Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg
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V5 – Bewertung des sozialen Wandels: V5.4<br />
Homans Hypothesen beziehen sich auf die sozialen Regelmuster innerhalb von Gruppen,<br />
nicht jedoch auf den sozialen Wandel auf der Makro-Ebene. Dies betonen folgende Autoren:<br />
Opp/Wippler 1999, S. 140. Er nimmt daher keine Bewertung vor.<br />
V6 – Muster und Ordnung des sozialen Zusammenlebens: V6.1<br />
Homans stellt Hypothesen zum Verhalten von Individuen in bestimmten Situationen auf.<br />
Der Begriff „Social Exchange“ deutet darauf hin, dass sich soziale Regelmuster durch einen<br />
Austauschprozess innerhalb von Interaktionen fortwährend bilden. Die Interagierenden lernen<br />
bestehende soziale Normen spontan anhand der Reaktionen der anderen Akteure. Soziale<br />
Normen werden etabliert, wenn eine soziale Gruppe darin einen Vorteil sieht.<br />
„But a status system can also arise out of the interactions of a number of persons and can maintain itself spontaneously,<br />
as it were without any deliberate or conscious design whatever on the part of the persons concerned.”<br />
(Homans 1974, S. 3).<br />
Da Homans eine Verhaltensaustauschtheorie konzipiert hat, könnte er der Kategorie „dynamisch-prozesshaft“<br />
zugeordnet werden.<br />
Anthropologie (II)<br />
V7 – Anthropologie: V7.2*<br />
Die Hypothesen 1- 4 enthalten Aussagen darüber, wie sich ein Mensch infolge einer Veränderung<br />
in der Umwelt verhält. Den Aussagen liegen behavioristischen Annahmen zugrunde:<br />
der Mensch wird durch seine Umwelt geformt. Er wäre folglich relativ unautonom. Lediglich<br />
die 5. Hypothese unterstellt einen freien und rational wählenden Akteur.<br />
In der zweiten Auflage von „Social Behavior: Its Elementary Forms“ (1974) ergänzte der<br />
Klassiker seine Theorie deshalb um die sog. „Rationality Proposition“ (vgl. Opp/Wippler<br />
1999, S. 141). Allerdings betont er einige Kapitel weiter, dass allein der Behaviorismus die<br />
Grundlage für die Erklärung von Verhalten in der Sozialwissenschaft und der Ökonomie ist<br />
(vgl. Homans 1974, S. 67; Boger 1986, S. 109). Seine Position könnte insofern „unautonom“<br />
sein.<br />
Wissenschaftsforschung (III)<br />
V8 – Entdeckungszusammenhang: V8.2<br />
Ein wichtiges Forschungsmotiv Homans´ bestand in der verständlichen Erklärung von sozialem<br />
Verhalten (vgl. Opp/Wippler 1999, S. 136). Dabei wandte er für die Sozialwissenschaft<br />
seinerzeit gängige Methoden der Erforschung von soziologischen Problemen an. Seine Theo-<br />
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