Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg
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Relativisten verneinen grundsätzlich alle Annahmen der Realisten. Die Verfasserin ist der<br />
Ansicht, dass die ontologische und epistemologische Frage gesondert in zwei Variablen ausgewiesen<br />
werden soll, die ein Kontinuum zwischen Realismus und Idealismus abbilden.<br />
Aufgrund der Methodenpluralität in der soziologischen Forschung dürfte eine eindeutige<br />
Zuordnung eines Klassikers zu einer bestimmten methodologischen Position relativ schwierig<br />
sein. Die Verfasserin orientiert sich teilweise an der Typologie von Guba (1990) und an den<br />
Wissenschaftstypen von Habermas, wenn sie zwischen folgenden Positionen unterscheidet:<br />
einer tendenziell experimentell/manipulativen/quantitativen Methodologie (empirischanalytische<br />
Wissenschaft), einer qualitativ/hermeneutisch/phänomenologischen (hermeneutische<br />
Wissenschaft), einer dialogisch/transformativen Methodologie (kritische Wissenschaften)<br />
und einer rekonstruktiven bzw. konstruktivistisch ausgerichteten Dialektik und Hermeneutik<br />
(Konstruktivismus) (vgl. Guba 1990, S. 23ff.).<br />
Schließlich könnten die Merkmale der Theorien auch hinsichtlich enthaltener Sollensaussagen<br />
(normative Aussagen) und Werturteile von Interesse sein. Hier steht im Unterschied zur<br />
Variable „Entdeckungszusammenhang“ die Ausrichtung der Konzeption „am Ende“ der Forschung<br />
im Mittelpunkt. Kann die Theorie eher als politisch, normativ-handlungsleitend, kritisch-nicht<br />
handlungsleitend oder unkritisch-theoretisch charakterisiert werden?<br />
Tabelle 9: Variablen zur Wissenschaftsforschung<br />
Bezeichnung Beschreibung Systematik Differenzierungsschema<br />
„Entdeckungszusammenhang“<br />
Welche Motive und Erkenntnisinteressen<br />
des Klassikers waren<br />
für die Entwicklung der Theorie<br />
relevant?<br />
„Ontologisch“ Was ist (gesellschaftliche) Realität?<br />
„Epistemologisch“ Wie ist die Beziehung zwischen<br />
dem Forscher und dem Erforsch-<br />
ten charakterisiert?<br />
„Methodologisch“ Wie soll der Forscher die Wirklichkeit<br />
erforschen?<br />
„Charakterisierung<br />
der Theorie“<br />
Quelle: Guba 1990, S. 18.<br />
Nach welchen Gesichtspunkten<br />
wurde die Theorie tatsächlich<br />
konzipiert?<br />
Geschichtlichpersonenbezogen<br />
(a)<br />
Philosophischwissenschaftstheoretische<br />
Denktraditionen (c)<br />
Philosophischwissenschaftstheoretische<br />
Denktraditionen (c)<br />
Philosophischwissenschaftstheoretische<br />
Denktraditionen (c)<br />
Philosophischwissenschaftstheoretische<br />
Denktraditionen (c)<br />
Gesellschaftlichesvermittelndestheoretisches<br />
Interesse<br />
Realismus - Relativismus<br />
Realismus - Relativismus<br />
Wissenschaftstypen<br />
Politisch-kritischtheoretisch<br />
Tabelle 10 zeigt die Kategorien der Variablen im Überblick. Im Anhang B findet der Leser<br />
eine detaillierte Bestimmung der Kategorien zu den Variablen.<br />
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