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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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„When a person´s action does not receive the reward he expected, or receives punishment he did not expect,<br />

he will be angry; he becomes more likely to perform aggressive behavior, and the results of such behavior become<br />

more valuable to him.” (ebd., S. 37).<br />

Auf der anderen Seite führen eine Steigerung der Belohnung und ein Ausbleiben einer Bestrafung<br />

zur Emotion der Freude. 96 Indem Homans mit Emotionen argumentiert und sich auf<br />

Kognitionen bezieht, verlässt er zum ersten Mal die rein behavioristische Ebene und wendet<br />

sich der sozialkognitiven Theorie von Albert Bandura zu (vgl. ebd., S. 24).<br />

6. „The Rationality Proposition“:<br />

„In choosing between alternative actions, a person will choose that one for which, as perceived by him at the<br />

time, the value, V, of the result, multiplied by the probability, p, of getting the result, is the greater.” (Homans<br />

1974, S. 43).<br />

Anhand der Rationalitätshypothese macht der Klassiker eine Aussage über die Wahl zwischen<br />

Alternativen, die ein Akteur vor seinem Handeln trifft und formuliert folgende Funktion:<br />

A = p*V; mit A = Alternative, p = Propability, V = Value. Diese Funktion stellt nichts<br />

anderes als eine Umformung des mikroökonomischen „Erwartungswerts des Nutzens“ 97 dar;<br />

dabei wird das Rationalitätskriterium der Rational Choice Theorie unterstellt: Der Akteur maximiert<br />

seinen erwarteten Nutzen.<br />

Die sechs Aussagen bilden das Fundament (Basishypothesen) der Theorie des „Social Exchange“.<br />

Das Verhalten eines Akteurs wird auch innerhalb einer Interaktion mit anderen Akteuren<br />

von diesen Basishypothesen abgeleitet. Sozial ist das Verhalten dann, wenn sich ein<br />

Akteur beim Handeln am Verhalten des anderen orientiert, d.h., er muss bei seinen Entscheidungen<br />

die Pläne anderer berücksichtigen. Für den „Social Exchange“ ist jedoch entscheidend,<br />

dass das Handeln eines Akteurs für andere Akteure, die an der Interaktion beteiligt sind,<br />

einen Stimulus darstellt, der das Handeln anderer verstärken kann.<br />

„The action of each has, moreover, rewarded the action of the other, so that it becomes natural for us to speak,<br />

as we have begun to do, of their interaction as an exchange of rewards, specifically an exchange of advice for<br />

approval […]. True, Person will ultimately find Other´s advice rewarding only if it turns out to be good advice<br />

[…]. Should it not prove to be good advice, that fact will surely affect Person´s future behavior toward Other.”<br />

(Homans 1974, S. 56).<br />

Methodik<br />

96 Homans stützt sich hier offensichtlich auf die „Frustrations-Aggressions-Hypothese“ von J. Dollard und Mitarbeiter.<br />

Gemäß dieser Theorie wird unterstellt, dass Aggression eine Folge von Frustration ist (vgl. Zimbardo/Gerrig<br />

1999, S. 336f.).<br />

97 In der Mikroökonomie wird eine Nutzenfunktion als abhängig von der Wahrscheinlichkeit des Eintretens einer<br />

Konsummöglichkeit gesehen. D.h., die Konsumpräferenzen bei verschiedenen Zuständen werden von den<br />

Vorstellungen des Individuums abhängen, wie wahrscheinlich diese Zustände sind. Auf dieser Basis kann das<br />

Individuum dann die Konsummöglichkeit 1 bei Zustand (a) (Eis:1 bei Sonnenschein: (a)) mit Konsummöglichkeit<br />

2 bei Zustand (b) (Fernsehen:2 bei Regen: (b)) substituieren. Eine mögliche Nutzenfunktion könnte<br />

sein: u(c1, c2, p1, p2) = p1*c1 + p2*c2 (vgl. Varian 2001, S. 208).<br />

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