14.03.2013 Aufrufe

Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Austausch (Interaktionen) und ihre dauerhafte Beziehung; kleine informelle soziale Gruppen,<br />

die sich z.B. durch eine affektive Beziehung auszeichnen können (Primärgruppen).<br />

Die Indikatoren der Mesoebene umfassen erstens die Strukturen und Regelmäßigkeiten von<br />

und innerhalb von formellen Gruppen: Positionen, Rollen und Status; die Austauschprozesse<br />

und Wechselwirkungen innerhalb der Gruppe (Netzwerke) und zweitens funktionale soziale<br />

Gebilde mit einer relativ hohen Stabilität und Dauerhaftigkeit (Institutionen). Dazu gehören<br />

Organisationen, Einrichtungen, allgemein anerkannte soziale Regeln des Miteinanders.<br />

Die Indikatoren der Makroebene enthalten die Eigenschaften von „großen“, relativ amorphen<br />

und „durchlässigen“ sozialen Gebilden, wie z.B. Klassen, Milieus, Schichten und sonstige<br />

Kollektive: ihre Strukturen und Regelmäßigkeiten (Werte- und Normensysteme) sowie<br />

ihre Austauschprozesse und Wechselwirkungen.<br />

Die Komponenten „Macht/Herrschaft“, „Soziale Ungleichheit“ und „soziale Kontrolle“<br />

sind weitere Konstrukte, die einen Bezug zur Mikro-, Meso- und Makroebene haben.<br />

„Macht/Herrschaft“ kennzeichnen die Qualität der Beziehung zwischen den Gebilden einer<br />

Ebene oder zwischen den Ebenen. 31 „Soziale Ungleichheit“ ist allgemein eine Manifestation<br />

von Unterschieden zwischen Gebilden. „Soziale Kontrolle“ ist ein funktioneller Begriff zur<br />

Gewährleistung des dauerhaften Bestands von Strukturen in diesen Ebenen (vgl. Burkolter-<br />

Trachsel 1981, S. 21f.; Hillmann 1994, S. 890, 444).<br />

Das Mehrebenenmodell führt die Begriffe „Gesellschaft“ und „Kultur“ nicht auf. Im Kontext<br />

dieser Arbeit soll eine „Gesellschaft“ als die Gesamtheit von sozialen Gebilden innerhalb<br />

eines abgrenzbaren Raums (Nation) verstanden und der Makroebene zugeordnet werden.<br />

„Kultur“ schließt darüber hinaus die Gesamtheit der (geschichtlich gewachsenen) Objektivationen<br />

und Lebensbedingungen mit ein und soll ebenfalls zur Makroebene gehören.<br />

Die verschiedenen Auffassungen der Klassiker zu „Gesellschaft“ und „Kultur“ müssten<br />

dann mit dieser Auffassung in Beziehung gesetzt werden. Es könnte sich herausstellen, dass<br />

die Klassiker weitere Konstrukte verwenden, die den Ebenen analytisch nicht zuordenbar<br />

sind. Die Theorie des Klassikers wäre dann konzeptionell mit dem Mehrebenenmodell nicht<br />

vereinbar.<br />

3.3.2 Bestimmung von Variablen<br />

Erster Frageblock: Gesellschaft<br />

31 „Macht/Herrschaft“ kann – je nach Paradigma - darüber hinaus auch als eine Substanz, ein Besitz, ein Attribut<br />

oder als ein symbolisches Medium verstanden werden (Burkolter-Trachsel 1981, S. 21f.)<br />

54

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!