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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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Es werden keine Aussagen über die Gründe des Handelns, die Orientierung und die Einstellung<br />

des Akteurs gemacht. Homans interessiert sich lediglich für die Sequenz: Handlung –<br />

Belohnung – Wiederholung der Handlung. Anhand der Sequenz kann nur die Verursachung<br />

der wiederholten Handlung rekonstruiert werden, d.h. die Belohnung.<br />

2. „The Stimulus Proposition“:<br />

„If in the past the occurrence of a particular stimulus, or set of stimuli, has been the occasion on which a person´s<br />

action has been rewarded, then the more similar the present stimuli are to the past ones, the more likely the<br />

person is to perform the action, or some similar action, now.” (ebd., S. 22f.).<br />

Hier wird ein Bezug zur „klassischen Konditionierung“ von I. P. Pawlow hergestellt. Während<br />

in der ersten Hypothese eine Aussage über die Häufigkeit einer Handlung gemacht wird,<br />

stehen in der zweiten die Handlungsbedingungen im Vordergrund. Der Akteur wird bei seinem<br />

Handeln eine bestimmte Stimuluskonstellation berücksichtigen; d.h., er wird z.B. einen<br />

Ort auswählen, der jenem des diskriminativen Stimulus 94 sehr ähnlich ist.<br />

3. „The Value Proposition“:<br />

„The more valuable to a person is the result of his action, the more likely he is to perform the action.“ (ebd.,<br />

S. 25).<br />

Der Begriff „Value“ ist eng mit der Handlungskonsequenz aus der ersten Hypothese verknüpft.<br />

„Value“ hat einen positiven Wert im mathematischen Sinne, wenn die Konsequenz<br />

eine Belohnung für den Akteur darstellt. Der Wert ist negativ, wenn die Konsequenz eine<br />

Bestrafung ist. Mit dem Begriff ist offensichtlich nicht ein Wert gemeint, der eine Aussage<br />

darüber macht, was aus gesellschaftlicher Sicht erstrebenswert ist. „Value“ könnte vielmehr<br />

mit dem mikroökonomischen Begriff des „Nutzens“ übersetzt werden; d.h., der Akteur führt<br />

eine bestimmte Handlung zukünftig öfter aus, wenn er dadurch ein höheres Nutzenniveau<br />

erzielen kann, als wenn er die Handlung nicht ausführt.<br />

4. „The Deprivation-Satiation Proposition“:<br />

„The more often in the recent past a person has received a particular reward, the less valuable any further unit<br />

of that reward becomes for him.“ (ebd., S. 29).<br />

Hier wird von der Annahme der Sättigung mit dem Effekt des abnehmenden Grenznutzens<br />

ausgegangen. 95 Diese These dürfte, so Homans, jedoch nur für bestimmte Formen der Belohnungen<br />

zutreffen, die tatsächlich einen Sättigungseffekt auslösen (z.B. Essen).<br />

5. „The Aggression-Approval Proposition“:<br />

94 Das ist jener Reiz, der dem Verhalten zeitlich vorausgeht.<br />

95 Der Grenznutzen (MU) ist definiert als MU = δU/δx mit U = Nutzen, x = konsumierte Einheit; abnehmender<br />

Grenznutzen heißt, dass die Nutzenzunahme bei steigenden konsumierten Einheiten immer mehr abnimmt<br />

(vgl. Varian 2001, S. 61).<br />

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