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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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mit gleicher Klarheit in dem andern gezogen werden kann.“ (Spencer 1996 [1896], S. 72).<br />

Spencer nennt auch Unterschiede zwischen beiden Einheiten: Erstens stellen die Elemente<br />

eines individuellen Organismus ein konkretes Ganzes dar, in dem alle Elemente untrennbar<br />

miteinander verbunden sind. Die Gesellschaft ist hingegen ein diskretes Ganzes, da dessen<br />

Lebenseinheiten mehr oder weniger frei und zerstreut sind (vgl. ebd.).<br />

In seiner Auseinandersetzung mit dem Wettbewerbseffekt zwischen sozialen Einheiten<br />

nimmt der Soziologe die Position ein, dass nur die stärksten Elemente bzw. Aggregate in der<br />

veränderten Umwelt überlebensfähig sind („survival of the fittest“) (vgl. Schmid/Weihrich<br />

1996, S. 39). Können sich Aggregate infolge mangelnder Spezialisierung oder aufgrund gravierender<br />

externer und interner Faktoren (Umwelt-, systemimmanente und „derived“ Faktoren)<br />

dem Wettbewerb nicht stellen, dann treten Integrationsprobleme ein, für die das regulierende<br />

System kurzfristig Abhilfe leisten kann. Mit einem „Evolutionsschub“ treten also auch<br />

krisenhafte Momente auf (z.B. durch Spannungen zwischen zentralisierenden und dezentralisierenden<br />

Tendenzen und durch die akute Wettbewerbssituation), die zu einer Selektion führen<br />

(vgl. ebd.).<br />

Charakterisierung der theoretischen Positionen<br />

Gesellschaft (I)<br />

V1 – Perspektive und Auffassung von Gesellschaft: V1.1*<br />

Der Klassiker geht zunächst davon aus, dass sich die Gesellschaften ausschließlich durch<br />

ihre Elemente (soziale Gruppen und Individuen) konstituieren und dass damit eine Gesellschaft<br />

der Summe ihrer Individuen entspricht. Kleinere soziale Einheiten gehen ihrem Ganzen<br />

immer voran, d.h., sie existieren auch ohne das Aggregat weiter (vgl. Turner 1985, S. 57).<br />

Damit würde Spencer eine individualistische Auffassung von Gesellschaft haben. Die Autoren<br />

der Sekundärliteratur sind sich über diesen Sachverhalt nicht einig. Kunczik 1999, S. 76;<br />

Amann 1996, S. 271 deuten die Position V1.1. Mikl-Horke 2001, S. 33; Brock et al. 2002, S.<br />

86 betonen, dass Spencer Organe nicht als Sammelbezeichnung von Individuen verstand; allerdings<br />

deuten diese Autoren die Theorie Spencers als Systemtheorie. Die Verfasserin<br />

schließt sich der ersten Gruppe an.<br />

V2 – Problematisierung der Ebenen: V2.2<br />

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