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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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Aron 1971a, S. 63). Hieraus ergibt sich, so vermutet Marx, ein Widerspruch zwischen den<br />

beiden Seiten der materiellen Bedingungen, der nach Auflösung drängt.<br />

Marx zeichnet folgende Entwicklung historisch-idealtypischer Gesellschaftsformationen<br />

auf, die durch eine derartige Auflösung von Widersprüchen gekennzeichnet ist: von der klassenlosen<br />

Urgesellschaft und der asiatischen Produktionsweise hin zur antiken Gesellschaft,<br />

der feudalen bis zur bürgerlichen Gesellschaft. Letztere bildet die im 19. Jahrhundert existierende<br />

Formation, die jedoch zwangsweise von einer klassenlosen kommunistischen Gesellschaft<br />

abgelöst wird (Telos), da erst dort die modernen Produktivkräfte zur vollen Entfaltung<br />

kommen können (vgl. Niedenzu 2001, S. 104). So auch: Münch 2002, S. 110; Richter 2001,<br />

S. 77f.<br />

V5 – Bewertung des sozialen Wandels: V5.1<br />

Alle vergangenen Gesellschaftsformationen waren Ausdruck eines Konflikts zwischen einer<br />

unterdrückenden Klasse und einer unterdrückten Klasse. Dieser Konflikt wird im zukünftigen<br />

Stadium des Kommunismus beigelegt. Die bürgerliche Gesellschaft selbst hat bereits die<br />

Weichen in diese Richtung gestellt, indem sie sich ihrer eigenen Existenz beraubt. 41 Damit<br />

könnte Marx die soziale Entwicklung als günstig deuten.<br />

„An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation,<br />

worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist.“ (Marx/Engels<br />

1959b [1848], S. 482).<br />

V6. – Muster und Ordnung des sozialen Zusammenlebens: V6.2<br />

Der Ablösungszyklus der aufeinander folgenden Gesellschaftsformationen mit ihrer spezifischen<br />

gesellschaftlichen Ordnung umfasst hunderte Jahre. Innerhalb eines Stadiums ist die<br />

Gesellschaft nicht statisch, da sich insbesondere die Produktivkräfte fortlaufend verändern.<br />

Gegenstand der Marx´schen Analysen sind jedoch weniger die einzelnen Prozesse (Austausch<br />

und Herstellen von Strukturen), sondern tendenziell die Bedingungen und die dialektischen<br />

Gesetzmäßigkeiten des Widerspruchs innerhalb der Produktionsweise innerhalb eines Stadiums<br />

wie auch die Strukturen des sozialen Wandels: die Untersuchung von Gesellschaftsformen<br />

im Hinblick auf die bestehenden Denkmuster, die Formen politischer Macht und die Lebensbedingungen<br />

(vgl. Richter 2001, S. 79). So auch: Niedenzu 2001, S. 92f.; Richter 2001,<br />

S.79.<br />

Anthropologie (II)<br />

41<br />

D.h., die Bourgeoisie kann nicht einmal die von ihr selbst unterdrückte Klasse (Proletariat) ernähren (vgl.<br />

Marx/Engels 1959b [1848], S. 473).<br />

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