Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg
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Wichtige Kritikpunkte dieses Kapitels beziehen sich auf die Methodik, insbesondere die<br />
Voraussetzungen für die Korrespondenzanalyse und damit verbunden auf die (konkreten)<br />
Fragestellungen der Arbeit:<br />
1. Zuverlässigkeit der Ausgangsdaten: Die Auswahl der Sekundärliteratur könnte hinsichtlich<br />
einer Betonung einzelner Aspekte der Theorien einseitig sein. Relevante Gesichtspunkte<br />
zur Theorie könnten dadurch untergraben werden. Die Literaturquellen enthalten implizit oder<br />
explizit Aussagen über die theoretischen Positionen. Hier könnten widersprüchliche oder gegensätzliche<br />
Ansichten der Autoren oder der Klassiker eine Zuordnung zu den Kategorien<br />
erschweren. Die Gefahr einer unpassenden Zuordnung eines Klassikers zu einer Position ist in<br />
dieser Arbeit relativ groß. Erstens könnte die Verfasserin die Ansichten des Klassikers oder<br />
der Autoren zu den Klassikern falsch deuten. Zweitens könnten die Autoren eine unzureichende<br />
oder unangemessene Deutung vorgenommen haben, die dann von der Verfasserin<br />
fraglos übernommen oder sogar noch weiter verfälscht wird. Dass die Sekundärliteratur die<br />
Deutungen der Autoren und nicht die der Klassiker enthalten, wird in dieser Arbeit bewusst in<br />
Kauf genommen.<br />
2. Relevanz der erhobenen Merkmale für den Untersuchungsgegenstand: Es wurde in dieser<br />
Arbeit bisher fraglos unterstellt, dass die konkreten Fragestellungen, d.h. die Variablen,<br />
für die soziologischen Klassiker als relevant angesehen werden können. Die Verfasserin hat<br />
ihre Fragestellung auf der Grundlage einiger Darstellungssystematiken in der deutschen Einführungsliteratur<br />
und eines so genannten „kleinsten gemeinsamen Nenners“ eines gemeinsamen<br />
soziologischen Problemkreises heuristisch aufgebaut. Die daraus generierten Variablen<br />
wurden mit gängigen Differenzierungskriterien in der soziologischen Literatur verglichen und<br />
die jeweiligen Merkmalsausprägungen darauf abgestimmt. Damit ist jedoch noch nicht geklärt,<br />
ob die Variablen zwischen den soziologischen Theorien der Klassiker hinreichend differenzieren.<br />
Diese Antwort gibt erst der Chi-Quadrat-Test im 5. Kapitel. Die Dimensionen, die<br />
auf den Ausgangsvariablen lagen, könnten sich als „diffus“ im Sinne von schwer interpretierbar<br />
herausstellen.<br />
Hinter diesem Problem steckt wiederum eine weniger geeignete Auswahl von Variablen:<br />
Denn wenn sich die Auswahl geeigneter „Differenzierungsschemata“ mehr oder weniger an<br />
der Heuristik des Mehrebenenmodells orientiert, kann eigentlich kein Anspruch auf theoretische<br />
Absicherung behauptet oder wissenschaftliche Fundierung beansprucht werden. Was die<br />
Verfasserin mit Hilfe des Mehrebenenmodells nicht beobachtet, wird auch nicht gesehen. Der<br />
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