Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg
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mata (z.B. „individualistische“ versus „kollektivistische“ Theorien) zu entdecken (Genaueres, siehe S. 54) und eine Verbindung zwischen diesen Schemata bzw. Kriterien herzustellen. In Übereinstimmung mit dem Ziel der Exploration werden so genannte „strukturentdeckende Verfahren“ der Datenanalyse angewendet, mit deren Hilfe eben bestimmte Zusammenhänge von Daten entdeckt werden können. Zu diesen Verfahren können bspw. die Faktorenanalyse, die Clusteranalyse, die Multidimensionale Skalierung und die Korrespondenzanalyse gezählt werden. Für die Problemstellung dieser Arbeit bietet sich, wie noch gezeigt wird, die Korrespondenzanalyse an. Hier erfolgt – im Gegensatz zu strukturprüfenden Verfahren - keine Prüfung von Ursachen-Wirkungszusammenhängen. Eine derartige Prüfung würde eine sachlogische Vorstellung (Theorie) über Kausalzusammenhänge erfordern, die hier (noch) nicht existiert (vgl. Diekmann 2003, S. 122ff.). Eine Theorie über Paradigmen in der Soziologie – und in diesem Sinn eine Metatheorie – würde, wenn überhaupt, aus den Ergebnissen der strukturentdeckenden Verfahren konzipiert (vgl. Blasius 1994, S. 23). Die Betonung des Konjunktivs ist bewusst gewählt, da im Rahmen dieser Arbeit explizit keine Metatheorie hervorgebracht werden kann und soll. 3.1.1 Methodisches Vorgehen bei der Auswahl der Literatur Das Datenmaterial der vorliegenden Arbeit bilden die Primärliteratur, die sog. „spezialisierte“ Sekundärliteratur und die Einführungsliteratur zur Soziologie: 1. Primärliteratur: Die Theorien der soziologischen Klassiker sind in zahllreichen Werken, Aufsätzen, Artikeln und Briefwechseln über einen längeren Zeitraum entwickelt worden. Dieser umfangreiche Pool an „Daten“ über eine Theorie, der womöglich aus Tausenden geschriebenen Seiten besteht, kann in dieser Arbeit selbstverständlich nicht untersucht werden; d.h., einige wichtige Werke werden hier womöglich nicht zitiert. Es werden in erster Linie Werke der Klassiker (Monographien und Aufsätze) angeführt, die der von der Verfasserin ausgewählten Schaffensperiode zugeordnet werden können (siehe S. 41). Dabei werden lediglich Auszüge aus den Werken zitiert, die im Kontext einer Fragestellung stehen. 2. „Spezialisierte“ Sekundärliteratur: Es werden Monographien, Aufsätze in Herausgeberpublikationen wie auch Bibliographien und Biographien herangezogen, in denen die Theorien eines Klassikers bzw. die Person eines Klassikers vordergründig dargestellt und rezensiert werden. 3. Einführungsliteratur in die Soziologie: Die Verfasserin zieht hier die propädeutische Literatur im Anhang A heran. 37
Die Literatur spielt in dieser Arbeit in zweierlei Hinsicht eine wichtige Rolle: Erstens wird mit Hilfe der Einführungsliteratur festgelegt, wer in dieser Arbeit als soziologischer Klassiker besonders in Betracht kommt. Die Verfasserin bezieht sich hier auf die bereits erwähnten Annahmen, dass Autoren von „Einführungen in die Soziologie“ für die Bestimmung, welche soziologischen Forscher bzw. Theoretiker als Klassiker infrage kommen, prädestiniert sind. Zweitens wird mittels der drei Literaturgruppen die Zuordnung eines Klassikers zu einer bestimmten theoretischen Position vorgenommen und begründet. 3.1.2 Methodische Verfahren zur Erhebung von Daten Die Daten dieser Arbeit bilden die soziologischen Theorien der soziologischen Klassiker– oder vereinfacht: deren theoretische Positionen. Diese werden im 4. Kapitel „Datenerhebung: Darstellung der Theorien der soziologischen Klassiker“ aufgespürt. Die Verfasserin orientiert sich methodisch an der „deskriptiv-hermeneutischen Rekonstruktion“, wie sie Heinze (1995) diskutiert hat. 24 Der erste Schritt besteht darin, den Gegenstand deskriptiv zu verstehen und unter Bezugnahme auf wissenschaftliche Theorien die Sinnstrukturen und Muster zu erschließen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die „kritische Paraphrase“. Nach Heinze (1995) zeichnet sie sich dadurch aus, dass der Interpret methodisches Misstrauen gegenüber den eigenen Vorgriffen zeigt und seine Interpretation als ein Artefakt auffasst. Der Verstehensvorgang besteht in der Explikation von Sinn und Bedeutung von Texten (hier: Sekundärliteratur zu den Klassikern und Auszüge aus der Primärliteratur), die mit der Rekonstruktion der sozialen Genese und ideologisch-gesellschaftlichen Funktionen des Forschungsgegenstandes (hier: wissenschaftliche Genese und Funktionen) verbunden ist. Auf der Grundlage dieser Paraphrase erfolgt dann eine „zweite“ Interpretation, die erst die analytische Rekonstruktion von Sinnstrukturen ermöglicht. Der Forscher muss die in der Paraphrase festgehaltenen Interpretationen kritisch reflektieren. Es wird versucht, die Bedeutungshierarchien des Interpretierten zu erschließen. Den abschließenden Schritt bildet die Identifizierung von Kernaussagen, die gleichzeitig den (handlungs)leitenden Bezugspunkt der (Alltags)Theorie darstellt (vgl. Heinze 1995, S. 204ff.). Der Aufbau der Unterkapitel zum 4. Kapitel orientiert sich an diesen Schritten: Der erste Abschnitt beinhaltet eine Paraphrase, in der wesentliche Begriffe, Themen und Fragestellungen einer Schaffensperiode des Klassikers dargestellt werden. Die Verfasserin richtet sich im Hinblick auf die Relevanz von Begriffen, Themen und Fragestellungen nach der Sekundärlite- 24 Diese Methode, auch „sozialwissenschaftliche Paraphrase“ genannt, diskutiert Heinze (1995) im Kontext qualitativer Sozialforschung am Beispiel von Interviews. 38
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In Übereinstimmung mit dem Ziel der Exploration werden so genannte „strukturentdeckende<br />
Verfahren“ der Datenanalyse angewendet, mit deren Hilfe eben bestimmte Zusammenhänge<br />
von Daten entdeckt werden können. Zu diesen Verfahren können bspw. die Faktorenanalyse,<br />
die Clusteranalyse, die Multidimensionale Skalierung und die Korrespondenzanalyse gezählt<br />
werden. Für die Problemstellung dieser Arbeit bietet sich, wie noch gezeigt wird, die<br />
Korrespondenzanalyse an. Hier erfolgt – im Gegensatz zu strukturprüfenden Verfahren - keine<br />
Prüfung von Ursachen-Wirkungszusammenhängen. Eine derartige Prüfung würde eine<br />
sachlogische Vorstellung (Theorie) über Kausalzusammenhänge erfordern, die hier (noch)<br />
nicht existiert (vgl. Diekmann 2003, S. 122ff.). Eine Theorie über Paradigmen in der Soziologie<br />
– und in diesem Sinn eine Metatheorie – würde, wenn überhaupt, aus den Ergebnissen der<br />
strukturentdeckenden Verfahren konzipiert (vgl. Blasius 1994, S. 23). Die Betonung des Konjunktivs<br />
ist bewusst gewählt, da im Rahmen dieser Arbeit explizit keine Metatheorie hervorgebracht<br />
werden kann und soll.<br />
3.1.1 Methodisches Vorgehen bei der Auswahl der Literatur<br />
Das Datenmaterial der vorliegenden Arbeit bilden die Primärliteratur, die sog. „spezialisierte“<br />
Sekundärliteratur und die Einführungsliteratur zur Soziologie:<br />
1. Primärliteratur: Die Theorien der soziologischen Klassiker sind in zahllreichen Werken,<br />
Aufsätzen, Artikeln und Briefwechseln über einen längeren Zeitraum entwickelt<br />
worden. Dieser umfangreiche Pool an „Daten“ über eine Theorie, der womöglich aus<br />
Tausenden geschriebenen Seiten besteht, kann in dieser Arbeit selbstverständlich nicht<br />
untersucht werden; d.h., einige wichtige Werke werden hier womöglich nicht zitiert. Es<br />
werden in erster Linie Werke der Klassiker (Monographien und Aufsätze) angeführt,<br />
die der von der Verfasserin ausgewählten Schaffensperiode zugeordnet werden können<br />
(siehe S. 41). Dabei werden lediglich Auszüge aus den Werken zitiert, die im Kontext<br />
einer Fragestellung stehen.<br />
2. „Spezialisierte“ Sekundärliteratur: Es werden Monographien, Aufsätze in Herausgeberpublikationen<br />
wie auch Bibliographien und Biographien herangezogen, in denen die<br />
Theorien eines Klassikers bzw. die Person eines Klassikers vordergründig dargestellt<br />
und rezensiert werden.<br />
3. Einführungsliteratur in die Soziologie: Die Verfasserin zieht hier die propädeutische Literatur<br />
im Anhang A heran.<br />
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