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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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Philosophisch-wissenschaftstheoretische Systematik<br />

V1_V3_V4_V9_V10_V11_V12:<br />

(Variablenprinzipale Normalisierung)<br />

Kategoriale Hauptkomponentenanalyse<br />

In dieser Auswertung wurden die Variablen V4 („Gesetzmäßigkeiten des sozialen Wandels“),<br />

V9 („ontologisch“), V10 („epistemologisch“) und auch V11 („methodologisch“) ordinal,<br />

die übrigen Variablen nominal gesetzt.<br />

Ein Blick auf Cronbachs Alpha und die Prozentwerte der Varianz zeigt, dass zwei Dimensionen<br />

relevant sind (insgesamt 83,97 % Varianz erklärt). Den Abbildungen zu den Kategorienpunkten<br />

kann man entnehmen, dass die Dimension 1 wichtig für Variablen mit wissenschaftstheoretischen<br />

Aussagen ist. Dimension 2 ist bedeutsam für die Differenzierungskriterien<br />

„revolutorisch versus evolutorisch“ und „methodologischer Individualismus versus Kollektivismus“.<br />

Die Abbildungen zu den Objektpunkten (S. 324ff.) zeigen, dass hohe Werte in der Dimension<br />

2 in erster Linie Theorien mit einem „methodologischen Kollektivismus“ (V1.2), der<br />

Kategorie „Vermittlung“ (V1.3) und einer „diskontinuierlich-revolutorischen Sicht“ des sozialen<br />

Wandels aufweisen. Dimension 1 bildet hingegen tendenziell ein Kontinuum zwischen<br />

folgenden zwei Polen: Niedrige Werte haben Theorien mit einer „rein deterministischen<br />

Sichtweise des sozialen Wandels“ (V4.1), einer „realistischen“ Ontologie und Epistemologie<br />

(V9.1), (V10.1), einer tendenziell experimentell-manipulativ-quantitativen Methodik (V11.1)<br />

und einer politischen Ausrichtung der Theorie (V12.1). Man kann der Abbildung 9 entnehmen,<br />

dass es sich hier um die Theorien von Klassikern des 19. Jahrhunderts bzw. der Jahrhundertwende<br />

handelt. Dieses Ergebnis ist einleuchtend, denn die positivistischen soziologischen<br />

Theorien des 19. Jahrhunderts gingen von einer festliegenden Naturordnung der Gesellschaft<br />

aus (vgl. Mikl-Horke 2001, S. 15).<br />

Hohe Werte besitzen Theorien, die sich durch eine eher „kontingente Sichtweise“ des sozialen<br />

Wandels (V4.3), eine tendenziell „relativistische“ Ontologie und Epistemologie (V9.4),<br />

(V10.4) und eine rekonstruktiv-konstruktivistische Methodik auszeichnen. Die Theorien sind<br />

sowohl kritisch als auch unkritisch, nicht jedoch politisch oder normativ-handlungsleitend.<br />

Sie sind in erster Linie „jung“. „Kontingent ist, was auch anders möglich ist, und es ist auch<br />

anders möglich, weil es keinen notwendigen Existenzgrund hat.“ (Makropoulus 1990, S. 407).<br />

„Kontingenz“ bezeichnet Unverfügbares und Verfügbares zugleich (vgl. ebd.). Die Annahme,<br />

dass sozialer Wandel nicht vorgegeben ist, eben anders verlaufen kann, ist mit einer relativistischen<br />

Ontologie und Epistemologie durchaus vereinbar. Seit dem Werturteilsstreit in den<br />

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