Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg
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zit. nach Münch 1999, S. 41). Nach Parsons` Modernisierungstheorie muss mit der Ausdifferenzierung<br />
institutioneller Ordnungen ein Strukturwandel der Solidaritätsbeziehungen einhergehen.<br />
D.h., es kommt zu einer großen Anzahl freier Vereinigungen, die den Bürger in zahlreiche<br />
Mitgliedschaften einbindet (vgl. Münch 2004, S. 125ff.). Die Verfasserin deutet Parsons´<br />
Position daher als relativ-deterministisch.<br />
V5 – Bewertung des sozialen Wandels: V5.3<br />
In seiner Modernisierungstheorie trifft Parsons folgende Annahmen: Die Gesellschaft wird<br />
pluraler infolge des Pluralismus der Vereinigungen und individueller aufgrund der zunehmenden<br />
Individualität der einzelnen Mitglieder. Dies bringt für das Individuum ein größeres<br />
Maß an Freiheit mit sich. Andererseits zeigt der Klassiker auch das Scheitern dieser möglichen<br />
Entwicklung auf, indem er auf die Gefahr fundamentalistischer Gruppen und Regime<br />
(vor allem des Nationalsozialismus) hinweist. Diese Gruppen sieht er als Ausdruck für die<br />
Schwierigkeit der Bewältigung eines Pluralismus in den Wertevorstellungen (vgl. Münch<br />
2004, S. 126). Die Bürgergesellschaft bewertet Parsons, so Münch (2004), als Chance und<br />
Risiko (vgl. ebd.). Die Verfasserin schließt sich dieser Auffassung an.<br />
V6 – Charakteristika von Regelmustern und soz. Ordnung: V6.2<br />
In den Werken der frühen Schaffensphase beschäftigt sich Parsons in erster Linie mit seiner<br />
Konvergenzthese, dem Problem der sozialen Ordnung und der Grundlegung seiner strukturfunktionalistischen<br />
Theorie - einer umfassenden sozialwissenschaftlichen Theorie, die über<br />
eine soziologische Theorie im engeren Sinne herausragt (vgl. Mikl-Horke 2001, S. 213).<br />
„Struktur ist der ‚statische’ Aspekt der Beschreibung eines Systems. Strukturell gesehen setzt<br />
sich ein System aus ‚Einheiten’ zusammen, aus potentiell voneinander unabhängigen Untersystemen<br />
und ihren wechselseitigen strukturellen zueinander.“ (Parsons 1964 [1945], S. 34).<br />
In der strukturfunktionalen Systemtheorie werden Handlungssysteme auf die Struktur und<br />
Funktion zur Erhaltung des übergeordneten Systems untersucht. Unter den Autoren der Sekundärliteratur<br />
herrscht die Meinung, dass Parsons in seiner frühen systemtheoretischen<br />
Schaffensphase in erster Linie die Strukturen und Funktionen betont hat. So: Mikl-Horke<br />
2001, S. 227; Savage 1981, S. 145f.<br />
Anthropologie (II)<br />
V7 – Anthropologie V7.3*<br />
„In the theory of action the point of reference of all terms is the action of an individual actor or of a collectivity<br />
of actors. Of course, all individual actors are, in one aspect, physiological organism; collectivities of actors<br />
are made up of individual actors, who are similarly physiological organism. The interest of the theory of action,<br />
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