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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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Die Literatur spielt in dieser Arbeit in zweierlei Hinsicht eine wichtige Rolle: Erstens wird<br />

mit Hilfe der Einführungsliteratur festgelegt, wer in dieser Arbeit als soziologischer Klassiker<br />

besonders in Betracht kommt. Die Verfasserin bezieht sich hier auf die bereits erwähnten Annahmen,<br />

dass Autoren von „Einführungen in die Soziologie“ für die Bestimmung, welche<br />

soziologischen Forscher bzw. Theoretiker als Klassiker infrage kommen, prädestiniert sind.<br />

Zweitens wird mittels der drei Literaturgruppen die Zuordnung eines Klassikers zu einer bestimmten<br />

theoretischen Position vorgenommen und begründet.<br />

3.1.2 Methodische Verfahren zur Erhebung von Daten<br />

Die Daten dieser Arbeit bilden die soziologischen Theorien der soziologischen Klassiker–<br />

oder vereinfacht: deren theoretische Positionen. Diese werden im 4. Kapitel „Datenerhebung:<br />

Darstellung der Theorien der soziologischen Klassiker“ aufgespürt. Die Verfasserin orientiert<br />

sich methodisch an der „deskriptiv-hermeneutischen Rekonstruktion“, wie sie Heinze (1995)<br />

diskutiert hat. 24 Der erste Schritt besteht darin, den Gegenstand deskriptiv zu verstehen und<br />

unter Bezugnahme auf wissenschaftliche Theorien die Sinnstrukturen und Muster zu erschließen.<br />

Eine wichtige Rolle spielt dabei die „kritische Paraphrase“. Nach Heinze (1995) zeichnet<br />

sie sich dadurch aus, dass der Interpret methodisches Misstrauen gegenüber den eigenen Vorgriffen<br />

zeigt und seine Interpretation als ein Artefakt auffasst. Der Verstehensvorgang besteht<br />

in der Explikation von Sinn und Bedeutung von Texten (hier: Sekundärliteratur zu den Klassikern<br />

und Auszüge aus der Primärliteratur), die mit der Rekonstruktion der sozialen Genese<br />

und ideologisch-gesellschaftlichen Funktionen des Forschungsgegenstandes (hier: wissenschaftliche<br />

Genese und Funktionen) verbunden ist. Auf der Grundlage dieser Paraphrase erfolgt<br />

dann eine „zweite“ Interpretation, die erst die analytische Rekonstruktion von Sinnstrukturen<br />

ermöglicht. Der Forscher muss die in der Paraphrase festgehaltenen Interpretationen<br />

kritisch reflektieren. Es wird versucht, die Bedeutungshierarchien des Interpretierten zu erschließen.<br />

Den abschließenden Schritt bildet die Identifizierung von Kernaussagen, die<br />

gleichzeitig den (handlungs)leitenden Bezugspunkt der (Alltags)Theorie darstellt (vgl. Heinze<br />

1995, S. 204ff.).<br />

Der Aufbau der Unterkapitel zum 4. Kapitel orientiert sich an diesen Schritten: Der erste<br />

Abschnitt beinhaltet eine Paraphrase, in der wesentliche Begriffe, Themen und Fragestellungen<br />

einer Schaffensperiode des Klassikers dargestellt werden. Die Verfasserin richtet sich im<br />

Hinblick auf die Relevanz von Begriffen, Themen und Fragestellungen nach der Sekundärlite-<br />

24 Diese Methode, auch „sozialwissenschaftliche Paraphrase“ genannt, diskutiert Heinze (1995) im Kontext<br />

qualitativer Sozialforschung am Beispiel von Interviews.<br />

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