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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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In der Literatur über die Prozess- und Figurationstheorie wird nicht betont, dass der Theorie<br />

eine Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen innewohnt.<br />

Tabelle 26: Zusammenfassung zu Norbert Elias<br />

VARIABLE KATEGORIE<br />

V1: Perspektive u. Auffassung von Gesellschaft Vermittlung<br />

V2: Problematisierung der Ebenen Alle Ebenen<br />

V3: Verlauf des sozialen Wandels Diskontinuierlich-revolutorisch*<br />

V4: Gesetzmäßigkeiten des sozialen Wandels Relativ deterministisch*<br />

V5: Bewertung des sozialen Wandels Chance/Risiko<br />

V6: Muster u. Ordnung d. soz. Zusammenlebens Dynamisch-prozesshaft<br />

V7: Anthropologie Unautonom<br />

V8: Entdeckungszusammenhang Wissenschaftliche Vermittlung*<br />

V9: Ontologisch Modifiziert realistisch*<br />

V10: Epistemologisch Modifiziert relativistisch*<br />

V11: Methodologisch Rekonstruktiv/konstruktivist. M.*<br />

V12: Charakterisierung der Theorie Unkritisch<br />

4.13 Michel Foucault (1926-1984)<br />

Zentrale Themengebiete, Hypothesen und Fragestellungen in der Forschung<br />

Zu den wichtigen Themengebieten bzw. Begriffen bei Foucault zählen vermutlich die<br />

„Macht“, der „Diskurs“ und das „Dispositiv“. 111<br />

„Macht“ wird – zumindest nach der Repressionshypothese – im Sinne von ordnender Kontrolle,<br />

Unterwerfung und Repression gebraucht. Es kann als etwas Negatives verstanden werden,<br />

das jedoch irgendetwas Positives, das von ihm unterdrückt wird, voraussetzt (vgl. Fink-<br />

Eitel 1997, S. 70, 81). Macht ist ein repressives Ganzes, das aus der vorherrschenden wissenschaftlichen<br />

Rationalität und den sozialen und politischen „Praktiken“ 112 geformt wird und in<br />

erster Linie unterdrückt (vgl. ebd.). In einer späteren Schaffensphase beschreibt er „Macht“<br />

als eine Art dynamische Kraft, die sich ständig verwandelt und neu organisiert und nicht an<br />

bestimmte Personen oder Institutionen gebunden ist. Sie geht vielmehr durch diese hindurch,<br />

bildet Kraftverhältnisse zwischen ihnen, wodurch diese in eine Beziehung zueinander gesetzt<br />

werden (vgl. Seier 2001, S. 98; Foucault 1977, S. 114). Eine Unterscheidung zwischen<br />

111 Ein weiterer wichtiger Begriff ist die „Sexualität“, mit dem sich Foucault vor allem in seiner dritten Schaffensphase<br />

- im zweiten und dritten Band von „Sexualität und Wahrheit“ - beschäftigt.<br />

112 „Praktiken“ könnte man als umfassenden Begriff für soziale Normen und den daraus folgenden Konsequenzen<br />

und Ergebnissen bezeichnen. Z.B. technische Einrichtungen in Gefängnissen; sprachliche Regeln kann<br />

man ebenfalls als einen Komplex von Sprachnormen sehen.<br />

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