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Sabine Asgodom, Petra Bock und Astrid Posner - Coaching heute

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Die Zeitschrift aus der <strong>Asgodom</strong> Coach Akademie<br />

Jahreswende Oktober 2012/2013 2012 – mit training <strong>heute</strong> <strong>und</strong> speaking <strong>heute</strong><br />

WER HAT DAS COACHING<br />

IN DIE WELT GEBRACHT ?<br />

… dreaming of a<br />

multi-coloured Christmas<br />

Seite 4<br />

Die KARRIEREWELT berichtet: Frauen coachen Spitzen-Manager<br />

Die COMPUTERWORLD über „Selbst ist die Frau“<br />

THERAPIE-SATIRE: Bewusstseins-Hacke <strong>und</strong> Neurose-Spaten<br />

COACHING-BÜCHER Weiterbildung in Sachen <strong>Coaching</strong>


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Willkommen<br />

Dezember 2012<br />

Editorial<br />

Sie haben eine Doppelnummer von <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> vor sich, die Ausgabe Dezember 2012/Januar<br />

2013. Fast vier Jahre gibt es <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> jetzt. Die Erstausgabe aus dem März 2009 war im Wesentlichen<br />

nicht mehr als die Aufl istung von 56 Coaches, die am Equal Pay Day 2009 in Hamburg<br />

Frauen – ohne Geld dafür zu nehmen – darin gecoacht haben, wie sie endlich so viel Geld verdienen<br />

können wie ihre männlichen Kollegen.<br />

Die Doppelnummer „Dezember 2012/Januar 2013“ markiert den Schlusspunkt einer Entwicklung<br />

von <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong>. Im ersten Erscheinungsjahr, 2009, haben 40 <strong>und</strong> mehr Coaches die <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong><br />

als Forum für fachliche Selbst-PR genutzt, aber dieses Konzept hat sich verfl üchtigt, <strong>und</strong> rein<br />

wirtschaft lich betrachtet hätte ich die <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> schon seit Jahren nicht mehr durch-subventionieren<br />

dürfen, aber ich habe es gern getan, <strong>und</strong> was man gern tut, soll man tun.<br />

Das Jahr 2013 bringt nun für mein Unternehmen Asogodom Live neue Ausblicke. Die <strong>Asgodom</strong><br />

Coach Akademie nimmt mit den ersten 20 Teilnehmern ihre Arbeit auf, <strong>und</strong> sie bietet – so weit ich<br />

sehen kann – anders als alle anderen Anbieter nicht nur eine <strong>Coaching</strong>-Ausbildung, sondern eine<br />

Berufsausbildung zum Coach. Der Unterschied wird erklärt auf http://www.asgodom.de/asgodomcoach-akademie<br />

– <strong>und</strong> ins Detail geht es dann auf http://www.asgodom.de/asgodom-coach-akademie/akademie-ausbildungen/.<br />

2013 besteht <strong>Asgodom</strong> Live seit 14 Jahren. Langsam wird das Unternehmen volljährig, <strong>und</strong> mit<br />

dem Erwachsenwerden ändern sich die Lebensaufgaben. Für <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> heißt dies: Wir haben<br />

mit der Zeitschrift bisher zwei Ziele verfolgt, wir wollten ein fachliches Forum für Coaches sein <strong>und</strong><br />

wollten zugleich die gute Gabe des <strong>Coaching</strong> weit in die Bevölkerung hineintragen <strong>und</strong> so unserem<br />

Leitspruch „Give <strong>Coaching</strong> away“ folgen.<br />

Beides, sehen wir, passt immer weniger „unter einen Hut“, wir können nicht zugleich „fachlich“ <strong>und</strong><br />

„populär“ sein. Nach bisheriger Planung werden wir den fachlichen Teil in eine zweite Fachpublikation<br />

ausgliedern, damit Coaches endlich ein eigenes Forum für ihren gegenseitige Austausch bekommen.<br />

Und <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong> wird in einer breiteren Öff entlichkeit für unser Fachgebiet werben.<br />

2


Drei Gründe sprechen dafür – <strong>und</strong> ich wäre Ihnen<br />

hier für Ihr Feedback dankbar. Ich glaube also:<br />

1. dass Coaches als Berufsgruppe viel zu bescheiden<br />

sind <strong>und</strong> dass wir uns bisher viel zu wenig klargemacht<br />

haben, welche guten Dienste wir nicht nur für<br />

unsere Klienten, sondern für die Gesellschaft allgemein leisten<br />

können. Wir Coaches sind hier viel zu bescheiden – <strong>und</strong> eigentlich<br />

ist dies kein W<strong>und</strong>er, denn die Mehrzahl der Coaches sind<br />

bekanntlich Frauen.<br />

2. Viele Coaches sind zu uninformiert – <strong>und</strong> deshalb wohl auch<br />

zu uninteressiert daran –, wie wir in die Öff entlichkeit gehen<br />

können. Und hier handelt es sich nicht mehr um Zurückhaltung<br />

aus Bescheidenheit, sondern darum, dass<br />

3. viele Coaches sich überhaupt noch nicht mit der Frage befasst<br />

haben, was sie unserer Gesellschaft zurückgeben können – aber<br />

auch sollen. Wofür etwas zurück geben? Zum Beispiel dafür, dass<br />

wir ein einem freien Land mit dem freien Recht auf Berufsausübung<br />

leben <strong>und</strong> arbeiten können. Viele Gebiete gibt es, auf denen<br />

wir Coaches der allgemeinen Öff entlichkeit etwas geben können.<br />

Als Beispiel: An der <strong>Asgodom</strong> Coach Akademie werden alle Absolventen<br />

ein „Soziales <strong>Coaching</strong>projekt ihrer Wahl“ durchführen<br />

<strong>und</strong> in die Öff entlichkeit tragen. (Und wer Gutes tut, macht auch<br />

gute Selbst-PR.)<br />

Von Albert Schweizer stammt das Wort: Glück ist gute Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> ein schlechtes Gedächtnis.<br />

Ich würde sagen: Glück ist gute Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> ein gutes Gedächtnis<br />

für das, was wir bei allen menschlichen Mängeln, Fehlern<br />

<strong>und</strong> Schwächen Gutes getan haben.<br />

Ich wünsche Ihnen ein friedliches Weihnachtsfest<br />

<strong>und</strong> ein erfolgreiches 2013.<br />

Ihre<br />

<strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong>, CSP,<br />

Herausgeberin <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong><br />

Editorial<br />

Inhalt:<br />

Zur Navigation klicken<br />

Sie auf die Seitenzahl<br />

02 Editorial<br />

04 Vielfarbiges Weihnachten<br />

Eritrea – Frauen erarbeiten<br />

sich ökonomische Selbstbestimmung<br />

06 SIEG DER UNBEUGSAMEN<br />

<strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong> als junge<br />

Journalistin in Eritrea<br />

12 THERAPIE-SATIRE<br />

Einführung in die<br />

Gruppenhydraulik<br />

15 DIE WELT berichtet<br />

Frauen coachen<br />

Spitzenmanager<br />

17 COMPUTERWORLD berichtet<br />

Selbst ist die Frau – <strong>und</strong> sie<br />

ist auf dem Weg ins Top-<br />

M anagement<br />

20 MASSE ODER LIEBER KLASSE<br />

Wenn Ihr Geschäft den<br />

richtigen Drive kriegen soll,<br />

braucht es mehr als Fachwissen<br />

23 GRÜEZI FRAU ASGODOM<br />

Frauen stehen Frauen<br />

als Coaches bei<br />

25 GESCHENKIDEEN ZUM FEST<br />

UND FÜRS NEUE JAHR<br />

Bücher für Coaches<br />

30 ZUM SCHLUSS<br />

COACHING BOOMT.<br />

Aber warum eigentlich?<br />

Cover: Philipp Brockert<br />

Impressum:<br />

<strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong> erscheint bei <strong>Asgodom</strong><br />

Live®, Prinzregentenstr. 85, 81675<br />

München, Tel: 089 982 47 49 0, Fax:<br />

089 982 47 49 8, redaktion@asgodom.<br />

de, www.asgodom.de.<br />

Herausgeberin <strong>und</strong> v.i.S.d.P.:<br />

<strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong>, CSP.<br />

Redaktion: Siegfried Brockert, Dipl.<br />

Psych. (Chefredakteur); Philipp Brockert<br />

(Gestaltung),<br />

Moni Jonza (Managerin <strong>Asgodom</strong> Live).<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck,<br />

Weiterverbreitung nur mit schriftlicher<br />

Erlaubnis der Herausgeberin <strong>und</strong> der<br />

namentlich genannten Autoren. Die elektronische<br />

Archivierung der Inhalte zu Ihrem<br />

persönlichen Gebrauch ist erlaubt.<br />

Die Redaktion kann trotz sorgfältiger Recherchen<br />

<strong>und</strong> Überprüfung der zugr<strong>und</strong>e<br />

liegenden Quellen keine Gewähr für den<br />

Inhalt übernehmen. Jegliche Haftung für<br />

aus der Berichterstattung entstandene<br />

Schäden ist ausgeschlossen.<br />

Dezember 2012<br />

3


WHITE CHRISTMAS<br />

WAR GESTERN<br />

Weihnachten sollte alle<br />

Farben bekommen<br />

Sie sehen hier Bilder aus Afrika.<br />

Und Ihre spontane Reaktion darauf<br />

könnte sein: „Die armen Menschen.<br />

Wie gut geht es uns doch im<br />

Vergleich mit ihnen. Wenn ich nur wüsste,<br />

was man tun könnten …“<br />

Sie können etwas tun. Geld spenden. Und<br />

damit Sie nicht gleich weiterblättern, bevor<br />

Sie die Spendenadresse gelesen haben:<br />

Spenden sind willkommen beim Eritrea<br />

Hilfswerk in Deutschland (EHD) e. V., das<br />

1976 von einer Gruppe von Deutschen <strong>und</strong><br />

in der B<strong>und</strong>esrepublik lebenden Eritreern<br />

gegründet worden ist. Und Sie können online<br />

spenden: http://www.eritrea-hilfswerk.<br />

de/index.php?id=50 – <strong>und</strong> dort auch einen<br />

Verwendungszweck eingeben.<br />

Das magische Wort heißt Fair Trade<br />

Das Eritrea Hilfswerk ist vom Finanzamt<br />

Köln-Süd als gemeinnützig anerkannt.<br />

Spenden für das Projekt „Frauen bewegen“<br />

sind steuerlich absetzbar. Bis zu einem Betrag<br />

von 100 Euro reicht die Vorlage des<br />

Überweisungsbelegs beim Finanzamt. Bei<br />

höheren Beträgen oder falls Sie dies wünschen<br />

stellt das Eritrea Hilfswerk Spendenquittungen<br />

aus. Geben Sie dazu bitte Ihren<br />

Namen <strong>und</strong> Ihre Adresse auf dem Überweisungsformular<br />

an. Am Jahresende erhalten<br />

Sie automatisch die Spendenquittung.<br />

Die Bilder zu diesem Beitrag zeigen ein Frauenzentrum<br />

in der Stadt Barentu. Die Frauen,<br />

die hier arbeiten, möchten gerne für den europäischen<br />

Markt produzieren. Es sind Textilarbeiten,<br />

Handarbeiten, die Frauenunion<br />

sucht für die Handarbeiten Abnehmer. Und<br />

das magische Wort, dass sich auch bei uns<br />

durchzusetzen beginnt, heißt nicht Mitleid,<br />

Ein Frauenzentrum<br />

in Eritrea. Die<br />

Frauen dort suchen<br />

Kontakt zu Personen<br />

<strong>und</strong> Unternehmen,<br />

die Fair<br />

Trade organisieren<br />

<strong>und</strong> unterstützen.<br />

Falls sie zu diesem<br />

Personenkreis gehören<br />

oder solche<br />

Menschen kennen<br />

– bitte schicken Sie<br />

eine Mail an<br />

info@asgodom.de<br />

… dreaming of a multicoloured Christmas<br />

Dezember 2012<br />

4<br />

Zurück zum Inhalt


nicht Hilfe, sondern Fair Trade<br />

– fairer Handel.<br />

Frauen bewegen! Unter diesem<br />

Motto stand der zehnte Geburtstag<br />

von <strong>Asgodom</strong> Live im Jahr 2009.<br />

Anlässlich des Jubiläums hatte <strong>Sabine</strong><br />

<strong>Asgodom</strong> eine Spendenaktion ins Leben<br />

gerufen, deren Erfolg überwältigend<br />

war. Zusammen mit K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> K<strong>und</strong>innen,<br />

Leser/innen, Newsletter-Bezieher/innen<br />

<strong>und</strong> Standbesucherinnen hatte<br />

das Team von <strong>Asgodom</strong> Live 10.000<br />

Euro gesammelt. 10.000 Euro, die einer<br />

Frauen-Initiative in Eritrea, Ostafrika,<br />

zur Verfügung gestellt wurden.<br />

Das von der Eritreischen Frauenunion<br />

betriebene Women Training Center in<br />

Barentu, einer Stadt im Osten Eritreas,<br />

unterstützt alleinstehende <strong>und</strong> verwitwete<br />

Frauen dabei, einen Beruf zu erlernen.<br />

Mit dem Ziel, den Lebensunterhalt<br />

der Familien zu sichern. Die Hilfe<br />

zur Selbsthilfe trägt Früchte, wie Martin<br />

Zimmermann, der Vorsitzende des<br />

Eritrea Hilfswerk in Deutschland e.V.<br />

(EHD), nach Gesprächen mit der Frauenunion<br />

in Eritrea bestätigen konnte.<br />

Eritrea ist ein Staat im nordöstlichen<br />

Afrika. Er grenzt im Nordwesten an Sudan,<br />

im Süden an Äthiopien, im Südosten an<br />

Dschibuti <strong>und</strong> im Nordosten an das Rote<br />

Meer. Der Landesname leitet<br />

sich vom griech. Erythraia ab,<br />

das auf die Bezeichnung erythrà<br />

thálassa, ‚rotes [Meer]‘,<br />

zurückgeht. Die Eigenbezeichnung<br />

Ertra aus Ge‘ez bahïrä<br />

ertra, ‚Rotes Meer‘, bezieht<br />

sich ebenfalls auf diese alte<br />

griechische Bezeichnung des<br />

Roten Meeres.<br />

… dreaming of a multicoloured Christmas<br />

Frauenzentrum in Barentu, Produktionsstätten<br />

<strong>und</strong> Produkte. Es wäre<br />

eine gute Sache, wenn das, was<br />

wohlmeinende Hilfen <strong>und</strong> gute Werke<br />

begonnen haben, einen professionellen<br />

Charakter bekommen würden.<br />

Noch sind dazu Spenden gewünscht.<br />

Und, wie gesagt: Sie können online<br />

spenden: http://www.eritrea-hilfswerk.de/index.php?id=50<br />

– <strong>und</strong><br />

dort auch einen Verwendungszweck<br />

eingeben.<br />

Und wir alle wissen: Frauen, die<br />

unter Bedingungen, wie sie in<br />

diesen Fotos dokumentiert werden,<br />

erfolgreiche Wirtschaftsprojekte auf<br />

den Weg bringen, sind gute Handelspartner.<br />

Dezember 2012<br />

5<br />

Zurück zum Inhalt


<strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong> berichtet als junge Journalistin aus Eritrea<br />

ausgedruckt ist dieser<br />

Bericht besser lesbar<br />

Dezember 2012<br />

6<br />

Zurück zum Inhalt


<strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong> berichtet als junge Journalistin aus Eritrea<br />

Dezember 2012<br />

7<br />

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<strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong> berichtet als junge Journalistin aus Eritrea<br />

Dezember 2012<br />

8<br />

Zurück zum Inhalt


<strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong> berichtet als junge Journalistin aus Eritrea<br />

Dezember 2012<br />

9<br />

Zurück zum Inhalt


<strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong> berichtet als junge Journalistin aus Eritrea<br />

Dezember 2012<br />

10<br />

Zurück zum Inhalt


<strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong> berichtet als junge Journalistin aus Eritrea<br />

Dezember 2012<br />

11<br />

Zurück zum Inhalt


EINFÜHRUNG IN DIE<br />

GRUPPENHYDRAULIK<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

bei einem Umzug habe ich ein braunes Pappkästchen<br />

wiedergef<strong>und</strong>en. Es ist mir in den 70er Jahren<br />

zugeschickt worden, als ich im Beltz-Verlag die<br />

ersten sieben Jahre die Zeitschrift PSYCHOLOGIE<br />

HEUTE als Chefredakteur <strong>und</strong> später von Verlagsseiten<br />

aus auf den Weg gebracht habe. Das Kästchen<br />

enthält (auf dem Foto nicht gut lesbar) ein<br />

„kleines handwerk-set für den gruppenhydrauliker<br />

(gr<strong>und</strong>ausstattung)“: feingeschnitzte Holzfi guren,<br />

nur zentimeter hoch – dazu Texte, die einen Alleinvertretungs-Anspruch<br />

mancher Psychologen für<br />

alle Arten der Behandlung von Menschen auf die<br />

Schippe nehmen. Besonders der BDP (Berufsverband<br />

Deutscher Psychologen) zeichnet sich hier aus.<br />

Anders als Coaches wissen Psychologen-Verbände,<br />

was Selbst-PR ist. Viel Freude wünsche ich Ihnen an<br />

dem Gruppenhydraulik-Geräten <strong>und</strong> den begleitenden<br />

Texten. (SB)<br />

Therapie-Satire<br />

Wie sie bereits gemerkt haben, setzt sich Gruppenhydraulik<br />

aus zwei Worten zusammen: aus dem<br />

seit dem 18. Jahrh<strong>und</strong>ert bekannten Fremdwort<br />

Gruppe = Ansammlung, Schar <strong>und</strong> aus dem griechisch<br />

abgeleiteten Fremdwort Hydraulik = Lehre von der Bewegung<br />

von Flüssigkeiten. Gruppenhydraulik hat also zum einen mit<br />

der Gruppe <strong>und</strong> zum anderen mit Flüssigkeiten zu tun. (Wie schon<br />

der alte Grieche spricht: „Alles fl ießt“, auch die Gruppe).<br />

Damit dieser Fluß nicht wild <strong>und</strong> ungebändigt über uns hinweg<br />

geht, hat sich in der letzten Zeit die Gruppendynamik in die Gruppenhydraulik<br />

weiterentwickelt. Sie macht endlich Schluß mit all<br />

dem Gewäsch von Emanzipation, Selbstbestimmung, Demokratisierung,<br />

Eigenverantwortung <strong>und</strong> führt uns wieder zu den Werten,<br />

die eine Gruppe in Wahrheit zusammenhalten:<br />

Hierarchie, Gruppenführer, Ordnung <strong>und</strong> Gehorsam. Immer mehr<br />

Anhänger der Gruppendynamik, wie Pädagogen, Psychologen, Sozialarbeiter,<br />

Sozialpädagogen, Gemeindehelferinnen, Erwachsenenbildner,<br />

etc. haben die Zeichen der Zeit erkannt <strong>und</strong> sich auf<br />

Gruppenhydraulik umgestellt. Der Sieg der Gruppenhydraulik ist<br />

nicht mehr aufzuhalten.<br />

Damit auch ihnen die Umgewöhnung nicht allzu schwer fällt, habe<br />

ich dieses kleine Handwerks-Set für sie zusammengestellt. Probieren<br />

sie es! Die Arbeit wird ihnen Freude machen. Und dann herzlich<br />

willkommen in der großen Gemeinde der Gruppenhydrauliker.<br />

Dezember 2012<br />

12<br />

Zurück zum Inhalt


Bewußtseins-Hacke<br />

In der Hand des Gruppenhydraulikers:<br />

Dieses Gerät ist gut geeignet, um in die Gruppenhydraulik<br />

einzuführen. Leichtes Aufl ockern der Oberfl äche erzeugt<br />

nicht nur Neugier beim Hydrauliker, sondern erst recht beim<br />

Klienten. Lockern Sie nur weiter, nehmen Sie sich Zeit, um<br />

so mehr werden ihre Klienten nach handfesteren Werkzeugen<br />

gieren.<br />

In der Hand des Klienten:<br />

Überlassen Sie ruhig die Bewußtseins-Hacke auch ihren Klienten.<br />

Sie werden das Gefühl bekommen, ernstgenommen zu<br />

werden, besonders wenn Sie ihnen erlauben, auch bei Ihnen<br />

selbst ein wenig an der Oberfl äche zu hacken.<br />

Neurosen-Spaten<br />

In der Hand des Gruppenhydraulikers:<br />

Mache ohne Bedenken vom Spaten Gebrauch, auch wenn sich<br />

der Klient sträuben sollte. Fette Beute wird winken. Selbst wenn<br />

Sie eine nette Neurose ausgegraben haben, ist das kein Gr<strong>und</strong><br />

zum Aufh ören. Erfolgreiche Gruppenhydrauliker legen bis zu<br />

fünf Neurosen pro Anwendungseinheit frei. Sollten Sie auf<br />

Selbstbewußtsein beim Klienten stoßen, sollten Sie nur weiter<br />

graben, wenn Sie ihn unbedingt loswerden wollen. Sonst: an<br />

anderer Stelle weiter graben (größere Erfolgsaussichten durch<br />

vorherigen Gebrauch der Bewußtseinshacke).<br />

In der Hand des Klienten:<br />

Lassen Sie dieses Werkzeug nicht in die Hand des Klienten fallen.<br />

Er könnte ihnen dadurch nicht nur weitere Klienten vergraulen,<br />

sondern schlimmstenfalls den Spaten bei ihnen selbst<br />

ansetzen. Sie wissen selbst, die Folgen wären nicht auszudenken.<br />

Selbstbewußtseins-Stabilisator<br />

In der Hand des Gruppenhydraulikers:<br />

Sie wissen, daß Sie ein gefährliches Instrument in ihrer Hand<br />

halten. Sie wissen auch, welche Freude es ihnen schon bereitet<br />

hat. Darum schlagen Sie zu, wann immer Sie können. Man<br />

wird Sie nicht lieben, aber achten. Und das ist ja schließlich<br />

wichtiger. Vorsicht, nicht zu fest zuschlagen. Wer sich vom<br />

Schlag nicht mehr erholen kann, taugt vielleicht noch als Klient<br />

des <strong>und</strong>ertakers, aber nicht mehr als ihrer.<br />

In der Hand des Klienten:<br />

Therapie-Satire<br />

Geben Sie den Selbstbewußtseins-Stabilisator nur aus der<br />

Hand, wenn Sie dem Klienten klar gemacht haben, wen er<br />

schlagen darf. Sind Sie sich nicht sicher darüber, ob er nach<br />

ihrem Willen verfährt, geben Sie das Werkzeug nicht aus der<br />

Hand. Sie <strong>und</strong> ihre Umgebung könnten hinterher fürchterlich<br />

<strong>und</strong> ihr Klient gut wie nie aussehen. Und das wollen Sie doch<br />

sicher nicht.<br />

Dezember 2012<br />

13<br />

Zurück zum Inhalt


Back-Side-Warmer<br />

In der Hand des Gruppenhydraulikers:<br />

Nach den großen Erfolgen der Polizei mit diesem Werkzeug<br />

hat sich nunmehr auch der BVdG (B<strong>und</strong>esverband der Gruppenhydrauliker)<br />

entschlossen, es in die Gr<strong>und</strong>ausstattung aufzunehmen.<br />

Es dient vor allem dazu, Klienten, die es wagen die Zuständigkeit<br />

<strong>und</strong> Kompetenz des Gruppenhydraulikers in ihrem Falle<br />

in Zweifel zu ziehen, davon zu überzeugen, daß Sie der Richtige<br />

für ihn sind. Anwendung sinnlos, wenn Sie eher erlahmen<br />

als ihr Klient. In der Regel genügt es, wenn Sie den Back-Side-<br />

Warmer nur bei sich tragen (gut sichtbar).<br />

In der Hand des Klienten:<br />

Dieses Gerät gehört nur in die Hand von Klienten, denen Sie<br />

vertrauen können, <strong>und</strong> die Sie dazu erkoren haben, innerhalb<br />

der Gruppe Führungsaufgaben zu übernehmen. Lehren Sie allerdings<br />

maßvollen Gebrauch, es könnte sonst Ärger geben.<br />

Patschi-Patschi Streichelhand<br />

In der Hand des Gruppenhydraulikers:<br />

Machen Sie reichlich Gebrauch davon. Es kostet Sie nichts,<br />

außer gelegentlichem Händewaschen, <strong>und</strong> Sie vermitteln das<br />

Gefühl, an ihrem Klienten interessiert zu sein. Sollten Sie andere<br />

Werkzeuge über Gebühr strapaziert haben, kann mit der<br />

patschi-patschi-Streichelhand Ausgleich geschaff en werden.<br />

(Ausnahme: Krokodilsträne – wegen beschränkter Anwendbarkeit.)<br />

In der Hand des Klienten:<br />

Seien Sie vorsichtig. Erlauben Sie die Anwendung in Klientenhand<br />

zwar reichlich untereinander, aber nicht auf ihre eigene<br />

Person bezogen. Der Klient wird sich in Sie verlieben <strong>und</strong> noch<br />

eine neue Liebschaft in ihrem Klientenkreis können Sie sich<br />

nicht leisten.<br />

Krokodilsträne<br />

In der Hand des Gruppenhydraulikers:<br />

Anwenden, wenn alle anderen Mittel versagt haben. Quetschen<br />

Sie sich recht dicke <strong>und</strong> schwere ab.<br />

Machen Sie klar, wie hoff nungslos die Weiterarbeit ist, wenn<br />

sich Klienten nicht dem Willen des Hydraulikers beugen.<br />

Sollte auch dieses Mittel, nach Anwendung aller anderen<br />

nicht helfen, sollten Sie sich ernsthaft überlegen ob Sie zum<br />

Gruppenhydrauliker geeignet sind. Vielleicht versuchen Sie<br />

es mal mit Maurer.<br />

In der Hand des Klienten:<br />

Therapie-Satire<br />

Vorsicht, man will ihnen eine Falle stellen. Lassen Sie sich nicht<br />

darauf ein. Entlarven Sie die Tränen als das was sie sind: Krokodilstränen,<br />

oder setzen Sie noch dickere Tränen dagegen.<br />

Letzteres nur, wenn Sie sicher sind, daß Sie wirklich dickere<br />

produzieren können. n<br />

Dezember 2012<br />

14<br />

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KarriereWELT 01.12.12<br />

SPARRING-PARTNER<br />

Ob bei Konfl ikten mit dem Chef, bei einem Aufstieg<br />

oder beim Jobwechsel – immer mehr Berufstätige<br />

holen sich professionelle Hilfe <strong>und</strong> suchen<br />

einen von r<strong>und</strong> 40.000 Coaches in Deutschland<br />

auf. In Konzernen gehört <strong>Coaching</strong> zur Personalentwicklung.<br />

Beim Soft warekonzern SAP werden sogar alle Beschäft igten<br />

gecoacht.<br />

Zum Beispiel:<br />

<strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong><br />

Wie viele Menschen sich Klärung von einem Coach erwarten,<br />

wird beim Besuch eines Vortrages von <strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong> deutlich,<br />

die zu den bekanntesten Coaches in Deutschland zählt.<br />

Wenn sie strahlend in den ausgebuchten Saal einzieht, wird sie<br />

mit tosendem Applaus empfangen. Ein Fan ruft ihr zu: „Sie haben<br />

mein Leben verändert!“ Ein Großteil kennt die muntere<br />

Münchnerin aus dem Fernsehen <strong>und</strong> hat auch all ihre Bestseller<br />

(mit Titeln wie: „Greif nach den Sternen“, „Lebe wild <strong>und</strong><br />

unersättlich“) verschlungen. Dennoch sind sie gekommen, um<br />

angesteckt zu werden von dem Gute-Laune-Virus. Der Hype<br />

um ihre Person freut <strong>Asgodom</strong>, lässt sie aber nicht abheben.<br />

Sie gibt ihrem Publikum, was es benötigt: Mut, Zuversicht <strong>und</strong><br />

Orientierung.<br />

<strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong> propagiert eine „Methode des lösungsorientierten<br />

Kurzcoachings“. Diese eigne sich vor allem dafür, ganz<br />

klare Lösungswünsche blitzschnell umzusetzen. Sie ist überzeugt:<br />

Nach einem meistens nur zwei- bis vierstündigen <strong>Coaching</strong><br />

fi nden ihre Klienten „ihren Traumjob“, meistern schwierige<br />

berufl iche Krisen oder schaff en es, ein Unternehmen zu<br />

gründen.<br />

Das Wichtigste dabei ist: eine Perspektive, ein Plan <strong>und</strong> eine<br />

positive Aktion – „damit der Mensch ins Handeln kommen<br />

kann“, verrät <strong>Asgodom</strong> in ihrem Buch „So coache ich“ (Kösel-<br />

Verlag, 17,99 Euro).<br />

„Statt <strong>Coaching</strong> zu einer Geheimwissenschaft weniger zu machen,<br />

sollten wir die hilfreiche Wirkung vielen Menschen zugutekommen<br />

lassen“, begründet <strong>Asgodom</strong>, weshalb sie Einblicke<br />

in ihre <strong>Coaching</strong>-Methode gewährt. „Ich habe den Wunsch,<br />

dass möglichst viele Menschen mit <strong>Coaching</strong>-Methoden vertraut<br />

werden. So dass sie sich gegenseitig helfen können. Ich<br />

glaube, dass die Erde dadurch a better place werden könnte.<br />

Weil Menschen dadurch aus ihrer Opferrolle herauskommen,<br />

ihre Unzufriedenheit abbauen <strong>und</strong> Verständnis für andere<br />

Menschen <strong>und</strong> ihre Handlungsweisen entwickeln können.“<br />

Es gehe nicht darum, Ratschläge zu erteilen. Es gehe darum, den<br />

Horizont zu erweitern, Angebote zu machen, Alternativen aufzuzeigen,<br />

erläutert <strong>Asgodom</strong>. Zum Abschluss eines <strong>Coaching</strong>s<br />

stellt sie gern die Termin-Frage– „Wann werden Sie anfangen,<br />

etwas zu tun? Der Mensch, der sich auf keinen Termin einlässt,<br />

der spürt, dass noch nicht das ist, was er wirklich will.“<br />

Zum Beispiel:<br />

Dr. <strong>Petra</strong> <strong>Bock</strong> <strong>und</strong> <strong>Astrid</strong> <strong>Posner</strong><br />

Frauen coachen Spitzenmanager<br />

AUF AUGENHÖHE<br />

Sie kommen aus anderen Berufen <strong>und</strong> beraten <strong>heute</strong> Spitzenmanager:<br />

<strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong>, <strong>Petra</strong> <strong>Bock</strong> <strong>und</strong> <strong>Astrid</strong> <strong>Posner</strong> – Von Heike Kowitz<br />

In der Coach-B<strong>und</strong>esliga spielt auch <strong>Petra</strong> <strong>Bock</strong>. In ihrem<br />

Berliner Altbau-Büro empfängt sie Top-Führungskräft e, Unternehmer<br />

<strong>und</strong> Persönlichkeiten des öff entlichen Lebens. „In<br />

meinen ersten Berufsjahren habe ich Menschen aus allen vorstellbaren<br />

Berufen <strong>und</strong> auf den verschiedensten Hierarchie-<br />

Ebenen gecoacht. Das war wichtig, um eine breite Gr<strong>und</strong>lage<br />

zu bekommen. Ich weiß, was Menschen in allen Phasen ihres<br />

Berufslebens bewegt“, so <strong>Bock</strong>.<br />

Um Führungskräft e aus der Wirtschaft zu coachen, reist die<br />

Berlinerin <strong>Astrid</strong> <strong>Posner</strong> durch ganz Deutschland. Überall trifft<br />

sie „interessante Persönlichkeiten“, denn die Chefs von <strong>heute</strong><br />

seien längst keine „Ackermänner, keine statusverliebten Alphatiere“<br />

mehr. Nur ein Viertel der Klienten – laut Deutschem<br />

B<strong>und</strong>esverband <strong>Coaching</strong> – zahlt das <strong>Coaching</strong> aus eigener Tasche.<br />

Beim Coach um die Ecke kostet die St<strong>und</strong>e zwischen 85<br />

<strong>und</strong> 200 Euro. Bei den Top-Business-Coaches deutlich mehr.<br />

„Mein Honorarsatz ist vergleichbar mit dem eines sehr guten<br />

Anwalts“, gibt <strong>Petra</strong> <strong>Bock</strong> einen Einblick.<br />

Beim Coachen vergehe die Zeit wie im Flug. „Exzellentes <strong>Coaching</strong><br />

bedeutet ‚Flow‘ für beide Seiten. Und ich weiß jeden<br />

Moment, dass meine Arbeit sinnvoll ist.“ Es sei w<strong>und</strong>erbar, die<br />

Erfolge zu sehen. „Darüber hinaus kann man so gut verdienen<br />

wie in der Unternehmensberatung oder in den klassischen freien<br />

Berufen. Wenn das kein Traum ist“, schwärmt die Managementberaterin,<br />

die selbst eine Wirtschaft skarriere absolviert<br />

hat. Nach dem ges<strong>und</strong>heitlichen Zusammenbruch entschied<br />

sie sich aber für den Ausstieg. Seitdem habe sie Sinn, Spaß <strong>und</strong><br />

Erfüllung in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt. <strong>Petra</strong> <strong>Bock</strong><br />

hat ihre Berufung gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> zeigt ihren Klienten, wie auch<br />

sie dies schaff en können.<br />

Wer einen ganzen Tag bei ihr gebucht hat, mache dies, „weil<br />

er einen unabhängigen, wahrhaft igen <strong>und</strong> versierten Sparring-<br />

Partner auf Augenhöhe sucht“. Menschen suchen einen Coach<br />

Dezember 2012<br />

15<br />

Zurück zum Inhalt


auf, „weil sie jemanden treff en wollen, der keine persönlichen<br />

Interessen mit ihnen verbindet, sondern<br />

nur dazu da ist, sie mit guten Fragen, gezielten Impulsen<br />

<strong>und</strong> ehrlichem Feedback dabei zu unterstützen,<br />

voran zu kommen“, sagt <strong>Bock</strong>. „Wir alle sind <strong>heute</strong> mit<br />

hoher Komplexität konfrontiert, da ist ein Coach kein Luxus,<br />

sondern ein wichtiger Lotse durch den Dschungel einer zunehmend<br />

schwer überschaubaren Innen- <strong>und</strong> Außenwelt.“<br />

So sieht es auch <strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong>. Sie hat die Erfahrung gemacht:<br />

„Die meisten Menschen haben die Lösung für ihr Problem,<br />

ihren Wunsch, schon in etwa im Kopf. Eigentlich wüssten<br />

sie, was sie tun könnten.“ Manchmal sei ihnen das nicht bewusst,<br />

manchmal erscheine es ihnen zu einfach oder zu schwer.<br />

Und: Manchmal komme man erst im Dialog auf eine gute Idee.<br />

Einige bräuchten auch nur den „Stempel“ von jemandem, den<br />

sie für kompetent halten würden, sagt die Autorin.<br />

Den Führungskräft en, die zu <strong>Petra</strong> <strong>Bock</strong> kommen, gehe es häufi<br />

g darum „ihre Karriere gezielt weiter zu entwickeln <strong>und</strong> dabei<br />

authentisch <strong>und</strong> in Balance zu bleiben“. Auch stünden oft neue<br />

Herausforderungen an, neue hierarchische Rollen, die man erst<br />

füllen müsse. „Je höher ein Klient auf der Karriereleiter steht,<br />

desto mehr geht es um eine Klärung, was in der Vielfalt der<br />

Th emen strategisch wirklich wichtig ist. Je mehr Verantwortung<br />

ein Mensch trägt, desto größer wird die Komplexität. Hier<br />

braucht es stimmige Strategien. Konfl ikte besser zu bewältigen,<br />

ist auch ein wichtiges Th ema“, so die Beraterin.<br />

Zum Beispiel:<br />

<strong>Astrid</strong> <strong>Posner</strong><br />

„Eine große Liebe zum Menschen“ hält <strong>Astrid</strong> <strong>Posner</strong> für eine<br />

Gr<strong>und</strong>voraussetzung, um in diesem Beruf erfolgreich zu sein.<br />

Ein Coach müsse strukturiert <strong>und</strong> vielseitig sein. Und er dürfe<br />

keine Berührungsängste haben. Ein guter Coach verstehe es,<br />

sich in die Denksysteme der Ratsuchenden einzufühlen. Dann<br />

könne er helfen, aus gedanklichen Sackgassen herauszukommen.<br />

„Das hat mit Kreativität zu tun, aber auch mit Mut <strong>und</strong><br />

der Fähigkeit aus festgefahrenen Denksystemen auszusteigen,<br />

querzudenken. Das kann man nur begrenzt lernen“, sagt die<br />

Kommunikationswissenschaft lerin <strong>Posner</strong>, die auch ausgebildete<br />

Tänzerin <strong>und</strong> Schauspielerin ist. Das reine Verstehen eines<br />

Problems reiche beim Coachen nicht aus. Wichtig sei „das intuitive<br />

Erspüren von Th emen, mit denen sich Menschen gerade<br />

befassen“.<br />

<strong>Bock</strong> ist der Auff assung, dass ein Coach die Fähigkeit braucht,<br />

„fl exibel mit den unterschiedlichsten Menschen in Resonanz<br />

zu gehen. Ein starkes persönliches Standing, die Fähigkeit, strategisch<br />

zu denken, hohe Wahrnehmungsfähigkeit, eine gute<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Flexibilität im Umgang mit Menschen.“<br />

Meist ist nur eine „Kurzzeitbegleitung“ nötig. Viele Th emen<br />

seien nach einer Session tatsächlich gelöst, sagt <strong>Bock</strong>. „Je mehr<br />

Erfahrung ein Coach hat, desto gezielter können die Interventionen<br />

erfolgen. Ein Einzeltermin, in dem das Th ema geklärt<br />

wird, ist durchaus möglich, aber nicht unbedingt die Regel.“<br />

Es gebe Th emen, gerade im Bereich der persönlichen Ent-<br />

Frauen coachen Spitzenmanager<br />

wicklung, da sollte sich ein Klient Zeit für eine Entwicklung<br />

nehmen. Ähnliches gilt für ein hohes Komplexitätslevel. „Führungskräft<br />

e auf Vorstandsebene begleite ich in der Regel über<br />

ein Jahr in sechs- bis achtwöchigen Intervallen. Da geht es um<br />

sehr anspruchsvolle Entwicklungsdimensionen“, so <strong>Bock</strong>.<br />

<strong>Astrid</strong> <strong>Posner</strong> ist meistens „über einen längeren Zeitraum“ an<br />

der Seite ihrer Klienten. Wenngleich es auch Coachees gebe,<br />

deren Anliegen in ein bis drei Terminen geklärt werden kann.<br />

„Sensocoaching“ nennt sie ihr Verfahren, mit dem sie anderen<br />

hilft , Handlungsspielräume zu erkennen.<br />

Während andere Schauspielerinnen mit 38 Jahren die Frage<br />

quält, ob sie in drei Jahren noch ausreichend Rollenangebote<br />

erhalten, kennt <strong>Posner</strong> keine „Löcher zwischen den Produktionen“.<br />

Sie sei permanent am Arbeiten.<br />

Im Gegenteil: „Ich muss mich fragen, wie kann ich vernünft ig<br />

haushalten, welche Projekte nehme ich an. Welche muss ich<br />

aus Zeitgründen ablehnen.“ Zugesagt hat sie bei der ZDF-Serie<br />

„Der Staatsanwalt“. Hier spielt sie aktuell die Pathologin Dr.<br />

Judith Engel.<br />

Zudem hält sie Seminare mit Titeln wie „Life is great statt Life<br />

is hard: Mehr Energie <strong>und</strong> pure Lebensfreude“. Die Referentin<br />

jedenfalls hat so unglaublich viel Power, dass sie auch noch an<br />

ihrem ersten Buch schreiben kann, das im Frühjahr veröff entlicht<br />

werden soll.<br />

„Ich habe die Schauspielerei <strong>und</strong> das Coachen nie als konkurrierende<br />

Dinge begriff en.“ Diese Vielseitigkeit befl ügele sie.<br />

„Der Perspektivwechsel ist erfrischend. Das gibt Energie. Die<br />

Arbeit als Coach empfi nde ich als unglaublich Sinn stift end.“<br />

Seit zwölf Jahren übt <strong>Posner</strong> beide Tätigkeiten aus. Wie ein<br />

Puzzle habe alles ineinander gegriff en. „Ich drehe viel. Ich coache,<br />

ich gebe Seminare, ich halte Vorträge.“<br />

„100 Prozent Leben“ verspricht <strong>Petra</strong> <strong>Bock</strong> den Seminarteilnehmern,<br />

die sie für eine Woche in die Toskana begleiten. Täglich<br />

sechs St<strong>und</strong>en <strong>Coaching</strong>. Am Abend ein Menü bei Kaminfeuer.<br />

„Es ist ein großes Privileg, in einer so schönen Umgebung<br />

mit Menschen an deren Lebensqualität zu arbeiten“, sagt die<br />

erfolgreiche Umsteigerin. „Ich habe immer davon geträumt, so<br />

zu arbeiten.“<br />

Quelle:<br />

http://www.welt.de/print/die_welt/karriere/article111739768/<br />

Sparring-Partner-auf-Augenhoehe.html#ixzz2DtYkNzjE<br />

Dr. <strong>Petra</strong> <strong>Bock</strong> <strong>Astrid</strong> <strong>Posner</strong> <strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong><br />

Dezember 2012<br />

16<br />

Zurück zum Inhalt


Abdruck aus der Zeitschrift Computerworld, mit<br />

fre<strong>und</strong>licher genehmigung von Frau Klossek<br />

Editorial<br />

Dezember 2012<br />

17<br />

Zurück zum Inhalt


Editorial<br />

Dezember 2012<br />

18<br />

Zurück zum Inhalt


Editorial<br />

Dezember 2012<br />

19<br />

Zurück zum Inhalt


Sie sind Coach, weil Sie andere<br />

Menschen gerne unterstützen<br />

<strong>und</strong> weiterbringen wollen<br />

– richtig? Haben Sie sich dabei<br />

für solche Th emen entschieden, die auf<br />

dem Markt gerade aktuell sind <strong>und</strong> sich<br />

damit am sichersten Geld verdienen lässt<br />

– oder weil diese Th emen exakt IHRE<br />

Th emen sind?<br />

Genau hierin liegt nämlich der entscheidende<br />

Unterschied zwischen durchschnittlichem<br />

<strong>Coaching</strong> <strong>und</strong> exzellentem<br />

<strong>Coaching</strong>.<br />

Der mit dem Strom schwimmt<br />

Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit für<br />

einen baldigen nächsten <strong>Coaching</strong>-Auftrag<br />

höher, wenn man sich in die Th emen<br />

einklinkt, die aktuell am meisten gefragt<br />

sind. Nicht selten sitzt man dann auch<br />

schnell im nächsten Weiterbildungsseminar,<br />

schließlich will man ja dahingehend<br />

auf dem letzten Stand sein <strong>und</strong> auch<br />

gleich die neuesten Tools bei den Klienten<br />

einsetzen.<br />

Doch haben Sie sich hierbei schon mal die<br />

Frage gestellt: „Will ich das überhaupt?“<br />

Gehören nicht die meisten Menschen<br />

zu denen, die überwiegend das tun, was<br />

von ihnen erwartet wird? Bieten eventuell<br />

auch Sie genau das an, was Ihre Klienten<br />

scheinbar suchen?<br />

Falle Einheitsbrei<br />

MASSE ODER LIEBER KLASSE?<br />

Wenn Ihr Geschäft den richtigen Drive kriegen soll,<br />

braucht es mehr als Fachwissen<br />

Es gibt viele Menschen da draußen, die<br />

jeden Tag aufstehen <strong>und</strong> eigentlich gar<br />

nicht wissen, warum. Die ihre unbefriedigende<br />

Situation im Job als Gegeben<br />

hinnehmen. Die sich zum einen<br />

eine Komfortzone aufgebaut haben,<br />

die ihnen die Sicherheit gibt zu wissen,<br />

was sie erwartet. Zum anderen ist diese<br />

Komfortzone jedoch ein Einheitsbrei an<br />

Abläufen, den sie so gar nicht wollen. Im<br />

Gegenteil: Diese ‚Trostlosigkeit‘ wirkt<br />

sogar eher als Bremse für das, was man<br />

eigentlich will <strong>und</strong> kann.<br />

Wissen vs. Tun<br />

Vielleicht ist es Ihnen unbewusst schon<br />

lange klar, dass das, was Sie machen, in<br />

Wirklichkeit nicht zu 100 Prozent zu<br />

Ihnen passt. Ihr Unterbewusstsein sagt<br />

Ihnen das möglicherweise täglich: ein<br />

unangenehmes Gefühl gleich morgens<br />

beim Aufwachen, Lustlosigkeit, Schlaflosigkeit<br />

bis hin zu emotionaler Leere.<br />

Da ist es natürlich besonders fatal, wenn<br />

man in einem Bereich arbeitet, in dem<br />

man andere Menschen motivieren <strong>und</strong><br />

zur persönlichen Weiterentwicklung<br />

verhelfen möchte, wenn man mit sich<br />

selbst ‚nicht grün‘ ist. Jetzt ist es allerhöchste<br />

Zeit für Sie, die Reißleine zu<br />

ziehen: Sie müssen herausfi nden, wofür<br />

Sie ‚brennen‘ – denn nur so können Sie<br />

anderen Menschen gegenüber ehrlich<br />

<strong>und</strong> überzeugend auft reten. Alles andere<br />

ist Schauspielerei <strong>und</strong> führt bei Ihren<br />

Klienten nur zu Verunsicherungen.<br />

Der erste Schritt: Finden Sie Ihr<br />

‚wahres‘ Thema<br />

Zugegeben – das klingt nach Herausforderung.<br />

Das Ergebnis jedoch lässt nicht<br />

nur die Kassen klingen, sondern – <strong>und</strong><br />

das sollte Ihre eigentliche Intention sein<br />

– gibt Ihnen endlich dieses gute Gefühl,<br />

das Richtige zu tun <strong>und</strong> die Menschen<br />

mit dem zu begeistern, was Sie am besten<br />

können. Auf dem Weg zur Erk<strong>und</strong>ung<br />

‚Ihres Th emas‘ sollten Sie die folgenden<br />

Fragen beantworten:<br />

Als Coach, Trainer <strong>und</strong> Berater:<br />

• Was ist Ihr Sinn?<br />

• Nennen Sie in einem Satz Ihren Lebenszweck!<br />

• Welches Vermächtnis wollen Sie<br />

einmal hinterlassen?<br />

• Was ist Ihr Auft rag?<br />

Die Antworten darauf werden Sie nicht<br />

unmittelbar formulieren können – die<br />

wenigsten können das. Um aber Ihr Herzensthema<br />

herauszufi nden, ist diese „Rei-<br />

se ins Ich“ absolut notwendig. Genauso,<br />

wie Sie als Coach regelmäßig mit einem<br />

Supervisor zusammenarbeiten, bedarf es<br />

bei der Beantwortung dieser Fragen eines<br />

eigenen Sparringspartners, der sich mit<br />

dem Th ema Identität auskennt. Der Sie an<br />

die Beantwortung der Fragen heranführt<br />

<strong>und</strong> Ihnen den Weg aufzeigt, ein Coach<br />

mit Klasse zu werden.<br />

Anforderungen an den Sparringspartner<br />

So unwichtig Details zum Fachwissen<br />

des jeweiligen Coachs sind, desto wichtiger<br />

sind Fachwissen zu Identität, absolute<br />

Menschenkenntnis, die richtige<br />

Fragetechnik <strong>und</strong> Fingerspitzengefühl.<br />

Hierbei lautet – wie überall im <strong>Coaching</strong><br />

– das oberste Gebot: Die Chemie zwischen<br />

Ihnen muss stimmen! Sie müssen<br />

im Erstgespräch das Gefühl haben,<br />

dass Ihr Sparringspartner Sie nicht nur<br />

mit seinem Fachwissen zu Identität auf<br />

die richtige Spur bringen kann, sondern<br />

Sie ihm auch vollends vertrauen können.<br />

Haben Sie im Gespräch den Eindruck,<br />

dass diese Punkte nicht erfüllt werden<br />

können, vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl<br />

<strong>und</strong> sprechen Sie Ihre Bedenken ruhig<br />

an. Starten Sie daraufh in lieber eine<br />

neue Suche nach dem Sparringspartner<br />

Ihres Vertrauens.<br />

Ein neues Lebensgefühl<br />

werdewelt<br />

Altes loszulassen bedeutet immer ein<br />

Aufgeben von Vertrautem. Aber auch die<br />

Chance, Neues zu erfahren <strong>und</strong> für sich<br />

zu entdecken. Haben Sie Antworten auf<br />

die vier Identitätsfragen gef<strong>und</strong>en, erwartet<br />

Sie ein völlig neues Lebensgefühl,<br />

das Sie zu Höchstformen aufl aufen lässt.<br />

Ihre K<strong>und</strong>en werden das merken – besser<br />

noch: Es kommen nur die Menschen<br />

auf Sie zu, die auch zu Ihnen passen.<br />

Bringen Sie den richtigen Drive in Ihr<br />

Geschäft – nur Sie haben es in der Hand!<br />

Benjamin Schulz<br />

Dezember 2012<br />

20<br />

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Die POSITIONIERUNGS-EXPERTEN für die<br />

BERATUNGS- <strong>und</strong> TRAININGSBRANCHE<br />

www.werdewelt.info<br />

werde(welt) K<strong>und</strong>e!<br />

„Die Kombination aus einem <strong>Coaching</strong>-Prozess, der mir mehr innere<br />

Klarheit ermöglichte <strong>und</strong> der Umsetzung meiner Erkenntnisse in eine<br />

professionelle <strong>und</strong> authentische authentische Außendarstellung ist das, was mich bei<br />

werdewelt überzeugt. Danke.“<br />

<strong>Sabine</strong> Heß - TrainingsART 3.0<br />

www.sabine-hess.de<br />

„Benjamin Schulz <strong>und</strong> sein werdewelt-Team verstehen unsere Branche<br />

<strong>und</strong> unsere K<strong>und</strong>en. Das ist ein entscheidender Vorteil, um unsere<br />

Positionierung zu schärfen <strong>und</strong> zu vermarkten. Vielen Dank für die<br />

professionelle Zusammenarbeit.“<br />

Rainer Krumm – axiocon GmbH | 9 Levels<br />

www.9levels.de<br />

Die Zusammenarbeit mit werdewelt war absolut großartig! Schon der<br />

Einstieg mit dem Strategietag war ein echter Gewinn, Ben ist schon ein<br />

genialer Sparringspartner, er setzt aber nicht nur sein sein eigenes Hirn ein<br />

<strong>und</strong> gibt alles, um den echten Kern herauszuschälen, sondern ruft auch<br />

noch spontan sein Kreativteam zum Brainstormen zusammen. Eine<br />

solch engagierte Betreuung habe ich bisher noch nie erlebt! Kurz: ich<br />

bin begeistert! Gerne immer wieder- werdewelt verdient mindestens 5<br />

Sterne. Danke, Ihr wart großartig!<br />

Katharina Maehrlein<br />

www.katharina-maehrlein.de<br />

Dezember 2012<br />

21<br />

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GRÜEZI ...<br />

Dieser Gruß kam von Anny aus der Schweiz (Namen <strong>und</strong> Fakten sind so verändert worden, dass niemand die<br />

Schreiberin erkennen kann). Es war der Hilferuf der Mutter eines 8-jährigen Sohnes. Anny schrieb: … als er zur<br />

Welt kam, habe ich meine leitende Stellung in einem HR aufgegeben <strong>und</strong> mich 1 1⁄2 Jahre auf ihn konzentriert. Danach<br />

habe ich wieder im HR einen 40%-Job gef<strong>und</strong>en, nur leider natürlich ohne Führung <strong>und</strong> Verantwortung. Dies war trotzdem<br />

ok. Nur nach 6 Jahren sollte ich das Pensum erhöhen, aber dies wollte ich nicht, da mein Sohn dann grad zur Schule kam. Somit<br />

wurde ich kurze Zeit arbeitslos <strong>und</strong> arbeite nun in einer Gerichtskanzlei. Dieser Job macht mich aber nicht glücklich, das weiss ich<br />

genau. Ich muss wieder zurück ins HR. Zurzeit besuche ich noch eine Weiterbildung im Bereich Ges<strong>und</strong>heitsprävention. …<br />

Den vollständigen Brief fi nden Sie in der Novemberausgabe von <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong><br />

ICH HABE ANNY GESCHRIEBEN:<br />

„Liebe Anny, ich habe zwei Antworten für Sie – eine philosophische<br />

<strong>und</strong> eine praktische. Die philosophische soll Sie herausfordern,<br />

die praktische soll Sie ermutigen. Zuerst die philosophische:<br />

Mit Ihren Entscheidungen schaff en Sie Fakten. Sie<br />

haben sich für ein Kind entschieden. Ja, Sie zahlen einen Preis<br />

(welchen zahlt eigentlich Ihr Mann?): Wer Kinder hat, zahlt einen<br />

Preis, wer keine hat auch. Eine Mutter, die Karriere macht<br />

<strong>und</strong> ihr Kind in die Betreuung gibt, zahlt einen Preis. Eine, die<br />

Teilzeit arbeitet oder ganz zuhause bleibt, auch. Für mich heißt<br />

wahre Selbstverwirklichung, den Preis der Entscheidungen zu<br />

akzeptieren. Selbstverwirklichung ist das Gegenteil von Opferhaltung:<br />

Ich bestimme meine Wirklichkeit.<br />

Vielleicht kennen Sie das amerikanische Sprichwort „Love it,<br />

change it, or leave it“. Ich habe es als „WAHL-Übung“ eingedeutscht.<br />

Vier Schritte zur Gelassenheit können Ihnen helfen,<br />

sich mit Ihrer Lebenssituation auszusöhnen:<br />

1. Wahrnehmen: „So ist es!“ Schauen Sie sich Ihre Lebenssituation<br />

genau an <strong>und</strong> notieren Sie ausführlich, wie Sie diese<br />

wahrnehmen, was Sie mögen <strong>und</strong> was Sie stört.<br />

2. Akzeptieren: „Na, dann ist es so!“ Alles hat seinen Preis.<br />

Wenn Sie nichts ändern wollen oder können, nehmen Sie Ihr<br />

Coaches lassen sich in die Karten schauen<br />

Die praktische Antwort: Ihre Kreativität ist gefragt. Wenn es<br />

einige berufstätige Mütter in der Nachbarschaft gibt – könnten<br />

Sie sich zusammenschließen <strong>und</strong> sich mit der Nachmittagsbetreuung<br />

abwechseln? Wenn Sie vier Kinder gemeinsam<br />

betreuen, kommt jede Mutter einmal in der Woche dran. Das<br />

bedeutet vielleicht an diesem Tag Stress, aber es bedeutet eben<br />

auch: drei freie Nachmittage für jede Mutter. Dann könnten Sie<br />

vielleicht wieder 80 Prozent arbeiten oder sich in einer Hilfsorganisation<br />

engagieren. Noch eine Idee: Sie opfern drei Wochen<br />

Ihres Urlaubs, sagen Mann <strong>und</strong> Kind ‚Ade‘ <strong>und</strong> engagieren sich<br />

in einem internationalen Hilfsprojekt. Wer weiß, was sich daraus<br />

ergibt? Eine weitere Anregung fi nden Sie im Kasten unten:<br />

Eine Gelassenheitsübung, die Ihnen ein entspanntes ‚Ich lebe,<br />

wie ich will!‘ ins Herz zaubern soll. <strong>Sabine</strong><br />

DIE „DENN-SIE-HABEN-DIE-WAHL“-ÜBUNG ZUR GELASSENHEIT<br />

Leben an – zumindest zu diesem Zeitpunkt. Und lassen Sie sich<br />

die Option off en, später etwas zu verändern.<br />

3. Handeln: „Es soll anders sein!“ Verändern Sie, was Sie stört<br />

<strong>und</strong> was möglich ist. Dafür braucht es manchmal Mut. Denken<br />

Sie daran, es ist Ihr Leben. Holen Sie sich die Unterstützung<br />

von anderen.<br />

4. Lieben: „So ist es gut“. Wenn Sie etwas verändert haben<br />

<strong>und</strong> bereit sind, das übrige zu akzeptieren, dient das Ihrer Gelassenheit.<br />

Denn Sie wissen: Sie haben die Wahl.<br />

COACH ANDREA WIEDEL HAT EBENFALLS KLUGEN RAT GEGEBEN<br />

– <strong>und</strong> der zweite Benefi t war, dass Coaches zeigen, wie sie arbeiten. Davon bräuchten wir mehr, denn wir alle könnten davon profi tieren.<br />

Hier Andreas Gedanken zu Anny‘s Th ema, das ja viele Frauen bewegt:<br />

GRÜEZI, FRAU ASGODOM, eine Frau aus der Schweiz hat bei Ihnen angefragt, wie Sie Familienfrauen coachen<br />

würden, die aufgr<strong>und</strong> ihrer Tätigkeit als Mutter <strong>und</strong> Hausfrau aus der berufl ichen Tätigkeit gekickt sind. Sie haben diese Anfrage<br />

zur Beantwortung an <strong>Coaching</strong>-Kollegen weitergegeben. Zunächst möchte ich mich bei Ihnen für diese Möglichkeit bedanken.<br />

Als alleinerziehende Mutter, die sich aus eigener Kraft zur Trainerin <strong>und</strong> Coach weiterentwickelt hat, <strong>und</strong> somit selbst betroff en<br />

Dezember 2012<br />

22<br />

Zurück zum Inhalt


ist, nehme ich das Angebot gern wahr.<br />

Als ich mich von meinem Ehemann getrennt habe, war unsere Tochter<br />

2 Jahre alt. Ich war als Rechtsanwältin in einer Nürnberger Steuerkanzlei<br />

tätig. Nach der Trennung hat sich – was nicht unüblich ist – der<br />

Kindsvater gänzlich aus der Verantwortung gezogen <strong>und</strong> öff entliche Stellen,<br />

wie Behörden, haben Unterstützung abgelehnt.<br />

Ich bin daraufh in aus der Großstadt zu meiner Mutter nach Oberfranken gezogen.<br />

Den Lebensunterhalt für meine Tochter <strong>und</strong> mich habe ich in den letzten<br />

7 Jahren durch Teilzeit-Jobs <strong>und</strong> als rechtliche Betreuerin bestritten. Ich<br />

war geistig unterfordert, emotional überfordert <strong>und</strong> sozial isoliert.<br />

Oft habe ich geheult, mit den Zähnen geknirscht <strong>und</strong> Teller an die Wand<br />

geworfen. Ich hatte auf Kosten der Gesellschaft Jura studiert <strong>und</strong> mit Erfolg<br />

abgeschlossen. Ich wollte <strong>und</strong> kann es noch <strong>heute</strong> nicht begreifen, dass ich<br />

– allein aufgr<strong>und</strong> meiner Lebenssituation – meine Kompetenz nicht zum Ausdruck<br />

bringen konnte.<br />

Ich fi nde, es ist auch eine volkswirtschaft liche Frage: der Gesellschaft , das<br />

Wissen <strong>und</strong> die Fähigkeiten, die ich mir während des Studiums angeeignet<br />

habe, zurückzugeben <strong>und</strong> zum Einsatz zu bringen. Aber die Gesellschaft hatte<br />

kein Interesse daran, mich zu unterstützen. Ich war auf mich allein gestellt. Ich<br />

habe meine Tochter von meiner Mutter betreuen lassen <strong>und</strong> mich als rechtliche<br />

Betreuerin selbständig gemacht.<br />

Meiner Meinung nach gibt es – noch – viel zu wenig qualifi zierte Arbeitsmöglichkeiten<br />

in Teilzeit <strong>und</strong> viel zu wenig Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Und<br />

darunter leiden vor allem Frauen.<br />

Vor 2 Jahren habe ich mir ein neues berufl iches Standbein aufgebaut als Trainerin<br />

<strong>und</strong> Coach, mit Schwerpunkt Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall<br />

Rosenberg.<br />

Heute weiß ich zu schätzen, was ich während meiner Zeit als rechtliche Betreuerin<br />

an Berufs- <strong>und</strong> Lebenserfahrung gewonnen habe. Diese (Lebens-)Schule<br />

prägt mich <strong>und</strong> unterscheidet mich von vielen, die sich ihre berufl ichen Ziele<br />

nicht erkämpfen mussten, an Tiefgang <strong>und</strong> Weisheit.<br />

Wie also würde ich mit der Schweizer Dame arbeiten?<br />

Als Coach würde ich eine tragfähige (Vertrauens-)Beziehung aufb auen <strong>und</strong><br />

durch empathisches Zuhören herausfi nden, worum es ihr wirklich geht. Im<br />

Kopf der Dame spuken nämlich viele „Lösungsmöglichkeiten“, die sehr unterschiedlich<br />

sind, von der Leitung eines Buschkrankenhauses bis zu einer Leitungsfunktion<br />

im HR-Bereich oder Abwarten <strong>und</strong> Tee trinken.<br />

In der Terminologie der GfK (= Gewaltfreie Kommunikation) sind Bedürfnisse<br />

(wie bei Maslow) positive <strong>und</strong> abstrakte Werte, die das Handeln der Menschen<br />

motivieren. Kennzeichnend ist, dass Bedürfnisse immer durch mehrere<br />

konkrete Strategien zu verwirklichen sind. Aus eigener Erfahrung weiß ich,<br />

dass bei „Familienfrauen“ viele Bedürfnisse zu kurz kommen.<br />

Das Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit, zum Beispiel – also zu sehen, dass das<br />

eigene Handeln Erfolge bringt. Kaum ist die Spülmaschine ausgeräumt, ist sie<br />

auch schon wieder voll. Kaum ist das Wohnzimmer aufgeräumt <strong>und</strong> sauber,<br />

haben die Kinder es schon wieder verwüstet: Kaum ist der Tisch abgeräumt,<br />

ist es schon wieder Zeit zum Essen. Ich habe diese Tätigkeiten als eine ständige<br />

Mühle erlebt, die mich Kraft kostet <strong>und</strong> mürbe macht. Jeder Mann, der im<br />

Haushalt etwas repariert oder beim Auto die Reifen wechselt, hat ein längeres<br />

Erfolgserlebnis.<br />

Das Bedürfnis, wahrgenommen zu werden, Anerkennung – Ich persönlich habe<br />

gelitten, st<strong>und</strong>enlang im Haushalt auf <strong>und</strong> ab zu laufen <strong>und</strong> tagein, tagaus im<br />

Büro als Einzelkämpfern meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Oft habe ich<br />

Coaches lassen sich in die Karten schauen<br />

ANDREA ELEONORE WIEDEL<br />

Coach Andrea Eleonore Wiedel aus Presseg<br />

schreibt über sich: Vom Ursprungsberuf bin ich<br />

Erzieherin. Auf dem Zweiten Bildungsweg habe<br />

ich das Abitur nachgeholt <strong>und</strong> Jura studiert. Nach<br />

erfolgreichem Abschluss habe ich in Kanzleien der<br />

Steuer- <strong>und</strong> Wirtschaft sberatung <strong>und</strong> in Unternehmen<br />

gearbeitet.<br />

Eine berufl iche Neuorientierung war notwendig,<br />

als meine Ehe scheiterte <strong>und</strong> ich mit einem<br />

Kleinkind ohne jegliche Unterstützung des Vaters<br />

alleinerziehend wurde. Nach meinem Umzug von<br />

Nürnberg in den ländlichen Großraum von Kulmbach<br />

habe ich mich selbständig gemacht. Ich habe<br />

eine Kanzlei gegründet, die sich darauf spezialisiert<br />

hat, Menschen in sozialen Notlagen Beistand zu<br />

leisten. Während meiner fast 10-jährigen Tätigkeit<br />

als rechtliche Betreuerin habe ich viel Erfahrung<br />

gesammelt im Umgang mit schwierigen Klienten<br />

<strong>und</strong> deren Familien gesammelt. Bei Doppelbelastung<br />

von Kind <strong>und</strong> Beruf habe ich Selbstorganisation<br />

<strong>und</strong> Stressmanagement bewiesen.<br />

Mit zunehmendem Alter <strong>und</strong> Reife befriedigte<br />

mich der Kampf um rechtliche Ansprüche, Sieg <strong>und</strong><br />

Gewinn im Gerichtsaal weniger. Ich wollte etwas<br />

fi nden, das die Herzen der Menschen erreicht <strong>und</strong><br />

eine wirkliche Änderung im Denken, Fühlen <strong>und</strong><br />

zwischenmenschlichem Miteinander herbeiführt.<br />

Deshalb habe ich mich auf die Suche gemacht <strong>und</strong><br />

von Toptrainern für Persönlichkeitsentwicklung<br />

gelernt. Fündig geworden bin ich schließlich beim<br />

Modell der gewaltfreien Kommunikation nach Dr.<br />

Marshall Rosenberg (GfK). Dieses Kommunikationsmodell,<br />

das Methode <strong>und</strong> Haltung vereint,<br />

ist ein hochwirksames Modul, um mit sich selbst<br />

ins Reine zu kommen <strong>und</strong> seine privaten <strong>und</strong><br />

berufl ichen Beziehungen konstruktiv zu gestalten.<br />

Ich war u.a. Schülerin von Ingrid Holler, Gabriele<br />

Lindemann, Frank & G<strong>und</strong>i Gaschler <strong>und</strong> Klaus<br />

Karstädt.<br />

Als Trainerin & Coach möchte ich Menschen dabei<br />

begleiten, in ihre ureigene Kraft zu kommen <strong>und</strong><br />

ihnen Wege zeigen für ein ehrliches authentisches<br />

Miteinander.<br />

Dezember 2012<br />

23<br />

Zurück zum Inhalt


Coaches lassen sich in die Karten schauen<br />

mich wie unsichtbar gefühlt <strong>und</strong> genieße es <strong>heute</strong>, als Trainerin die Aufmerksamkeit der Menschen zu haben.<br />

Soziale Bedürfnisse wie Austausch, Kontakt, Integration – Ich habe unter der typischen Einsamkeit Alleinerziehender gelitten,<br />

die zwischen Arbeit, Haushalt <strong>und</strong> Kind keine Zeit für ein Privatleben haben. Wenn möglich bin ich zu Alleinerziehenden-<br />

Treff s gegangen, später zu VHS-Kursen, zu Vereinen <strong>und</strong> berufl ichen Netzwerktreff en – <strong>und</strong> es hat mir gut getan.<br />

Ich könnte mir vorstellen, dass bei unserem Schweizer Coach ähnliche Bedürfnisse zu kurz kommen. Deshalb würde ich sie durch<br />

empathisches Zuhören, in Kontakt mit ihren Gefühlen <strong>und</strong> Bedürfnissen bringen, in Kontakt mit ihrer eigenen Lebendigkeit. Ich<br />

vertraue darauf, dass die konkreten Lösungsmöglichkeiten dann von ganz allein entstehen werden. Ich vertraue darauf, dass sich<br />

Lösungen fi nden werden, mit denen auch die Schweizer Dame zufrieden sein wird. Denn um Marshall Rosenberg zu zitieren: Wer<br />

nur eine einzige Lösung kennt, hat das Problem nicht verstanden.<br />

Darüber hinaus möchte ich der Dame Mut machen, sich Zeit für die Verwirklichung ihrer Bedürfnisse zu nehmen <strong>und</strong> sich die<br />

notwendige Unterstützung zu holen.<br />

Ich weiß aus Erfahrung, wie wichtig es ist, als Mutter gut für sich selbst zu sorgen, sich Auszeiten zu nehmen, eigene Interessen zu<br />

pfl egen. Oft stehen uns das Rollenverständnis <strong>und</strong> unser soziales Engagement entgegen. Meine Erfahrung ist: Nur die Mütter, die<br />

gut für sich sorgen, sind zufriedene Mütter. Und nur zufriedene Mütter sind „gute“ Mütter.<br />

EINE BESONDERE BEOBACHTUNG VON ANDREA ELEONORE WIEDEL<br />

RUNDET IHREN BRIEF AB. SIE SCHREIBT:<br />

Auf Seite 30 der November-Ausgabe von <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong> werden<br />

die 24 Charakterstärken der Positiven Psychologie nach<br />

Christopher Peterson <strong>und</strong> Martin Seligmann dargestellt. Diese<br />

CHARAKTERSTÄRKEN NACH<br />

PETERSON UND SELIGMANN<br />

BEDÜRFNISSE NACH<br />

MARSHALL ROSENBERG<br />

Kreativ sein Kreativität, Selbstausdruck<br />

Neugierig sein Neugierde<br />

Einen offenen Geist haben Offenheit, Achtsamkeit<br />

Lernen <strong>und</strong> Lieben Liebe, Weiterentwicklung<br />

Mit Perspektive <strong>und</strong> Weisheit leben Zuversicht, Weisheit, Achtsamkeit, Selbstvertrauen<br />

Sozial verantwortlich leben Gemeinschaft, Gemeinsamkeit<br />

Fair sein Fairness<br />

Führung übernehmen Selbstwirksamkeit, Selbstbehauptung, Führung<br />

Tapfer sein Mut<br />

Durchhalten Beständigkeit, Kontinuität<br />

Integer sein Integrität<br />

Wach <strong>und</strong> vital sein <strong>und</strong> es zeigen Ges<strong>und</strong>heit, Vitalität, Aktivität<br />

Vergeben können <strong>und</strong> Mitleid haben Empathie, Vergebung<br />

Dienen <strong>und</strong> bescheiden sein können Einen Beitrag leisten, Rücksichtnahme<br />

Wahrhaftig sein Authentizität, echt sein<br />

Selbstkontrolle üben Achtung vor dem Leben haben, Rücksichtnahme<br />

Lieben Liebe<br />

Fre<strong>und</strong>lich sein Fre<strong>und</strong>lichkeit, Rücksichtnahme<br />

Mitmenschliche Intelligenz haben Menschlichkeit, Empathie<br />

Schönheit <strong>und</strong> Exzellenz würdigen Schönheit<br />

Dankbar sein Dankbarkeit<br />

Hoffnung haben Hoffnung, Zuversicht<br />

Mit Humor spielerisch leicht leben Humor, Spiel, Spaß, Freude, Leichtigkeit, Glück<br />

Spirituell leben, Sinn <strong>und</strong> Zusammenhang sehen Spiritualität, Sinnhaftigkei<br />

sind weitgehend deckungsgleich mit den 4 klassischen Gr<strong>und</strong>tugenden<br />

<strong>und</strong> den 3 christlichen Tugenden. Ich habe eine weitere<br />

Übereinstimmung festgestellt: Sie decken sich mit den<br />

Bedürfnissen der gewaltfreien<br />

Kommunikation (GfK).<br />

Die GfK beruht auf der<br />

Gr<strong>und</strong>annahme, dass Menschen<br />

in ihrem Handeln von positiven<br />

Motiven, den „Bedürfnissen“ geleitet<br />

werden. Jegliches Handeln,<br />

<strong>und</strong> sei es scheinbar noch so absurd,<br />

sinnlos, verwerfl ich, ist ein<br />

manchmal verzweifelter Versuch<br />

der Bedürfniserfüllung.<br />

Egal, was ein Mensch tut, es ist<br />

das Schönste <strong>und</strong> Beste, was ihm<br />

Moment zur Verfügung steht,<br />

um seine Bedürfnisse zu erfüllen<br />

– sagt Marshall Rosenberg.<br />

Das bedeutet: Nach dem Menschenbild<br />

der GfK müssen die<br />

Gr<strong>und</strong>tugenden nicht mühevoll<br />

entwickelt werden, sondern<br />

sind in jedem Menschen angelegt.<br />

Das macht mir Mut. n<br />

Danke für die Anregung – <strong>und</strong><br />

irgendwie bleibt die Frage im<br />

Raum, warum bisher noch niemand<br />

so klar gezeigt hat, wie nahe sich<br />

die Positive Psychologie <strong>und</strong> die<br />

Gewaltfreie Kommunikation sind..<br />

Dezember 2012<br />

24<br />

Zurück zum Inhalt


GESCHENKIDEEN<br />

ZUM FEST UND<br />

FÜRS NEUE JAHR<br />

Bücher für Coaches<br />

Dezember 2012<br />

25<br />

Zurück zum Inhalt


Dies ist das lang ersehnte Bildungsbuch<br />

zum Th ema <strong>Coaching</strong>. Es zeigt, dass<br />

<strong>Coaching</strong> sehr viel älter <strong>und</strong> gereift er ist<br />

als viele Menschen glauben, weil es in<br />

der abendländischen Bildungstradition<br />

verankert ist. Zugleich ist es ein Lesebuch<br />

<strong>und</strong> ein Arbeitsbuch – geschrieben<br />

von einem Menschen, der die deutsche<br />

Sprache beherrscht, was nicht bei allen<br />

Fach- <strong>und</strong> Sachbüchern die Regel ist.<br />

Und damit Sie Appetit auf dieses Buch<br />

bekommen, wird Ihnen hier das Inhaltsverzeichnis<br />

als Speisekarte gereicht:<br />

COACHING HEUTE: WAS ES IST<br />

UND WAS ES NICHT IST Was <strong>Coaching</strong><br />

sein sollte Was <strong>Coaching</strong> nicht ist<br />

• COACHING AKTUELL: STATUS<br />

QUO IN DEUTSCHLAND Weg vom<br />

Einzelkämpfer, hin zum <strong>Coaching</strong>-Unternehmen<br />

Beginnende Segmentierung<br />

• COACHING GESTERN: ZURÜCK<br />

ZU DEN ANFÄNGEN Die Entstehung<br />

einer weltweiten Idee Die Entwicklung<br />

von <strong>Coaching</strong> in Deutschland<br />

• COACHING MORGEN: BLICK IN<br />

DIE ZUKUNFT COACHING EKLEK-<br />

TISCH: ALTES NEU GEMIXT Der Eklektische<br />

Kern Einfl üsse von vorgestern<br />

Einfl ussgrößen: Einige Beispiele<br />

• COACHING KONKRET: BEWÄHR-<br />

TE MODELLE Am Anfang hieß es:<br />

GROW Das Modell Leadership Choices<br />

• COACHING PRAKTISCH: ERFOLG-<br />

REICHE INTERVENTIONEN UND<br />

IHRE HERKUNFT Awareness Plan<br />

• SYSTEMISCHE PSYCHOLOGIE<br />

Systemische Familientherapie Lösungsfokussierte<br />

Kurzzeittherapie<br />

• VERHALTENSPSYCHOLOGIE<br />

Kognitive Verhaltenstherapie Übersicht<br />

weiterer verhaltenstherapeutischer<br />

Th erapieformen<br />

• NEURO-LINGUISTISCHE PRO-<br />

Bücher für Coaches<br />

Fünf ünf Bücher liegen vor mir auf dem Schreibtisch, geballtes<br />

<strong>Coaching</strong>wissen, in der Summe<br />

ziemlich genau 2012 Sei-<br />

Choicepoints Integration • COACHING VORGESTERN: DIE<br />

WURZELN Der zeitliche Kontext<br />

• UNTER DER LUPE: WAS HAT COA-<br />

GRAMMIERUNG Pro <strong>und</strong> Contra<br />

Entstehung Ansatz Kommunikationsmodell<br />

Persönlichkeitsmodell Interventionenten<br />

– jeweils eine Seite für jedes Jahr seit CHING BEEINFLUSST? TIEFENPSY- • SPORTPSYCHOLOGIE Th e Inner<br />

Christi Geburt. <strong>Coaching</strong>-Tools. Atem- CHOLOGIE Psychoanalyse Neopsycho- Game of Tennis Das „Inner Game“<br />

beraubend. Hier sind sie – siehe oben, analyse Weitere tiefenpsychologische Model<br />

von links nach rechts:<br />

Th erapieformen<br />

• ANSÄTZE INTEGRATIVER PSY-<br />

Karsten Drath: <strong>Coaching</strong> <strong>und</strong> seine • HUMANISTISCHE PSYCHOLOGIE CHOLOGIE Neuro-Psychotherapie<br />

Wurzeln – erschienen im Haufe Verlag Gestalttherapie Transaktionsanalyse Die Suche nach dem eklektischen Kern<br />

Personenorientierte Psychotherapie Vernetzt: Wer hat wen beeinfl usst?<br />

Übersicht weiterer humanistischer Th e- • COACHING-PATEN, AHNEN &<br />

rapieformen<br />

PIONIERE<br />

• STICHWORTVER-<br />

<strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong> sucht Autoren,<br />

die ihre selbst Bücher vorstellen<br />

ZEICHNIS<br />

• LITERATUR <strong>Coaching</strong><br />

Wir möchten in <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong> unseren Gedanken neu<br />

aufgreifen, dass Autoren ihre Bücher selbst vorstellen.<br />

Autoren kennen ihre Bücher selbst am besten <strong>und</strong> können<br />

deshalb Sinn <strong>und</strong> Zweck der Bücher selbst am besten<br />

• LITERATUR Psychologie,<br />

Psychotherapie<br />

LEADERSHIP<br />

CHOICES<br />

hinüberbringen. Wichtig aber ist auch ein anderer Gr<strong>und</strong>.<br />

Wir bei <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong> fühlen uns in der Rolle des Bewerters,<br />

des „Beckmesser“, nicht zuhause. Die „Coach-<br />

Community“ ist zwar groß, ist an vielen Stellen aber noch<br />

gut überschaubar. Würden wir Bücher von Coaches, die<br />

wir kennen, „hochjubeln“? Nein! Ganz sicher aber würden<br />

wir sie auch nicht verreißen. Wir möchten Bücher deshalb<br />

nicht in traditioneller Weise zu rezensieren. Falls Sie als<br />

Autor oder Verleger Interesse an – um <strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong>s<br />

Wortschöpfung aufzunehmen – Selbst-PR für ihre Bücher<br />

haben, schicken wir Ihnen ein Merkblatt über die Modalitäten<br />

zu, das wir bis Ende Januar 2013 zusammengestellt<br />

haben werden. Bitte schicken Sie uns eine Mail an<br />

info@coaching<strong>heute</strong>.de.<br />

Weitere intellektuelle<br />

Meisterwerke: vier<br />

Sammlungen von <strong>Coaching</strong>-Tools<br />

Diese vier Bücher entstammen<br />

der fach-literarischen<br />

Kategorie der<br />

„How to“-Books. Dale<br />

Carnegie lässt grüßen:<br />

How to win friends and<br />

infl uence people. Und<br />

die Huffi ngton Post<br />

(www.huffingtonpost.<br />

com/2010/06/28/themost-ridiculous-howt_n_627486.html)<br />

hat eine amüsante<br />

Liste anderer „How to“-Books zusammengestellt.<br />

Darunter waren Ratgeber<br />

wie<br />

• How to have Sex in the woods<br />

• How to massage your Cat<br />

• How to pee standing up (Tips for hip<br />

chicks)<br />

Dezember 2012<br />

26<br />

Zurück zum Inhalt


Spicken Sie<br />

doch mal!<br />

€ 17,99 [D]<br />

ISBN 978-3-466-30935-1<br />

<strong>Sabine</strong> <strong>Asgodom</strong> lüftet das<br />

Geheimnis ihrer erfolgreichen<br />

<strong>Coaching</strong>-Arbeit: Anhand packender<br />

Beispiele stellt sie ihre besten<br />

<strong>Coaching</strong>-Übungen aus dem Life-<br />

<strong>und</strong> Business-<strong>Coaching</strong> vor, die die<br />

Leser sofort für sich <strong>und</strong> andere<br />

umsetzen können – in der Familie,<br />

unter Fre<strong>und</strong>en, im Beruf. Deutlich<br />

wird dabei, dass Highspeed-<br />

<strong>Coaching</strong> keine gut gemeinten<br />

Lösungen überstülpt, sondern zu<br />

Eigenverantwortung anregt.<br />

Vom Alternativrad bis zum<br />

Stärkenprofil, vom Ärger-<br />

Management bis zum Mäuseschritt-Prinzip<br />

– eine F<strong>und</strong>grube<br />

für alle, die beruflich <strong>und</strong> privat<br />

weiterkommen oder andere<br />

bei der Suche eigener Lösungsansätze<br />

unterstützen wollen.<br />

www.koesel.de Sachbücher & Ratgeber Psychologie & Modernes Leben<br />

• How to avoid huge ships (wohl ein Ratgeber<br />

für die Besitzer kleiner Boote)<br />

• How to write an How-to-Book<br />

How-to-Bücher sind wertvoll, keine Frage.<br />

Sie sind w<strong>und</strong>ervolle Materialsammlungen.<br />

Und der fl eißigste Material-Sammler<br />

ist ohne Zweifel Martin Wehrle:<br />

Martin Wehrle: Die 500 besten <strong>Coaching</strong>-Fragen<br />

– erschienen in der managerSeminare-Edition<br />

Trainingaktuell<br />

Das große Workbook für Einsteiger <strong>und</strong><br />

Profi s zur Entwicklung der eigenen <strong>Coaching</strong>-Fähigkeiten<br />

oder<br />

Martin Wehrle: Die 100 besten <strong>Coaching</strong>-Übungen<br />

– ebenfalls erschienen in<br />

der managerSeminare-Edition Trainingaktuell<br />

Das große Workbook für Einsteiger <strong>und</strong><br />

Profi s zur Entwicklung der eigenen <strong>Coaching</strong>-Fähigkeiten.<br />

Beide Werke – der gleiche<br />

Untertitel wie beim ersten Buch.<br />

In diese Reihe gehört auch<br />

Bea Engelmann: Th erapie-Tools Positive<br />

Psychologie: Achtsamkeit, Glück, Mut<br />

– erschienen im Beltz Verlag<br />

Was Positive Psychologie mit <strong>Coaching</strong> zu<br />

tun hat? Prof. Anthony M. Grant, der an<br />

der University of Sidney das weltweit erste<br />

<strong>Coaching</strong>-Institut eingerichtet hat, nennt<br />

<strong>Coaching</strong> angewandte Positive Psychologie.<br />

Auch dieses Arbeitsbuch spart als Zusammenstellung<br />

von <strong>Coaching</strong>-Tools Arbeit<br />

<strong>und</strong> bringt auf gute Ideen. Das gilt ebenfalls<br />

für<br />

Christopher Rauen (Hrsg.): <strong>Coaching</strong>-<br />

Tools: Erfolgreiche Coaches präsentieren<br />

60 Interventions-Techniken aus ihrer<br />

<strong>Coaching</strong>-Praxis – wie Martin Wehrles<br />

Bücher erschienen in der managerSeminare-Edition<br />

Trainingaktuell<br />

Ein kluges Vorwort leitet dieses Buch ein<br />

– <strong>und</strong> es gilt auch für die bisher erwähnten<br />

Tool-Bücher. Das Vorwort beginnt mit der<br />

Mahnung: Eine Methoden-Sammlung …<br />

kann den Eindruck erwecken, man bräuchte<br />

nur ein paar „Rezepte“, um als Coach arbeiten<br />

zu können.<br />

Das von Christopher Rauen herausgegebene<br />

Buch enthält – <strong>und</strong> hierin gleicht es dem<br />

Werk von Karsten Drath – keinerlei Suggestion<br />

dahingehend, dass <strong>Coaching</strong>-Tools<br />

zum <strong>Coaching</strong> befähigen. Die Kenntnis<br />

Bücher für Coaches<br />

von Tools ist eine notwendige, aber eben<br />

keine hinreichende Bedingung, um zu<br />

coachen. Die drei anderen hier vorgestellten<br />

Tool-Bücher aber kommen bereits in<br />

die Nähe, ein Do-it-yourself-<strong>Coaching</strong> zu<br />

empfehlen. Wehrles Bücher wenden sich<br />

ausdrücklich auch an „Einsteiger“, <strong>und</strong> die<br />

„Th erapie-Tools“ von Bea Engelmann sind<br />

so einladend einfach beschrieben, dass sie<br />

<strong>Coaching</strong>-Tools zum Beispiel für Lehrer<br />

attraktiv erscheinen lassen – <strong>und</strong> Beltz ist<br />

ja immerhin ein bedeutender Pädagogik-<br />

Verlag.<br />

Ebenfalls kurz angesprochen werden soll<br />

ein weiterer Gedanke über Tool-Bücher.<br />

Irgendwie verbreiten sie gewollt oder ungewollt<br />

den Gedanken, dass <strong>Coaching</strong>-Tools<br />

wichtiger sind als jener Mensch aus Fleisch<br />

<strong>und</strong> Blut, der coacht. Und das ist ein falscher<br />

Gedanke.<br />

Monika Heilmann:„WIN-WIN-Gespräche<br />

– gelassen<br />

reden,<br />

selbstsicher<br />

auft reten, Konfl<br />

ikte vermeiden“.<br />

Business-<br />

Village Verlag<br />

2012, ISBN:<br />

9783869801957, 21.8 €<br />

Monika Heilmann sagt über ihr<br />

Buch:<br />

Es geht in meinem Buch nicht darum, wie<br />

in einem taktischen Gespräch eine andere<br />

Person ausgebootet oder über den Tisch<br />

gezogen werden kann. Schlagfertigkeit ist<br />

out, bahnbrechend für eine erfolgreiche<br />

Gesprächsführung sind eine wertschätzende<br />

<strong>und</strong> empathische Haltung für den Gesprächspartner.<br />

Die Wenigsten machen sich Gedanken<br />

über das anstehende Gespräch <strong>und</strong> vor<br />

allem über die Menschen, die daran beteiligt<br />

sind. Mein Buch zeigt den Leserinnen<br />

<strong>und</strong> Lesern, wie sie sich auf berufl iche oder<br />

auch wichtige private Gesprächssituationen<br />

vorbereiten <strong>und</strong> sich wertschätzend<br />

sowie empathisch in die Gespräche einbringen.<br />

Das sind Voraussetzungen, um<br />

mit dem Gesprächspartner eine gemeinsame,<br />

gute Lösung zu erzielen. Vor allem<br />

Dezember 2012<br />

27<br />

Zurück zum Inhalt


unter dem Aspekt, dass mit<br />

den Gesprächspartnern eine<br />

längerfristige, dauerhaft e gute<br />

persönliche Beziehung schon besteht,<br />

noch aufgebaut werden soll<br />

oder sogar werden muss.<br />

Mein Buch nützt im berufl ichen Alltag<br />

Fach- <strong>und</strong> Führungskräft en sowie auch<br />

im Offi ce Management. Es sind im Buch<br />

die wesentlichen <strong>und</strong> zugleich wirkungsvollen<br />

Mittel der zwischenmenschlichen<br />

Kommunikation einfach <strong>und</strong> doch mit<br />

dem nötigen Tiefgang zusammengetragen.<br />

Einfach, gut verständlich <strong>und</strong> sehr<br />

praxisnah. Ein Buch wie ein Espresso:<br />

Leicht bekömmlich <strong>und</strong> doch stark in<br />

der Wirkung!<br />

10 TIPPS FÜR IHR<br />

GEHALTSGESPRÄCH<br />

VON MONIKA<br />

HEILMANN<br />

Bereiten Sie das Gespräch schrift -<br />

lich vor!<br />

Finden Sie Varianten <strong>und</strong> Alternativen<br />

zu einer monetären Erhöhung.<br />

Notieren Sie, was Sie in den letzten<br />

Monaten/Jahren für das Unternehmen<br />

leisteten.<br />

Listen Sie auf, welche zusätzlichen<br />

oder außergewöhnlichen Qualifi -<br />

kationen Sie besitzen.<br />

Werden Sie sich bewusst, welche<br />

besonderen Aufgaben Sie in Ihrer<br />

Arbeit übernommen haben.<br />

Prüfen Sie sich, wie selbstbewusst<br />

Sie hinter Ihren Leistungen <strong>und</strong><br />

Vorschlägen stehen.<br />

Denken Sie darüber nach, welche<br />

Zugeständnisse Sie gegebenenfalls<br />

machen können oder müssen.<br />

Bieten Sie Ihrem Vorgesetzten, Ihrem<br />

Unternehmen, eine Win-win-<br />

Situation an, indem Sie aufzeigen,<br />

welchen Nutzen Sie dem Unternehmen<br />

bieten.<br />

Buchen Sie ein <strong>Coaching</strong>, in dem<br />

Sie Ihre Vorschläge für das Gehaltsgespräch<br />

checken <strong>und</strong> das<br />

Gespräch rhetorisch üben.<br />

Heinz Meloth: Ein Top-Trainer<br />

<strong>und</strong> -Coach zeigt sich als Mensch<br />

Erfolg ist eine Dauerwelle – zu<br />

bestellen über:<br />

www.amazon.de/Erfolg-eine-Dauerwelle-Heinz-Meloth/dp/3868586229<br />

„Ich weiss, wie Du tickst“ heißt ein Buch<br />

des bekannten Schweizer Business-Trainers<br />

<strong>und</strong> Speaker Martin Betschart.<br />

Heinz Meloths Buch „Erfolg ist eine<br />

Dauerwelle“ hätte einen ähnlich eingängigen<br />

Titel verdient, zum Beispiel „Ich<br />

zeige, wie ich ticke“.<br />

Heinz Meloth ist erfolgreicher Manager<br />

gewesen, u.a. war er Geschäft sführer<br />

Cannon Deutschland. Und jetzt ist er<br />

ein erfolgreicher Coach, Trainer, Speaker<br />

<strong>und</strong> Fortbildungsunternehmer. Als<br />

sein Credo gibt er auf XING ein Wort<br />

von Hermann Hesse an:<br />

„Mich immer dahin zu stellen, wo ich am<br />

besten dienen kann, wo meine Art, meine<br />

Eigenschaft en <strong>und</strong> Gaben den besten Boden,<br />

das größte Wirkungsfeld fi nden. Es<br />

gibt kein anderes Ziel.“<br />

In seinem Auft reten ist Heinz Meloth<br />

bescheiden, aber als ich sein Buch gelesen<br />

habe, ist mir klar geworden: Er ist<br />

nicht einfach nur bescheiden, sondern<br />

er verdient den Titel „Der bescheidenste<br />

Mensch der Welt“. Heinz Meloth zelebriert<br />

sich <strong>und</strong> geniesst es – das Foto zeigt<br />

ihn, wie er sich auf einem Meisterkoch-<br />

Wettbewerb geniest.<br />

Arthur Schopenhauer hat einmal auf einen<br />

kleinen Unterschied zwischen deutscher<br />

<strong>und</strong> englischer Mentalität hingewiesen.<br />

Der Deutsche sagt: „Ich fand es<br />

schön in London.“ Der Engländer sagt:<br />

Bücher für Coaches<br />

„I enjoyed myself in London.“ Ich habe<br />

mich an mir selbst erfreut – das ist die<br />

Lebensart von Heinz Meloth, <strong>und</strong> die<br />

gibt er weiter – auch in seinen fachlichen<br />

Texten.<br />

Nochmal Schopenhauer: „Wir denken<br />

selten an das, was wir haben, aber immer<br />

an das, was uns fehlt.“ Und genau<br />

das Gegenteil davon ist Heinz Meloth.<br />

Das spürt man in seinem Buch. Es ist<br />

weitgehend reingewaschen von den tausend<strong>und</strong>eins<br />

Klugheiten, die immer wieder<br />

von der Menschenverbesserungs-<br />

Industrie hinausposaunt werden. Wer<br />

sehen möchte, wie jemand tickt, der andere<br />

Menschen mit <strong>Coaching</strong>-Expertise<br />

glücklich machen kann <strong>und</strong> uns zeigt wie<br />

wir – so Meloth – „all unsere PS auf die<br />

Straße bringen“, sollte sein Buch lesen.<br />

Heike Schauz: Kommt der Chef<br />

auch noch? Geschichten aus meinem<br />

Leben als Malermeisterin.<br />

Ein Book on demand, bei amazon<br />

für 19,90 (geb<strong>und</strong>en), 15,90 (neu)<br />

<strong>und</strong> 9,97 gebraucht zu haben.<br />

Dies ist das Buch einer Frau, „die es geschafft<br />

hat“. Ähnlich wie Heinz Meloth<br />

strahlt auch Heike Schauz Lebensfreude<br />

aus – aber Heike Schauz kämpft immer<br />

auch ein bisschen mit dem, was sie mit<br />

dem genialen Buchtitel ausdrückt. Wenn<br />

Sie als Unternehmerin zu K<strong>und</strong>en gekommen<br />

ist, hat sie immer wieder das<br />

„Kommt der Chef auch noch?“ gehört.<br />

Trotzdem schreibt sie kein „Ach wir<br />

Frauen haben es manchmal schwer“-<br />

Buch, sondern sie hat sich ein Kultur-<br />

Dezember 2012<br />

28<br />

Zurück zum Inhalt


Ziel gesetzt.<br />

„Da mir das Handwerk, durch<br />

meine frühere Tätigkeit als<br />

Malermeisterin mit eigenem Betrieb,<br />

vor allem im Bau- <strong>und</strong> Ausbau<br />

sehr am Herzen liegt, arbeite ich zusammen<br />

mit den Handwerkskammern <strong>und</strong><br />

verschiedenen Berufsverbänden daran,<br />

Feng Shui als Teil des alten Baumeisterwissens<br />

wieder fest zu etablieren <strong>und</strong><br />

endgültig von der Esoterik-Kommerz-<br />

Schiene zu holen.<br />

Und zum Th ema Geschäft sübernahme<br />

empfi ehlt sie, nachdem die Übernahme<br />

des Familien-Unternehmens Schauz<br />

menschlich für alle Beteiligten nur Stress<br />

gewesen ist: durch <strong>Coaching</strong> zum Kern<br />

des Th emas zu kommen <strong>und</strong> Fragen zu<br />

klären wie<br />

• Versuche ich nur, die Erwartungshaltungen<br />

der Familie zu erfüllen?<br />

• Werde ich in etwas hineingedrängt, das<br />

ich gar nicht will? Und vor allem die alles<br />

entscheidende Frage: WAS WILL ICH<br />

WIRKLICH MIT MEINEM LEBEN<br />

ANFANGEN?<br />

Andrea Joost: Mit Worten bewe-bewegen.<br />

Präsentationen <strong>und</strong> Reden,<br />

die wirklich begeistern. 1. Edition<br />

December 2012, 19.90 Euro, 225<br />

Pages, Hardcover - Professional<br />

Book - ISBN 978-3-527-50688-0<br />

- Wiley-VCH, Weinheim<br />

Andrea Joost ist Expertin für wirkungsvolles<br />

Reden <strong>und</strong> sprachliche Cleverness.<br />

Seit mehr 10 Jahren steht sie selbst auf der<br />

Bühne <strong>und</strong> ist mit einem Publikum von<br />

5 bis 500 Personen gut vertraut. Bevor<br />

sie ihr eigenes Unternehmen gründete,<br />

war die studierte Diplom-Betriebswirtin<br />

(BA) <strong>und</strong> ausgebildete Verkaufstrainerin<br />

als Vertriebsdirektorin einer der größten<br />

deutschen Investmentgesellschaft en<br />

tätig. Mit der Kunst eines gelungenen<br />

Auft ritts hat sie sich dadurch aus ganz<br />

unterschiedlichen Blickwinkeln beschäftigt.<br />

Andrea Joost verfügt über einen<br />

reichhaltigen Erfahrungsschatz aus der<br />

Unternehmenspraxis, den sie <strong>heute</strong> in<br />

Workshops, Vorträgen <strong>und</strong> Einzelberatungen<br />

weitergibt. Sie sagt:<br />

Sobald Sie morgens die Zehen aus dem<br />

Bett strecken, betreten Sie die verschiedensten<br />

Bühnen des Lebens: Sie sind Fach-<br />

oder Führungskraft , UnternehmerIn, Kollege,<br />

K<strong>und</strong>e oder DienstleisterIn ...<br />

Und ihr Rat ist eben nicht: „Lerne die<br />

wichtigsten – <strong>und</strong> am besten alle – Tricks<br />

<strong>und</strong> Kniff e der Rhetorik; sondern: Sie<br />

präsentieren, reden, überzeugen, argumentieren,<br />

um andere für sich <strong>und</strong> Ihr<br />

Anliegen zu gewinnen. Das Wichtigste<br />

dabei sind Sie! Denn wirkungsvolles<br />

Reden <strong>und</strong> sprachliche Cleverness sind<br />

immer fest an Ihre Person geknüpft .<br />

Und wenn Sie wissen möchten, wie Sie<br />

• andere direkt <strong>und</strong> ohne Umwege erreichen,<br />

• mit Ihren Vorträgen Zuhörer faszinieren,<br />

• Ihr Th ema glaubwürdig <strong>und</strong> wirkungsvoll<br />

transportieren,<br />

• bei Gegenwind sprachlich clever kontern,<br />

• in kritischen Momenten die Kunst des<br />

Darüberstehens beherrschen <strong>und</strong> dabei<br />

sich selbst treu bleiben,<br />

...dann sind Sie bei mir goldrichtig!<br />

Unabhängig davon, ob Sie das neue<br />

Produkt erfolgreich vermarkten, einen<br />

Statusbericht kurzweilig vermitteln, Entscheidungen<br />

prägnant verkünden oder<br />

ein Fachthema appetitlich verpacken<br />

wollen.<br />

managerSeminare schreibt über<br />

dies Buch:<br />

Präsentationen <strong>und</strong> freie Reden gehören<br />

zum berufl ichen Alltag. Dabei haben sie<br />

alle ein Ziel: Die Zuhörer sollen für ein<br />

bestimmtes Anliegen gewonnen werden.<br />

Bücher für Coaches<br />

Während der Eine das neue Produkt erfolgreich<br />

vermarkten möchte, will der<br />

Nächste einen Statusbericht kurzweilig<br />

vermitteln, Entscheidungen prägnant<br />

verkünden oder ein Fachthema appetitlich<br />

verpacken. Viele greifen dann auf die<br />

bewährten computergestützten Präsentationsmedien<br />

zurück. Gepaart mit starren<br />

Rhetorik-Regeln nach dem Motto<br />

‚Das haben wir schon immer so gemacht‘<br />

bleibt die gewünschte Wirkung vielfach<br />

aus. Aber ‚wirkungsvolles Reden‘, das die<br />

Zuhörer auch erreicht, sieht anders aus.<br />

‘Wirkungsvolles Reden‘ bedeutet: mit<br />

sich selbst im Einklang sein, vor großem<br />

<strong>und</strong> kleinem Publikum. Klipp <strong>und</strong> klar<br />

auf den Punkt kommen. Mit <strong>und</strong> für den<br />

Zuhörer reden. Sein Gegenüber zum<br />

Handeln bewegen. Der Mensch überzeugt<br />

<strong>und</strong> nicht der Beamer! Deshalb<br />

setzt sich dieses Buch intensiv mit den<br />

handelnden Personen <strong>und</strong> deren Persönlichkeit<br />

auseinander. Es zeigt auf, wie<br />

sich der Referent in seiner Rolle als Redner<br />

wohlfühlt <strong>und</strong> wie er sein Gegenüber<br />

nicht nur auf der Kopfebene anspricht,<br />

sondern das Herz erreicht. So dass die<br />

Zuhörer am Ende sagen: ‚Gekauft !‘ Der<br />

Leser von ‚Mit Worten bewegen‘ erfährt,<br />

wie er bei seinem Publikum Zuhörzwang<br />

auslösen kann <strong>und</strong> seine Botschaft so<br />

transportiert, dass die Zuhörer wirklich<br />

beeindruckt sind. Er lernt Techniken<br />

(z. B. Wirksprache <strong>und</strong> Zeitlupentechnik)<br />

kennen, die aus einem nüchternen<br />

Bericht spannendes Kopfk ino <strong>und</strong> aus<br />

jedem Ergebnis eine echte Erfolgsstory<br />

machen. Vielfach werden im berufl ichen<br />

Umfeld ausschließlich Ergebnisse präsentiert.<br />

Es ist aber nicht das Ergebnis,<br />

das die Wirkung erzielt, sondern der<br />

Weg dorthin. Die dargestellten Techniken<br />

sind eine echte Alternativen zu jeder<br />

PowerPoint-Präsentation.Das Buch<br />

ist gespickt mit erprobten Expertentipps,<br />

ergänzt durch kurze, eingebettete<br />

Gastbeiträge von Fachspezialisten. Auf<br />

den Leser warten konkrete, praxisnahe<br />

Handlungsempfehlungen <strong>und</strong> viele Beispiele.<br />

Weitere Buchvorstellungen<br />

in der nächsten Ausgabe von<br />

<strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong><br />

Dezember 2012<br />

29<br />

Zurück zum Inhalt


Zum Schluss<br />

COACHING BOOMT.<br />

Aber warum eigentlich?<br />

Hier sind 26 Antworten. Über weitere Einschätzungen freuen wir uns<br />

– bitte per Mail an info@coaching<strong>heute</strong>.de<br />

1 Weil immer mehr Menschen immer mehr Entscheidungsmöglichkeiten<br />

haben <strong>und</strong> hilfl os vor der Alternative<br />

stehen.<br />

2 Weil in unserer Gesellschaft ein Optimierungsdruck<br />

besteht – „Mach das Beste aus deinem Leben“.<br />

Aber was ist das Beste?<br />

3 Weil die Ratgeber-Funktion der Großfamilie weggefallen<br />

ist. Beziehungsweise die Familie bei vielen<br />

Fragen gar keine Stellung mehr beziehen kann.<br />

4 Weil der/die Coach hilft, wirklich die eigenen Lösungen<br />

zu fi nden, unabhängig von den Erwartungen<br />

anderer.<br />

5 Weil Menschen sich immer mehr Gedanken über ihr<br />

Leben <strong>und</strong> den Sinn darin machen. Der Anspruch<br />

an ein „erfülltes“ Leben <strong>und</strong> das Gefühl, selbst Leben<br />

gestalten zu wollen, sind stärker geworden.<br />

6. Weil <strong>Coaching</strong> die Stärkung der eigenen Position in<br />

einer anspruchsvollen Welt ist.<br />

7 Weil Menschen die Handelnden in ihrem Leben sein<br />

wollen <strong>und</strong> ihr Leben nach ihren Wünschen gestalten<br />

wollen.<br />

8 Weil Menschen immer bewusster werden <strong>und</strong> Sehnsüchte<br />

in Handeln umsetzen wollen.<br />

9 Weil Menschen vor allem in Führungspositionen oft<br />

auch einsam sind, <strong>und</strong> einen professionellen „Buddy“<br />

brauchen.<br />

10 Weil die Psychologie, die eigentliche „Hilfs-Wissenschaft“,<br />

zu wenig positive Visionen „liefert“.<br />

11 Weil wir (ein anderes Wort vermeidend) zugeregnet<br />

werden von Rat-Gebern, Besser-Wissern oder Auf<strong>und</strong>-Ab-Klärern,<br />

die keine Probleme mehr kennen,<br />

sondern nur noch Lösungen.<br />

12 Weil Coaches nicht wie Pawlows H<strong>und</strong>e, die auf einen<br />

Klingelton mit Speichel-Absonderung reagiert<br />

haben, auf Probleme mit Rat-Absonderung reagieren.<br />

13 Weil Menschen ein gutes Gespür für aufziehende<br />

Krisen haben <strong>und</strong> sich rechtzeitig dafür rüsten <strong>und</strong><br />

nicht abwarten wollen, bis Probleme „Krankheits-<br />

wert“ haben (erst dann werden Menschen ja für<br />

eine Therapie „zugelassen“).<br />

14 Weil Coaches zuhören <strong>und</strong> fragen können.<br />

15 Weil die Komplexität der Welt Klärungen nötig<br />

macht.<br />

16 Auch aus Neugier <strong>und</strong> Unternehmungslust. Man<br />

hört immer öfter von <strong>Coaching</strong> <strong>und</strong> will das auch<br />

mal ausprobieren.<br />

17 Weil viele Menschen in Menschenberufen (Psychologen,<br />

Therapeuten, Sozial-Bereich, Führungskräfte)<br />

ihre eigenen Tools nicht immer für zureichend<br />

halten.<br />

18 Weil immer mehr Menschen mit ihrem Mix aus Berufs-<br />

<strong>und</strong> Privatleben nicht mehr glücklich sind.<br />

19 Weil die Welt so komplex geworden ist, dass Menschen<br />

Meinungen <strong>und</strong> Entscheidungen gegenchecken<br />

möchten<br />

20 Weil Menschen erkannt haben, dass <strong>Coaching</strong> eine<br />

schneller <strong>und</strong> gezielter wirkende Hilfe bei Fragen an<br />

das Leben gibt als andere Interventionen.<br />

21 Weil man einsieht, dass man nicht alles alleine<br />

schaffen muss <strong>und</strong> sich Unterstützung holen darf.<br />

22 Weil <strong>Coaching</strong> die Menschen in St<strong>und</strong>en weiterbringt<br />

<strong>und</strong> Therapien auf Monate, Jahre oder sogar<br />

open end ausgelegt sind.<br />

23 Weil immer mehr Menschen, denen <strong>Coaching</strong> geholfen<br />

hat, das nicht für sich behalten, sondern<br />

weitererzählen.<br />

24 Weil es gut tut, mit einem lebenserfahrenen Menschen<br />

zu sprechen, der nicht in die eigene Lebenswelt<br />

verstrickt ist.<br />

25 Weil Menschen austesten wollen, ob sie eine berufliche<br />

Zukunft als Coach haben könnten.<br />

26 Oder wie DIE ZEIT geschrieben hat: „Experten für<br />

Tiefenpsychologie oder Psychoanalyse gibt es<br />

reichlich“, aber „viele Psychologen, machen noch<br />

keine gute Versorgung“. Was fehlt, so DIE ZEIT, sind<br />

fl exible <strong>und</strong> kurzfristige Hilfsangebote. Und Experten<br />

für solche Hilfsangebote nennt man Coach.<br />

Dezember 2012<br />

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