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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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Honneth 1999, S. 239). Anhand der Bildung und Konstitution der „Lebenswelt“ ist erkennbar,<br />

dass frühere symbolisch vermittelte Interaktionen zu bestimmten institutionellen Regelmustern<br />

geronnenen sind, die wiederum eine strukturelle Vorgabe für spätere Interaktionen bilden.<br />

An den sprachlich vermittelten Interaktionen zwischen Subjekten sind andererseits auch<br />

die Beschädigungen innerhalb der sozialen Lebenswelt messbar (vgl. Honneth 1999, S. 237).<br />

Habermas stellt damit eine Verbindung zwischen dem methodologischen Individualismus<br />

und Kollektivismus her. So auch: Preglau 2001, S. 201ff.; Mikl-Horke 2001, S. 316.<br />

V2 – Problematisierung der Ebenen: V2.3<br />

Habermas problematisiert das instrumentelle und kommunikative Handeln (Individual/<br />

Mikroebene) und die Strukturen der „Lebenswelt“ und sozialen „Systeme“ (Makroebene).<br />

Eine Unterscheidung zwischen den Ebenen des Mehrebenenmodells ist grundsätzlich möglich.<br />

Unter „System“ versteht der Klassiker „technisch fortschreitende Systeme“ (politische<br />

und ökonomische Systeme), die in die „Lebenswelt“ eingebettet sind. D.h., dass Habermas<br />

nicht auf einer abstrakten systemtheoretischen Ebene argumentiert, sondern vermutlich mehr<br />

auf den Systembegriff der Frankfurter Schule rekurriert. In seiner späteren Schaffenssphase<br />

geht Habermas insbesondere auf übersubjektive, funktionale Prozesse in der Gesellschaft ein<br />

(vgl. Honneth 1999, S. 242).<br />

V3 – Verlauf des sozialen Wandels: V3.1*<br />

Der Klassiker teilt im Hinblick auf den Verlauf des sozialen Wandels mit K. Marx und der<br />

Frankfurter Schule die Ansicht, dass die Entwicklungsdynamik durch den Bereich der materiellen<br />

Produktion angestoßen wird. Er unterscheidet sich jedoch dahingehend, dass er Lernprozessen<br />

in der „Lebenswelt“ eine wichtige Rolle einräumt. Habermas greift hierbei auf die<br />

kognitive Lerntheorie von Jean Piaget zurück, die ebenfalls einen evolutiven Verlauf von<br />

Entwicklung unterstellt (vgl. Preglau 2001, S. 209). Habermas´ Position könnte am besten<br />

beschrieben werden als eine durch Widersprüche zwischen Produktionskräften und Produktionsverhältnissen<br />

gekennzeichnete gesellschaftliche Entwicklung, deren dialektische Auflösung<br />

in sequentiellen Lernprozessen verlaufen kann (vgl. ebd). Andererseits distanziert sich<br />

Habermas auch von einer geradlinigen „Fortschrittsentwicklung“. Habermas passt hier nicht<br />

konkret in eine Kategorie. Die Verfasserin wählt die Kategorie „evolutorisch-kontinuierlich“<br />

und schließt sich damit auch Mikl-Horke (2001) an (vgl. Mikl-Horke 2001, S. 316).<br />

V4 – Gesetzmäßigkeiten des sozialen Wandels: V4.2<br />

In der Literatur über die Theorie des kommunikativen Handelns wird nicht auf ein Telos<br />

oder auf ein bestimmtes Gesetz des sozialen Wandels hingewiesen. Allerdings diskutieren die<br />

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