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Dokument_1.pdf (3044 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg

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Tabelle 17: Zusammenfassung zu Karl Marx<br />

VARIABLE KATEGORIE<br />

V1: Perspektive u. Auffassung von Gesellschaft Methodologischer Kollektivismus*<br />

V2: Problematisierung der Ebenen Makrosoziologisch*<br />

V3: Verlauf des sozialen Wandels Diskontinuierlich-revolutorisch<br />

V4: Gesetzmäßigkeiten des sozialen Wandels Rein deterministisch<br />

V5: Bewertung des sozialen Wandels Zuversicht<br />

V6: Muster u. Ordnung d. soz. Zusammenlebens Statisch-funktional<br />

V7: Anthropologie Autonom**; Unautonom***;<br />

V8: Entdeckungszusammenhang Sozial-engagierte Motivation<br />

V9: Ontologisch Realistisch<br />

V10: Epistemologisch Realistisch**; Modifiziert realistisch***;<br />

V11: Methodologisch Experimentell/manipulative/quantitative M.**<br />

Dialogisch/transformative M.***<br />

V12: Charakterisierung der Theorie Politisch<br />

4.3 Herbert Spencer (1820 - 1903)<br />

Zentrale Themengebiete und Fragestellungen in der Forschung<br />

Die Soziologie Spencers kennzeichnet sich durch die Auffassung der Gesellschaft als Organismus<br />

und die Annahme einer gesellschaftlichen Evolution.<br />

Spencer stellt eine Analogie zwischen den Funktionen und Strukturen biologischer und sozialer<br />

Organismen (sog. „super-organic realms“) her. Er stellt folgende drei Annahmen auf:<br />

Zunächst gilt für Gesellschaften wie auch für andere naturwissenschaftliche Phänomene, „<br />

[…] dass die Eigenschaften der Einheiten die Eigenschaften des Ganzen, welches sie bilden,<br />

bestimmen.“ (Spencer 1996 [1896], S. 62). So resultieren bestimmte Eigenschaften von sozialen<br />

Organisationen immer aus den Eigenschaften ihrer Mitglieder (vgl. ebd., S. 63). Zweitens<br />

werden sozialen Organisationen bzw. Institutionen bestimmte Funktionen zugeordnet. Spencer<br />

unterscheidet drei funktional differenzierte Systeme in der Gesellschaft: das Ernährungsbzw.<br />

Erhaltungssystem, das Verteilungssystem und das regulierende (politische) System (vgl.<br />

Kunczik 1999, S. 78; Turner 1985, S. 21). Drittens werden diese Systeme als Selektionseinheiten<br />

aufgefasst, „ […] die sich als koordinierte und kooperative Institutionssysteme innerhalb<br />

eines teils ‚sozialen’ und teils ‚physical context’ reproduzieren müssen […]“ (Turner<br />

1985, S. 48). Soziale Institutionen sind also mit einem Selektionsmechanismus konfrontiert,<br />

der sie veranlasst, sich an Umweltveränderungen anzupassen und – um das eigene Überleben<br />

langfristig zu sichern – Anpassungsvorteile zu schaffen (vgl. ebd.). Für Spencer sind insbe-<br />

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