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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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wahr ist, weil es auch bereit ist, gegen sich selbst vorzugehen (vgl. Müller-Doohm 1999, S.<br />

67).<br />

Charakterisierung der theoretischen Positionen<br />

Gesellschaft (I)<br />

V1 – Perspektive und Auffassung von Gesellschaft: V1.2<br />

Die Wirklichkeit beschreibt Adorno als die Realität der Gesellschaft: Medien der Herrschaft,<br />

Ideologien sowie gesellschaftliche Werte- und Normenmuster. Diese wirken wiederum<br />

auf die Denk- und Handlungsweisen von Individuen. Die Totalität ist überall präsent, ihr kann<br />

man nicht ohne weiteres entfliehen.<br />

Daher untersuchen die Klassiker soziale Phänomene und Ereignisse im Hinblick auf ihre<br />

Prägung, die sie durch die gesellschaftliche „Totalität“ erfahren haben. Daraus könnte folgen,<br />

dass die Frankfurter Schule eine kollektivistische Perspektive einnimmt. So auch: Müller-<br />

Doohm 1999, S. 59; Van Reijen 1984, S. 204f.<br />

V2 – Problematisierung der Ebenen: V2.2<br />

Die Kritik der Frankfurter Schule bezieht sich auf die Mechanismen des Kapitalismus und<br />

die Kultur. Das individuelle Handeln und die sozialen Interaktionen werden in erster Linie vor<br />

dem Hintergrund totaler Gesellschaftsstrukturen, die der Makro- und Mesoebene zugeordnet<br />

werden können, problematisiert. Die Frankfurter Schule analysiert die drei Wesensmerkmale<br />

der Gesellschaft (Kapitalismus, Faschismus und Aufklärung), nicht das Handeln und soziale<br />

Interaktionen (vgl. Müller-Doohm 1999, S. 61). So auch: Mikl-Horke 2001, S. 302.<br />

V3 – Verlauf des sozialen Wandels: V3.2*<br />

Die Klassiker bezeichnen ihre Theorie der Gesellschaft als eine dialektische (vgl. ebd.). Zu<br />

fragen ist, ob der Verlauf des sozialen Wandels selbst nach diesem Prinzip verläuft. Zunächst<br />

ist die Gesellschaft durch Widersprüche gekennzeichnet, die durch die Ökonomie, die Kultur(-industrie)<br />

und die Wissenschaft vertuscht werden, so dass die Individuen sich dieser nicht<br />

bewusst sind. 105 Eine Aufklärung über diesen Widerspruch könnte die Herrschaftsgrundlage<br />

brüchig machen. Einen ähnlichen geistigen und gesellschaftlichen Bruch skizzieren die Klassiker<br />

bereits in ihrer Auseinandersetzung mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert, die u. a. die<br />

Metaphysik aus der Wissenschaft verbannte. Der soziale Wandel wird danach als diskontinuierlich<br />

charakterisiert (vgl. Van Reijen 1984, S. 58). - allerdings nicht im Sinne einer Besser-<br />

105 In diesem Sinne ist das „Feste“ und „Unauflösliche“ zu verstehen.<br />

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