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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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lichkeit unbewusst determinierenden Strukturen unterworfen ist (vgl. Fink-Eitel 1997, S. 63)<br />

So: ebd.; Ortega 1997, S. 77.<br />

Wissenschaftsforschung (III)<br />

V8 – Entdeckungszusammenhang: V8.1<br />

Die ersten Werke Foucaults sind geprägt von der Existenzphilosophie, der Psychoanalyse<br />

und teilweise (noch) von der marxistischen Philosophie 117 . Er vertritt in „Maladie mentale et<br />

personnalité“ (1954) die These, dass die gesellschaftlichen Widersprüche zum Zusammenbruch<br />

der Freiheit des Individuums geführt haben (vgl. Fink-Eitel 1997, S. 23). Dass Foucault<br />

eine kritische Stellung zum Umgang der Gesellschaft mit Geisteskranken bezieht, wird vor<br />

dem Hintergrund der Themen in seiner ersten Schaffensphase und seiner Biographie deutlich:<br />

Nach einem weiteren Auslandsaufenthalt an der <strong>Universität</strong> von Tunis übernahm Foucault<br />

1968 eine Philosophie-Professur an der neu gegründeten <strong>Universität</strong> in Vincennes und schloss<br />

sich sofort den damaligen Studentenbewegungen an (vgl. Eribon 1991, S. 285). Diese prägten<br />

Foucault und machten ihn zu einer „Gestalt des kämpferischen Intellektuellen“ (ebd., S. 297).<br />

Die nachfolgenden fünfzehn Jahre widmete Foucault nicht nur seinen wissenschaftlichen Studien,<br />

sondern er trat auch engagiert für die Rechte von Minderheiten (Gründung des G.I.P. -<br />

Groupe d´information sur les prisons; Mitarbeit in der G.I.S. - Groupe d´information sur la<br />

santé) ein und nahm an zahlreichen Protestmärschen teil, die sich insbesondere gegen den<br />

politischen Machtapparat Frankreichs richteten (vgl. ebd.).<br />

V9 – Ontologisch: V9.3<br />

Den Diskursen kommt die Rolle zu, in einem ständig ablaufenden Prozess wahre von falschen<br />

Aussagen zu unterscheiden. Insofern konstituieren Diskurse Wahrheit. Andererseits<br />

dürfen Diskurse aufgrund des „Willensprinzips“ nicht unabhängig von den nicht-diskursiven<br />

Praktiken (Macht) gedacht werden. Da die diskursive Produktion von Wissen und die gesellschaftlichen<br />

Machtverhältnisse dynamisch sind, ist die Wirklichkeit nichts Feststehendes.<br />

Dementsprechend sucht Foucault nicht nach einem Wesen der Sache. Foucault könnte daher<br />

„modifiziert relativistisch“ sein.<br />

V10 - Epistemologisch: V10.3*<br />

Gegenstand der Archäologie sind die Episteme, d.h. die Erkenntnisprinzipien der jeweiligen<br />

menschlichen Epoche. Foucault nimmt einen Wandel von Erkenntnisprinzipien an. D.h.,<br />

es gibt für den Klassiker nicht eine ahistorische Erkenntnis und nicht eine wahre Aussage zu<br />

117 Foucault war Schüler von Louis Althusser.<br />

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