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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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Gruppen behandelt, in Simmel (1900) steht der Wert des Geldes in der Gesellschaft im Mittelpunkt.<br />

Ihm geht es um das Verhältnis zwischen dem Individuum und abstrakteren sozialen<br />

Gebilden bzw. der Gesellschaft selbst. Das Prinzip der Wechselwirkung ist das Verbindungsstück<br />

von individueller und sozialer Realität. So auch: Nedelmann 1999, S. 131; Helle 2001,<br />

S. 113, 132; Benz 1995, S. 15. Nicht so: Münch 2002, S. 271.<br />

V3 – Verlauf des sozialen Wandels: V3.1<br />

Da Simmel sich an der Evolutionstheorie orientiert, ohne deren Gesetzesmäßigkeiten zu<br />

übernehmen, dürfte er den Verlauf des sozialen Wandels als kontinuierlich begreifen (vgl.<br />

ebd., S. 65). Der Trend zur Angleichung bzw. Vereinheitlichung der Interessen von Individuen<br />

(siehe „Weltgesellschaft“ unter V5) deutet auf eine Strukturnivellierung hin, die man als<br />

einen Strukturersatz interpretieren könnte.<br />

V4 – Gesetzmäßigkeiten des sozialen Wandels: V4.2*<br />

Simmel ist grundsätzlich skeptisch gegenüber Gesetzen des historischen Wandels (vgl.<br />

Benz 1995, S. 15, 19), dies könnte man auch auf den sozialen Wandel ummünzen. Offensichtlich<br />

registriert er die gesellschaftliche Differenzierung und Individualisierung eher als einen<br />

Trend, obwohl er von einem „Gesetz der Individualität“ spricht. Der Prozess der Formung,<br />

d.h. des subjektiven Erlebens in objektive Kultur, unterliegt einer evolutiven Gesetzmäßigkeit,<br />

diese ist aber eher ein heuristisches Prinzip (vgl. Helle 2001, S. 54, 61).<br />

V5 – Bewertung des sozialen Wandels: V5.3<br />

Der zunehmende Vergesellschaftungsprozess und die damit verbundene Individualisierung<br />

sind mit Chancen und Risiken verbunden. Simmel legt sich nicht wirklich fest, ob die Folgen<br />

des gesellschaftlichen Wandels negativ oder positiv sind. Simmel ist einerseits optimistisch,<br />

da sich durch die kosmopolitische Orientierung der Individuen infolge des zunehmenden<br />

Vergesellschaftungsprozesses eine „Weltgesellschaft“ der Menschheit verwirklichen könnte.<br />

Der rege soziale Austausch könnte hier eine globale Vereinheitlichung der Interessen und<br />

Vorstellungen von Individuen und sozialen Gebilden bewirken. Andererseits erkennt er auch<br />

die psychischen Folgen der Isolierung (vgl. Helle 2001, S. 58f.).<br />

V6 – Muster und Ordnung des sozialen Zusammenlebens: V6.1*<br />

Simmel interessiert sich für die dynamischen Wechselwirkungen zwischen Individuen und<br />

sozialen Gebilden, wodurch objektive Kultur (wie z.B. Sprache, Schrift) hergestellt wird. In<br />

seiner Prozessanalyse untersucht er die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen sozialen<br />

Phänomenen, wie z.B. Liebe und Treue, Rhythmik und Tempo des sozialen Lebens (vgl. Ne-<br />

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