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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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tegration durch Differenzierung) (vgl. Schmid/Weihrich 1996, S. 17ff.). Die Einheiten<br />

verselbständigen sich dadurch gegenüber ihrem ursprünglichen Zustand und bilden ein eigenes<br />

System. D.h. bspw., dass aus einem sozialen Ganzen (Gesellschaft) kleinere soziale<br />

Gruppen entstehen (viertes Prinzip). Andererseits kann die Existenz von Aggregaten auch<br />

erlöschen 45 , wodurch deren Elemente aber noch kurze Zeit weiter existieren (vgl. ebd.).<br />

Methodik<br />

Spencer insistiert auf eine exakte Erforschung sozialer Phänomene und fragt dabei nach den<br />

Gesetzesmäßigkeiten von historischen und sozialen Prozessen, nicht jedoch nach einer Ursache,<br />

einem Sinn oder einem Wesen (vgl. Kunczik 1999, S. 76). Andererseits konstatiert er in<br />

„The Study of Sociology“, dass die sozialwissenschaftliche Forschung mit weit mehr Hindernissen<br />

ausgestattet ist als die naturwissenschaftliche. So könnten Soziologen dazu neigen,<br />

besonders auffällige soziale Phänomene zu erforschen. Als problematisch nennt er die Beobachtung<br />

von Menschen durch Menschen, da hierbei große Fehlerquellen und Ungenauigkeiten<br />

entstehen können (vgl. Spencer 1996 [1896], S. S. 88ff.).<br />

Da für ihn die empirischen Probleme in der Soziologie derartig gravierend sind, sucht<br />

Spencer nach einem Ausweg und spricht sich folglich für eine grundlagenorientierte soziologische<br />

Forschung aus (vgl. Turner 1985, S. 25). Diese ist vor allem in seiner Evolutionstheorie<br />

und in seiner synthetischen Philosophie, in der er u. a. die „Gesetze des Kosmos“ begründet,<br />

eingebettet.<br />

Spencer untersucht sämtliche „super-organic realms“ auf der Grundlage seiner Evolutionstheorie:<br />

soziale Institutionen, Organisationen und den Staat (vgl. ebd.). Diese Theorie überprüft<br />

er jedoch nicht anhand von Beobachtungen oder anderer empirischer Methoden, sondern<br />

er belässt sie mehr oder weniger auf der Basisannahme, dass der Schlüssel der Erkenntnis in<br />

der Evolution selbst liegt; d.h., dass alles Anorganische, Organische und Gesellschaftliche<br />

durch Evolutionsprinzipien erklärt werden kann (vgl. Kunczik 1999, S. 77). In seinen Analysen<br />

geht er in erster Linie deskriptiv-vergleichend vor (vgl. ebd.; Hillmann 1994, S. 828).<br />

Theoretische Positionen<br />

Die Analogie zwischen biologischen Organismen und sozialen Systemen bezieht sich insbesondere<br />

auf den strukturellen Aufbau der Gesellschaft. Damit ist nicht gemeint, „[…] dass<br />

die Parallele zwischen einem individuellen [biologischen, d. Verf.] und einem socialen Organismus<br />

so genau sei, dass der Unterschied, welcher in einem Falle klar gezogen werden kann,<br />

45 Dies ist zunächst im Widerspruch mit Evolution - definiert als Strukturbildungsprozess.<br />

95

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