Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg
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Comte interessiert sich für die soziale Ordnung, die er statisch untersucht, und für soziale<br />
Reorganisation, die er im Rahmen der Dynamik analysiert. Soziales Handeln und Interaktionen<br />
problematisiert er in seiner Theorie nicht. Damit fokussiert er offensichtlich die Mesound<br />
Makro-Ebene.<br />
V3 – Verlauf des sozialen Wandels: V3.1<br />
Nach dem Dreistadiengesetz verläuft der gesellschaftliche Wandel in Stadien. Die Stadien<br />
charakterisieren sich durch die jeweils dominierenden Denk- und Erklärungsweisen des<br />
menschlichen Geistes. Der Übergang vom theologischen zum metaphysischen Stadium verläuft<br />
dementsprechend als Wandel der Denk- und Erkennensweise. Einen Machtgegensatz<br />
zwischen Interessensgruppen spiegeln die Stadien nicht wider. Daher könnte die Position des<br />
Klassikers evolutiv sein. So auch: Mikl-Horke 2001, S. 22, 25.<br />
V4 – Gesetzmäßigkeiten des sozialen Wandels: V4.1<br />
Das Telos in Comtes Dynamik ist das positive Stadium. Von der Perspektive dieses Endstadiums<br />
richtet er seine Dynamik überhaupt aus (teleologische Geschichtskonstruktion) (vgl.<br />
Fuchs-Heinritz 1997, S. 190). Damit ist die Auffassung des Klassikers deterministisch. So<br />
auch: Bauer 2001, S. 11.<br />
V5 – Bewertung des sozialen Wandels: V5.1<br />
Comte diagnostiziert eine Verbesserung der gesellschaftlichen Verhältnisse mit dem Eintritt<br />
in das positive Stadium. Die Entwicklung zum Positivismus ist für den Klassiker eine<br />
nahezu zwangsläufige. Das Nebeneinander von unterschiedlichen Erkenntnisweisen wie auch<br />
Wert- und Normenüberzeugungen führen zu einer uneinheitlichen Auffassung der Welt. In<br />
Anbetracht der Tatsache, dass dieser Zustand die Bedürfnisse der menschlichen Natur stört,<br />
muss sich die Menschheit zu einem Zustand der kohärenten Denkweisen und Wertesysteme<br />
entwickeln. Die Positivität des letzten Stadiums, gekennzeichnet durch Verwissenschaftlichung<br />
der Politik, bewertet Comte als fortschrittlich und gut. So auch: Bock 1999, S. 44;<br />
Bauer 2001, S. 12.<br />
V6 – Muster und Ordnung des sozialen Zusammenlebens“: V6.2<br />
Im Mittelpunkt der Comte´schen Soziologie stehen die soziale Statik, die sich auf die zeitlosen<br />
Strukturen und Bedingungen bezieht, und die Dynamik, die den sozialen Wandel analysiert.<br />
Beiden Aspekten ist das Aufspüren von Gesetzen und Strukturen gemeinsam. Während<br />
die Statik die Struktur der Struktur untersucht, geht es bei der Dynamik um die Struktur eines<br />
Prozesses. So auch: Hillmann (1994), S. 132; Bauer 2001, S. 11.<br />
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