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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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Das Verhältnis von Struktur und Dynamik einer Gesellschaft hat bereits Auguste Comte in<br />

den Anfängen der Soziologie problematisiert. Der Begriff „Struktur“ einer Gesellschaft wurde<br />

seither lange Zeit mit der Bedeutung einer stabilen Ordnung versehen. Gründe dafür könnten<br />

sein, dass mit „gesellschaftlicher Struktur“ eine gewollte oder konstatierte Ordnung bezeichnet<br />

wurde oder weil Ordnung und Struktur wissenschaftlich in einer immanenten Beziehung<br />

stehen (vgl. Bogner 1989, S. 28). Nach Bogner (1989) enthält der Begriff „Struktur“ apriorisch<br />

eine statische Färbung. Daher wurden im soziologischen Sprachgebrauch „Struktur“ und<br />

„Ordnung“ relativ stabilen und statischen Gebilden zugeschrieben, während „Wandel“ und<br />

„Prozesse“ meist mit der Neubildung oder Zerstörung von „Strukturen“ identifiziert wurden.<br />

Andererseits enthält jede Struktur eine gewisse Prozesshaftigkeit, die sie konstituiert, und<br />

jeder Prozess weist seine eigene Struktur auf (vgl. ebd.).<br />

Für diese Arbeit könnte von Interesse sein, ob der Klassiker mehr die Bedingungen, Funktionen<br />

und Gesetze der gesellschaftlichen Struktur und des sozialen Wandels untersucht - d.h.<br />

die Struktur einer Ordnung oder die Struktur eines Prozesses - oder ob ihn eher die Austauschprozesse<br />

zwischen sozialen Einheiten, das Herstellen, das Aushandeln und Erneuern<br />

von Regelmustern zwischen den sozialen Gebilden interessieren (Prozess einer Struktur oder<br />

Prozess eines Wandels). Es soll gefragt werden, welche Aspekte der Klassiker in seiner Theorie<br />

mehr betont bzw. problematisiert (problemfokussierte Systematik). Im Vordergrund steht<br />

jedoch nicht die Frage, ob gesellschaftliche Ordnung aus der Perspektive des Klassikers mehr<br />

dynamisch oder statisch beschaffen ist.<br />

Tabelle 7: Variablen zum Verhältnis Struktur und Wandel<br />

Bezeichnung Beschreibung Systematik Differenzierungsschema<br />

„Muster und Ordnung<br />

des sozialen<br />

Zusammenlebens“<br />

Untersucht der Klassiker mehr<br />

die Bedingungen, Funktionen<br />

und Gesetze oder die Austauschprozesse<br />

zwischen sozialen Einheiten,<br />

das Herstellen, das Aushandeln<br />

und Erneuern von Regelmustern?<br />

Zweiter Frageblock: Anthropologie<br />

problemfokussiert (a) Prozesshafte oder statische<br />

Orientierung<br />

Die Anthropologie ist eine übergreifende Wissenschaft, die sich mit verschiedenen Fragen<br />

über den Menschen befasst. Im Rahmen dieser Arbeit ist lediglich eine anthropologische Fragestellung<br />

von Interesse: Welche Stellung hat der Mensch in den soziologischen Theorien der<br />

Klassiker? Wird der Mensch als „autonomes Subjekt“ oder „Einheit“ begriffen oder wird er<br />

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