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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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8. Ein deterministisch-realistisch-politisches versus ein kontingent-relativistischesunpolitisches<br />

Paradigma (philosophisch-wissenschaftstheoretische Systematik).<br />

Eine Paradigmenablösung, wie sie T. S. Kuhn unterstellt, wurde teilweise im wissenschaftstheoretischen<br />

Bereich festgestellt: eine Entwicklung von einer tendenziell realistischen<br />

zu einer relativistischen Position. Doch auch diese Annahme muss gerade im Hinblick auf die<br />

quantitativ ausgerichtete empirische Sozialforschung relativiert werden. In diesem Kapitel<br />

wurden auch Hypothesen über mögliche Zusammenhänge zwischen den Differenzierungsschemata<br />

aufgestellt. Diese könnten wiederum mit Rekurs auf die Einführungsliteratur in die<br />

Soziologie nachgeprüft werden. Aus Zeit- und Platzgründen kann ein derartiges strukturprüfendes<br />

Unternehmen hier nicht erfolgen.<br />

Nachdem in den jeweiligen Unterkapiteln ein Zwischenfazit gezogen wurde, soll am Ende<br />

dieser Arbeit lediglich ein kurzer Bezug zu der in der Einleitung formulierten Aufgabenstellung<br />

hergestellt werden. Die Rekonstruktion von Paradigmen in der Soziologie erfolgte mit<br />

Bezug auf: 1. eine Wechselbeziehung zwischen der Theorie, der Disziplin und der Person des<br />

Klassikers, die um verschiedene Bereiche (Gesellschaft, Anthropologie und Wissenschaftsforschung)<br />

erweitert wurde, 2. gängige Schemata, die zwischen soziologischen Theorien differenzieren,<br />

3. die Einführungsliteratur in die Soziologie hinsichtlich der Bestimmung des<br />

Objektbereichs und der Zuordnung der theoretischen Positionen der Klassiker zu den Kategorien,<br />

4. ein Mehrebenenmodell der Gesellschaft, das als Heuristik diente. Die Variablengenerierung<br />

baute auf einen „kleinsten gemeinsamen Nenner“ der Soziologie auf. Dieses Vorgehen<br />

hat sich durchaus als gewinnbringend herausgestellt. Es konnten alle theoretischen Positionen<br />

der Klassiker einer Kategorie zugewiesen werden. Die Ergebnisse der Auswertung der<br />

theoretischen Positionen der Klassiker zeigten plausible Zusammenhänge zwischen den Differenzierungsschemata,<br />

wenn auch nicht alle Dimensionen inhaltlich interpretiert werden<br />

konnten.<br />

Das in dieser Arbeit skizzierte Metaparadigmenbild in der Soziologie bezieht sich in erster<br />

Linie auf soziologische Theorien zwischen 1820 und 1995. Es ist grundsätzlich ein historisches<br />

Bild, das die aktuelle Standortbestimmung der Soziologie nicht widerspiegelt. Metaparadigmen<br />

spielen jedoch heute nach wie vor eine wichtige Rolle - denn wie Ulrich Beck<br />

(2000) treffend formuliert: „Akademia hat Watte in den Ohren: Alle sind bemüht, die eigene<br />

Arbeit so ruhig wie möglich fortzusetzen und den Lärm um sich herum zu ignorieren.“ (Beck<br />

2000, S. 14).<br />

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