Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg
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Von der symbolisch vermittelten sozialen Interaktion zwischen zwei Individuen lässt sich<br />
auf komplexe kooperative Verhältnisse in größeren sozialen Gebilden schließen (vgl. Wenzel<br />
1990, S. 49). Mead analysiert also größere soziale Gebilde auf der Grundlage von sozialen<br />
Interaktionen zwischen zwei Individuen. Obwohl Mead sich gegen einen einseitigen Individualismus<br />
aussprach, der die Kooperations- und Kommunikationsprozesse zwischen Menschen<br />
vernachlässigt (vgl. Mikl-Horke 2001, S. 195), kann er dennoch in die Kategorie „individualistische<br />
Methodologie“ eingeordnet werden. Denn „play“ und „game“ finden in kleinen<br />
informellen sozialen Gruppen statt. So auch: Richter 2001, S. 187; Prisching 1995, S. 496;<br />
Münch 2002, S. 281.<br />
V2 – Problematisierung der Ebenen: V2.1<br />
Der Klassiker interessiert sich für die phylogenetische und ontogenetische Entwicklung von<br />
„mind“ und „self“ innerhalb von und durch soziale(n) Interaktionen auf der Grundlage von<br />
Sprache. Mead untersucht dabei insbesondere die Mikroebene: symbolische Interaktionen.<br />
Mit dem „generalisierten Anderen“ spricht Mead weniger die Erwartungen bzw. Standpunkte<br />
von größeren sozialen Gebilden an, sondern das im Individuum selbst „eingeschriebene“ Vorstellungsbild<br />
der Erwartungen anderer. D.h., es könnte Mead mehr um innerpsychische Repräsentationen<br />
gehen (vgl. Joas 1999, S. 176). Makrosoziologische Phänomene nehmen in der<br />
sozialpsychologischen Theorie eher eine periphere Stellung ein, da er diese kaum behandelt<br />
und auch hier wiederum die Aspekte der Perspektivenübernahme und der symbolischen Interaktion<br />
hervorhebt (vgl. Baldwin 1986, S. 136ff.). Für die mikrosoziologische Kategorie<br />
spricht jedoch, dass Mead den Begriff „Gesellschaft“ in erster Linie im Kontext von sozialen<br />
Interaktionen (komplexe Gruppenaktivitäten) diskutiert und auf makrosoziologische Phänomene<br />
kaum eingeht (vgl. Joas 1999, S. 173f.). Dies spricht für die Kategorie „mikrosoziologisch“.<br />
So auch: Münch 2002, S. 271; Prisching 1995, S. 494f.<br />
V3 – Verlauf des sozialen Wandels: V3.1<br />
Mead beschäftigt sich mit der Entwicklung von „self“, „mind“ und Gesellschaft. In der Literatur<br />
sind sich die Autoren weitgehend einig, dass Mead eine evolutionstheoretische Position<br />
vertritt. So: Baldwin 1986, S. 126; Morris 1968, S. 13; Münch 2002, S. 273.<br />
V4 – Gesetzmäßigkeiten des sozialen Wandels: V4.2<br />
In Meads Theorie finden sich keine Anhaltspunkte für ein Telos oder ein Gesetz der<br />
menschlichen Entwicklung (vgl. Baldwin 1986, S. 126, 132). Der Klassiker hat sich jedoch<br />
eingehend mit sozialem Fortschritt und der Verbesserung sozialer Lebensverhältnisse auseinandergesetzt.<br />
Da ein wesentliches Merkmal der modernen Gesellschaft die wissenschaftliche<br />
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