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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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Methoden und der Theorieentwicklung häufig herausragende Persönlichkeiten stehen. Nach<br />

Kaesler (1999) zeichnen sich soziologische Klassiker eben durch die Einführung neuer<br />

Sichtweisen, neuer Begriffe und Methoden aus (vgl. Kaesler 1999, S. 31). Ihre Werke werden<br />

von vielen Soziologen zur Untermauerung des eigenen theoretischen Standpunkts wie auch in<br />

Theoriediskussionen herangezogen (vgl. Schneider W. L. 2002, S. 15). Soziologische Klassiker<br />

schaffen mitunter auch „Glaubenselemente“ (Kuhn 1979, S. 17) in der Soziologie (sog.<br />

„Metaparadigmen“), indem sie anderen Soziologen eine spezifische Perspektive der Erfassung<br />

von sozialer Realität gleichsam vorgeben (vgl. Bayertz 1981, S. 23).<br />

Die Person des Klassikers und seine Theorien sind zwei Gesichtspunkte, die auf einer praktischen<br />

Ebene, nach Ansicht der Verfasserin, untrennbar miteinander verbunden sind (Genaueres<br />

dazu siehe S. 30), aber auf einer systematischen Ebene durchaus differenziert werden<br />

können: Steht die Person des Klassikers im Vordergrund, so wird Rekurs auf die Geschichte<br />

der soziologischen Klassiker genommen. Diese zeigt die historische Entwicklung der Soziologie<br />

unter Berücksichtigung des Verhältnisses zwischen den Klassikern und ihrer Zeit sowie<br />

ihren Werken und der Interpretationsgemeinschaft (vgl. Kaesler 1999, S. 26). Der Schwerpunkt<br />

kann aber auch auf die soziologische Theorie des Klassikers gelegt werden, wodurch<br />

sich die theoretische Position in Bezug auf soziologisch relevante Themen wie auch der Forschungszusammenhang<br />

des Klassikers veranschaulichen lassen.<br />

Diese Arbeit konzentriert sich in erster Linie auf die soziologischen Theorien der Klassiker.<br />

1 Damit sind folgende Probleme aufgeworfen: Die Theorie eines soziologischen Klassikers<br />

ist nicht mit den Denkrichtungen bzw. Hauptströmungen in der Soziologie gleichzusetzen,<br />

da an deren Entwicklung immer mehrere Soziologen beteiligt sein dürften. Darüber hinaus<br />

haben viele Klassiker im Laufe ihres Schaffens verschiedene Theorien entwickelt oder<br />

aber ganz unterschiedliche Standpunkte vertreten. So steht ein „früher“ Habermas exemplarisch<br />

für die eine Denkweise, ein „später“ Habermas für eine ganz andere Richtung. Die logische<br />

Schlussfolgerung lautet, dass soziologische Denkweisen anhand der Theorien der Klassiker<br />

streng genommen – oder bestenfalls - nur rekonstruiert werden können. Diese Schlussfolgerung<br />

bildet eine zentrale Prämisse für diese Arbeit, deren Problemstellung es ist, zentrale<br />

soziologische Denkweisen anhand ausgewählter Theorien der soziologischen Klassiker zu<br />

rekonstruieren. Dabei wird insbesondere Bezug zum Begriff des „Paradigmas“ von Thomas<br />

1 Die Verfasserin dieser Arbeit hält sich einerseits an einen Ratschlag von Niklas Luhmann: „Was aber der Klassiker<br />

selbst den Späteren zu sagen hat, liegt auf der Ebene der Theorie.“ (Luhmann 1996, S. 20f.); andererseits<br />

wird in den folgenden Kapiteln gezeigt, dass für das Verständnis einer Theorie in detaillierten Aspekten durchaus<br />

die Person des Klassikers (z.B. dessen Biographie und seine Wertebasis (!)) herangezogen werden kann.<br />

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