Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg
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V6 – Muster und Ordnung des sozialen Zusammenlebens: V6.2<br />
Die Vertreter der Frankfurter Schule interessieren sich für die Herrschaftsstrukturen der<br />
Gesellschaft: „Die dialektische Theorie der Gesellschaft geht auf Strukturgesetze, welche die<br />
Fakten bedingen, in ihnen sich manifestieren und von ihnen modifiziert werden.“ (Adorno<br />
1972, S. 356). Die Verfasserin geht deshalb davon aus, dass die Klassiker die Position V7b<br />
vertreten. So auch: Müller-Doohm 1999, S. 53.<br />
Anthropologie (II)<br />
V7 – Anthropologie: V7.2***; V7.1**<br />
Die Vertreter der Frankfurter Schule konstatieren, dass aufgrund der Totalität der Gesellschaft<br />
das Individuum nur unterdrückt werden kann. Im Begriff der „sozialen Rolle“ sehen<br />
die Klassiker sogar eine weitere Gefahr des Untergangs des Subjekts in der Wissenschaft (vgl.<br />
Adorno 1973, S. 185). Sie distanzieren sich vehement davon.<br />
Andererseits drücken die Klassiker durch ihre „Wendung aufs Subjekt“ (Adorno 1966, S.<br />
676) auch eine Affinität für das schutzlose Individuum aus und treten für seine Handlungsautonomie<br />
ein.<br />
„Der Druck des herrschenden Allgemeinen auf alles Besondere, die einzelnen Menschen und die einzelnen<br />
Institutionen, hat eine Tendenz, das Besondere und Einzelne samt seiner Widerstandskraft zu zertrümmern.“<br />
(Adorno 1966, S. 678).<br />
So auch: Weiss 1993, S. 187.<br />
Wissenschaftsforschung (III)<br />
V8 – Entdeckungszusammenhang: V8.1<br />
Die dialektische Theorie der Frankfurter Schule muss die Gesellschaft fortwährend kritisieren,<br />
um so zur Verbesserung der Lage der Menschen beizutragen. Gesellschaftliche und kulturelle<br />
Katastrophen, wie z.B. Auschwitz, dürfen sich nicht mehr wiederholen. Es liegt daher<br />
auf der Hand, dass ein wesentliches Motiv der Forschung die Verbesserung der Gesellschaft<br />
ist.<br />
V9 – Ontologisch: V9.2<br />
„Jedes Urteil, auch das negative ist versichernd. Wie sehr auch ein Urteil zur Selbstkorrektur seine eigene Isoliertheit<br />
und Relativität hervorkehren möge, es muß den eigenen wenn auch noch so vorsichtig formulierten<br />
Inhalt, das Behauptete, als nicht bloß isoliert und relativ behaupten. Darin besteht sein Wesen als Urteil, in der<br />
Klausel verschanzt sich bloß der Anspruch. Die Wahrheit hat keine Grade wie die Wahrscheinlichkeit.“ (Horkheimer/Adorno<br />
1987 [1949], S. 224).<br />
Die Frankfurter Schule unterstellt eine Einheit von Sollen und Sein (vgl. Mikl-Horke 2001,<br />
S. 168). Sie fordert eine über sich selbst aufgeklärte Aufklärung über die gesellschaftlichen<br />
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