Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg
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Hillmann 1994, S. 742). Der Begriff der „sozialen Rolle“ dient hier einer adäquaten Veranschaulichung<br />
der Funktionszusammenhänge einer Gesellschaft (vgl. ebd.).<br />
In der folgenden Variablen sollen zwei Differenzierungsschemata zusammengefasst werden:<br />
die „Handlungsautonomie“ des Menschen und die Anerkennung der „Individualität“ des<br />
Menschen. Dabei wird folgender Zusammenhang ungeprüft unterstellt: Das Bestehen bzw.<br />
Zugestehen der Handlungsautonomie in der Theorie ist tendenziell gegeben, wenn der Mensch<br />
im Hinblick auf seine Individualität anerkannt wird und umgekehrt. Das Bestehen bzw.<br />
Zugestehen der Handlungsautonomie in der Theorie ist tendenziell nicht gegeben, wenn der<br />
Mensch im Hinblick auf seine Individualität nicht anerkannt wird. Das würde bedeuten: Ein<br />
hoher Grad des Bestehens bzw. Zugestehens der Handlungsautonomie (A) ist mit der hohen<br />
Anerkennung der Individualität in der Theorie verbunden (B) und umgekehrt. Ein niedriger<br />
Grad des Bestehens bzw. Zugestehens der Handlungsautonomie (⎤A) ist mit der geringen<br />
Anerkennung der Individualität in der Theorie verbunden (⎤B) und umgekehrt.<br />
Tabelle 8: Variable zur Anthropologie<br />
Bezeichnung Beschreibung Systematik Differenzierungsschema<br />
„Anthropologie“ Wird dem Menschen ein hohes Problemfokussiert (a). Subjektivistische vs. ob-<br />
Maß an Handlungsautonomie<br />
jektivistische Sicht des<br />
zugestanden? Oder: Wird ein<br />
Verhältnisses von Gesell-<br />
hoher Grad an Individualität in<br />
schaft und Individuum.<br />
der Theorie anerkannt?<br />
Individualität vs. Kategorie.<br />
Dritter Frageblock: Wissenschaftsforschung<br />
Eine adäquate Sichtweise von Wissenschaft erfordert, nach Meinung der Verfasserin, die<br />
Gesamtheit des Forschungszusammenhangs eines Klassikers in den Blick zu nehmen. Damit<br />
werden wissenschaftssoziologische und –geschichtliche Aspekte einbezogen.<br />
Die soziologischen Klassiker könnten hinsichtlich der von Reichenbach (1938) eingeführten<br />
Unterscheidung zwischen „Entdeckungs- und Begründungszusammenhang“ von Forschung<br />
charakterisiert werden (vgl. Reichenbach 1938 zit. nach Mittelstraß 1996, S. 549f.).<br />
Dabei wird der Forschungsprozess analysiert im Hinblick auf: 1. Die Genese, die sozialen und<br />
psychischen Umstände der Entwicklung der Theorie und die Entdeckung von Zusammenhängen<br />
(Entdeckungszusammenhang). 2. Die Geltung und Begründung von Aussagen (Begründungszusammenhang).<br />
In Bezug auf den Entdeckungszusammenhang könnte nach den Motiven (Beweggründe)<br />
und Interessen (Erkenntnisinteressen) des Klassikers, die der Entwicklung der Theorie vo-<br />
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