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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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wählen, da Wertungen und das Einfließen von Interessen in den Forschungsprozess unvermeidlich<br />

sind (vgl. Preglau 2001, S. 197).<br />

Im Vorwort zu „Erkenntnis und Interesse“ (1973 [1968]) schreibt Habermas:<br />

„Die Analyse des Zusammenhanges von Erkenntnis und Interesse soll die Behauptung stützen, daß radikale<br />

Erkenntniskritik nur als Gesellschaftstheorie möglich ist. Diese Idee ist in Marxens Theorie der Gesellschaft<br />

impliziert, auch wenn sie dem Marxschen wie dem marxistischen Selbstverständnis nicht zu entnehmen ist.“<br />

(Habermas 1973 [1968], S. 9).<br />

Das Habermas´sche Konzept des „Diskurses“ deutet auf die Kategorie „modifiziert relativistisch“<br />

hin. Dagegen spricht, dass Habermas in erster Linie eine Diskursethik geschaffen hat<br />

(vgl. Keller 2004, S. 8). Man könnte den Klassiker auch so verstehen, dass er die Erkenntnis<br />

durch verschiedene Interessen konfundiert sieht. Damit wäre seine Position „modifiziert realistisch“.<br />

V11 – Methodologisch: V11.3<br />

Die Methoden der kritischen Theorie von Habermas sind vielfältig. Sie sind aber auf einen<br />

bestimmten Kern seiner Theorie ausgerichtet: die Kritik. Seine rekonstruktive Methode zielt<br />

nicht nur auf eine Analyse der Systeme und der Lebenswelt ab, sondern auch auf eine „[...]<br />

Kritik mit Hilfe einer der Systembetrachtung entgegengesetzten Konzeption, und dies kann<br />

die lebensweltliche Analyse des kommunikativen Handelns sein.“ (Mikl-Horke 2001, S. 317).<br />

Die Lebenswelt wird einer normativ orientierten Analyse und praktische Veränderungen umfassenden<br />

Kritik unterzogen (vgl. ebd.). Habermas´ Methodik könnte daher „dialogisch/ transformativ“<br />

sein. So auch: Mikl-Horke 2001, S 317f.<br />

V12 – Charakterisierung der Theorie: V12.2<br />

Durch seine Auseinandersetzung mit den marxistischen, strukturfunktionalistischen und interpretativen<br />

Denkrichtungen kommt der Klassiker schlussendlich zum Fokus der Intersubjektivität<br />

und der wechselseitigen Verständigung. Seine Forschung zielt ab auf: „[…] practical<br />

concern with the possibility of rational moral and political discourse in the public sphere of<br />

modern societies.“ (Outhwaite 1994, S. 39). Wie eingangs erwähnt, strebt Habermas eine wissenschaftliche<br />

und normative Fundierung der Kritischen Theorie an. Da seine Diskurstheorie<br />

auch einen ethischen Impetus hat, könnte Habermas´ Standpunkt als „normativ“ gedeutet<br />

werden: Mikl-Horke 2001, S. 317f.<br />

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