Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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Im fünften Kapitel („5. Auswertung der theoretischen Positionen und Rekonstruktion von Paradigmen“) werden die erhobenen Daten mittels so genannter „weicher multivariater Analyseverfahren“, der einfachen und multiplen Korrespondenzanalyse und der kategorialen Hauptkomponentenanalyse, ausgewertet. Mit Hilfe dieser Verfahren lassen sich bestimmte Strukturen in den theoretischen Positionen der Klassiker (Affinitäten und Unterschiede) aufspüren. Auf der Grundlage der Daten kann auch eine bestimmte Anzahl von Dimensionen extrahiert werden, die – so die Vermutung der Verfasserin – mit dem Begriff des „Paradigmas“ oder besser „Metaparadigma“ (Masterman 1974, S. 65) beschrieben werden könnten. Die Ergebnisse dieser Analyse werden, sofern möglich, in einem mehrdimensionalen Raum graphisch abgebildet (vgl. Meulman/Heiser 2004, S. 259). Idealerweise stellt die Grafik eine Art „wissenschaftliche Landkarte“ dar, in der die theoretischen Positionen der soziologischen Klassiker wie auch die Paradigmen verortet werden können. Die topischen Positionen der Variablen bzw. Kategorien und der Klassiker im Schaubild werden schließlich mit Bezug auf die Darstellungssystematiken in der Einführungsliteratur, den „kleinsten gemeinsamen Nenner“ und die ausgewählten Differenzierungskriterien interpretiert. 1.2 Erläuterungen zur Schwerpunktsetzung dieser Arbeit Der Leser darf sich an dieser Stelle ein Bild davon machen, was ihn im Rahmen dieser Arbeit erwartet. Im folgenden Überblick erfährt er, welche Aspekte schwerpunktmäßig betont werden bzw. unbetont bleiben: Es handelt sich hier explizit um einen Versuch der Rekonstruktion von Paradigmen in der Soziologie. Es gibt vermutlich viele Wege, zentrale Denkweisen der Soziologie zu rekonstruieren - ganz abhängig davon, welche soziologischen Theorien der Klassiker wie erfasst, analysiert und charakterisiert werden. Die Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Interpretation der Ergebnisse der „weichen“ multivariaten Analysemethoden lassen darüber hinaus, wie noch gezeigt wird, ein breites Spektrum offen, was genau als Paradigma infrage kommen könnte (Genaueres dazu siehe unter 3.1.4, S. 42f.). Die Arbeit stellt eine empirisch ausgerichtete theoretische Arbeit dar, sie ist im Schnittpunkt zwischen Theorie und Empirie verortbar. Dem Anspruch der Theorie muss die Verfasserin insbesondere durch eine umfangreiche Literaturrecherche bei der Charakterisierung der theoretischen Positionen der Klassiker gerecht werden. Die empirische Herausforderung besteht im methodischen Vorgehen bei der Konstruktion des Erhebungsinstruments wie auch bei der Analyse der Daten. Theorie und Empirie treffen sich schließlich bei der Interpretation der Daten. 7

Dieses Unternehmen geht jedoch auch mit der Vernachlässigung und Vereinfachung folgender Aspekte einher: 1. Die Themenbereiche des 2. Kapitels bilden für sich genommen bereits Gelegenheiten für ausführliche Diskussionen. Dies würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen, so dass hier nur auf einzelne Gesichtspunkte eingegangen wird. 2. Im 4. Kapitel wird keine Rezension der Werks- und Rezeptionsgeschichte der Klassiker vorgenommen. Es erfolgt daher auch keine lückenlose Erschließung der Publikationen des Klassikers bzw. zu einer Theorie. Es soll hier lediglich Bezug zu einigen wenigen Publikationen des Klassikers genommen werden; d.h. vor allem jene, die in einer ausgewählten Schaffensperiode veröffentlicht wurden. 3. Die Bezeichnung „soziologische Theorie“ wird hier weitgehend mit „theoretische Position des Klassikers“ gleichgesetzt. Dieses Vorgehen stellt eine Vereinfachung dar, soweit der Klassiker eine bestimmte soziologische Theorie im Laufe seines Schaffens modifiziert hat. Es werden daher immer soziologische Theorien eines Klassikers in Bezug zu einer bestimmten Schaffensphase erläutert. Die Literatur, die in dieser Arbeit herangezogen wird, besteht sowohl aus der Primärliteratur des soziologischen Klassikers als auch aus der Sekundärliteratur (Rezensionen) wie auch aus neueren propädeutischen Büchern der Soziologie und einschlägigen Wörterbüchern. Dabei wird der Schwerpunkt eindeutig auf die Sekundärliteratur gelegt. Es wird auf die Aktualität der Sekundärliteratur Wert gelegt – sofern es neuere Literatur zu einem Klassiker gibt, nicht jedoch auf das Heranziehen der kritischen Ausgabe einer Primärliteratur. Die Einführungsliteratur, die zur Auswahl der soziologischen Klassiker herangezogen wird, ist zufällig gewählt. Die Bücher müssen im Zeitraum 1989-2006 erschienen sein und soziologische Theorien thematisieren. Es wird der Einfachheit halber ausschließlich deutschsprachige propädeutische Literatur herangezogen. In den Darstellungen der theoretischen Positionen werden auch die Ansichten der Autoren der Sekundärliteratur angeführt und bei der Charakterisierung berücksichtigt. Der aktuelle Diskurs über soziologische Theorien wird hier nicht explizit thematisiert. Schließlich wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Bezeichnungen „Klassiker“ und „Soziologe“ geschlechtsneutral formuliert sind. 8

Im fünften Kapitel („5. Auswertung der theoretischen Positionen und Rekonstruktion von<br />

Paradigmen“) werden die erhobenen Daten mittels so genannter „weicher multivariater Analyseverfahren“,<br />

der einfachen und multiplen Korrespondenzanalyse und der kategorialen<br />

Hauptkomponentenanalyse, ausgewertet. Mit Hilfe dieser Verfahren lassen sich bestimmte<br />

Strukturen in den theoretischen Positionen der Klassiker (Affinitäten und Unterschiede) aufspüren.<br />

Auf der Grundlage der Daten kann auch eine bestimmte Anzahl von Dimensionen<br />

extrahiert werden, die – so die Vermutung der Verfasserin – mit dem Begriff des „Paradigmas“<br />

oder besser „Metaparadigma“ (Masterman 1974, S. 65) beschrieben werden könnten.<br />

Die Ergebnisse dieser Analyse werden, sofern möglich, in einem mehrdimensionalen Raum<br />

graphisch abgebildet (vgl. Meulman/Heiser 2004, S. 259). Idealerweise stellt die Grafik eine<br />

Art „wissenschaftliche Landkarte“ dar, in der die theoretischen Positionen der soziologischen<br />

Klassiker wie auch die Paradigmen verortet werden können. Die topischen Positionen der<br />

Variablen bzw. Kategorien und der Klassiker im Schaubild werden schließlich mit Bezug auf<br />

die Darstellungssystematiken in der Einführungsliteratur, den „kleinsten gemeinsamen Nenner“<br />

und die ausgewählten Differenzierungskriterien interpretiert.<br />

1.2 Erläuterungen zur Schwerpunktsetzung dieser Arbeit<br />

Der Leser darf sich an dieser Stelle ein Bild davon machen, was ihn im Rahmen dieser Arbeit<br />

erwartet. Im folgenden Überblick erfährt er, welche Aspekte schwerpunktmäßig betont<br />

werden bzw. unbetont bleiben:<br />

Es handelt sich hier explizit um einen Versuch der Rekonstruktion von Paradigmen in der<br />

Soziologie. Es gibt vermutlich viele Wege, zentrale Denkweisen der Soziologie zu rekonstruieren<br />

- ganz abhängig davon, welche soziologischen Theorien der Klassiker wie erfasst,<br />

analysiert und charakterisiert werden. Die Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Interpretation<br />

der Ergebnisse der „weichen“ multivariaten Analysemethoden lassen darüber hinaus, wie<br />

noch gezeigt wird, ein breites Spektrum offen, was genau als Paradigma infrage kommen<br />

könnte (Genaueres dazu siehe unter 3.1.4, S. 42f.).<br />

Die Arbeit stellt eine empirisch ausgerichtete theoretische Arbeit dar, sie ist im Schnittpunkt<br />

zwischen Theorie und Empirie verortbar. Dem Anspruch der Theorie muss die Verfasserin<br />

insbesondere durch eine umfangreiche Literaturrecherche bei der Charakterisierung der<br />

theoretischen Positionen der Klassiker gerecht werden. Die empirische Herausforderung besteht<br />

im methodischen Vorgehen bei der Konstruktion des Erhebungsinstruments wie auch<br />

bei der Analyse der Daten. Theorie und Empirie treffen sich schließlich bei der Interpretation<br />

der Daten.<br />

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