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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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archiestufen aufweist. Den modernen politischen Staat als Richtungspunkt dieser Entwicklung<br />

sieht Spencer als „treble compound“ und „never formally listed“; damit einher gehen u.<br />

a. der Industriekapitalismus, religiöse Vielfalt und eine nicht rigide Klassenzugehörigkeit<br />

(vgl. Turner 1985, S. 88). Diese Entwicklung müsste der Klassiker vor dem Hintergrund seiner<br />

liberalen politischen Einstellung positiv bewerten. In der Literatur sind sich die Autoren<br />

weitgehend einig, dass Spencer die Zukunft der Gesellschaft positiv bewertet. So: Kunczik<br />

1999, S. 77; Hillmann 1994, S. 829; Prisching 1995, S. 467f.; Münch 2002, S. 33.<br />

V6 – Muster und Ordnung des sozialen Zusammenlebens: V6.2<br />

Spencer setzt sich mit relativ dauerhaften Funktionen und Strukturen von sozialen Organismen<br />

und den Bedingungen der Existenz von Organismen auseinander. Er untersucht die<br />

Strukturbildung, die sich in einem langsamen und graduellen Prozess gemäß bestimmter Naturgesetze<br />

(Evolutionsgesetze) vollzieht. Die Problemstellung des Klassikers bezieht sich insofern<br />

auf statische Aspekte. So auch: Kunczik 1999, S. 82; Amann 1996, S. 271; Brock et al.<br />

2002, S. 89f.; Münch 2002, S. 35.<br />

Anthropologie (II)<br />

V7 – Anthropologie: V7.1<br />

Spencer berücksichtigt in seiner Theorie die Autonomie und Bewahrung der Handlungsund<br />

Kontraktfreiheit von bzw. zwischen Individuen gegenüber größeren sozialen Gebilden<br />

(vgl. Spencer 1996 [1896], S. 55f.). Gemäß der fünften These der Evolutionstheorie können<br />

einzelne Einheiten, in der Gesellschaft wie im biologischen Organismus, trotz des Fehlens<br />

eines Aggregats eine Zeit lang ihre Existenz fortsetzen. Auch dies würde für die Autonomie<br />

von kleineren sozialen Gruppen und Individuen sprechen. Der Klassiker kann der Position<br />

V3a zugeordnet werden. So auch: Kunczik 1999, S. 81; Amann 1996, S. 271; Mikl-Horke<br />

2001, S. 34; Münch 2002, S. 33.<br />

Wissenschaftsforschung (III)<br />

V8 – Entdeckungszusammenhang: V8.3<br />

Eine wichtige wissenschaftliche Intention Spencers besteht in der Schaffung einer Einheitswissenschaft<br />

(„Synthetic philosophy“), die auf alle wissenschaftlichen Disziplinen Einfluss<br />

haben soll (vgl. Kunczik 1999, S. 79 f). Dass er die Evolutionstheorie als Prinzip zur<br />

Aufdeckung struktureller Ähnlichkeiten von sämtlichen Phänomenen heranzieht, dürfte auf<br />

seine Faszination für Charles Darwin zurückzuführen sein. In der Literatur sind sich die Auto-<br />

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