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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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Tabelle 25: Zusammenfassung zur Frankfurter Schule<br />

VARIABLE KATEGORIE<br />

Perspektive u. Auffassung von Gesellschaft Methodologischer Kollektivismus<br />

V2: Problematisierung der Ebenen Makrosoziologisch<br />

V3: Verlauf des sozialen Wandels Diskontinuierlich-revolutorisch*<br />

V4: Gesetzmäßigkeiten des sozialen Wandels Relativ deterministisch*<br />

V5: Bewertung des sozialen Wandels Verschlechterung<br />

V6: Muster u. Ordnung d. soz. Zusammenlebens Statisch-funktional<br />

V7: Anthropologie Unautonom***; Autonom**<br />

V8: Entdeckungszusammenhang Sozial-engagierte Motivation<br />

V9: Ontologisch Modifiziert realistisch<br />

V10: Epistemologisch Modifiziert realistisch<br />

V11: Methodologisch Dialogisch/transformative M.<br />

V12: Charakterisierung der Theorie Kritisch-nicht handlungsleitend<br />

4.12 Norbert Elias (1897-1990)<br />

Zentrale Themengebiete, Hypothesen und Fragestellungen in der Forschung<br />

Im Vordergrund von Elias´ Soziologie stehen zwei zentrale Problemstellungen: das Verhältnis<br />

zwischen Individuum und Gesellschaft und der Wandel von Gesellschaft. Der Klassiker<br />

stellt dazu u. a. folgende Hypothesen auf: 1. Es gibt überindividuelle nicht-intentionale<br />

Zusammenhänge zwischen intentionalen Handlungen einzelner Individuen; 2. „Figurationen“<br />

oder „Verflechtungen“ sind in ständiger Bewegung; 3. Die historische Entwicklung der Gesellschaft<br />

bringt nicht nur eine Veränderung der Beziehungsmuster zwischen Individuen, sondern<br />

auch eine veränderte Beschaffenheit der Menschen und ihrer Motive mit sich. (vgl. Bogner<br />

1989, S. 30; Baumgart/Eichener 1991, S. 89). Diese Thesen sind in einem Modell der „Interdependenz<br />

von Soziogenese und Psychogenese“ zusammengefasst, in dem die Begriffe der<br />

„Figuration“ oder „Verflechtung“ und „Macht“ eine wesentliche Rolle spielen.<br />

„Verflechtungen“ oder „Figurationen“ 106 beschreiben einen Bund von Interdependenzverhältnissen<br />

zwischen einzelnen Menschen und ihren Motiven. Die Menschen werden in dieser<br />

„Verflechtung“ oder Figuration“ aneinander gebunden; d.h., es handelt sich hier um ein soziales<br />

Abhängigkeitsverhältnis (vgl. Baumgart/Eichener 1991, S. 102f.). Elias illustriert die<br />

Begriffe in der folgenden Textstelle:<br />

„Man mag, um sich dieser Form des Zusammenhangs zu nähern, etwa an jenes Gebilde denken, von dem der<br />

Begriff der Verflechtung abgelesen ist, an ein Netzgeflecht. Es gibt in einem solchen Geflecht viele einzelne<br />

106 Der Begriff „Verflechtungsfigur“ verwendet Elias in „Über den Prozeß der Zivilisation“ (1939), später entwickelt<br />

er daraus den Terminus „Figuration“, der aber mit dem ersten Begriff weitgehend identisch ist (vgl.<br />

Baumgart/Eichener 1991, S. 103f.).<br />

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