Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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- V7.2: Unautonom: Der Mensch wird unter einer „Kategorie“ diskutiert oder er ist relativ unautonom. Die Lebensbedingungen (z.B. gesellschaftliche Verhältnisse) zeigen dem Individuum Grenzen, innerhalb dieser es sich nicht frei entscheiden kann. Oder: der Einzelne kann nicht frei entscheiden. - V7.3: Entsubjektiviert: Der Mensch existiert in der Theorie nicht, weder als „Kategorie“ noch als Einheit. Wissenschaftsforschung (III) V8: „Entdeckungszusammenhang“: - V8.1: Sozial-engagierte Motivation: Der Klassiker interessiert sich für die sozialen Probleme seiner Zeit und dieses Interesse schlägt sich in seiner Theorie nieder. Oder: Er will mit seiner Theorie direkt oder indirekt zur Verbesserung der gesellschaftlichen Verhältnisse beitragen. - V8.2: Wissenschaftliche Vermittlung: Er zeigt Interesse an soziologischen Problemen. Und: er untersucht diese Probleme mit den für die Sozialwissenschaften seinerzeit gängigen Methoden. Oder: er versucht zwischen den Positionen verschiedener philosophischer oder wissenschaftstheoretischer Strömungen zu vermitteln. - V8.3: Wissenschaftliche Neuausrichtung: Er strebt eine Neuausrichtung der Soziologie an: er schafft eine neue Sichtweise und Auffassung, wie man Soziologie betreibt und wendet eine für die Sozialwissenschaften seinerzeit neue Methode an. Oder: er findet und untersucht „neuartige“ soziologische Probleme. V9: „Ontologisch“: - V9.1: Realistisch: Die Wirklichkeit existiert „da draußen“ und besteht aus unveränderbaren natürlichen Gesetzen und Mechanismen. Das Wissen über soziale Phänomene, ihre Gesetze und Mechanismen ist üblicherweise in der Form von zeit- und kontextfreien Verallgemeinerungen zusammengefasst. Manche dieser Verallgemeinerungen haben die Form von kausalen Gesetzen. - V9.2: Modifiziert realistisch: Die Wirklichkeit existiert, aber sie kann niemals vollständig erfasst und begriffen werden. Sie besteht aus Gesetzmäßigkeiten, die nicht gänzlich verstanden werden können. 259

- V9.3: Modifiziert relativistisch: Es existiert eine sozial konstruierte Wirklichkeit. Wirklichkeit wird objektiviert (z.B. in Interaktionsprozessen) durch Medien der Typisierung, Sprache, Habitualisierung und Symbolisierung (vgl. Knorr-Cetina 1989, S. 88). - V9.4: Relativistisch: Es existieren Wirklichkeiten in der Form multipler mentaler Konstruktionen, sozial und erfahrungsgemäß basierend, lokal und spezifisch, abhängig von der Form und dem Inhalt der Person. V10: „Epistemologisch“: - V10.1: Realistisch: Der Forscher muss eine distanzierte, nicht-teilnehmende Haltung beim Erforschen von sozialen Phänomenen einnehmen. Dadurch werden Werturteile, Verzerrungen und konfundierende Faktoren ausgeschlossen und wird ein objektives, wahres Forschungsergebnis gewährleistet. - V10.2: Modifiziert realistisch: Objektivität bleibt eine regulatorische Idee. Man kann sich dieser nur nähern; z.B., indem man die Mannigfaltigkeit der Wirklichkeit auf Wesentliches reduziert oder diese modellhaft abbildet. - V10.3: Modifiziert relativistisch: Forschung ist buchstäblich die Schaffung eines Prozesses der Interaktion von Forscher und Erforschtem. Das Forschungsergebnis ist Ergebnis dieser Interaktion. Objektivität ist damit nichts Feststehendes. - V10.4: Relativistisch: Forscher und Erforschtes sind jeweils in einer monistischen Einheit eingeschlossen. Es gibt keine Objektivität in der Forschung, da Forschung standpunktabhängig ist. V11: „Methodologisch“: - V11.1: Experimentell/manipulative/quantitative Methoden: Hypothesen werden im Voraus als Aussagenfunktionen formuliert, dann einem empirischen Test unterzogen und anhand dessen geprüft (Falsifikation oder Verifikation). Die Bedingungen des Tests müssen kontrollierbar sein. - V11.2: Qualitativ/hermeneutisch/phänomenologische Methoden: Der Forscher wendet mehrere Methoden an. Er beseitigt Störungen, indem er die Forschung in einem natürlichen Setting durchführt oder eher qualitative Methoden anwendet. - V11.3: Dialogisch/transformative Methoden: Der Forscher deckt im Rahmen seiner Forschung falsches Bewusstsein auf, das es zu eliminieren gilt. Er steuert und unterstützt Transformationen. 260

- V9.3: Modifiziert relativistisch: Es existiert eine sozial konstruierte Wirklichkeit. Wirklichkeit<br />

wird objektiviert (z.B. in Interaktionsprozessen) durch Medien der Typisierung, Sprache,<br />

Habitualisierung und Symbolisierung (vgl. Knorr-Cetina 1989, S. 88).<br />

- V9.4: Relativistisch: Es existieren Wirklichkeiten in der Form multipler mentaler Konstruktionen,<br />

sozial und erfahrungsgemäß basierend, lokal und spezifisch, abhängig von der Form<br />

und dem Inhalt der Person.<br />

V10: „Epistemologisch“:<br />

- V10.1: Realistisch: Der Forscher muss eine distanzierte, nicht-teilnehmende Haltung beim<br />

Erforschen von sozialen Phänomenen einnehmen. Dadurch werden Werturteile, Verzerrungen<br />

und konfundierende Faktoren ausgeschlossen und wird ein objektives, wahres Forschungsergebnis<br />

gewährleistet.<br />

- V10.2: Modifiziert realistisch: Objektivität bleibt eine regulatorische Idee. Man kann sich<br />

dieser nur nähern; z.B., indem man die Mannigfaltigkeit der Wirklichkeit auf Wesentliches<br />

reduziert oder diese modellhaft abbildet.<br />

- V10.3: Modifiziert relativistisch: Forschung ist buchstäblich die Schaffung eines Prozesses<br />

der Interaktion von Forscher und Erforschtem. Das Forschungsergebnis ist Ergebnis dieser<br />

Interaktion. Objektivität ist damit nichts Feststehendes.<br />

- V10.4: Relativistisch: Forscher und Erforschtes sind jeweils in einer monistischen Einheit<br />

eingeschlossen. Es gibt keine Objektivität in der Forschung, da Forschung standpunktabhängig<br />

ist.<br />

V11: „Methodologisch“:<br />

- V11.1: Experimentell/manipulative/quantitative Methoden: Hypothesen werden im Voraus<br />

als Aussagenfunktionen formuliert, dann einem empirischen Test unterzogen und anhand<br />

dessen geprüft (Falsifikation oder Verifikation). Die Bedingungen des Tests müssen kontrollierbar<br />

sein.<br />

- V11.2: Qualitativ/hermeneutisch/phänomenologische Methoden: Der Forscher wendet<br />

mehrere Methoden an. Er beseitigt Störungen, indem er die Forschung in einem natürlichen<br />

Setting durchführt oder eher qualitative Methoden anwendet.<br />

- V11.3: Dialogisch/transformative Methoden: Der Forscher deckt im Rahmen seiner Forschung<br />

falsches Bewusstsein auf, das es zu eliminieren gilt. Er steuert und unterstützt<br />

Transformationen.<br />

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