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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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tutionen selbst. Die Makro-Ebene umschließt Werte- und abstraktere Normensysteme, Ideologien<br />

und Leitbilder in einzelnen oder verschiedenen Klassen, Ständen, Schichten, Milieus<br />

bzw. der Gesellschaft als Ganzes. Etwas „außerhalb“ stehen die sozialen Phänomene<br />

„Macht/Herrschaft“, „Soziale Ungleichheit“ und „soziale Kontrolle“.<br />

Die horizontale Achse der Grafik gibt den Aspekt der Zeit (t) wieder und könnte daher die<br />

Dynamik einer Gesellschaft repräsentieren. Es geht darum, dass sich soziale Strukturen im<br />

Laufe der Zeit „bewegen“, also wandeln bzw. verändern (sozialer Wandel).<br />

Sofern in dieser Arbeit die Verknüpfungen zwischen den Gebilden der Ebenen („normativ“<br />

und „interpretativ“) nicht erläutert werden, soll der Einfachheit halber das Modell als zweigliedrig<br />

betrachtet werden: Makro/Meso- und Mikro/Individualbereich. Damit soll die Kontroverse<br />

zwischen Makro- und Mikrosoziologie besser getroffen werden.<br />

3.3.1 Definition von Begriffen: ein sinnloses Unterfangen?<br />

Eine empirische Untersuchung setzt eine Präzisierung der zur Beschreibung und Erklärung<br />

verwendeten Konzepte und Begriffe voraus (vgl. Schnell et al. 1999, S. 10). Die zu präzisierenden<br />

Begriffe und Konzepte dieser Arbeit sind die Elemente des Mehrebenenmodells. Im<br />

Hinblick auf die Themenstellung dieser Arbeit stößt man hier jedoch zwangsweise auf das<br />

Problem der Inkommensurabilität.<br />

Zur Veranschaulichung dieses Problems wird nach einer Definition des Begriffs „Wertesystem“<br />

gesucht:<br />

Ein „Wertsystem“ ist „[...] die Menge der Werte einer Person, einer Gruppe oder einer Gesellschaft, sofern<br />

die einzelnen Werte in einem strukturierten Zusammenhang stehen.“ (Fuchs-Heinritz et al. 1994, S. 741).<br />

„Wert“ wird in der aktuellen Literatur verstanden als „Maßstab, der das Handeln lenkt und<br />

Entscheidungen über Handlungsweisen ermöglicht“ (vgl. ebd., S. 739). Ein „System“ ist „eine<br />

Menge von untereinander abhängigen Elementen und Beziehungen.“ (ebd. S. 661). Der Begriff<br />

dient, so die Autoren, als Bezeichnung beliebiger Gegenstände. D.h., „System“ ist eine<br />

Grundkategorie zur Analyse von Strukturen, Zusammenhängen und Wechselwirkungen (vgl.<br />

Reinhold 1997, S. 668). „Etwas als ein System aufzufassen bedeutet nicht mehr, als sich dem<br />

jeweiligen Gegenstand mit bestimmten Begriffen und unter einem bestimmten Gesichtspunkt<br />

zu nähern.“ (Fuchs-Heinritz et al. 1994, S. 661). Daraus folgt:<br />

1. Ein „Wertesystem“ ist eine Menge von untereinander abhängigen Elementen und Beziehungen,<br />

die einen Maßstab für das Handeln und Entscheiden über Handlungsweisen darstellt.<br />

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