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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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Eine weitere wissenschaftstheoretische Entwicklung stellt die Auffassung der sozialen Konstruktion<br />

der Wirklichkeit dar, die sich insbesondere in der Wissenssoziologie etabliert hatte<br />

(vgl. Schmidt 2000, S. 153; Mikl-Horke 2001, S. 152). In dieser Arbeit wurden jene<br />

Klassiker, die diese Position vertreten, einer modifiziert relativistischen Ontologie oder Epistemologie<br />

zugeordnet.<br />

„Die Geschichte des Konstruktivismus ist eine Geschichte der wechselnden Verbindung<br />

zwischen und Interpretation von der Frage nach dem Status unseres Wissens und der Frage<br />

nach der Produktion von Wirklichkeit.“ [Hervorheb. i. Orig.] (Knorr-Cetina 1989, S. 87). Die<br />

Trennung zwischen einer ontologischen und epistemologischen Fragestellung ermöglicht jedoch<br />

die Unterscheidung zwischen konstruktivistischen Theorien mit „ontischer Färbung“<br />

(ebd.) und erkenntnistheoretischer Relevanz. Die älteren sozialkonstruktivistischen Ansätze<br />

machen Aussagen über den Seinszustand von Phänomenen. Sie kennzeichnen diesen als sozial<br />

konstruiert (vgl. ebd.). Den Konstruktivismus mit erkenntnistheoretischer Relevanz kann<br />

man schon ansatzweise bei K. Marx im 19. Jahrhundert finden (vgl. ebd.; Mikl-Horke 2001,<br />

S. 153). Die enge Verbindung von Gesellschaftstheorie und Wissenschaftstheorie bei den<br />

marxistisch-kritischen Theorien zeichnet sich überhaupt durch ein derartiges Denken aus.<br />

Eine konsequent „konstruktivistische Umsetzung“ dieser Sichtweise findet aber in dieser soziologischen<br />

Strömung, nach Auffassung der Verfasserin, nicht statt. Die kritischen Wissenschaften<br />

nehmen nämlich an, dass es eine richtige Wirklichkeit gibt. Die transformativdialogische<br />

Methodik ist auf die Erreichung einer neuen Erkenntnisebene (Synthese) ausgerichtet<br />

und daher mit den kritisch-marxistischen Strömungen besonders gut vereinbar.<br />

Der radikal-konstruktivistische Ansatz geht nicht von einer sozialen Konstruktion, sondern<br />

von einer Konstruktion der sozialen Wirklichkeit aus (vgl. Soeffner 1992, S. 476). Das ist ein<br />

wesentlicher Unterschied! Es wird kein interaktiver Herstellungsprozess einer gemeinsamen<br />

Wirklichkeit und Erkenntnis, sondern eine Pluralität von Wirklichkeiten und Erkenntnissen<br />

unterstellt. Die rekonstruktiv-konstruktivistische Methodik ist auf deren Erforschung ausgerichtet.<br />

5.3 Auswertung nach Darstellungssystematiken<br />

Problemfokussierte Systematik: V2_V6_V7 (MCA)<br />

Von sieben möglichen Dimensionen sind vier Dimensionen bedeutsam (Eigenwerte: 0,613;<br />

0,603; 0,427; 0,329). Es konnte hier kein plausibler inhaltlicher Zusammenhang zwischen den<br />

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