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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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Die Exploration gehört zu den Merkmalen der qualitativen Sozialforschung. Zu ihren Prinzipien<br />

zählen nach Lamnek (1995) unter anderem 1. Offenheit, 2. der Prozesscharakter von<br />

Forschung und Gegenstand, 3. Reflexivität im Forschungsgegenstand, 4. Flexibilität (vgl.<br />

Lamnek 2005, S. 20ff.). 23 Zu 1.: Dem Prinzip der Offenheit wird Rechnung getragen, indem<br />

im Voraus keine Hypothesenbildung erfolgt und indem die Verfasserin die Positionen der<br />

Klassiker deutend zu verstehen versucht. Zu 2.: Bei Deutung der Positionen muss die Prozesshaftigkeit<br />

des Forschungsgegenstandes berücksichtigt werden. Die Argumentationen der<br />

Klassiker werden vor der Folie ihrer Schaffensphasen begriffen. Andererseits werden die Positionen<br />

im Rahmen eines Prozesses des „Aufspürens“ zu erfassen versucht. Zu 3.: Reflexivität<br />

bedeutet, so Lamnek (2005), dass jedes Zeichen bzw. jede Aussage sinnhaft auf ein Ganzes<br />

bezogen wird. Dieses Prinzip könnte berücksichtigt werden, indem der soziale und personenbezogene<br />

Kontext der Konzeption einer Theorie eingebunden wird: einerseits die Forschungsmotive<br />

des Klassikers, seine wissenschaftliche „Herkunft“ (z.B. Studienort) und gegebenenfalls<br />

der Austausch mit anderen Wissenschaftlern (Entstehungszusammenhang); andererseits<br />

mögliche Ziele der Theorienentwicklung (Verwertungszusammenhang).<br />

Neben dem qualitativen Aspekt weist diese Arbeit teilweise eine „quantitative Logik“<br />

(Heinze 1995, S. 29) der Erhebung und Auswertung auf. Es werden Daten, die die theoretischen<br />

Positionen der Klassiker abbilden, mittels standardisierter Variablen und Merkmalskategorien<br />

unter Anwendung von Operationalisierungsregeln erhoben. D.h., den theoretischen<br />

Positionen der Klassiker werden Zahlen zugewiesen (Messung). Der Objektbereich, den die<br />

Theorien bzw. theoretischen Positionen der soziologischen Klassiker bilden, wird anhand der<br />

Häufigkeit der Nennungen in der Einführungsliteratur (Bibliographie) festgelegt.<br />

Diese Vorgangsweise ist möglich, weil im Vorfeld dieser Arbeit bereits bestimmte „Forschungslinien“<br />

(Lamnek 2005, S. 27) bzw. ein „Punkt zur Beobachtung“ (ebd.) existiert, auf<br />

die bzw.den hier zurückgegriffen wird: z.B. die Diskurse über soziologische Theorien und<br />

gängige Kriterien („Differenzierungsschemata“) zur Abgrenzung von Theorien. Daher wäre,<br />

nach Meinung der Verfasserin, die Bezeichnung Re-Exploration im Gegensatz zu einer „richtigen“<br />

Exploration, bei der es um die Erkundung von unerforschtem „Neuland“ geht, angebrachter.<br />

In dieser Arbeit soll es darum gehen, bestimmte Strukturen in den Daten, die aus den<br />

theoretischen Positionen gewonnen werden, mit Bezug auf bestimmte Differenzierungssche-<br />

23 Lamnek (1995) zählt noch das Prinzip der Forschung als Kommunikation (Interaktion zwischen Forscher und<br />

zu Erforschendem), die Forderung der Explikation (d.h. das Offenlegen der Interpretationsregeln) und Flexibilität<br />

in Bezug auf das Erhebungsinstrument dazu.<br />

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