posner - Coaching heute

Bewußtseins-Hacke
In der Hand des Gruppenhydraulikers:
Dieses Gerät ist gut geeignet, um in die Gruppenhydraulik
einzuführen. Leichtes Aufl ockern der Oberfl äche erzeugt
nicht nur Neugier beim Hydrauliker, sondern erst recht beim
Klienten. Lockern Sie nur weiter, nehmen Sie sich Zeit, um
so mehr werden ihre Klienten nach handfesteren Werkzeugen
gieren.
In der Hand des Klienten:
Überlassen Sie ruhig die Bewußtseins-Hacke auch ihren Klienten.
Sie werden das Gefühl bekommen, ernstgenommen zu
werden, besonders wenn Sie ihnen erlauben, auch bei Ihnen
selbst ein wenig an der Oberfl äche zu hacken.
Neurosen-Spaten
In der Hand des Gruppenhydraulikers:
Mache ohne Bedenken vom Spaten Gebrauch, auch wenn sich
der Klient sträuben sollte. Fette Beute wird winken. Selbst wenn
Sie eine nette Neurose ausgegraben haben, ist das kein Grund
zum Aufh ören. Erfolgreiche Gruppenhydrauliker legen bis zu
fünf Neurosen pro Anwendungseinheit frei. Sollten Sie auf
Selbstbewußtsein beim Klienten stoßen, sollten Sie nur weiter
graben, wenn Sie ihn unbedingt loswerden wollen. Sonst: an
anderer Stelle weiter graben (größere Erfolgsaussichten durch
vorherigen Gebrauch der Bewußtseinshacke).
In der Hand des Klienten:
Lassen Sie dieses Werkzeug nicht in die Hand des Klienten fallen.
Er könnte ihnen dadurch nicht nur weitere Klienten vergraulen,
sondern schlimmstenfalls den Spaten bei ihnen selbst
ansetzen. Sie wissen selbst, die Folgen wären nicht auszudenken.
Selbstbewußtseins-Stabilisator
In der Hand des Gruppenhydraulikers:
Sie wissen, daß Sie ein gefährliches Instrument in ihrer Hand
halten. Sie wissen auch, welche Freude es ihnen schon bereitet
hat. Darum schlagen Sie zu, wann immer Sie können. Man
wird Sie nicht lieben, aber achten. Und das ist ja schließlich
wichtiger. Vorsicht, nicht zu fest zuschlagen. Wer sich vom
Schlag nicht mehr erholen kann, taugt vielleicht noch als Klient
des undertakers, aber nicht mehr als ihrer.
In der Hand des Klienten:
Therapie-Satire
Geben Sie den Selbstbewußtseins-Stabilisator nur aus der
Hand, wenn Sie dem Klienten klar gemacht haben, wen er
schlagen darf. Sind Sie sich nicht sicher darüber, ob er nach
ihrem Willen verfährt, geben Sie das Werkzeug nicht aus der
Hand. Sie und ihre Umgebung könnten hinterher fürchterlich
und ihr Klient gut wie nie aussehen. Und das wollen Sie doch
sicher nicht.
Dezember 2012
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