Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg
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Werke: „Die Ordnung der Dinge“ (1966), „Die Archäologie des Wissens“ (1969), „Die Ordnung<br />
des Diskurses“ (1971), „Überwachen und Strafen“ (1975).<br />
3.4 Fazit und kritische Reflexion<br />
In diesem Kapitel wurde ein Konzept der Rekonstruktion von Paradigmen in der Soziologie<br />
entwickelt. Das Konzept stellt, wie eingangs erwähnt, lediglich einen Versuch der Paradigmenrekonstruktion<br />
dar, da es mehrere Wege zur Lösung der Problemstellung gibt. Die Grundlage<br />
des Konzepts ist ein deskriptiver Theorienvergleich, der sich an den Darstellungssystematiken<br />
in der Einführungsliteratur orientiert.<br />
Die Methodik wurde im Rahmen dieses Kapitels sehr ausführlich dargelegt, weil nicht nur<br />
die wissenschaftliche Forderung nach Transparenz zu erfüllen ist, sondern auch mögliche<br />
Schwierigkeiten in Zusammenhang mit der Anwendung und Interpretation der multivariaten<br />
Analyseverfahren auftauchen. Diese werden weiter unten ausführlicher angesprochen.<br />
Bei der Konstruktion des Erhebungsinstruments hat sich insbesondere die Eignung des<br />
Mehrebenenmodells für die Fragestellung dieser Arbeit als heikel herausgestellt. Die Art der<br />
Verknüpfung zwischen den Ebenen im Modell (insbesondere die Richtung der Pfeile) impliziert,<br />
wie Soziologie zu betreiben ist. Im Hinblick auf die Themenstellung dieser Arbeit müsste<br />
jedoch jede Art von „theoretischer Brille“ abgelegt werden, da die soziologischen Theorien<br />
sonst voreingenommen und damit verzerrt analysiert und verglichen würden. Diesem phänomenologischen<br />
Anspruch von Forschung möchte die Verfasserin nicht Folge leisten. Denn<br />
nach ihrer Auffassung kann sich niemand beim Betrachten von Phänomenen und Ereignissen<br />
seiner paradigmatischen Brille entledigen. Das Mehrebenenmodell wird daher bewusst als<br />
Grundraster für diese Arbeit gewählt.<br />
Der Versuch, die Begriffe der Elemente des Mehrebenenmodells für diese Arbeit präzise zu<br />
bestimmen, muss nach Ansicht der Verfasserin als gescheitert erklärt werden. Die verschiedenen<br />
soziologischen Begriffe müssten in der Darstellung der theoretischen Positionen der<br />
Klassiker immer wieder von neuem aufgespürt werden. Um Kategorien zu den Variablen zu<br />
erstellen, muss jedoch eine gemeinsame Basis existieren. Die Zuordnung der theoretischen<br />
Positionen zu den Kategorien würde sonst beliebig erfolgen (insbesondere bei der problemfokussierten<br />
Systematik). Eine derartige Grundlage sollte durch die Zuteilung von Indikatoren<br />
zu den Ebenen des Modells geschaffen werden.<br />
Insgesamt wurden folgende 12 Variablen generiert: 6 Variablen zum Bereich „Gesellschaft“,<br />
1 Variable zum Bereich „Anthropologie“ und 5 Variablen zum Bereich „Wissenschaftsforschung“.<br />
Aus den 83 Theoretikern hat die Verfasserin 16 Klassiker gewählt.<br />
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