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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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Tabelle 2: Theoretische Strömungen in der Einführungsliteratur (2)<br />

Name des Paradigmas Auffassung von Gesellschaft Sozialer Wandel Soziologisches Paradigma<br />

Evolutionstheorie Es existieren Analogien zwischen der Struktur und den Prozessen von sozialen<br />

Erscheinungen und biologischen Organismen<br />

Historischer Materialismus<br />

Die Gesellschaft ist ein geschichtlicher Prozess, vorangetrieben durch Widersprüche<br />

und Konflikte zwischen den sich entfaltenden Produktivkräften und den<br />

verfestigten Produktionsverhältnissen.<br />

Konflikttheorie Die Gesellschaft wird nicht nur durch Konsens und Übereinkünfte, sondern<br />

auch durch Konflikte zusammengehalten. Konflikte sind in Verbindung mit<br />

Symbolischer Interaktionismus<br />

einer ungleichen Verteilung von Herrschaft in allen Gesellschaften gegenwärtig.<br />

Die soziale Wirklichkeit, in der der Mensch lebt, ist symbolisch vermittelt. Ein<br />

gemeinsam geteiltes Symbolsystem (Sprache) ermöglicht ein wechselseitig<br />

orientiertes soziales Handeln (Interaktion), gleichzeitig wird dieses Symbolsystem<br />

von den Menschen gemeinsam geteilt und verwendet. Der Aspekt der<br />

Gesellschaft kommt in der symbolischen Interaktion zum Ausdruck.<br />

Prozesstheorien Die Gesellschaft besteht aus Verflechtungszusammenhängen, in denen handelnde<br />

Menschen interdependent eingebunden sind.<br />

Rational Choice Der Aspekt der Gesellschaft ergibt sich aus der Summe des Handelns von individuellen<br />

und kollektiven Akteuren. Dieses ist aus der Sicht der Akteure stets<br />

Rollentheorien (diverse)<br />

(Post)Strukturalismus<br />

(kulturstrukturalist.<br />

Ausrichtung)<br />

Strukturfunktionalismus<br />

nutzenrational (Zweck-Mittel-Kalkül).<br />

Gesellschaft ist das Gefüge der durch allgemein anerkannte Werte zusammengehaltenen<br />

Positionen, Institutionen und Organisationen, in denen Rollenseg-<br />

mente und -bündel zusammengefasst sind.<br />

Es gibt eine Beziehung zwischen der Kultur bzw. Gesellschaft (Sozialstruktur)<br />

und der Sprache dieser Kultur bzw. Gesellschaft.<br />

Die Gesellschaftsstruktur kann aus den Beiträgen der sie konstituierenden Elemente<br />

abgeleitet werden, andererseits kann jedes Element im Hinblick auf<br />

seinen strukturellen Stellenwert u. Beitrag für die Gesellschaftsstruktur analysiert<br />

werden. Die Gesellschaftsstruktur wird als relativ stabiles Gefüge von<br />

Beziehungsmustern der Elemente gesehen.<br />

Systemtheorie Die „soziale Welt“ ist in Systemen organisiert. Systeme sind überall dort, wo<br />

man zwischen „innen“ und „außen“ unterscheiden kann. Die Grenzen des sozia-<br />

Verhaltensaustauschtheorie <br />

len Systems sind Sinnstrukturen*<br />

Soziale Schichten, Organisationen und Institutionen sind Aggregate von Individuen;<br />

daher sind Hypothesen über das individuelle Handeln und Handlungsfolgen<br />

zu formulieren und zu prüfen.*<br />

- Wandel als vorgebildeter und zwangsläufig ablaufender<br />

Prozess (traditionelle Evolutionstheorie)<br />

- Entwicklung von einfacheren Formen zu zunehmend<br />

komplexeren<br />

Durch gesellschaftliche Widersprüche vorangetriebenes<br />

Umschlagen quantitativer Veränderungen (Ungleichgewicht<br />

zwischen Basis- und Überbau) in qualitative (Bildung einer<br />

neuen Gesellschaftsform)<br />

Konflikte treiben den sozialen Wandel voran. Sie bergen<br />

auch große schöpferische Kraft in sich.<br />

Symbolisch vermittelte Interaktionen können sich ändern<br />

und dadurch eine Veränderung des Symbolsystems hervorrufen.<br />

Sozialer Wandel als langfristige Transformation der Persönlichkeitsstrukturen<br />

der handelnden Menschen und der Ge-<br />

sellschaftsstruktur. Diese Aspekte sind interdependent<br />

Sozialer Wandel geht auf die rationalen Entscheidungen<br />

und die Handlungen von individuellen und kollektiven<br />

Akteuren zurück<br />

Sozialer Wandel ergibt sich durch einen Wandel der sozialen<br />

Ordnung (Werte- und Normensysteme)<br />

Die Struktur der Gesellschaft wie auch die Sprechakte<br />

einzelner Akteure beeinflussen und reproduzieren Sprache<br />

und umgekehrt.<br />

Sozialer Wandel ergibt sich bspw. durch funktionale Differenzierung<br />

der Struktur (T. Parsons) oder durch eine Dysfunktion,<br />

d.h. das Gleichgewicht innerhalb der Struktur<br />

wird durch störende Beiträge von Elementen beeinträchtigt<br />

(R. K. Merton)<br />

Traditionelle Evolutionstheorie:<br />

Herbert Spencer, Auguste Comte<br />

Neo-Evolutionstheorien: Talcott<br />

Parsons, Neil Smelser, Smuel<br />

Eisenstadt, Niklas Luhmann<br />

Karl Marx, Friedrich Engels<br />

Lewis Coser, Ralf Dahrendorf, tw.<br />

Norbert Elias<br />

George Herbert Mead, Herbert<br />

Blumer, Erving Goffman,<br />

Norbert Elias<br />

James S. Colman, Hartmut Esser,<br />

Gary S. Becker<br />

Talcott Parsons, Lewis Coser,<br />

Ralph Linton<br />

Ferdinand de Saussure, (Claude<br />

Lévi-Strauss: Sozialstrukturalismus),<br />

Louis Althusser, Michel<br />

Foucault, Jean Baudrillard<br />

Talcott Parsons, Robert K. Merton<br />

Funktionale Ausdifferenzierung von Systemen Niklas Luhmann, Talcott Parsons<br />

Der Austausch der Akteure vollzieht sich fortwährend; dies<br />

bietet kontinuierlich die Chance zur Normenbildung und –<br />

änderung<br />

Literatur: Wenturis et al. 1992, S. 58f., 34; Danner 1979, S. 112f.; Schneider W. L. 2002a, S. 25ff. Schneider W. L. 2002b, S. 14ff.; Fuchs-Heinritz/König 2003, S. 222; Hillmann<br />

1994, S. 230f., 684, 434; Knorr-Cetina 1989, S. 87ff.; Mikl-Horke 2001, S. 55, 389f.; Treibel 2001, S. 108; Morel 2001, S. 190 f; AG Soziologie S. 38ff., S. 146ff.; Münch 2004c, S.<br />

377ff.; Wagner 1999, S. 9ff.<br />

George C. Homans, Karl-Dietrich<br />

Opp<br />

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