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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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V2 – Problematisierung der Ebenen: V2.2*<br />

Marx nimmt in seinen Werken sowohl Bezug auf die Tätigkeiten der einzelnen Menschen im<br />

Rahmen des Produktionsprozesses als auch auf wirtschaftliche und gesamtgesellschaftliche<br />

Prozesse. Kritik bezieht sich bei Marx auf die Einsicht, Rechtfertigungen und Ideologie der<br />

herrschenden Klasse einer Gesellschaft. Exemplarisch dafür sind volkswirtschaftliche Problemstellungen:<br />

die historische Frage nach dem Ursprung des Privateigentums und der Entwicklung<br />

der Arbeit im Hinblick auf Arbeitsteilung sowie die Frage nach den Auswirkungen<br />

der arbeitsteilig und privateigentümlich betriebenen Produktionsweise auf die Lebensweise<br />

von Menschen (vgl. Arndt 1985, S. 45). Primär interessiert sich Marx für den Menschen und<br />

sein Handeln im Hinblick auf seine Klassenzugehörigkeit. Dies würde für eine Problematisierung<br />

der Makro- und Mesoebene sprechen. So auch: Richter 2001, S. 74.<br />

V3 – Verlauf des sozialen Wandels: V3.2<br />

Die Umwälzung der gesellschaftlichen Strukturen geschieht abrupt und ist mit der Bildung<br />

neuer Strukturen (Synthese) verbunden.<br />

„Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen. Freier und Sklave, Patrizier<br />

und Plebejer, Baron und Leibeigener, Zunftbürger und Gesell, kurz, Unterdrücker und Unterdrückte standen<br />

in stetem Gegensatz zueinander, führten eine ununterbrochenen […] Kampf, der jedesmal mit einer revolutionären<br />

Umgestaltung der ganzen Gesellschaft endete oder mit dem gemeinsamen Untergang der kämpfenden<br />

Klasse. [!]“ (Marx/Engels 1959b [1848], S. 462).<br />

Der Kampf hört erst dann auf, wenn sich Teile der alten Klasse mit der neuen verbünden<br />

und es dadurch zu einem Umkippen der Machtverhältnisse kommt (vgl. ebd.). Da Marx den<br />

Klassenkampf und die Revolution im Zusammenhang mit sozialem Wandel hervorhebt, vertritt<br />

er offensichtlich eine diskontinuierlich-revolutive Position.<br />

V4 – Gesetzmäßigkeiten des sozialen Wandels: V4.1<br />

In „Deutsche Ideologie“ (1945/45) gehen Marx und Engels auf das Entwicklungsgesetz der<br />

Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse ein und beschreiben bereits wichtige Begriffe<br />

der ökonomischen Gesellschaftsformation. Sie erörtern die Rolle des Staates als das Machtinstrument<br />

der ökonomisch herrschenden Klasse und zeigen, dass Klassenkampf und Revolution<br />

die geschichtliche Entwicklung vorantreiben (vgl. Institut für Marxismus-Leninismus beim<br />

ZK der SED 1962, S. VII).<br />

Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse wirken aufeinander ein und determinieren sich<br />

gegenseitig. Sie können sich (zeitweise) auf einem bestimmten Entwicklungsniveau entsprechen.<br />

Von Ersterem geht häufig eine stärkere Dynamik aus (Produktionskräftewandel), ohne<br />

jedoch die Produktionsverhältnisse, die relativ starr sind, im gleichen Maße zu verändern (vgl.<br />

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