Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg
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Schütz führt keine empirischen Studien durch. Den Fokus der Sozialwissenschaft sieht der<br />
Klassiker in erster Linie in der Beschreibung von Sinndeutungs- und Sinnsetzungsvorgängen<br />
(vgl. Grathoff 1989, S. 28 f). Seine Methode ist verstehend und erklärend. Die Methodenpluralität<br />
und seine phänomenologische Ausrichtung sprechen für die Kategorie „Qualitativ/ hermeneutisch/phänomenologische<br />
Methoden“<br />
V12 – Charakterisierung der Theorie: V12.4<br />
Schütz´ Soziologie enthält weder ein normatives Programm zur Verbesserung der Gesellschaft<br />
noch eine Kritik. Die Literatur kennzeichnet seine Theorie ebenfalls nicht als kritisch.<br />
Tabelle 22: Zusammenfassung zu Alfred Schütz<br />
VARIABLE KATEGORIE<br />
V1: Perspektive u. Auffassung von Gesellschaft Methodologischer Indivdualismus<br />
V2: Problematisierung der Ebenen Mikrosoziologisch*<br />
V3: Verlauf des sozialen Wandels Kontinuierlich-evolutorisch*<br />
V4: Gesetzmäßigkeiten des sozialen Wandels Relativ deterministisch*<br />
V5: Bewertung des sozialen Wandels Keine Bewertung<br />
V6: Muster u. Ordnung d. soz. Zusammenlebens Beide Aspekte*<br />
V7: Anthropologie Autonom*<br />
V8: Entdeckungszusammenhang Wissenschaftliche Vermittlung<br />
V9: Ontologisch Modifiziert realistisch<br />
V10: Epistemologisch Modifiziert realistisch<br />
V11: Methodologisch Qualitativ/hermeneut./phänomen. M.*<br />
V12: Charakterisierung der Theorie Unkritisch<br />
4.9 Talcott Parsons (1902 - 1979)<br />
Zentrale Themengebiete, Hypothesen und Fragestellungen in der Forschung<br />
In der voluntaristischen Handlungstheorie wie auch in der strukturfunktionalistischen Systemtheorie<br />
steht das Problem der sozialen Ordnung, d.h. die Frage, wie eine Gesellschaft von<br />
Individuen überhaupt möglich ist, im Vordergrund (vgl. Münch 1999, S. 26). Da Parsons in<br />
diesen Theorien eine normative Lösung vorschlägt, sollen hier die Begriffe „Norm“ bzw.<br />
„Wert“, „Handlung“ und „System“ und deren Zusammenhang erläutert werden.<br />
Der Norm- und Wertebegriff drückt einen Konsens innerhalb eines Kollektivs über bestimmte<br />
Handlungsweisen aus. Normen und Werte werden von diesem Kollektiv gemeinsam<br />
geteilt und beanspruchen daher intersubjektive Geltung. Sie bilden einen Maßstab, an dem<br />
sich einzelne Individuen bezüglich ihres Handelns (Ziele und Mittel) und ihrer Erwartungen<br />
an das Handeln anderer orientieren können - insofern bilden Normen bzw. Werte ein Hand-<br />
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