14.03.2013 Aufrufe

Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Homans erkennt, dass zur Erklärung von Gruppenverhalten der Aspekt der sozialen Norm<br />

herangezogen werden muss (vgl. Homans 1974, S. 96).<br />

„A norm is a statement specifying how one or more persons are expected to behave in given circumstances,<br />

when reward may be expected to follow conformity to the norm and punishment, deviance from it.“ (Hervorheb.<br />

i. Orig.) (ebd., S. 97).<br />

Die Diskussion über soziale Normen führt der Klassiker vor dem Hintergrund von verstärkenden<br />

Verhaltenskonsequenzen („reward“). Eine spezifische Norm entsteht, wenn eine<br />

Gruppe von Individuen beschließt, dass sich diese für das Gruppenzusammenwirken lohnt<br />

(„rewarding“). Daher hält es Homans auch für möglich, dass in Gruppen ohne Normen interagiert<br />

werden kann, wenn die Interagierenden frei nach dem Prinzip des „trail and error“ die<br />

Handlungserwartungen der jeweils anderen spontan erlernen. Was als Norm innerhalb einer<br />

Gruppe gilt, erfährt der Interagierende über die Konsequenzen (d.h. Reaktionen) seines Handelns<br />

(vgl. ebd., S. 98).<br />

Auch soziale Phänomene wie „Macht“ und „Kooperation“ erläutert Homans zuerst in Zusammenhang<br />

mit den Persönlichkeitsmerkmalen von Individuen (Basishypothesen) und leitet<br />

daraus das soziale Verhalten in einer Gruppe ab. Auch hier wirken sich die Reaktionen anderer<br />

auf das eigene Verhalten entweder verstärkend oder bestrafend aus, so dass das Verhalten<br />

zukünftig entweder häufiger oder seltener auftritt (vgl. ebd., S. 100ff.).<br />

Charakterisierung der theoretischen Positionen<br />

Gesellschaft (I)<br />

V1 – Perspektive und Auffassung von Gesellschaft: V1.1<br />

Der Klassiker erklärt das soziale Verhalten von Gruppen aus dem individuellen Verhalten.<br />

Er versteht soziale Organisationen und Institutionen wie auch soziale Schichten als ein Aggregat<br />

von Individuen und begründet dies historisch (vgl. ebd., S. 359). 99 Dass Homans eine<br />

individualistische Position einnimmt, erwähnen Opp/Wippler 1999, S. 138.<br />

V2 – Problematisierung der Ebenen: V2.1<br />

„Even if the persons in question hold offices or occupy positions in the unit, it is still never just the office or<br />

the position that gives the order and is or is not obeyed. In spite of all the efforts to make organisational behavior<br />

impersonal, it is still an individual that does so. “ (Homans 1974, S. 2).<br />

Die „elementaren Formen“ des sozialen Verhaltens beziehen sich, so Homans, ausdrücklich<br />

nicht auf die soziale Position, die eine Person innerhalb eines organisationalen Gefüges bzw.<br />

99 Homans vertritt die Ansicht, dass die Gesellschaft historisch auf kleine soziale Gruppen (z.B. Stämme) zurückgeführt<br />

werden kann und daher auch heute noch aus solchen Gruppen besteht.<br />

153

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!