Wohnungswechsel Magazin, Sonderausgabe 2013 - Umzug
Wohnungswechsel Magazin, Sonderausgabe 2013 - Umzug
Wohnungswechsel Magazin, Sonderausgabe 2013 - Umzug
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<strong>2013</strong><br />
RATGEBER-MAGAZIN<br />
<strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Clever umziehen und die neue Wohnung einrichten <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>2013</strong><br />
3,30 w (Deutschland)<br />
Farbpsychologie<br />
Wie Wohndesign<br />
unser Wohlbefinden<br />
beeinflusst<br />
14 Promi-<strong>Umzug</strong>stipps<br />
„Bleiben Sie,<br />
wo Sie sind!“<br />
Umziehen mit Kids<br />
Ruhe im Karton<br />
Gratis-Checklisten für den<br />
stressfreien <strong>Umzug</strong><br />
Richtig planen<br />
Geld zurück<br />
Der Finanzminister<br />
„trägt“ mit
Seite 2 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
4 Wind und Wasser in der neuen Wohnung<br />
Feng-Shui Tipps für jedermann<br />
6 Ratgeber Mietrecht<br />
Auszug des Mieters<br />
8 Einsparpotentiale der Haushaltskasse nutzen<br />
Stromanbieterwechsel<br />
10 Nachsendeservice<br />
Am neuen Wohnort erreichbar bleiben<br />
12 Checkliste<br />
<strong>Umzug</strong>svorbereitung<br />
14 <strong>Umzug</strong> geschafft<br />
Vom Wohnen und Gestalten<br />
16 Top-20-Handwerkertipps vom Profi<br />
Renovieren leicht gemacht<br />
18 <strong>Umzug</strong>sfinanzierung<br />
Worauf man beim Ratenkredit achten sollte<br />
20 Die neue Wohnung farblich gestalten<br />
Alles so schön bunt hier<br />
30 Umziehen mit Kindern<br />
Ruhe im Karton<br />
32 So wird umziehen leichter<br />
Stressfreier Tapetenwechsel<br />
34 Kleine Investition – Große Wirkung<br />
Brandschutzwüste Deutschland<br />
36 Ratgeber Miet- und Wohnungseigentumsrecht<br />
Sommerzeit: Pflanzzeit<br />
37 Steuerliche Aspekte beim <strong>Umzug</strong><br />
Der Finnanzminister trägt mit<br />
40 Impressum<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Inhalt Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Seite 3<br />
in rasanten Lebensphasen wie denen des <strong>Wohnungswechsel</strong>s verspricht<br />
man uns im Web eine Fülle von Erleichterungen. Und in der<br />
Tat: Statt vom Einwohnermeldeamt zum Telekom-Shop zu hetzen und<br />
anschließend zur Postfiliale, lässt sich ein Teil der notwendigen Vorgänge<br />
bequem vom Schreibtisch aus organisieren. Man könnte ohne weiteres<br />
von dem Trend „Per Mausklick <strong>Umzug</strong>splanung und Ummeldung abwickeln“<br />
sprechen. Was noch vor Jahren wie eine ferne Vision anmutete,<br />
ist heute längst Realität. Schließlich nutzen tagtäglich Abertausende die<br />
universellen Möglichkeiten, mit denen Web-Angebote aufwarten.<br />
Die Erfahrung zeigt: Da die Angebote immer vergleichbarer werden,<br />
erweitern Unternehmen ihre Online-Services – speziell für Umziehende.<br />
Privatleuten hilft dies in ihren Bemühungen, wertvolle Euros in der Haushaltskasse<br />
einzusparen: etwa bei der Wahl des Energieversorgers, des<br />
Telefon-Festnetzanbieters, eines Kabelnetzbetreibers oder bei Finanzdienstleistungsangeboten.<br />
Umziehende sind eine finanzkräftige Konsumgruppe.<br />
Deshalb rücken Personen, die ihren Wohnort wechseln, verstärkt<br />
in das Blickfeld von Marketingstrategen. Inzwischen hat es sich<br />
herumgesprochen, dass sich mit geeigneten Offerten sowohl Bestandskunden<br />
„bei der Stange halten“ als auch Neukunden gewinnen lassen.<br />
Selbst Verwaltungsverantwortliche entziehen sich dieser Tendenz nicht.<br />
Unter dem Schlagwort „eGovernment“ diskutieren (spätestens seit der<br />
Jahrtausendwende) Arbeitsgruppen, Verbände und Initiativen darüber,<br />
auf welche Weise sich in Deutschland Ummeldepraktiken vereinfachen<br />
und bürgernäher gestalten lassen könnten. Ein Blick auf den Ist-Zustand<br />
zeigt: Hierzulande wurden in den zurückliegenden beiden Jahren<br />
immense Fortschritte erzielt. Die Idee „Ummeldung per Mausklick“<br />
hat inzwischen in den Kommunen vielerorts jenen Stellenwert inne, den<br />
jährlich neun Millionen umziehende Bürger von Kommunalverwaltungen<br />
erwarten. Das ist ein sehr erfreulicher Fortschritt.<br />
Ich würde mich freuen, wenn Ihnen das <strong>Wohnungswechsel</strong>-<strong>Magazin</strong><br />
nützliche Anregungen bei der <strong>Umzug</strong>splanung bietet. Auf Ihre Anregungen<br />
und Ihre Kritik freue ich mich. Schreiben Sie in diesen Fällen bitte<br />
an: info@wohnungswechsel-magazin.de. Mein persönlicher <strong>Umzug</strong>stipp<br />
an Sie lautet jedenfalls: Klicken Sie lieber clever – statt in einer Warteschlange<br />
sinnlos Lebenszeit zu vergeuden!<br />
Ich wünsche Ihnen einen stressfreien <strong>Umzug</strong> und viele glückliche Stunden<br />
in Ihrem neuen Heim.<br />
Herzliche Grüße<br />
Jorg Mühlenberg,<br />
Chefredakteur
Seite 4 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> Nr. 1 | Januar <strong>2013</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 5<br />
Wind und Wasser in der neuen Wohnung<br />
Feng-Shui-Tipps<br />
Mit Feng-Shui wird das neue<br />
Zuhause zu einer Wohlfühloase<br />
Die Art und Weise, das neue<br />
Zuhause einzurichten, hat Einfluss<br />
auf das Wohlbefinden der Bewohner.<br />
Mit der Jahrtausende alten<br />
fernöstlichen Kunst und Wissenschaft<br />
Feng-Shui, die ihre Wurzeln<br />
im Taoismus hat, kann die unmittelbare<br />
Umgebung harmonisch<br />
auf einander ausgerichtet werden.<br />
Durch den so erreichten positiven<br />
Fluss der universellen Lebensenergie,<br />
des Chi, durch die Wohnräume<br />
schafft man den Nährboden<br />
für Glück und Gesundheit.<br />
Für Wohlbefinden und persönliches<br />
Glück<br />
Feng-Shui basiert, wie die chinesische<br />
Astrologie, auf den Wechselbeziehungen<br />
zwischen den<br />
fünf Elementen: Holz, Feuer,<br />
Erde, Metall und Wasser. Die<br />
fünf Elemente werden mit Himmelsrichtungen,<br />
Farben und Formen<br />
sowie Eigenschaften assoziiert.<br />
Sie bilden Kreis läufe, in<br />
denen sie fördernd oder zerstörend<br />
wirken. Die wörtliche Über-<br />
setzung von Feng-Shui, Wind und<br />
Wasser, versinnbildlicht das harmonische<br />
Ineinanderwir ken der<br />
sichtbaren und nicht sicht baren<br />
Elemente. Ein Leben in Harmonie<br />
ist gleichzusetzen mit Gesundheit,<br />
beruflichem Erfolg, Wohlbefinden,<br />
persönlichem Glück und<br />
spirituellem Wachstum. Feng-<br />
Shui ist beim Gestalten der neuen<br />
Wohnung nicht nur funktionell,<br />
sondern liefert gleichzeitig ein<br />
geschmackvolles Ergebnis. Dabei<br />
bleibt ausreichend Freiraum, den<br />
Wohnbereich individuell nach<br />
eigenen Ideen einzurichten.<br />
Eingangsbereich – klar und<br />
groß zügig<br />
Durch diesen Bereich fließt das<br />
Chi ins Innere der Wohnung. Den<br />
Eingangsbereich gilt es demnach<br />
großzügig und luftig zu planen.<br />
In der Praxis heißt das, dass kein<br />
un nötiges Mobiliar den Chi-Fluss<br />
behindern sollte. Versetzt aufgehängte<br />
Spiegel lenken die Energie<br />
gut weiter und vergrößern den<br />
Raum optisch. Grünpflanzen und<br />
ein kleiner Springbrunnen unterstützen<br />
das Chi ebenso.<br />
für jedermann<br />
Wohnzimmer – ideal mit strahlender<br />
Harmonie<br />
Das Wohnzimmer ist oft der einladende<br />
Mittelpunkt einer Wohnung,<br />
an dem sich Menschen treffen.<br />
Ein positives Chi wird durch<br />
Farben in hellen und leuchtenden<br />
Tönen unterstützt. „Tote“<br />
Ecken werden durch Pflanzen und<br />
Windspiele belebt. Von der Sitzecke<br />
als kommunikativem Zentrum<br />
sollten die Personen idealerweise<br />
den Raum überblicken können.<br />
Runde oder ovale Couchtische<br />
strahlen Harmonie aus. Transparente<br />
Vorhänge oder Grünpflan-<br />
zen vor den Fenstern verhindern,<br />
dass das Chi zu schnell hinausströmt.<br />
Eine stimmungsvolle Ausleuchtung<br />
wird am besten durch<br />
dimmbare Lampen auf verschiedenen<br />
Ebenen erreicht.<br />
Perfekte Kreativität fürs<br />
Arbeitszimmer<br />
Durch ein auf Feng-Shui abgestimmtes<br />
Arbeitszimmer ist es<br />
mög lich, entspannter, effizienter<br />
und kreativer zu arbeiten. Dabei<br />
ist darauf zu achten, mit dem<br />
Rücken zur Wand zu<br />
sitzen, das vermit-<br />
telt Sicherheit und sorgt für bessere<br />
Ideen. Der Schreibtisch sollte<br />
nach Möglichkeit nicht in der Nähe<br />
der Tür stehen. Blickt man auf<br />
eine leere Wand, wirkt das wie<br />
das berühmte „Brett vorm Kopf“.<br />
Abhilfe schafft beispielsweise ein<br />
schönes Bild. Aktenberge und<br />
Stapel mit unbezahlten Rechnungen<br />
o. Ä. behindern den Energie-<br />
und Ideenstrom, weshalb der<br />
Schreibtisch regelmäßig aufgeräumt<br />
werden sollte. Gegen den<br />
Elektrosmog von PC & Co. helfen<br />
Grünpflanzen oder ein Rosenquarz.<br />
Süße Träume im Schlafzimmer<br />
Ein Drittel unseres Lebens verbringen<br />
wir im Bett. Umso wichtiger<br />
ist es, einen erholsamen<br />
Schlaf zu haben, um ausgeruht<br />
in den Tag zu starten. Das Schlafzimmer<br />
liegt deshalb idealerweise<br />
in einem stillen Bereich der Wohnung,<br />
neben dem Badezimmer<br />
oder einer Eingangstür wäre es<br />
viel zu unruhig. Die Energiemenge<br />
im Schlafzimmer sollte nicht zu<br />
hoch sein, um einen erholsamen<br />
Schlaf zu unterstützen. Da Grünpflanzen,<br />
elektrische Geräte und<br />
Spiegel Energie anziehen, emp-<br />
fiehlt es sich, auf sie zu verzichten.<br />
Der beste Platz für das Bett<br />
ist abseits vom Fenster, mit dem<br />
Kopfteil zur Wand und schräg<br />
gegenüber der Tür. Ist der Abstand<br />
zur Tür nicht ausreichend, schafft<br />
ein Raumteiler Abhilfe. Kopf<br />
oder Füße sollten beim Schlafen<br />
nicht in Richtung Tür zeigen (entspricht<br />
der Sargstellung in der<br />
chinesischen Tradition). Für süße<br />
Träume im Schlafzimmer sorgen<br />
die Farben Hellblau, Rosa, Hellgrün<br />
oder Abricot sowie sanftes,<br />
gedämpftes Licht und ein Rosenquarz<br />
unter dem Bett.<br />
Küche – Kochinsel der Sinne<br />
Die Kochkünste werden am<br />
besten in einer übersichtlichen,<br />
hellen und bunten Küche gefördert.<br />
Passende Farben sind alle<br />
Erdtöne, Gelb und auch Weiß.<br />
Runde Lampenformen verbreiten<br />
warmes, harmonisches<br />
Licht. Optimal ist es, während<br />
des Kochens mit dem Rücken<br />
zur Wand zu stehen, ansonsten<br />
bringt ein Spiegel Abhilfe. In einer<br />
geräumigen Küche ergänzt eine<br />
Kochinsel in der Raummitte das<br />
Wohlfühlklima. Um die Harmonie<br />
zu wahren, sollten Herd und<br />
Spüle nicht nebeneinander stehen,<br />
sie symbolisieren die Gegensätze<br />
Feuer und Wasser. Und<br />
nicht zuletzt gilt es, in der Küche<br />
Ordnung zu halten: Ungespültes<br />
Geschirr, herumliegendes Besteck<br />
(Messer!), Essensreste oder ähnlich<br />
Unappetitliches sind nämlich<br />
wahre „Chi-Killer“.<br />
Sechs einfache Feng-Shui-Einrichtungsregeln, damit das Chi langsam und gleichmäßig durch die<br />
neue Wohnung fließen kann und so Glück und Gesundheit bringt:<br />
1 Weniger ist mehr! Krimskrams in allen Ecken führt zu akutem Chi-Stau. Stellen Sie also Ihre Wohnung<br />
nicht zu voll – durch den <strong>Umzug</strong> haben Sie die besten Voraussetzungen!<br />
2 Falls sich Fenster und Tür gegenüberliegen und so das Chi zu schnell durch den Raum strömt, schaffen<br />
Sie einfache Abhilfe durch einen Paravent oder ein Windspiel.<br />
3 Dachschrägen und freiliegende Balken sehen zwar rustikal aus, stören aber den Energiefluss. Stellen Sie<br />
Ihr Bett oder den Schreibtisch nicht direkt unter eine Schräge oder einen Balken, sondern mildern Sie<br />
den Effekt mit Pflanzen (nicht im Schlafzimmer) oder Windspielen ab.<br />
4 Grünpflanzen sind tolle Energiespender, die deshalb in jeden Raum außer ins Schlafzimmer gehören.<br />
Aber: Hände weg von Trockenpflanzen! Die verströmen negative Energie.<br />
5 Scharfe Möbelecken oder Kanten an anderen Einrichtungsgegenständen wirken wie Pfeile, die ihre<br />
negative Energie auf die Bewohner schießen. Fangen Sie diese Pfeile durch Hängepflanzen, Tischdecken<br />
oder farbige Zierbänder ab.<br />
6 Stellen Sie Ihre Sitzgelegenheiten mit dem Rücken zur Wand, damit Sie den Raum gut überblicken können.<br />
Schlechtes Feng-Shui durch Sitzplätze vor einem Fenster oder mit dem Rücken zur Tür entschärfen<br />
Sie durch Spiegel oder indem Sie Vorhänge oder Rollos anbringen.<br />
STS
Seite 6 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 7<br />
Ratgeber Mietrecht<br />
Auszug des Mieters<br />
… raus aus der Wohnung – rein in den Ärger<br />
Nur selten verläuft die Wohnungsübergabe<br />
völlig ohne<br />
Ärger und Scherereien.<br />
Ein Fleck auf dem Teppichboden,<br />
eine Laufnase auf der<br />
frisch gestrichenen Tür, Kratzer<br />
im Parkett und ein Sprung in der<br />
Fliese bieten genug Zündstoff<br />
für Streit mit dem Vermieter.<br />
Während die Mieter sehnlich die<br />
Rückzahlung der Kaution inklusive<br />
Zinsen erwarten, machen<br />
Vermieter Gegenforderungen<br />
wegen angeblicher Schäden<br />
und schlampig ausgeführter<br />
Renovierungsarbeiten geltend.<br />
Anne Kronzucker, Rechtsexpertin<br />
bei der D.A.S. Versicherung,<br />
Europas Nr. 1 im Rechtsschutz,<br />
erklärt die Rechten und Pflichten<br />
eines Mieters beim Auszug.<br />
Wohnungsübergabe<br />
… besenrein, nicht lupenrein<br />
Bei Auszug sollte an einem<br />
gemeinsamen Termin zwischen<br />
Vermieter und Mieter ein Übernahmeprotokoll<br />
angefertigt werden.<br />
Dabei werden der Zustand<br />
der Wohnung dokumentiert sowie<br />
eventuelle Beschädigungen vermerkt.<br />
Dies liegt im Interesse beider<br />
Parteien. Streitfragen können<br />
so vor Ort diskutiert und im Protokoll<br />
festgehalten werden. Mängel,<br />
die nicht im Protokoll aufgeführt<br />
sind, kann der Vermieter später<br />
nur schwer geltend machen.<br />
„Wohnungsübergabe heißt allerdings<br />
nicht, dass der Mieter die<br />
Wohnung exakt in dem Zustand<br />
zurückgeben muss, die er beim<br />
Einzug vorgefunden hat“, so Anne<br />
Kronzucker von der D.A.S. Rechtsschutzversicherung.<br />
„Normale<br />
Abnutzungs- oder Ver-schleißerscheinungen<br />
sind mit der Mietzahlung<br />
abgegolten.“<br />
Schäden beseitigen<br />
Hat der Mieter einen Schaden in<br />
der Wohnung durch unsachgemäße<br />
Behandlung verursacht,<br />
muss er ihn beheben. Wurde z. B.<br />
der Teppichboden auf dem Parkettfußboden<br />
verklebt, mit der<br />
Zigarette versehentlich Löcher<br />
in den Fußboden gebrannt, die<br />
Emaille-Beschichtungen im Bad<br />
angeschlagen oder haben die<br />
Kinder das Treppengeländer mit<br />
Schnitzereinen versehen, wird<br />
dies im Übergabeprotokoll vermerkt<br />
und der Mieter muss einen<br />
Ausgleich zahlen. Dabei kann der<br />
Vermieter aber nicht den Neupreis<br />
berechnen, sondern nur den<br />
Zeitwert. Dieser Wert bemisst sich<br />
nach Anschaffungspreis, Alter<br />
und normaler Lebensdauer der<br />
Dinge. Bei einem Teppichboden<br />
geht man dabei von einer Lebensdauer<br />
von ca. 10 Jahren aus, so<br />
dass ein Mieter bei Auszug nach<br />
5 Jahren nur noch 50 Prozent des<br />
Neupreises ersetzen muss. Nicht<br />
verlangen kann der Vermieter<br />
den Ersatz von Dingen, die durch<br />
üblichen Gebrauch abnutzen. Ein<br />
Teppich- oder Parkettboden wird<br />
mit der Zeit unansehnlich. Die Armaturen<br />
im Bad und in der Küche<br />
nutzen sich mit den Jahren ab und<br />
bekommen Flecken. All dies sind<br />
ganz normale Abnutzungs- und<br />
Verschleißerscheinungen. Hierfür<br />
muss der Mieter nicht zahlen.<br />
Wohnung vollständig räumen<br />
„Die Zimmer müssen beim Übergabetermin<br />
vollständig leergeräumt<br />
sein“, so Anne Kronzucker.<br />
„Der Mieter darf keine<br />
Einrichtungsgegenstände oder<br />
nicht mehr benötigten Krempel in<br />
Wohnung, Keller, Speicher oder<br />
Garage zurücklassen. Dazu gehören<br />
auch die Einbauküche, Balkonverkleidungen,<br />
Markisen oder<br />
der selbst verlegte Teppichboden.<br />
‚Räumung’ heißt, dass die Räume<br />
frei von allen eingebrachten<br />
Sachen sind.“ Waren die Gegenstände<br />
bei Einzug schon vorhanden,<br />
muss der Mieter sie dagegen<br />
nicht entfernen – auch wenn sie<br />
inzwischen abgewohnt sind oder<br />
vom Vormieter stammen – es sei<br />
denn, der Mieter hat die Gegenstände<br />
ausdrücklich vom Vormieter<br />
abgelöst.<br />
Bauliche Änderungen rückgängig<br />
machen<br />
Alle innenarchitektonischen Meisterleistungen<br />
durch Vertäfelun<br />
gen, Durchbrüche an Wänden und<br />
Veränderungen an Türen und Fenstern<br />
muss der Mieter rückgän-<br />
gig machen. Der Vermieter hat<br />
Anspruch auf Wiederherstellung<br />
des ursprünglichen Zustandes.<br />
Selbst wenn der Vermieter von<br />
den Einrichtungs- und Umbauvorschlägen<br />
gewusst hat, kann er die<br />
Beseitigung verlangen. Das gilt<br />
allerdings nicht, wenn<br />
der Vermieter zugesagt hat,<br />
dass der Mieter beim Auszug<br />
alles so belassen darf, oder<br />
dem Vermieter klar sein<br />
musste, dass die Beseitigung<br />
sehr kostenaufwändig ist,<br />
oder<br />
die Umbauten notwendig<br />
waren, um die Räume überhaupt<br />
als solche nutzen zu<br />
können. Hier kann der Mieter<br />
sogar einen Anspruch auf eine<br />
Entschädigung haben, wenn<br />
sich der Wert der Wohnung<br />
durch die Baumaßnahmen<br />
erhöht hat (z. B. Bau einer<br />
Garage).<br />
Schlüssel aushändigen<br />
Der Mieter ist verpflichtet, dem<br />
Vermieter alle Schlüssel zurückzugeben,<br />
die er beim Einzug bekommen<br />
hat. Für verlorene Schlüssel<br />
muss der Mieter Schadenersatz<br />
leisten. Aus Sicherheitsgründen<br />
kann der Vermieter in besonderen<br />
Fällen auch den Einbau eines<br />
neuen Schlosses verlangen.<br />
Räume besenrein übergeben<br />
Der Mieter sollte die Räume sauber<br />
hinterlassen. Die Wohnung<br />
muss also bei Auszug gefegt bzw.<br />
gesaugt und von Schmutz grob<br />
gereinigt sein. Nicht dazu gehören<br />
die Säuberung des normal<br />
abgenutzten Teppichbodens mit<br />
einem speziellen Reinigungsgerät,<br />
das streifenfreie Putzen der<br />
Fenster oder das Abschleifen des<br />
Parkettbodens.<br />
Renovierungspflichten<br />
... wenn der<br />
Mieter zu Pinsel und<br />
Farbe greifen muss<br />
Bei Auszug gilt es den Wänden,<br />
den Türen sowie den Heizkör-<br />
pern einen frischen Anstrich zu<br />
ver-passen. „Voraussetzung ist,<br />
dass die Renovierungspflichten<br />
per Mietvertrag<br />
auf den Mieter<br />
über-tragen<br />
wurden und fällig<br />
sind“, so die<br />
Rechtsexpertin<br />
bei der D.A.S.<br />
„Wer keine entsprechende<br />
Klausel<br />
in seinem Vertrag hat,<br />
darf sich freuen, denn er kann<br />
die Wände bei Auszug so belassen.“<br />
Notwendige Malerarbeiten<br />
„Auf dem Programm stehen das<br />
Tapezieren oder Anstreichen von<br />
Wänden und Decken, Streichen<br />
der Fenster von innen, Lackieren<br />
von Heizkörpern und -rohren<br />
sowie Streichen der Türen – der<br />
Wohnungstür allerdings nur von<br />
innen sowie die Beseitigung von<br />
Dübellöchern“, so die Juristin.<br />
Fällig sind die Arbeiten, wenn die<br />
letzte Renovierung schon länger<br />
zurückliegt. Der Renovierungsbedarf<br />
von Wänden und<br />
Decken ist dabei durch<br />
Fristenpläne konkretisiert,<br />
denen<br />
auch die Gerichte<br />
weitgehend folgen.<br />
So sollten<br />
Küche und Bad<br />
bzw. Dusche alle<br />
drei Jahre, Wohn-<br />
und Schlafräume, Flure,<br />
Dielen und Toiletten alle fünf<br />
Jahre gestrichen werden.<br />
Was viele nicht wissen: „Diese<br />
Fristen gelten unabhängig davon,<br />
in welchem Zustand die Wohnung<br />
übernommen wurde“. Ein Mieter<br />
muss sie auch dann einhalten,<br />
wenn er die Wohnung unrenoviert<br />
übernommen hat. Die Fristen<br />
laufen allerdings in jedem<br />
Fall erst ab Einzug.<br />
Für Türen, Fenster und Heizkörper<br />
gelten die Fristenpläne nach<br />
Ansicht vieler Gerichte nicht, sie<br />
brauchen also nicht alle drei bzw.<br />
fünf Jahre neu lackiert zu werden.<br />
Wann der Mieter auch sie komplett<br />
neu streichen muss, wird<br />
nach dem Gesichtspunkt der<br />
„Erforderlichkeit“ beurteilt. Bei<br />
Streitigkeiten ist in jedem Einzelfall<br />
neu zu beurteilen, wann ein<br />
Neuanstich wirklich „notwendig“<br />
ist.<br />
Übrigens: Mieter müssen Malerarbeiten<br />
nur in der Wohnung ausführen<br />
– Keller, Dachboden sowie<br />
Hausflur in einem Mehrfamilienhaus<br />
sind Sache der Vermieter.<br />
WwM-Web-Tipp<br />
Weitere Informationen zu rechtlichen<br />
Fragen erhalten Sie unter<br />
www.das-rechtsportal.de. Unter<br />
anderem finden sich hier Musterschreiben<br />
für Mieter und Vermieter,<br />
Grundsatzurteile zur Mietminderung<br />
und eine besonders<br />
umfangreiche Sammlung von<br />
Urteilen zum Thema Mietrecht.<br />
JM
Seite 8 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 9<br />
Einsparpotentiale der Haushaltskasse nutzen<br />
Stromanbieterwechsel<br />
wie geht das überhaupt?<br />
Die Strompreise in Deutschland gehören zu den höchsten in der EU,<br />
wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) ermittelte. So<br />
müssen dänische Privathaushalte für eine Kilowattstunde Strom<br />
ohne Steuern durchschnittlich nur 9,27 Cent zahlen, in Deutschland<br />
sind es dagegen 13,34 Cent. Angesichts hoher Nebenkosten-abrechnungen<br />
ziehen viele Privatleute vor oder nach einem <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
auch den Wechsel des Stromanbieters in Erwägung.<br />
Nicht selten lässt sich auf diese Weise eine nicht zu unterschätzende<br />
Menge bares Geld sparen. Der nachfolgende Beitrag räumt<br />
mit diversen Vorurteilen auf und hilft Wechselwilligen dabei, den<br />
Überblick zu bewahren.<br />
Da in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auch kleinere Aufwandsposten<br />
ins Visier von Wohnungswechslern geraten, werden vielerorts aus<br />
eisernen Stammkunden alteingesessener Energieversorger immer häu-<br />
figer „Stromwechsler“. Immerhin winken bereits bei Kleinverbrauchern<br />
Einsparungen von bis zu hundert Euro pro Jahr. Um den Stromversorger<br />
zu wechseln, empfiehlt es sich, zunächst den Vertrag mit einem neuen<br />
Anbieter abzuschließen. Um sich vor Problemen zu schützen, sollte man<br />
allerdings keinesfalls selbst kündigen. Der neue Stromversorger regelt<br />
alle vertraglichen Angelegenheiten. Dies ist Bestandteil des Serviceumfangs<br />
aller Versorgungsunternehmen. Technisch ge sehen gestaltet sich<br />
der Wechsel wie folgt: Der neue Stromlieferant zahlt lokalen Stromversorgern<br />
eine so genannte Durchleitungsgebühr. Gleichzeitig speist er<br />
die gleiche Strommenge in das allgemeine Stromnetz ein, die zuvor verbraucht<br />
wurde. Hierdurch garantiert er für eine nahtlose Versorgung.<br />
Strom ist und bleibt Strom<br />
Das Stromnetz wird von allen Elektrizitätsversorgern gemeinsam<br />
gespeist, tatsächlich erhalten Sie also unabhängig von Ihrem<br />
Anbieter immer den gleichen „Universalstrom“.<br />
Für Privatkunden ändert sich wenig<br />
Privatleute erhalten den Strom nach einem Wechsel lediglich zu anderen<br />
Konditionen vom neuen Stromversorger berechnet. Der neue Anbieter<br />
ist ab dem Zeitpunkt der Umstellung Ansprechpartner für die Stromrechnung.<br />
Übrigens bleibt auch der Stromzähler unberührt. Stromwechsler<br />
erhalten exakt die gleiche Leistung zu einem neuen Preis.<br />
Hintergrund Strommarktliberalisierung<br />
1996 schuf die Europäische Union die „Richtlinie zur Liberalisierung<br />
des Strommarktes“, die das Ende des Strom-Monopols<br />
einläutete. 1998 verabschiedete der Bundestag das „Gesetz zur<br />
Neuregelung des Energiewirtschaftsgesetzes“, das den deutschen<br />
Strommarkt für den Wettbewerb öffnete. Seitdem können<br />
Privatkunden ihren Stromanbieter selbst bestimmen. Durch<br />
das neue EnWG, das im Juli 2005 in Kraft trat, sind die Wettbewerbsbedingungen<br />
weiter verbessert worden. Die Gründe für<br />
den Wechsel des Stromversorgers sind vielerorts nahe liegend.<br />
In den meisten Fällen lassen sich Stromkosten senken und damit<br />
bares Geld einsparen.<br />
Bleibt der Backofen kalt?<br />
Manche Wechselwillige fragen sich vielleicht, ob das Risiko besteht, dass<br />
eines Tages der Strom abgestellt wird. Doch sind alle Verbraucher in<br />
Deutschland durch ein Gesetz geschützt. Die so genannte „Versorgungspflicht“<br />
regelt die Stromgrundversorgung durch den lokalen Stromanbieter.<br />
Das bedeutet, jeder Privathaushalt muss dauerhaft durch den lokalen<br />
Stromversorger mit Strom beliefert werden. Sollte ein neuer Anbieter<br />
– aus welchem Grund auch immer – ausfallen, so tritt der lokale Stromversorger<br />
an seine Stelle.<br />
Ängste vor Ausfallzeiten sind unbegründet<br />
Niemand sollte Angst vor Ausfallzeiten und Übergangsfristen<br />
haben. Wie bereits zuvor erwähnt, beziehen Privathaushalte<br />
ihren Strom nach wie vor über das Netz des lokalen Stromversorgers.<br />
Lediglich die Rechnungen weisen einen neuen Absender<br />
aus. Die Abrechnung verbrauchter Stromkontingente regeln<br />
Stromversorgungsunternehmen „intern“. Auch bei einem Anbieterwechsel<br />
bleibt der lokale Netzbetreiber für die Wartung und<br />
Instandhaltung des Stromnetzes verantwortet. Er wird Störungen<br />
unmittelbar beheben.<br />
Achtung: <strong>Wohnungswechsel</strong> = Stromanbieterbindung<br />
Sobald jemand in eine neue Wohnung einzieht, wird dieser Kunde automatisch<br />
vom regionalen Anbieter mit Strom versorgt. In der Praxis<br />
bedeutet das, dass mit dem Einschalten des Lichts eine vertragliche<br />
Kundenbindung mit dem lokalen Stromversorger eingegangen wird. Die<br />
gesetzlichen Regelungen, wie lange Kunden an den gesetzlichen Versorger<br />
gebunden sind, gestalten sich leider unklar. In jedem Fall sind Neuanmeldungen<br />
unkritisch, wenn Kunden mit einer Vorlauffrist von mindestens<br />
sechs Wochen den gewünschten Anbieter beauftragen, den<br />
Versorgungswechsel vorzunehmen. In vielen Versorgungsgebieten ist<br />
mittlerweile aber auch ein rückwirkender Anbieterwechsel möglich.<br />
Worauf ist beim Stromanbieterwechsel zu achten?<br />
1. Bevor man einen Vertrag mit einem neuen Stromanbieter<br />
unterschreibt, sollte auch Kleingedrucktes beachtet werden (so<br />
ist es z. B. Kennzeichen unseriöser Anbieter, zu verlangen, die<br />
monatlichen Abrechnungen im Voraus zu begleichen).<br />
2. Sind alle angegebenen Preise Endpreise? Auf diese Weise<br />
lässt sich vermeiden, dass plötzlich versteckte Zusatzkosten<br />
auftauchen.<br />
3. Wie lang ist die Vertragsmindestlaufzeit? Bei der derzeitigen<br />
rasanten Kostenentwicklung des Strommarktes sind Mindestlaufzeiten<br />
von drei bis sechs Monaten fair.<br />
4. Eine Vollmacht zur Kündigung des alten Anbietervertrages ist<br />
völlig in Ordnung. Kündigen sollte man auf keinen Fall selbst!<br />
Denn wurde bis zum Auslaufen des Vertrages kein neuer<br />
Strom-anbieter gefunden, zahlt man aufgrund zu verlängernder<br />
und damit teurerer Verträge mit dem Regionalversorger drauf.<br />
5. Es kann durchaus sein, dass im neuen Vertrag kein voraussichtlicher<br />
Liefertermin angegeben ist. Das liegt vor allem<br />
daran, dass sich die Verhandlungen zwischen den Netzbetreibern<br />
und den neuen Anbietern zum Teil wochenlang hinziehen<br />
können. Legt man auf eine schnelle Umstellung wert, sollte man<br />
bei der Anbieterauswahl darauf achten, dass der neuer Anbieter<br />
bereits eine Vereinbarung mit dem vormaligen Versorger getroffen<br />
hat. Ist dies der Fall, kann eine Umstellung innerhalb weniger<br />
Wochen erfolgen.<br />
6. Eine mögliche Anmelde- oder Wechselgebühr sollte idealerweise<br />
erst bei Lieferbeginn vom neuen Anbieter eingezogen werden.<br />
Frühere Anbieter sollten keine Abschlussforderungen stellen<br />
– Anmelde- oder Wechselgebühren dürfen grundsätzlich<br />
nicht erhoben werden!<br />
Wie nimmt man den Stromanbieterwechsel vor?<br />
1. Ohne den jährlichen Stromverbrauch festzustellen sind Vergleichswerte<br />
nur schwer ermittelbar. Ein Blick auf die letzte Endabrechnung<br />
schafft Klarheit: Dort ist der jährliche Gesamtstromverbrauch aufgeführt.<br />
Generell wird unterschieden zwischen den verbrauchten Kilowattstunden<br />
(kWh) und einem monatlichen oder jährlichen Grundpreis. Bei manchen<br />
Energieversorgern gesellt sich noch eine Zählermiete hinzu.<br />
2. Mit der Kilowattstundenzahl gilt es jetzt auf die Suche nach einem<br />
passenden Stromanbieter zu gehen. Bereits die Eingabe der Postleitzahl<br />
des Wohnortes und des jeweiligen jährlichen Stromverbrauchs auf Internet-Vergleichsportalen<br />
verschafft oft Klarheit. Von folgenden jährlichen<br />
Durchschnittswerten kann man ausgehen: Single-Haushalte verbrauchen<br />
etwa 1.000 kWh, Zwei-Personen-Haushalte sind mit ca. 2.000 kWh<br />
zu veranschlagen, und ein Haushalt mit vier Familienmitgliedern liegt bei<br />
etwa 4.000 kWh pro Jahr.<br />
3. Wurde ein günstiger Anbieter ausfindig gemacht, der allen Anforderungen<br />
entspricht? Dann empfiehlt es sich, nun das Vertragsformular<br />
anzufordern oder herunterzuladen. Sobald der Vertrag unterschrieben<br />
und abgeschickt wurde, sind alle Vorbereitungen abgeschlossen.<br />
In der Regel wird sich der neue Versorger innerhalb kurzer Zeit melden.<br />
Für eine typische Umstellung des neuen Stromtarifs gilt es vier bis acht<br />
Wochen einzurechnen. Diese Wartezeit und der Umstieg können sich<br />
lohnen.<br />
JM<br />
Mehr Informationen finden Sie im Internet unter:<br />
www.wechseln-stromanbieter.de<br />
www.strom-anmelden.de<br />
Das <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Magazin</strong> im Jahresabonnement<br />
Aktuelle News, Produkte, Tests und Interviews aus den Bereichen <strong>Wohnungswechsel</strong> & -einrichtungen<br />
Ja, bitte schicken Sie mir das WwM zukünftig portofrei zu. Das Abonnement beginnt mit der nächsten Ausgabe und gilt mindestens ein<br />
Jahr (4 Ausgaben). Es verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht bis zum Ende des Abo-Jahres gekündigt wird.<br />
Vorname<br />
Nachname<br />
Firma*<br />
Straße<br />
PLZ/Ort Land<br />
Telefon Telefax*<br />
E-Mail*<br />
Geburtsjahr* Beruf*<br />
Datum, Unterschrift<br />
*Angaben optional<br />
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per Rechnung (12,- EUR frei Haus) per Bankabbuchung (12,- EUR frei Haus)<br />
Hiermit ermächtige ich Sie, den Betrag wie folgt von meinem Konto abzubuchen:<br />
Bankinstitut/Ort Bankleitzahl<br />
Kontonummer Kontoinhaber<br />
Widerrufsrecht<br />
Ich bin darüber informiert, dass ich diese Vereinbarung<br />
innerhalb von 14 Tagen schriftlich widerrufen<br />
kann bei der:<br />
Pronto - Business Media GmbH Annastraße 33<br />
52062 Aachen<br />
E-Mail subscriptions@wohnungswechsel-magazin.de<br />
Telefax 0241-560091-73<br />
Der Einzelverkaufspreis des WwM beträgt 3,30 EUR.<br />
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Der Versand ins Ausland ist nicht möglich. Der Vorzugspreis<br />
für Studenten, Schüler, Auszubildende und<br />
Wehrpflichtige (nur gegen Vorlage eines Nachweises)<br />
beträgt 10,- EUR.<br />
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online unter: www.wohnungswechsel-magazin.de/abo
Seite 10 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 11<br />
Nachsendeservice<br />
Am neuen Wohnort<br />
erreichbar<br />
Auch wenn man sich vielleicht wünscht, die eine<br />
oder andere Rechnung lieber nicht zu erhalten:<br />
Der Nachsendeservice der Post stellt sicher, dass<br />
Briefsendungen an den neuen Wohnort des Empfängers<br />
gelangen. In „grauen Postzeiten“ nannte<br />
sich diese Praxis Nachsendeantrag, später vorübergehend<br />
Nachsendeauftrag – gemeint ist<br />
jeweils das Gleiche: An die alte Anschrift gerichtete<br />
Postkarten, Briefe, Warensendungen und<br />
Zeitschriften werden – mittels automatischer<br />
Neuetikettierung – an die aktuelle Wohn- oder<br />
Firmenanschrift zugestellt.<br />
Für diesen Service erhebt die<br />
Post eine geringe Gebühr: Privatkunden<br />
zahlen 15,20 EUR für<br />
den Zeitraum von sechs Monaten.<br />
Das sind wöchentlich gerade mal<br />
0,57 EUR (25,20 EUR für zwölf<br />
Monate). Die Beauftragung des<br />
Nachsendeservice empfiehlt sich<br />
sowohl bei <strong>Wohnungswechsel</strong>n<br />
als auch bei vorübergehender<br />
Abwesenheit (z. B. befristeten<br />
Versetzungen, mehrwöchigen<br />
Urlaubsreisen, Kuraufenthalten<br />
o. Ä.). Idealerweise beauftragt<br />
man den Nachsendeservice<br />
zwei bis drei Wochen vor dem<br />
<strong>Umzug</strong>stag. Spätestens jedoch<br />
sollte der Auftrag fünf Werktage<br />
vor Auftragsbeginn eingehen,<br />
um die lückenlose Zustellung zu<br />
gewährleisten.<br />
Weitere Informationen erhalten<br />
Interessenten am Kundentelefon<br />
der Deutschen Post unter 01802<br />
444546 (Mo.-Fr. 7-20 Uhr, Sa.<br />
8-14 Uhr; 6 Cent je Anruf im Festnetz)<br />
oder im Internet unter www.<br />
efiliale.de/nachsendeservice.<br />
Telefonisch ist der Nachsendeservice<br />
nicht zu beauftragen, allerdings<br />
per Mausklick im Web: Das<br />
spart Anfahrtszeit und Schlangestehen.<br />
Selbstverständlich hält<br />
auch jede Postfiliale entsprechende<br />
Formulare bereit.<br />
JM<br />
bleiben<br />
Welche Briefsendungen<br />
werden nachgesendet?<br />
- Postkarten und<br />
Briefe (Standard,<br />
Kompakt, Groß, Maxi)<br />
- Briefsendungen mit<br />
Zusatzleistungen<br />
(Einschreiben,<br />
Nachnahme-Sendungen)<br />
- Blindensendungen<br />
- Bücher- und<br />
Warensendungen<br />
- Infopost/Infobrief-Sendungen<br />
(adressierte Werbe-<br />
sendungen in Hüllen)<br />
- Streifbandzeitungen<br />
(Zeitungen/Zeitschriften in<br />
adressierten, freigemachten<br />
Hüllen;<br />
mit Briefmarke oder<br />
Absenderfreistempelung)<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.umzugsmitteilung.de<br />
Was ist eigentlich der Lagerservice?<br />
Für Privatleute, die für einen<br />
bestimmten Zeitraum an ihrer<br />
Empfängeranschrift nicht<br />
erreichbar sind, bietet die Post<br />
eine Dienstleistung an, bei der<br />
alle Briefsendungen bis zur<br />
Rückkehr sicher aufbewahrt<br />
werden. Nützlich kann das<br />
zum Beispiel bei einer Seminarteilnahme,<br />
bei Urlaubsreisen<br />
oder Betriebsferien sein. Eingehende<br />
Briefsendungen<br />
werden für alle im Auftrag<br />
genannten Personen eines<br />
Haushalts aufbewahrt und<br />
gesammelt. Nach Ablauf des<br />
Auftragszeitraumes gelangen<br />
die gesammelten Briefsendungen<br />
sicher verpackt zum<br />
Auftraggeber. Privatkunden<br />
zahlen für diesen Service 7,80<br />
EUR (bis zu einem Monat) oder<br />
9,80 EUR (bis zu drei Monate).<br />
<strong>Umzug</strong> pfiffig organisieren<br />
umziehen<br />
Damit der <strong>Umzug</strong> möglichst stressfrei abläuft, bedarf es einer guten<br />
Organisation. Denn nicht nur die Möbel müssen transportiert werden.<br />
Wer umzieht, muss auch Papierkram erledigen: etwa sich<br />
ummelden oder einen neuen Telefonanschluss beantragen. Den<br />
Telefonanschluss können Kunden der Deutschen Telekom inzwischen<br />
komplett über das Internet ummelden. Tatsächlich entwickelt<br />
sich das World Wide Web zum wertvollen <strong>Umzug</strong>shelfer, denn immer<br />
mehr Unternehmen und Behörden stellen Online-Services rund um<br />
den <strong>Wohnungswechsel</strong> bereit.<br />
Vor dem <strong>Umzug</strong> per Mausklick<br />
schlau machen<br />
Viele Privatleute ahnen nicht, wie<br />
viele unnötige Kilometer sich bei<br />
der <strong>Umzug</strong>sorganisation vemeiden<br />
ließen. Im ersten Schritt<br />
empfiehlt es sich, den bevorstehenden<br />
<strong>Umzug</strong> mit der Hilfe von<br />
Gratis-Checklisten zeitlich und<br />
inhaltlich vorzubereiten. Den Telefonanschluss<br />
kann man bei dieser<br />
Gelegenheit gleich online<br />
an- oder ummelden, einen aktuelleren<br />
ISDN-Tarif wählen oder auch<br />
zu einem günstigeren Stromanbieter<br />
wechseln. Der Nachsendeservice<br />
der Post ist vom heimischen<br />
Computer aus genauso<br />
unkompliziert zu beauftragen,<br />
wie sich eine Möbeltransportfirma<br />
ausfindig machen oder sich<br />
in der Nähe ein preisgünstiger<br />
Ein <strong>Umzug</strong> lässt sich über das Internet<br />
ganz bequem organisieren: So<br />
kann z. B. der Nachsendeservice<br />
der Post online beantragt werden.<br />
<strong>Umzug</strong>stransporter reservieren<br />
lässt. Wer schon einmal zwei<br />
Dutzend gefaltete <strong>Umzug</strong>skar-<br />
tons im eigenen PKW befördert<br />
hat, der schätzt die Bestellung<br />
im Web inklusive Anlieferung der<br />
<strong>Umzug</strong>skisten bis an die Haustür.<br />
Trendy: Warteschlangen aus<br />
dem Weg gehen<br />
Das Angebot der <strong>Umzug</strong>shilfen<br />
reicht von der Ummeldung des<br />
Girokontos und der Anpassung<br />
des Versicherungsschutzes über<br />
Adressmitteilungen an den ADAC,<br />
die GEZ und den regionalen<br />
Kabelanschluss-Anbieter bis hin<br />
zum Abo der Tageszeitung. Diejenigen,<br />
die ihren Internet-Zugang<br />
in die <strong>Umzug</strong>splanung einbeziehen,<br />
können ungeliebtes Schlangestehen<br />
vermeiden; z. B. im<br />
Telekom-Shop der Postfiliale, bei<br />
der Kfz-Zulassungsbehörde oder<br />
auf dem Meldeamt. Vielerorts<br />
sind inzwischen auf der Website<br />
der Gemeindeverwaltung Meldeformulare<br />
erhältlich, mit deren<br />
Hilfe man zu jeder Tages- und<br />
Nachtzeit die zur persönlichen<br />
Ummeldung notwendigen Formulare<br />
downloaden kann.<br />
Gratis und raffiniert informieren<br />
So individuell ein <strong>Umzug</strong> im Einzelfall<br />
auch ist – ein großer Teil<br />
der Aufgabenstellungen ist allen<br />
Umzügen gemein. Webseiten<br />
geben Auskunft darüber, worauf<br />
beim <strong>Umzug</strong> zu achten ist, und<br />
helfen dabei, in der <strong>Umzug</strong>s-<br />
Der Weg zum unkomplizierten <strong>Umzug</strong>: Wissensportale wie „umzuege.de“ und<br />
„ummelden.de“ paaren bewährte Lösungsansätze mit raffinierten Ideen.<br />
phase den notwendigen Überblick<br />
zu behalten.<br />
Wenige Klicks sind nötig, um<br />
von den erprobten Erfahrungswerten<br />
anderer zu profitieren.<br />
Denn Wissensportale paaren<br />
bewährte Lösungsvorschläge mit<br />
raffinierten Ideen. Sie unterstützen<br />
Privatleute dabei, qualitativ<br />
gute Angebote in der Lebenslage<br />
„<strong>Umzug</strong>“ schnell aufzufinden.<br />
Checklisten, Musterbriefe und<br />
Hintergrundinfos<br />
<strong>Umzug</strong>sratgeber helfen, den<br />
<strong>Umzug</strong>sstress auf ein erträgliches<br />
Maß zu reduzieren. Die Themengebiete<br />
beziehen unter anderem<br />
Mietrecht, Telekommunikation,<br />
Versicherungs- und Finanzdienstleistungen,Transportmöglichkeiten,<br />
Spar- und Steuertipps,<br />
Renovierungsaspekte oder staatliche<br />
Fördermittel ein. Alle Infos<br />
sind idealerweise thematisch<br />
geordnet, von „Auszugstag“ bis<br />
„Zweitwohnsitz“. Die Verbrauchertipps<br />
werden täglich von Zigtausenden<br />
gratis genutzt und<br />
bieten jede Menge Hintergrundinformationen.<br />
Manche Tipps sind<br />
dabei so einfach wie effektvoll:<br />
Wie schützt man beispielsweise<br />
beim Möbeltransport Stuhl- und<br />
Schienbeine vor Lifttüren? Indem<br />
man ein Stück Klebeband über<br />
den Lichtschranken-Sensor klebt.<br />
Der nächste <strong>Umzug</strong> kann also<br />
kommen!<br />
JM<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.nachsendeservice.net<br />
www.ummelden.de<br />
www.umzug.info
Seite 12 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 13<br />
Checkliste <strong>Umzug</strong>svorbereitung<br />
Mit dieser praktischen Check- bzw. Streichliste lässt sich der bevorstehende <strong>Wohnungswechsel</strong> einfacher überblicken.<br />
Streichen Sie zunächst die Dinge durch, die für Ihre Planung irrelevant sind. Beispiel: Falls Sie eine <strong>Umzug</strong>sspedition<br />
beauftragen, ist es nicht erforderlich, dass Sie sich um die Anmietung eines Transporters kümmern. Es empfiehlt sich, die<br />
Checklistenseite zu fotokopieren oder herauszutrennen und die Dinge, die noch zu erledigen sind, mit einem Textmarker<br />
hervorzuheben.<br />
UMZUGS-CHECKLISTE<br />
Mietvertragliche Dinge regeln<br />
<strong>Umzug</strong>skartons bestellen<br />
Lkw/Transporter mieten<br />
Spedition beauftragen<br />
Handwerker (Maler) beauftragen<br />
Sondergenehmigung Parkplatz<br />
Transporthelfer organisieren<br />
Ablesetermine für Zählerstand vereinbaren<br />
Baumarkt-Einkaufsliste erstellen<br />
Werkzeug ausleihen/bereitstellen<br />
Babysitter organisieren<br />
Fahrroute für <strong>Umzug</strong>stag planen<br />
Möbelstellplan (neue Wohnung) anfertigen<br />
UMMELDE-CHECKLISTE<br />
Nachsendeservice Deutsche Post<br />
Tageszeitung an- und abmelden<br />
Arbeitgeber/Arbeitsagentur benachrichtigen<br />
Telefonfestnetzanschluss ummelden<br />
Einwohnermeldeamt ummelden<br />
Girokontoverbindung aktualisieren<br />
Strom- und Gasversorger informieren<br />
Mobilfunkvertragspartner informieren<br />
Kfz-Zulassungsanschrift ändern<br />
Kabelanschluss an- und abmelden<br />
Versicherungs-Policen aktualisieren<br />
Krankenversicherer unterrichten<br />
Kindergarten und Schule informieren<br />
INFO-CHECKLISTE<br />
Finanzamt informieren<br />
Neue Adresse an Freunde und Verwandte<br />
ADAC informieren<br />
Info an Versandhandelspartner<br />
Vereine informieren<br />
Hochschule/Uni/Bibliothek anschreiben<br />
Kreiswehrersatzamt auf <strong>Umzug</strong> hinweisen<br />
Neue und alte Nachbarn informieren<br />
Einweihungsparty vorbereiten<br />
© <strong>Wohnungswechsel</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>2013</strong><br />
BEMERKUNGEN<br />
BEMERKUNGEN<br />
BEMERKUNGEN<br />
Weitere nützliche und kostenlose Checklisten finden sich im Internet unter www.mietaufhebungsvertrag.de, u. a. zu den Themenbereichen<br />
Wohnungsbesichtigung, Übergabeprotokoll, Betriebskostenabrechnung, Montagetipps, Mietvertragskündigung und<br />
Mietaufhebungsvertrag.<br />
<strong>Umzug</strong>skarton-Aufkleber<br />
Fotokopieren Sie die Kartonaufkleber in einer ausreichenden<br />
Stückzahl, schneiden Sie die Aufkleber aus und beschriften<br />
Sie sie. Die Kopien lassen sich mit einem Klebestift oder mit<br />
durchsichtigem Klebeband leicht an die Kartons anbringen. Je<br />
genauer Sie Ihr <strong>Umzug</strong>sgut kennzeichnen, umso einfacher lässt<br />
es sich in der neuen Wohnung wiederfinden. Auch Ihre <strong>Umzug</strong>shelfer<br />
können mit Hilfe der Kartonaufkleber prima zuordnen,<br />
wo welche <strong>Umzug</strong>skiste hingehört. Transporttipp: Beladen Sie<br />
die Kartons nicht zu schwer. Bücher beispielsweise gehören als<br />
untere Lage auf mehrere <strong>Umzug</strong>skartons verteilt.<br />
i<br />
?<br />
!<br />
kg<br />
‡<br />
i<br />
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kg<br />
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kg<br />
‡<br />
Name des Eigentümers<br />
Zimmer<br />
Inhalt<br />
Priorität des Inhalts<br />
Vorsicht: zerbrechlich!<br />
Achtung: schwer!<br />
Bitte aufrecht stellen!<br />
Wichtige Dokumente<br />
Name des Eigentümers<br />
Zimmer<br />
Inhalt<br />
Priorität des Inhalts<br />
Vorsicht: zerbrechlich!<br />
Achtung: schwer!<br />
Bitte aufrecht stellen!<br />
Wichtige Dokumente<br />
Name des Eigentümers<br />
Zimmer<br />
Inhalt<br />
Priorität des Inhalts<br />
Vorsicht: zerbrechlich!<br />
Achtung: schwer!<br />
Bitte aufrecht stellen!<br />
Wichtige Dokumente<br />
A B C<br />
A B C<br />
A B C<br />
© <strong>Wohnungswechsel</strong>-<strong>Magazin</strong><br />
© <strong>Wohnungswechsel</strong>-<strong>Magazin</strong><br />
© <strong>Wohnungswechsel</strong>-<strong>Magazin</strong><br />
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Name des Eigentümers<br />
Zimmer<br />
Inhalt<br />
Priorität des Inhalts<br />
Vorsicht: zerbrechlich!<br />
Achtung: schwer!<br />
Bitte aufrecht stellen!<br />
Wichtige Dokumente<br />
Name des Eigentümers<br />
Zimmer<br />
Inhalt<br />
Priorität des Inhalts<br />
Vorsicht: zerbrechlich!<br />
Achtung: schwer!<br />
Bitte aufrecht stellen!<br />
Wichtige Dokumente<br />
Name des Eigentümers<br />
Zimmer<br />
Inhalt<br />
Priorität des Inhalts<br />
Vorsicht: zerbrechlich!<br />
Achtung: schwer!<br />
Bitte aufrecht stellen!<br />
Wichtige Dokumente<br />
Name des Eigentümers<br />
Zimmer<br />
Inhalt<br />
Priorität des Inhalts<br />
Vorsicht: zerbrechlich!<br />
Achtung: schwer!<br />
Bitte aufrecht stellen!<br />
Wichtige Dokumente<br />
A B C<br />
A B C<br />
A B C<br />
A B C<br />
© <strong>Wohnungswechsel</strong>-<strong>Magazin</strong><br />
© <strong>Wohnungswechsel</strong>-<strong>Magazin</strong><br />
© <strong>Wohnungswechsel</strong>-<strong>Magazin</strong><br />
© <strong>Wohnungswechsel</strong>-<strong>Magazin</strong>
Seite 14 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 15<br />
Gedanken in der neuen Wohnung<br />
<strong>Umzug</strong> geschafft:<br />
Tag 5 in der neuen Wohnung. Gleich kommt der Hausmeister mit<br />
einem Tischler, um in der Küche ein paar Dielen zu erneuern. Das<br />
machen die ganz ohne dass ich sie dazu aufgefordert hätte, einfach<br />
so, weil sie „durch“ sind! Ich bin positiv überrascht über so viel<br />
instandhalterisches Engagement von Seiten der Hausverwaltung,<br />
dabei ist es nicht einmal ein frisch saniertes Haus, wo verbliebene<br />
Mängel eher mal beseitigt werden, sondern ein ganz normaler Berliner<br />
Altbau.<br />
Das Einräumen und Einrichten ist jetzt erst mal geschafft, die (neun!)<br />
<strong>Umzug</strong>skisten sind ausgepackt, die wenigen Möbel verteilen sich gut in<br />
den beiden großen Räumen und der Küche. Das Gefühl von Weitläufigkeit<br />
bleibt glücklicherweise erhalten, passend zu diesem wunderbaren<br />
Blick aus dem dritten Stock raus auf den Rudolfplatz. Vorhänge braucht<br />
es eigentlich nicht, denn es gibt kein Gegenüber. Meine Vormieterin<br />
hatte auch keine, doch aus Gründen der Gemütlichkeit will ich von dieser<br />
Tradition abweichen. Der erste Versuch war allerdings ein Flop, in zwei<br />
Zentimetern Tiefe trifft der Bohrer auf Eisen. Na, mal sehen, es muss ja<br />
nicht alles in der ersten Woche passieren.<br />
Ich bin richtig entzückt!<br />
Ich glaube, in dieser Wohnung werde ich lange bleiben. Sie ist wie für<br />
mich gebaut und bietet (fast) alles, was ich im Laufe meiner bisherigen<br />
Wohn- und <strong>Umzug</strong>serfahrung als angenehm und schön erlebt habe:<br />
hohe Altbaudecken mit Stuck, Flügeltüren, abgezogene Dielen, einen<br />
großen Erker und einen Balkon. Dazu nach vorne und hinten jede Menge<br />
Aussicht, ich bin richtig entzückt! Im Frühling wird es in den großen, verbundenen<br />
Höfen, die sich hinter dem Haus bis zur Spree erstrecken,<br />
grünen so weit das Auge reicht. Ein echtes Geschenk!<br />
„Das ist deine erste eigene Wohnung, die ein bisschen Stil hat“, sagte<br />
mein liebster Freund, als er herumging und begutachtete, wie ich die<br />
Gegenstände in den Räumen verteilt hatte. Das ist ein großes Lob. Von<br />
uns beiden ist nämlich immer er derjenige, der es locker hinbekommt,<br />
aus nichts eine gute Atmosphäre zu schaffen – mir scheint, ein bisschen<br />
habe ich im Laufe der zehn Jahre des Zusammenwohnens doch von ihm<br />
gelernt.<br />
Erst mal mit dem Nötigsten einziehen<br />
Dabei habe ich noch fast gar nichts getan, nichts angeschafft, Vorhänge<br />
und ein Teppich fehlen – aber zu wenig ist bei weitem besser als zu viel!<br />
Das ist eine der Maximen angenehmen Wohnens, hinter der ich jetzt<br />
voll stehe: Erst mal mit dem Nötigsten einziehen, nur alles benutzbar<br />
machen und sonst nichts weiter verändern. Indem ich mich dann in den<br />
Räumen aufhalte und den „Spirit of Place“ erlebe, ergeben sich die fehlenden<br />
bzw. noch notwendigen Dinge wie von selbst. Wenn ich meine<br />
Habe dann in den vorhandenen Regalen, im Sideboard und auf den Kleiderhaken<br />
und Ständern verteilt habe, dann erkenne und fühle(!) ich, ob<br />
mir noch ein Schrank oder ein anderes Behältnis fehlt. Ich kaufe es nicht<br />
einfach so, weil es im Laden oder im Prospekt gut aussieht und schon<br />
noch irgendwo hinpasst.<br />
Raufaser weiß und alles neu<br />
Wie anders bin ich früher an neue Räume herangegangen! Einziehen<br />
bedeutete immer erst mal voll renovieren. Egal in was für einem Zustand<br />
die Zimmer waren, „Raufaser weiß“ und „alles neu“ musste sein, was<br />
eine Art Aneignung des Ambientes durch mühselige und anstrengende<br />
Bearbeitung der Oberflächen bedeutete. Diese Herangehensweise hatte<br />
ich von meinem Vater übernommen. Es beschränkte sich nicht aufs<br />
Streichen und Tapezieren, mein In-Besitz-Nehmen einer Wohnung war<br />
auch immer mit scharfem Gerät, Staub, Lärm und gewalttätigen Eingriffen<br />
verbunden: Ich eroberte das Gelände sozusagen mit der Schlagbohrmaschine,<br />
brachte überall Regale und Beleuchtungen, Verkleidungen<br />
und Podeste an, ohne je Rücksicht auf die Gegebenheiten zu nehmen:<br />
Ich erschuf die Wohnung, die ich bewohnen wollte, praktisch erst durch<br />
mein brachiales Vorgehen – das ja immer auch bedeutete, beim Auszug<br />
einen ähnlichen Aufstand machen zu müssen, um alles wieder zu verspachteln<br />
und in eine neutrale Ordnung zurückzuversetzen.<br />
Ein Loch bohren? Um Himmels Willen!<br />
Wie anders ist es doch jetzt! Die Wohnung, die wir gerade verlassen<br />
haben, erforderte nur ein paar wenige ausbessernde Pinselstriche, minimale<br />
Füllarbeiten und ein bisschen Putzen – und sieht nun genauso<br />
„topmodernisiert“ aus wie beim Einzug. Das kommt, weil ich mittlerweile<br />
von meinem Lebensgefährten die innere Abneigung übernommen<br />
habe, Eingriffe in die Substanz vorzunehmen, die nicht unbedingt sein<br />
müssen. Ein Loch bohren? Mit einer Maschine? Gar so, dass man da<br />
etwas anbringen kann, das auch ein Gewicht trägt? Um Himmels Willen!<br />
Geht es nicht auch anders? Besser, man stellt etwas auf den Boden<br />
oder hängt Dinge an vorhandene Leisten, Träger, Rohre, Geländer – jede<br />
Alternative ist zu überdenken, inklusive des Verzichts, bevor so etwas<br />
Heftiges, Lautes und Gewalttätiges wie eine Bohrmaschine zum Einsatz<br />
kommt.<br />
Sich seine Umwelt nach eigenem Willen gestalten<br />
Früher habe ich diese Haltung belächelt, oft hat sie mich auch geärgert,<br />
denn sie erschien mir als bloße Behinderung: Ich hatte meine gestalterische<br />
Idee und wollte sie auf die Schnelle – mit allen Mitteln! – umsetzen.<br />
Da die Technik das Gerät zur Verfügung stellt und Materialien wie<br />
auch Energie erschwinglich sind, spricht doch nichts dagegen, sich<br />
seine Umwelt nach eigenem Willen zu gestalten. Warum sollte ich auf<br />
diese Möglichkeiten verzichten und mich den Verhältnissen anpassen,<br />
wie ich sie gerade vorfinde?<br />
Die Vorstellung von Schönheit und Glück<br />
Wer jetzt glaubt, an dieser Stelle komme ich mit Öko, Nachhaltigkeit<br />
und Ressourcenschonung, täuscht sich. Klar, das alles ist unbestritten<br />
lebenswichtig für die Zukunft der Menschheit, aber mal ehrlich: Wie<br />
nachhaltig wirken diese guten (aber rein „vernünftigen“) Gründe in der<br />
eigenen Psyche, wenn es ums ureigene Wohlbefinden, um die Vorstellungen<br />
von Schönheit und Glück, von gutem Leben geht?<br />
Woher nehme ich eigentlich meine (Wunsch-)Vorstellungen?<br />
Lassen wir die Vernunft beiseite – es ist etwas anderes, das mich dankbar<br />
sein lässt, heute nicht mehr immer und überall gleich „durchgreifen“<br />
zu müssen: Eben diese Vorstellung vom Schönen ist nämlich der Knackpunkt,<br />
den es genauer zu betrachten gilt. Wenn ich meine Umgebung<br />
nur als zu gestaltendes Material ansehe und nicht als vorhandene Form<br />
mit eigener Geschichte und eigenem Recht, woher nehme ich dann<br />
eigentlich meine (Wunsch-)Vorstellungen, wie die Dinge aussehen sollen?<br />
Offensichtlich wachsen sie nicht in mir, denn mit Bestehendem halte<br />
ich mich ja gar nicht erst auf, gebe den Dingen so, wie sie sind, keine<br />
Chance, eine Zeit lang auf mich zu wirken. Wenn ich sofort umplane<br />
und umarbeite, umgehe ich das Fühlen dessen, was ist, kann also gar<br />
nicht erkunden, was mich wirklich stört, was mir gut tut und was mir<br />
in einer konkreten Umgebung fehlt. Ich bleibe dann im Reich des Denkens<br />
hängen: Denke, dass das, was da im Laden oder im Prospekt wunderbar<br />
aussieht, auch für mein Arbeitszimmer gut sein müsste, denke,<br />
dass die Farbkombination, die in der Ausstellungshalle bei Kunstlicht so<br />
exotisch wirkt, auch in meinem hellen dritten Stock gut kommt – und ich<br />
irre mich!<br />
Meine Erwartung, etwas Schönes zu schaffen, wurde enttäuscht<br />
Oh, wie oft habe ich mich schon geirrt! Und immer war es mit Aufwand<br />
und Kosten verbunden, hat mich angestrengt, mir richtig Mühe gemacht,<br />
und letztlich war es ein Nichts, ja schlimmer als ein Nichts, denn ich war<br />
enttäuscht, weil meine Erwartung, um mich herum etwas Schönes zu<br />
schaffen, wieder einmal enttäuscht wurde. Was wiederum die Aufgabe,<br />
ein weiteres Mal alles umzugestalten, nahe legte – es war dann nur eine<br />
Frage des Geldes, wann es wieder so weit war.<br />
Augenlust bleibt auf den Sehsinn beschränkt<br />
Natürlich ist das Anspringen auf schöne Dinge in Katalogen, in Läden, in<br />
fremden Wohnungen und in Schaufenstern auch ein Gefühl. Aber es ist<br />
unverbunden mit dem eigenen Raum, ihm wird keine Zeit gegeben, es<br />
taucht isoliert auf und entschwindet wieder, bietet jedenfalls keinen wirklichen<br />
Anhalt für das Wachsen eines echten Bedürfnisses. Es entsteht in<br />
der Regel durch reine Augenlust und bleibt auf den Sehsinn beschränkt<br />
– wogegen das Zimmer, in dem ich mich aufhalte, auf meinen ganzen<br />
Körper, ja meine psychophysische Leiblichkeit einwirkt. Und zwar lang<br />
und stetig genug, so dass ich das dann auch bemerken, in Gedanken<br />
und Worte fassen kann. Dann erst weiß ich, was ich will.<br />
Das Projekt Küchenrenovierung ins Frühjahr vertagt<br />
Als Nächstes rede ich mit jemandem darüber. Manchmal ist das gut,<br />
manchmal eher kontraproduktiv. (Wer die Intuition hat, der eigene<br />
Wunsch sei gewiss auch das Richtige, schweigt am besten!) Zum Glück<br />
habe ich mit M. erst mal über meine Idee geredet, die hellgrauen Wände<br />
in der Küche doch lieber weiß zu streichen, am besten gleich. Die Farbe<br />
habe ich mir zwar schon mal gekauft, aber das Projekt „Küchenrenovierung“<br />
ist jetzt ins Frühjahr vertagt. Eigentlich sieht das Hellgrau nämlich<br />
gar nicht so schlecht aus, es war einfach ein besonders trüber Tag gewesen,<br />
als ich es in der Abenddämmerung zum ersten Mal richtig wahrgenommen<br />
und innerlich abgelehnt hatte. Im Frühling kann ich dann auch<br />
gleich das Fenster mit streichen, so habe ich nur einmal eine Baustelle.<br />
Claudia Klinger<br />
www.claudia-klinger.de/digidiary
Seite 16 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 17<br />
Top-20-Handwerkertipps vom Profi<br />
Renovieren leicht<br />
Nachdem die alte Wohnung für die Übergabe wieder in den<br />
Ursprungszustand versetzt und auf Vordermann gebracht wurde,<br />
können die Renovierungsenergien endlich ungehindert in die individuelle<br />
Gestaltung der eigenen, neuen vier Wände fließen. Und<br />
diesmal soll natürlich alles reibungsloser als beim letzten <strong>Umzug</strong><br />
verlaufen und obendrein viel schöner aussehen – am besten<br />
genauso, wie es tagtäglich in den populären Renovierungssendungen<br />
im Fernsehen präsentiert wird. Genau in diesen <strong>Magazin</strong>en<br />
erledigen jedoch meist Profis ruck, zuck solche Arbeiten und kennen<br />
obendrein natürlich fast jeden entsprechenden Tipp und Trick.<br />
Wer wegen seiner „zwei linken Hände“ an dieser Stelle verzweifeln<br />
möchte und sich nicht alle Anregungen aus dem Fernsehen merken<br />
kann und will, bekommt hier die Gelegenheit, einige pfiffige Ideen<br />
abzustauben.<br />
Streichen „zack, zack“ oder Nobelnote?<br />
Durch geschickte Farbgestaltung lassen sich Räume optisch bezüglich<br />
ihrer empfundenen Größe, Raumhöhe usw. verändern. Aufwendig,<br />
aber effektvoll ist es, einzelne Seitenwände in unterschiedliche Farbnuancen<br />
zu kleiden. Eine einzelne Wandseite kann dabei in einem kräftigen,<br />
deckenden Ton gehalten werden. Die übrigen Wandseiten erhalten<br />
den gleichen Farbton, allerdings in einer wesentlich helleren Variante.<br />
Wer sich gegen klassisch-weiße Wände entscheidet, verpasst seinen<br />
Räumen einen besonders edlen Effekt, indem die Decken weiß gestrichen<br />
werden. Zudem wird der Wandübergang zur Decke in diesem Fall<br />
auf einer Breite von 10-15 Zentimetern weiß abgesetzt. Dies gelingt am<br />
besten mit einem Zollstock, einem Bleistift und Klebeband. Danach folgt<br />
der Deckenanstrich. Ist auch er vollständig ausgetrocknet, wird das Klebeband<br />
entfernt, und die obere Kante sowie der Rest der Wand werden<br />
von Hand vorsichtig mit dem gewählten Farbton abgedeckt. Ungenauigkeiten<br />
in der Ausführung lassen sich mit einer geschmackvollen, farblich<br />
angepassten Kordel oder Bordüre kaschieren.<br />
Auffallende Effekte an die Wand zaubern<br />
Eintönig weiße Wände lassen sich nicht nur mit einfachen Farbflächen<br />
gestalten. Mit der entsprechenden Technik zaubert man weitere tolle<br />
Effekte an die Wand. Möglichkeiten gibt es viele: Ob Schwamm- oder<br />
Tupftechniken zum Einsatz kommen, Wände gewischt werden oder mittels<br />
Wickeltechnik in neuem Glanz erstrahlen oder dekorative Motive<br />
unter Zuhilfenahme von Schablonen zu neuer Wandzierde verhelfen –<br />
mit ein wenig zeitlichem Aufwand und handwerklichem Geschick lassen<br />
sich Ihre neuen vier Wände ganz individuell gestalten.<br />
Schwamm- und Tupftechnik: Mutige vor!<br />
Die Porenstruktur der zu verwendenden Naturschwämme, die Stärke des<br />
Drucks beim Auftupfen der Farbe, die Dichte der aufgetragenen Tupfen<br />
sowie die Auswahl und Anzahl der Farben schaffen lebendige Flächen<br />
mit leuchtenden Farbpigmenten. Dennoch wirken die Wände aus der<br />
Entfernung betrachtet nicht allzu bunt oder gar unruhig. Ton-in-Ton-Kontraste<br />
wirken dabei besonders edel und harmonisch.<br />
Dank Wischtechnik – ein Hauch von Toskana im Heim<br />
Von der Sonne gebleichte und verwitterte Wände toskanischer<br />
Häuser sind Vorbilder für diese Technik. Sprich:<br />
gemacht<br />
Mit dieser Technik erhält Ihr Zuhause einen mediterranen Stil. Die entsprechende<br />
Wirkung entsteht insbesondere bei der Verwendung von<br />
natürlichen, erdigen Tönen oder gedeckten, aufgehellten Farbtönen,<br />
die mit verschiedenen Werkzeugen aufgetragen werden. Je nach Untergrund<br />
eignen sich hierfür Pinsel, Schwämme und Stofflappen oder große<br />
Glättspachtel. So entstehen verwaschene Übergänge von transparenten<br />
und übereinander liegenden Farbschichten oder abgeblätterte, raue und<br />
rissige Flächen. Üblicherweise werden zwei bis drei Farbschichten nacheinander<br />
aufgetragen. Profitipp: Durch die Beigabe von Quarzsand in die<br />
erste Farbschicht erhält die Oberfläche eine zusätzliche feine Struktur.<br />
Frisch gewickelt<br />
Bei dieser beliebten Technik entstehen mit Hilfe von Wickeln aus Fensterleder,<br />
fusselfreien Stoffen (Baumwolle, Leinen, grobe Jute) oder dünnen<br />
Plastikfolien markante, lebendige Strukturen und plastisch wirkende<br />
Muster. Je gröber die Materialien der Wickel, desto rustikaler und knittriger<br />
erscheint das Ergebnis. Die Farben können, je nach Geschmack, Ton<br />
in Ton oder kontrastreich gewählt werden.<br />
Schablonieren Sie mit!<br />
Schablonen sind ein weit verbreitetes Hilfsmittel, um sich wiederholende<br />
Muster und Ornamente zu erzeugen. Im Handel findet sich ein umfangreiches<br />
Repertoire an Fertigmotiven. Damit das Ergebnis perfekt wird,<br />
sind allerdings neben der richtigen Farbkonsistenz, dem korrekten Auflegen<br />
und Andrücken der Schablone und dem exakten Auftragen der<br />
Farbe zusätzlich ein wenig Geschick und vor allem Geduld erforderlich.<br />
Wer gerne ein schickes Muster an der Wand hat, muss nicht gleich die<br />
Wand bemalen. Dieses Ziel ist auch einfacher zu erreichen. Tapeten<br />
sind wieder „in“ und in allen erdenklichen Mustern und Farbkombinationen<br />
erhältlich. Man kann sogar seine Tapeten selbst gestalten und<br />
bedrucken lassen. Bevor Sie jedoch mit Ihrem selbst gestalteten Design<br />
Freunde beeindrucken, muss erst mal die Tapete an die Wand. Das<br />
klingt nicht einfach, aber mit den Profi-Tipps in der kommenden Ausgabe<br />
des WwM fällt es sogar Anfängern leicht.<br />
Oder haben Sie schon einmal daran gedacht, ein besonderes Ambiente<br />
durch einen schönen Wandspruch entstehen zu lassen? Reime, Aphorismen,<br />
Zitate oder Textauszüge verschönern Ihren Raum oder das Treppenhaus,<br />
wie wäre das? Die vorgefertigten oder selbst kreierten Zeilen<br />
sind über den exklusiven Fachhandel zu beziehen oder können im<br />
Internet bestellt werden. Und dann benötigt man nur noch eine ruhige<br />
Hand und ein gutes Augenmaß, um<br />
die selbstklebenden Lettern von ihrer<br />
Trägerfolie auf die Wand zu applizieren.<br />
MW<br />
(Teil 1)<br />
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe<br />
des WwM den zweiten Teil unseres<br />
Specials „Top-20-Handwerkertipps<br />
vom Profi“ mit dem Titel<br />
„Tapezieren leicht gemacht!“<br />
Bastelecke<br />
Selbstgestaltete Fotoalben und Adressbücher<br />
Beim Packen der <strong>Umzug</strong>skartons<br />
in Ihrer bisherigen Wohnung<br />
oder nach dem Auspacken<br />
sind Ihnen sicherlich viele<br />
Fotos und Adressnotizen entgegengekommen.<br />
Warum diese<br />
nicht endlich einmal ordentlich<br />
archivieren? Jetzt ist eine<br />
perfekte Gelegenheit dazu. Wir<br />
haben ein paar Anregungen,<br />
mit denen sich nicht nur Ordnung<br />
in das Chaos bringen<br />
lässt. Denn Spaß macht es<br />
obendrein. Los geht’s!<br />
Schlichte Fotoalben, Adress-<br />
oder Tagebücher sind mit ganz<br />
einfachen Schritten zu veredeln<br />
und werden so zu einem individuellen<br />
Erinnerungsstück. Vor<br />
und nach einem <strong>Umzug</strong> ist es<br />
ja meist so, dass einem lose<br />
Fotos oder irgendwann einmal<br />
schnell notierte Adressen und<br />
Telefonnummern in die Hände<br />
fallen. Sind sie zum Wegwerfen<br />
zu schade, sammelt man sie<br />
zunächst am besten in einer Box.<br />
Nachdem sich das <strong>Umzug</strong>schaos<br />
gelichtet hat, heißt es jetzt Ordnung<br />
in die Zettelwirtschaft zu<br />
bringen. Und das Gute obendrein:<br />
Kinder sind sinnvoll beschäftigt<br />
und haben gleichzeitig großen<br />
Spaß, bei den Arbeitsschritten zu<br />
helfen.<br />
Man braucht:<br />
Y Samtbänder, Spitzen,<br />
Kordeln, Borten oder<br />
textile Geschenkbänder<br />
Y ein Stück festen Stoff<br />
in der Größe des<br />
Buches mit einer<br />
Zugabe von 3 cm<br />
Y doppelseitiges<br />
Klebeband/<br />
Teppichklebeband<br />
Y Alleskleber<br />
Y Stecknadeln<br />
Y Schere<br />
Und so einfach geht’s:<br />
Buch bespannen<br />
Das Buch aufgeklappt auf den<br />
Stoff legen. Mit der Zugabe von<br />
3 Zentimeter rundherum anzeichnen<br />
und ausschneiden. Buchdeckel<br />
und Buchrücken mit doppelseitigem<br />
Klebeband am Stoff<br />
befestigen (das Buch dabei aufklappen,<br />
damit genug Spielraum<br />
zum Schließen bleibt). Anhand<br />
der Breite des Buchrückens den<br />
Stoff zu beiden Seiten oben und<br />
unten jeweils zweimal einschneiden.<br />
Dann den Streifen entweder<br />
nach innen klappen und befestigen<br />
oder (falls kein Platz zum<br />
Hineinklappen ist) abschneiden<br />
und die kleine Kante ankleben.<br />
Den an den Deckeln überstehenden<br />
Stoff nach innen falten und<br />
noch einmal umklappen, so dass<br />
die fransige Kante verborgen ist.<br />
Mit dem Klebeband nun dauerhaft<br />
fixieren.<br />
Verzieren<br />
Das Adressbuch oder Fotoalbum<br />
gilt es nun mit den<br />
ausgewählten Bändern, Borten<br />
etc. zu schmücken. Schon kann’s<br />
losgehen, das Buch mit Inhalten<br />
zu füllen.<br />
Inhalte aufarbeiten<br />
Fügen Sie Fragmente aktueller<br />
Informationen zusammen. Entsorgen<br />
Sie veraltete Anschriften,<br />
angestaubte Versicherungsnummern,<br />
inzwischen ungültige Mailadressen.<br />
Schließlich beginnt mit<br />
dem <strong>Umzug</strong> ja auch ein – mindestens<br />
in Teilen – neuer Lebensabschnitt,<br />
in dem Sie „entrümpeln<br />
und sich neu ordnen“. Sie<br />
werden sich wundern, wie gerne<br />
Sie zukünftig Ihr neues, individuell<br />
gestaltetes Kontaktbuch in die<br />
Hand nehmen werden.<br />
STS
Seite 18 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 19<br />
<strong>Umzug</strong>sfinanzierung<br />
Worauf man bei Ratenkrediten achten sollte<br />
Was, wenn die notwendigen<br />
Anschaffungen und Wünsche<br />
für die neue Wohnung größer<br />
sind, als es der Inhalt des<br />
Geldbeutels hergibt? Die neuen<br />
vier Wände wollen mit neuen<br />
Möbeln, einer neuen Einbauküche<br />
oder ein paar hübschen<br />
Wohnaccessoires gestaltet<br />
werden. Fest steht jedenfalls,<br />
dass ein <strong>Umzug</strong> immer mit<br />
mehr oder weniger hohen<br />
Zusatzausgaben verbunden<br />
ist. Falls dazu das nötige Kleingeld<br />
fehlt, könnte ein Ratenkredit<br />
die Lösung sein. Hierbei<br />
handelt es sich um ein Darlehen<br />
bei einer Bank mit festem<br />
Zinssatz und gleich bleibenden<br />
Raten.<br />
Mit einem Kredit gelangt man<br />
bereits heute an das Geld, das<br />
so dringend für die Neuanschaffungen<br />
benötigt wird. Es ist aber<br />
zu bedenken, dass der Bank nicht<br />
nur der Kredit zurückzuzahlen ist<br />
(Tilgung), sondern auch deren<br />
„Leihgebühr“ (Kreditzinsen).<br />
Diese Rückzahlung wird in Teilbeträgen,<br />
den Raten – geleistet, die<br />
sich aus Zins und Tilgung zusammensetzen.<br />
Was bedeutet was?<br />
Vertragsbegriffe<br />
verständlich erklärt<br />
Nettodarlehensbetrag: Der<br />
nach Abzug aller Kosten tatsächlich<br />
an den Kreditnehmer<br />
ausgezahlte Betrag<br />
Gesamtkredit- oder Finanzierungsbetrag:<br />
Die Summe<br />
aller Kosten, Zinsen und Rückzahlungsverpflichtungen<br />
Rückzahlungs- und Tilgungsbestimmungen:<br />
Der<br />
Vertrag muss klar Auskunft<br />
geben, wie die Rückzahlung<br />
erfolgen soll<br />
Nominal- und Effektivzins:<br />
Nominalzins heißt der Zinssatz,<br />
für den Ihnen die Bank<br />
das Geld überlässt. Der Effektivzinssatz<br />
umfasst außerdem<br />
alle sonstigen Kosten (z. B.<br />
Bankgebühren) und den Tilgungsrhythmus.<br />
Restschuldversicherung: Die<br />
eigentlichen Gesamtkosten<br />
des Kredits ergeben sich erst<br />
aus dem effektiven Jahreszins<br />
zusammen mit den häufig<br />
sehr hohen Kosten einer Restschuldversicherung.<br />
Diese<br />
sichert die Bank für den Fall<br />
ab, dass der Kunde zahlungsunfähig<br />
wird (oder verstirbt)<br />
und muss im Vertrag angegeben<br />
werden. Der „echte“<br />
Effektivzinssatz kann so auf<br />
über 20 Prozent anwachsen.<br />
Eine oft bessere Alternative ist<br />
es, für diese Fälle zu vereinbaren,<br />
eine bestehende Kapitallebensversicherung<br />
teilweise<br />
abzutreten.<br />
Sicherheiten: Im Kreditvertrag<br />
sollen auch die vom Kreditnehmer<br />
zu stellenden Kreditsicherheiten<br />
aufgeführt sein.<br />
Wofür brauche ich das Geld?<br />
Die Aufnahme eines Kredits,<br />
für den entsprechende Zinsen<br />
berappt werden müssen, gilt es<br />
immer zu hinterfragen. Bei der<br />
Anschaffung neuer Wohngegenstände<br />
handelt es sich immerhin<br />
um einen „produktiven“ Kredit<br />
für Dinge, denen auch später ein<br />
Restwert zuzuschreiben ist und<br />
die den Alltag (auf längere Sicht<br />
auch finanziell) erleichtern wie<br />
z. B. die neue Küche, eine Büroeinrichtung<br />
oder die Waschmaschine.<br />
Augen auf bei Laufzeiten und<br />
Kreditraten<br />
Aber Achtung: Ein und derselbe<br />
Kredit ist durch unterschiedlich<br />
lange Laufzeiten unterschiedlich<br />
teuer. Ein Beispiel macht dies<br />
deutlich: Man möchte einen Kredit<br />
über 10.000 EUR aufnehmen.<br />
Bei einer Laufzeit von 24 Monaten<br />
mit einem effektiven Jahreszins<br />
von 4,48 Prozent sowie<br />
einer Kreditrate von 436 EUR<br />
würde man insgesamt 10.463,74<br />
EUR zurückzahlen. Verdoppelt<br />
man aber die Laufzeit mit einer<br />
gleichzeitig niedrigeren Rate von<br />
233,90 Euro, kostet der Kredit<br />
bei einem effektiven Jahreszins<br />
von 5,94 Prozent dann insgesamt<br />
schon 11.225,15 Euro. Deshalb<br />
ist es wichtig, immer nach dem<br />
Effektivzins zu fragen. Er berücksichtigt<br />
den Tilgungsverlauf und<br />
alle anfallenden Kosten sowie die<br />
fast immer erhobene Bearbeitungsgebühr.<br />
Generell ist darauf<br />
zu achten, dass die monatliche<br />
Rate nicht die finanziellen Möglichkeiten<br />
überschreitet, sonst<br />
sitzt man schnell in der Schuldenfalle.<br />
Es gilt also genau zu kalkulieren.<br />
Ein Kredit wird nur demjenigen<br />
gewährt, der das Vertrauen der<br />
Bank gewinnen kann, geliehenes<br />
Geld auch im vollen Umfang<br />
zurückzuzahlen. Deswegen hat<br />
die Bank als Kreditgeber großes<br />
Interesse daran, dass ihre potenziellen<br />
Kreditkunden bestimmte<br />
Voraussetzungen erfüllen:<br />
Y Zusätzlich zu den laufenden<br />
Ausgaben sind über die volle<br />
Laufzeit die monatlichen Kreditraten<br />
aufzubringen (Kapitaldienstfähigkeit).<br />
Y Die Bank durchleuchtet mittels<br />
Bonitätsprüfung und Schufa-Auskunft<br />
die Kreditwürdigkeit.<br />
Y Kann der Kreditnehmer nicht<br />
zahlen, werden finanzielle Sicherheiten<br />
vereinbart, die an die Bank<br />
fallen (z. B. der mit dem Kredit<br />
finanzierte Gegenstand, Lohnabtretungen<br />
oder Bürgschaften). Es<br />
ist also zu überdenken, welche<br />
Sicherheiten man der Bank bieten<br />
kann und will. Im Fall der Fälle hat<br />
das pfandähnliche Prinzip ganz<br />
unterschiedliche Folgen.<br />
Y Ein von Bank zu Bank unterschiedliches<br />
Höchstalter, meist<br />
zwischen 60 und 65 Jahren,<br />
sollte nicht überschritten sein.<br />
Manche Kreditinstitute verlangen<br />
ab einem Alter von 55 automatisch<br />
den Abschluss der Restschuldversicherung.<br />
Wer hätte das gedacht …<br />
sechs teure Fehleinschätzungen<br />
bei Krediten<br />
1. Bevor ich einen Kredit aufnehme,<br />
nutze ich lieber erst<br />
mal meinen Dispositionsrahmen.<br />
Achtung: Der Dispo-Kredit<br />
des Girokontos ist die teuerste<br />
Kreditform!<br />
2. Mit Krediten lassen sich<br />
Steuern sparen.<br />
Meistens falsch: Nur für<br />
Selbstständige oder Beamte<br />
beziehungsweise sehr wohlhabende<br />
Kunden ist eventuell<br />
z. B. ein an eine Kapitallebensversicherung<br />
gekoppeltes<br />
Festdarlehen steuerlich rentabel.<br />
3. Bei verschiedenen Kreditangeboten<br />
reicht es, nur den<br />
effektiven Jahreszins zu vergleichen.<br />
Damit hat man alle<br />
notwendigen Informationen.<br />
Leider falsch: Den richtigen<br />
Kredit bei der richtigen Bank<br />
findet man, wenn berücksich-<br />
tigt wird, welche Sicherheiten<br />
die Bank verlangt und wie hoch<br />
die Restschuldversicherungsprämie<br />
ist. Ob die Bank kompetent<br />
beraten hat, ist eben-<br />
falls zu berücksichtigen: Hat<br />
man sich intensiv mit Ihrer kon-<br />
kreten Situation auseinander<br />
gesetzt und verschiedene Finanzierungsmodelle<br />
vorgeschlagen?<br />
4. Vor ein paar Jahren hat<br />
mein Ehepartner sehr hohe<br />
Kredite aufgenommen. Da wir<br />
keine Gütertrennung haben,<br />
befinde ich mich nun ebenfalls<br />
in der Schuldenfalle.<br />
Glücklicherweise falsch: In<br />
der Ehe hat jede/r seine eigenen<br />
Schulden, sofern nichts<br />
unterschrieben wurde. Deshalb<br />
sollte generell sehr genau<br />
abgewogen werden, ob man<br />
mit unterschreibt oder gar eine<br />
Bürgschaft/Gesamtschuld für<br />
den Ehepartner übernimmt.<br />
5. Von meinem Schuldenberg<br />
komme ich doch nie wieder<br />
runter! Am besten verdränge<br />
ich das Ganze und kümmere<br />
mich nicht mehr darum.<br />
Falsch: Wird bei Überschuldung<br />
das sogenannte Verbraucherinsolvenzverfahren<br />
mit Restschuldbefreiung beantragt,<br />
sieht das Gesetz inzwischen<br />
nach sechs Jahren eine<br />
Schuldbefreiung vor. Die örtliche<br />
Schuldnerberatungsstelle<br />
gibt gerne weitere Auskünfte.<br />
6. Gestern habe ich voreilig<br />
einen Kreditvertrag unterschrieben.<br />
Da komme ich jetzt<br />
nicht mehr raus.<br />
Nein: Für jeden Verbraucher<br />
gilt das zweiwöchige Widerrufsrecht.<br />
Innerhalb dieser<br />
Frist muss die Widerrufserklärung<br />
abgesendet werden.<br />
Sie gilt ohne weitere Begründung.<br />
Hat man bei Kreditabschluss<br />
die Information über<br />
dieses Recht gar unterschlagen,<br />
beginnt die Frist erst gar<br />
nicht erst zu laufen. Denn:<br />
Wurde diese Belehrung auch<br />
nicht nachgeholt, gilt sogar ein<br />
„ewiges Widerrufsrecht“ für<br />
diesen Vertrag.<br />
Wann lohnt sich ein Kredit?<br />
Abschließend folgt eine Aufzählung<br />
der wichtigsten Punkte, die<br />
im Vorfeld genau überdacht sein<br />
sollten. Wurde vor der Kreditaufnahme<br />
vorausschauend kalkuliert?<br />
Kann die Belastung dauerhaft<br />
aufgebracht werden, oder<br />
sind bereits andere Kredite vorhanden?<br />
Darüber hinaus ist<br />
darauf zu achten, Laufzeiten so<br />
kurz wie möglich zu vereinbaren,<br />
da der Kredit in diesem Fall billiger<br />
wird. Für den Todesfall ist es<br />
besser, eine eventuell bestehende<br />
Risikolebensversicherung teilweise<br />
abzutreten statt eine Restschuldversicherung<br />
zu vereinbaren.<br />
Eine Bank, die sich darauf<br />
nicht einlässt, sollte gemieden<br />
werden. Kommt es während des<br />
laufenden Kredits trotz aller vorher<br />
durchgeführten Kalkulationen<br />
zu einer „Zahlungskrise“, ist<br />
es wichtig, nicht den Kopf in den<br />
Sand zu stecken, sondern recht-<br />
zeitig Kontakt zum Kreditinstitut<br />
aufzunehmen. Drohen Überschuldung<br />
oder Zahlungsunfähigkeit<br />
haben Sie keine Scheu davor, die<br />
Schuldnerberatung aufzusuchen<br />
und sich umfassend beraten zu<br />
lassen.<br />
Finger weg!<br />
Es gibt auch Fälle, in denen von<br />
vornherein die Finger vom Kredit<br />
gelassen werden sollten. So ist es<br />
ein absolutes No-Go, Luxusausgaben<br />
(wie Urlaube o. ä.) über<br />
einen Kredit zu finanzieren! Da<br />
heißt die alleinige Devise: sparen.<br />
Außerdem sollte keinesfalls<br />
übereilt ein Sparvertrag abgeschlossen<br />
werden, solange noch<br />
irgendwo ein Kredit läuft. Kredittilgung<br />
ist der bessere Weg. Finger<br />
weg vom Stift auch in Situationen,<br />
in denen man den Vertrag<br />
für andere (Lebenspartner etc.)<br />
„einfach mal“ pro forma mit<br />
unterschreiben möchte, aber die<br />
Konsequenzen nicht ausgiebig<br />
bedacht wurden. Ebenfalls keine<br />
akzeptable Variante ist es, seine<br />
Kredite umzuschulden, ohne dass<br />
alle Kosten im Vergleich vorgerechnet<br />
wurden. Höchste Vorsicht<br />
ist bei einer Kreditaufnahme<br />
via Kleinanzeigen (Kreditvermittler)<br />
geboten. Zum einen kassiert<br />
der Vermittler eine kräftige Provision,<br />
die natürlich Sie zahlen.<br />
Als unseriös sind ferner solche<br />
Kreditgeschäfte einzustufen, die<br />
einen Kredit ohne Schufa gewähren<br />
oder jene, die ihre Bearbeitungsgebühr<br />
bereits vor dem<br />
Kreditabschluss kassieren möchten.<br />
Vorsicht geboten ist ebenfalls<br />
bei Kreditgebern, die die Angabe<br />
zum Effektivzins verschweigen,<br />
die Kostenaufstellung nicht transparent<br />
darstellen, die Restschuldversicherung<br />
zwangsweise fordern<br />
oder das begehrte Bargeld<br />
auf dem Postweg anbieten. In<br />
diesen Fällen heißt es: Finger<br />
weg! Der Gang zu Ihrer Hausbank<br />
ist in solchen Fällen mit Sicherheit<br />
eine brauchbarere Alternative.<br />
STS
Seite 20 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 21<br />
Die neue Wohnung farblich gestalten<br />
Alles so schön<br />
bunt hier man<br />
Schön gesagt, doch wie setzt man das bei der Renovierung der neuen vier (oder auch zwanzig) Wände um? Mit welcher<br />
Farbe fühlt man sich denn überhaupt wohl? Wie müssen Wände gestrichen sein? Welche Farbe sollten die Möbel und die<br />
Böden haben? Nun, das Farbempfinden ist eigentlich subjektiv, sprich, auf jeden Menschen wirken Farben und ihre Kompositionen<br />
anders. Die Farbpsychologie liefert jedoch einige Daten, die eine gewisse übereinstimmende Farbwirkung auf<br />
Menschen belegen. Stimmung, Emotionen und Gesundheit können demnach durch Farben beeinflusst werden. Um dieses<br />
Phänomen besser zu verstehen, werfen wir einen Blick auf die Farbsymbolik:<br />
Gelb: wirkt als Symbol der Sonne hell, heiter, warm,<br />
stärkend, aufheiternd und optimistisch. Diese Farbe<br />
aktiviert. Sie steht aber auch für Feigheit, Verrat und<br />
Neid.<br />
Orange: strahlt Wärme, Fröhlichkeit, Geselligkeit und<br />
Energie aus, kann aber auch billig und aufdringlich<br />
wirken.<br />
Rot: wirkt anregend, steht für Aktivität, Stärke und<br />
Dynamik, ebenso für Liebe und Erotik, aber auch für<br />
Aggressivität.<br />
Rosa: gilt als sanft, zugänglich, nicht bedrohlich, aber<br />
auch mitleiderregend, übervorsichtig oder kitschig.<br />
Bordeaux: wirkt zum einen optimistisch, selbstbewusst,<br />
stark, bestimmt und auch aufregend,<br />
zum anderen aber auch aggressiv, herrschsüchtig,<br />
dominierend und bedrohlich.<br />
Violett: ist weiblich, würdevoll, außergewöhnlich,<br />
empfindsam, intuitiv und kreativ. Die Farbe strahlt<br />
aber auch Eitelkeit, Einsamkeit, Überheblichkeit und<br />
Unreife aus.<br />
Blau: wirkt beruhigend, harmonisch und stabil, aber<br />
auch rational und kalt.<br />
Grün: wirkt ausgeglichen, harmonisch, frisch und<br />
naturverbunden. Die Farbe bringt Ruhe und Entspannung,<br />
kann aber auch Unerfahrenheit ausstrahlen.<br />
Braun: hat eine ruhende und bequeme Ausstrahlung,<br />
kann aber auch schwer und angepasst wirken.<br />
Schwarz: steht natürlich für Trauer und Feierlichkeit,<br />
für Sinnlichkeit, Stärke und Seriosität. Gleichwohl<br />
wirkt es geheimnisvoll, dramatisch und eigenwillig.<br />
Wie man merkt, besitzen Farben niemals nur eine<br />
Wirkung allein, sondern strahlen sowohl positive<br />
als auch negative Energie aus. Natürlich hängt das<br />
in erster Line mit der eigenen Farbwahrnehmung<br />
zusammen, die wiederum stark vom vorhandenen<br />
emotionalen Zustand beeinflusst wird.<br />
Wie gelingt es jetzt trotzdem, den eigenen Wohnraum<br />
farblich so zu gestalten, dass es den größtmöglichen<br />
positiven Effekt hat und man sich dauerhaft darin<br />
wohl fühlt?<br />
Die Lösung besteht in einer genauen Abstimmung<br />
von verschiedenen Faktoren:<br />
n Welcher Raum erfüllt welche<br />
Funktion? Es ist<br />
z. B. entscheidend, ob ich in dem jeweiligen Raum<br />
arbeiten möchte, mich entspannen will oder ob<br />
der Raum sogar mehrere Funktionen zu erfüllen<br />
hat.<br />
n Welche Farbe haben die Möbel? Sollten Sie sich<br />
nicht neu einrichten wollen, sondern nur die<br />
Wände neu streichen oder den Fußboden neu<br />
auslegen müssen, so hängt die Farbe des zu<br />
renovierenden Objekts von den bereits bestehenden<br />
Farben und der Funktion des Raumes ab.<br />
n Welche Farben bevorzuge ich generell und welche<br />
mag ich gar nicht?<br />
n Welche Farben lassen sich kombinieren? Mag<br />
ich Farbkontraste oder bevorzuge ich eher Ton in<br />
Ton?<br />
n Je nach Typ kann auch der jeweilige Modetrend<br />
eine Rolle spielen.<br />
Grundsätzlich sind dabei folgende Aspekte immer<br />
miteinander in Einklang zu bringen:<br />
n Raumfunktion<br />
n Möbel<br />
n Fußboden<br />
n Wand<br />
Von diesen Richtlinien ausgehend stellt sich nun die<br />
Frage, wie man am besten plant. Am besten geht<br />
dabei raumweise vor, überdenkt die Raumfunktion<br />
und berücksichtigt das bestehende bzw.<br />
gewünschte Mobiliar. Hierzu einige Beispiele:<br />
Beispiel: Wohnzimmer<br />
Raumfunktion: Entspannung, aber auch Geselligkeit<br />
Vorhandene oder gewünschte Möbel: dunkelbraun<br />
Frage: Wie soll die Bodenfarbe aussehen?<br />
Es empfiehlt sich eine helle Bodenfarbe, damit sich<br />
zum einen die Möbel besser abheben und zum anderen<br />
der Raum nicht zu düster wirkt. Bei bereits liegendem<br />
dunklem Parkett kann man z. B. mit einem<br />
helleren Teppich Abhilfe schaffen (sollte man<br />
geschmacklich dunkle Möbel mit dunklem Boden<br />
favorisieren, so sollte man in der Folge unbedingt auf<br />
eine helle Wandfarbe achten!).<br />
Frage: Welche Farbe wähle ich für die Wand?<br />
Es empfehlen sich warme Töne, da der Raum neben<br />
entspannter Atmosphäre auch gesellige und heitere<br />
Funktionsaspekte hat. Welche Farben in Frage kommen,<br />
ist vom (gewählten) Boden abhängig. Besteht<br />
der Boden etwa aus terrakottafarbenen Fliesen, so<br />
kommen für die Wand hellere Abstufungen in Frage<br />
wie z. B. Sand, Eierschale, Vanillegelb oder leichtes<br />
Abricot. Weiß wäre ein zu harter, nicht stimmiger<br />
Kontrast, und dunklere Töne könnten den Raum<br />
optisch verkleinern und überladen wirken lassen. Ist<br />
der Bodenbelag hell (Sand/beige usw.), könnte man<br />
die Wände auch sehr gut in einem Terrakottaton,<br />
Orange, kräftigem Abricot oder Lachs streichen.<br />
Bei bestehendem, andersfarbigem Mobiliar müssen<br />
die gleichen Überlegungen neu durchgegangen werden.<br />
Ein weiteres, diesmal etwas diffizileres Beispiel:<br />
Bleiben wir beim Wohnzimmer.<br />
Raumfunktion wie oben:<br />
Entspannung, aber auch Geselligkeit<br />
Möbel: mittelblaue Polstergarnitur, Kiefernmöbel<br />
Welche Bodenfarbe ist denkbar?<br />
Auf gar keinen Fall sollte der Boden dunkel sein, weil<br />
die Polstergarnitur unterginge. Möglich wären ein<br />
Boden in einem Sandton oder helles Parkett. Weiß<br />
und Gelb stellen einen zu harten Kontrast dar. Grau<br />
wirkt im Wohnzimmer trostlos.<br />
Welche Wandfarbe?<br />
Bei sandfarbenem Boden oder auch bei hellem Parkett<br />
wären ein dezentes Abricot und Eierschale möglich.<br />
Ein dezentes Hellblau würde zwar zu den Möbeln<br />
und auch zum Boden passen, widerspricht aber der<br />
Raumfunktion, da Blau eher Aspekte für Ruhe, Harmonie<br />
und Passivität erfüllt, nicht aber die heitere<br />
Geselligkeitsfunktion beinhaltet.<br />
Fazit:<br />
Nach dem vorgestellten Muster können Sie<br />
jeden weiteren Raum planen. Entscheidend ist<br />
immer, dass Raumfunktion, Möbel, Fußboden<br />
und Wände miteinander im Einklang stehen<br />
bzw. je nach Geschmack gezielte Kontraste<br />
darstellen. Nur dann können Sie sichergehen,<br />
dass Sie sich in Ihren vier Wänden auf Dauer<br />
wohlfühlen.<br />
Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, kann<br />
weiterführende Informationen beispielsweise in folgenden<br />
Büchern nachlesen:<br />
Enzyklopädie Wohnen mit Farben<br />
9,90 EUR<br />
Autorin: Anna Starmer<br />
Verlag: Fleurus Verlag<br />
Format: Gebundene Ausgabe (September 2005)<br />
Farben. Wohnen. Wohlfühlen. Wie Farben im<br />
Haus unser Wohlbefinden beeinflussen<br />
19,10 EUR<br />
Autorin: Catherine Cumming<br />
Verlag: Knaur<br />
Format: Gebundene Ausgabe (Januar 2004)<br />
Neue Farben für Ihr Zuhause. Mit<br />
dekorativen Maltechniken<br />
12,90 EUR<br />
Autorin: Regina Allgaier<br />
Verlag: Urania, Stuttgart<br />
Format: Gebundene Ausgabe (Februar 2004)<br />
Wohnelement Farbe. Farbästhetik, historische<br />
und regionale Farbpaletten, Farbensprache<br />
17,95 EUR<br />
Autorin: Judith Miller<br />
Verlag: Christian Verlag<br />
Format: Gebundene Ausgabe (August 2005)<br />
Astrid Arnhold
Seite 22 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 23<br />
Promi-<strong>Umzug</strong>stipps<br />
Harry Wijnvoord<br />
„Bei meinem letzten <strong>Umzug</strong>, sind<br />
mir einige <strong>Umzug</strong>skartons in die<br />
Hände gefallen, die ich nach dem<br />
vorletzten <strong>Umzug</strong> noch gar nicht<br />
ausgepackt hatte. Den Inhalt<br />
habe ich über die Jahre nicht vermisst.<br />
Demnach hätte sie auch<br />
einfach vorher entsorgen können.<br />
Das hätte Platz und Arbeit<br />
gespart und deutlich weniger<br />
Schlepperei bedeutet.“<br />
Umziehen gehört<br />
zu unseren ungeliebtesten<br />
Alltagshandlungen.<br />
Selbst prominente Persönlichkeiten<br />
bleiben dabei nicht von<br />
Unannehmlichkeiten verschont.<br />
Nichtsdestotrotz haben Promis eine<br />
Reihe lohnender Tipps auf Lager,<br />
die man entweder beherzigen kann<br />
oder die einfach nur amüsant zu<br />
lesen sind, weil sie das Schicksal<br />
aller Umziehenden widerspiegeln.<br />
Lesen Sie selbst!<br />
Sarah Wiener<br />
„Mein Tipp nach unzähligen<br />
selbst getätigten Umzügen:<br />
Beauftragen Sie eine professionelle,<br />
gut versicherte <strong>Umzug</strong>sfirma!<br />
Das spart Nerven und<br />
Freundschaftsbrüche. Und ist für<br />
jemanden, der so faul ist wie ich,<br />
ein zusätzliches Plus.“<br />
Heino<br />
„Verkaufen oder entsorgen Sie<br />
frühzeitig alles, was Sie nicht<br />
mehr brauchen, z. B. Bücher,<br />
die niemand je wieder liest, oder<br />
alte Zeitschriften. Trennen Sie<br />
sich von allem, was Sie in den<br />
kommenden Jahren doch nicht<br />
mehr brauchen werden. Auf<br />
diese Weise reduzieren Sie das<br />
<strong>Umzug</strong>svolumen.“<br />
Ralf Zacherl<br />
„Alle helfen besser gelaunt mit,<br />
wenn im <strong>Umzug</strong>sgepäck ein Picknickkorb<br />
mit Leckereien vorhanden<br />
ist ... den bereiten Sie einfach<br />
vor wie für ein Picknick, und<br />
gemeinsam, wenn alles endlich in<br />
der neuen Wohnung ist, gibt’s die<br />
Köstlichkeiten als Belohnung. Füllen<br />
Sie kalte Sommersuppen am<br />
besten in ein großes Einweckglas<br />
mit Schnappverschluss ... und<br />
die Sandwiches lassen sich ja in<br />
Butterbrotdosen gut einpacken ...<br />
falls Sie das Geschirr schon in den<br />
<strong>Umzug</strong>skartons haben. Eine gut<br />
vorgekühlte Flasche Sekt rundet<br />
die ersten Schritte ins neue Heim<br />
dann ab. Wieso sollte man nicht<br />
auf einen gelungenen <strong>Umzug</strong> in<br />
die neuen Wände anstoßen?“<br />
Susanne Rohrer<br />
„Ein <strong>Umzug</strong> ist eine prima Gelegenheit,<br />
um den Kleiderschrank<br />
zu sortieren. Mein Tipp: Sortieren<br />
Sie die eigene Kleidung (Schuhe)<br />
mit aus und befördern Sie alles,<br />
was Sie nicht mehr benötigen,<br />
in die Kleidersammlung. Das ist<br />
erstens die Gelegenheit und hat<br />
den angenehmen Nebeneffekt,<br />
dass Sie in der neuen Wohnung<br />
idealerweise neun <strong>Umzug</strong>skisten<br />
weniger auspacken müssen.“<br />
Lisa Fitz<br />
„Sie sollten sich vor dem <strong>Umzug</strong><br />
darum kümmern, eine vorübergehende<br />
Halteverbotszone vor<br />
dem neuen Heim zu reservieren<br />
und sich auf diese Weise viel<br />
Ärger ersparen. Somit muss keiner<br />
der neuen Nachbarn sein<br />
Auto umparken, und Sie brauchen<br />
nicht darauf zu lauern, dass<br />
ein Parkplatz frei wird, auf dem<br />
Sie den Möbeltransporter parken.<br />
Das gleiche gilt natürlich<br />
für den Parkplatz vor dem alten<br />
Zuhause.“<br />
Katja Wunderlich<br />
„Geben Sie Dokumente wie Reisepässe,<br />
Urkunden, Testamente,<br />
Kontoauszüge, Versicherungspolicen,<br />
Krankenberichte, ärztliche<br />
Atteste usw. nicht aus der Hand<br />
und nehmen Sie alles persönlich<br />
mit, z. B. in einer Extra-Aktentasche.“<br />
Lilo Wanders<br />
„Wichtig ist, die <strong>Umzug</strong>shelfer bei<br />
Laune zu halten und für ihr körperliches<br />
Wohl zu sorgen: Kaffee,<br />
Kaltgetränke, Zigaretten und<br />
Schnittchen sollten bereitstehen.<br />
Rufen Sie nach einer angemessenen<br />
Zeit die Pause aus, und tun<br />
Sie danach wenigstens so, als ob<br />
Sie mithelfen.“<br />
Nina Ruge<br />
„Mein ultimativer <strong>Umzug</strong>stipp:<br />
Stellen Sie unbedingt sicher, dass<br />
das <strong>Umzug</strong>sunternehmen den<br />
beladenen Lkw nicht im Park-<br />
verbot abstellt, wenn der Fahrer<br />
wegen der großen Distanz übernachten<br />
muss! Mein <strong>Umzug</strong>swagen<br />
wurde nämlich aus diesem<br />
Grund abgeschleppt – und zwar<br />
sehr weit von seinen Zielpunkt<br />
entfernt, und der war logischerweise<br />
meine neue Wohnung ...<br />
Zweitens: Versuchen Sie, Zimmerpflanzen<br />
unbedingt selbst<br />
zu transportieren und nicht im<br />
<strong>Umzug</strong>swagen – vor allem nicht<br />
im Winter. Als meine Pflanzen<br />
nämlich letztendlich (nach<br />
zwei Tagen bei klirrendem Frost<br />
im Januar) in meiner Wohnung<br />
gelandet sind, waren sie alle tot.<br />
Der Jammer war groß!“<br />
Erkan & Stefan<br />
„Endlich können mal alle deine<br />
Freunde und Kollegen, die immer<br />
mit ihren Kombis angeben, zeigen<br />
wie viel Platz in ihren Karren<br />
ist. Deswegen sperrige Sachen<br />
immer in die Autos von den anderen<br />
packen, damit das gute Leder<br />
in deinem eigenen Schlitten nicht<br />
ramponiert wird.“<br />
Michaela Merten<br />
„Da ich in meinem Leben schon<br />
22 Mal umgezogen bin, habe ich<br />
mir einen großen Erfahrungsschatz<br />
zugelegt, wie man am<br />
besten und effektivsten umzieht.<br />
Das fängt schon beim Beschriften<br />
der <strong>Umzug</strong>skartons an. Diese<br />
nicht einfach nur oben beschriften,<br />
sondern immer auch an<br />
allen Seiten. Denn die Kartons<br />
werden meistens aufeinander<br />
gestapelt und man weiß dann<br />
nicht mehr, wo sie hingehören.<br />
Bewährt hat sich auch, beim Einräumen<br />
der <strong>Umzug</strong>skarton in die<br />
neue Bleibe den Jungs von der<br />
<strong>Umzug</strong>sfirma gleich zu sagen, in<br />
welches Zimmer sie die Kartons<br />
tragen sollen. Man kommt sich<br />
zwar am Anfang wie ein Feldwebel<br />
vor, aber Ihr Rücken wird es<br />
Ihnen später danken, wenn sie<br />
nicht alles nochmal zum richtigen<br />
Zielort schleppen müssen.“<br />
Bananafishbones<br />
„In Mexiko sagt man, dass ein<br />
<strong>Umzug</strong> einen seelisch so mitnimmt,<br />
als würde ein naher Verwandter<br />
sterben. Deswegen ist es<br />
sehr wichtig, sich in den ersten<br />
Tagen von seinen besten Freunden<br />
unter die Arme greifen zu lassen,<br />
d. h. es wird gekocht, dekoriert,<br />
und jeder darf sich in der<br />
neuen Wohnung mit einer Postkarte,<br />
einem Foto, einem Zeitungsausschnitt<br />
oder einem<br />
anderen, individuellen kleinen<br />
Gegenstand verewigen. Und falls<br />
die Depression trotzdem einsetzt,<br />
nimmt man sie am besten gelassen<br />
hin, denn die geht sicher wieder<br />
vorbei – have an easy day!“<br />
Helmut Schleich<br />
„Meine Großtante Anna pflegte<br />
immer zu sagen: Dreimal umgezogen<br />
ist wie einmal ausgebombt.<br />
Selber ist sie freilich nur<br />
einmal umgezogen ... Nichtsdestotrotz<br />
gilt: Ausmisten verhindert<br />
zwar die elende Schlepperei<br />
beim <strong>Umzug</strong> nicht, lindert sie<br />
jedoch mitunter gewaltig. Wenn<br />
Sie sich von ihren Dingen schwer<br />
trennen können, mein Tipp: Nicht<br />
erst beim <strong>Umzug</strong> mit dem Aussortieren<br />
anfangen. Immer einen<br />
großen Karton in den Keller stellen<br />
und hinein damit mit Dingen,<br />
die im Verdacht stehen, unnützer<br />
Ballast zu sein. Diesen Karton<br />
einmal im Jahr gnadenlos wegschmeißen,<br />
ohne ihn vorher noch<br />
mal geöffnet zu haben. Im Vergleich<br />
zum Ausbomben die deutlich<br />
sanftere Lösung gegen quälenden<br />
<strong>Umzug</strong>sballast.“<br />
Herbert Feuerstein<br />
„Nachdem ich all diese Ratschläge<br />
und Warnungen gelesen<br />
habe, bleibt mir nur EIN Tipp:<br />
Verzichten Sie auf den <strong>Umzug</strong><br />
und bleiben Sie, wo sie sind!“
Seite 24 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 25<br />
Top-20-Handwerkertipps vom Profi<br />
Scheibenkleister, oder was?<br />
Tapezieren ohne Alptraum<br />
Die Tapete hat die 70er Jahre geprägt. Kitschige, sich über die<br />
gesamte Wand erstreckende Landschaften, grelle Farbtöne oder<br />
wilde Muster waren damals ein Muss. Auch wenn der Stil sich heute<br />
vom allzu „Expressiven“ abgewandt hat, so ist seit einiger Zeit<br />
ein neuer alter Trend an den eigenen vier Wänden zu beobachten:<br />
Tapete ist wieder angesagt. Aber egal ob Sie es schlicht oder auffällig<br />
bevorzugen: Irgendwie muss die Tapete ja an die Wand – und<br />
genau das erklären wir Ihnen hier.<br />
Es gibt einige grundlegende Dinge, die Sie beim Kauf von Tapeten und<br />
sonstigem Material zur Verschönerung Ihrer Wände unbedingt berücksichtigen<br />
sollten.<br />
Als Erstes steht die Wahl der richtigen Tapete an. Denn auch unabhängig<br />
vom Dekor ist Tapete nicht gleich Tapete. Seit den 70ern hat sich<br />
nämlich einiges getan. Das Design sollte erst einmal zweitrangig sein.<br />
Zunächst wichtiger ist der Einsatzort der Tapete. Tapetenarten werden<br />
nach Zweck, Material und Oberflächenbeschaffenheit unterschieden. In<br />
häufig und stark beanspruchten Räumen wie Kinderzimmer, Bad, Küche<br />
usw. sind widerstandsfähige und robuste Tapeten die erste Wahl. Diese<br />
sind im Fall der Fälle auch einmal ohne Probleme abwaschbar und vor<br />
allem stoßfest. Was die Tapete kann, erfahren Sie auf der Verpackung.<br />
Dort sind die entsprechenden Symbole abgedruckt. Vereinbart wurden<br />
die Symbole vom Deutschen Tapeten-Institut gemeinsam mit den Herstellern<br />
in aller Welt. Wenn Sie sich nicht sicher sind, für welchen Zweck<br />
Sie welche Tapete benötigen, lassen Sie sich vom Fachhandel beraten.<br />
Die Qual der Wahl<br />
Die gute alte Raufaser<br />
Die Raufaser-Tapete ist ein Klassiker, der eigentlich immer und zu allem<br />
passt. Sie ist vielseitig einsetzbar und hält auch noch nach mehrmaligem<br />
Überstreichen mit Wandfarbe. Die Raufaser hat eine strukturierte<br />
Oberfläche und kann Unebenheiten des Mauerwerks ausgleichen.<br />
Die raue Struktur ergibt sich aus unterschiedlich großen<br />
Holzfasern, die in mehrere Schichten Papier eingearbeitet<br />
worden sind. Dadurch ist diese Tapete besonders reißfest<br />
und robust, selbst beim Aufbringen, wenn die Tapete nass ist.<br />
Umweltschonend ist die Raufaser obendrein. Die Tapeten sind aus mindestens<br />
90 Prozent Recycling-Material. Raufaser-Tapeten sind übrigens<br />
besonders für Anfänger geeignet und besonders leicht zu verarbeiten.<br />
Hübsche Muster auf Papier<br />
Beliebter Klassiker im Kinderzimmer sind bedruckte Papiertapeten. Aber<br />
nicht nur die vier Wände der lieben Kleinen lassen sich durch kindgerechte<br />
Muster aufwerten, elegante und ausgefallene Muster zieren auch<br />
viele Designer-Tapeten, die nahezu jedem Raum zum letzten Schliff verhelfen<br />
können. Zum Hingucker wird ein Raum übrigens auch dann, wenn<br />
nur ein Teil der Wand durch ein entsprechendes Muster auf Tapete her-<br />
vorgehoben wird (sei es die Wand hinter dem Sofa oder<br />
Bett o. Ä.). Interessante Effekte lassen sich auch erzielen,<br />
wenn die Tapete nicht nur die Wand ziert, sondern beispielsweise<br />
auch auf die Seitenwand eines Regals oder eines<br />
Schrankes übergeht oder in einem selbst gebauten Podest<br />
oder einem Raumteiler wieder aufgenommen wird.<br />
Papiertapeten kann man übrigens nach seinem eigenen<br />
Geschmack bedrucken lassen. So kann man sein selbst<br />
kreiertes Muster, ein Foto oder eine ganz besondere Farbe<br />
an die Wand bringen.<br />
(Teil 2)<br />
Die unifarbene Papiertapete ist einfach zu verarbeiten und somit auch<br />
für Anfänger geeignet. Bei Bild- und Muster-Tapeten wird es schwieriger.<br />
Hier muss an den Schnittkanten besonders genau gearbeitet werden.<br />
Papiertapeten bestehen aus zwei Papierschichten, dabei ist<br />
die obere Schicht farbig bedruckt. Die bedruckte Schicht sollte<br />
möglichst lichtbeständig sein, damit diese nicht vergilben oder<br />
die Farbe bzw. das Muster mit der Zeit stark verblassen kann.<br />
Struktur pur<br />
Nicht ganz so einfach zu tapezieren wie die Raufaser-Tapete,<br />
aber trotzdem für Anfänger geeignet, ist die Profil- oder Strukturtapete.<br />
Ausgedehnter Kunststoff bildet ein reliefartiges Design.<br />
Das Muster wirkt – je nach Tapete und Farbe mehr oder weniger<br />
– dreidimensional. Diese Tapeten sind robust wie die<br />
bewährte Raufaser-Tapete, aber teurer. Denn diese Tapeten sind<br />
atmungsaktiv, lichtbeständig und ggf. auch für Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit<br />
geeignet, so dass Schimmelpilze es schwer haben. Somit<br />
sind sie auch in kritischen Bereichen wie Bad und Küche einsetzbar.<br />
Heavy Metal<br />
Metalltapeten bestehen aus einer Papierschicht und einer Metall-<br />
beschichtung aus Aluminium. Besonders beeindruckende<br />
optische Effekte lassen sich durch Ätzen, Oxidieren und Prägen<br />
der Oberfläche erzeugen. Metalltapeten sind recht teuer<br />
und nicht nur deswegen etwas ganz besonderes. Ihr Einsatz ist<br />
nur für Fortgeschrittene und besonders Mutige empfehlenswert.<br />
Flüssige Tapete?<br />
Tapeten gibt es auch in flüssiger Form. Dabei handelt es sich um eine<br />
Strukturfarbe für den Innenbereich, die durch beigemischte Holzspäne<br />
oder Baumwollflocken einen<br />
Raufasereffekt erzielt. Die<br />
flüssige Tapete hat eine hohe<br />
Deckkraft, ist unkompliziert<br />
in der Verarbeitung und kann<br />
auch mal mit einem feuch-<br />
ten Lappen abgewischt werden. Außerdem<br />
kann man damit auch beschädigte Raufasertapeten<br />
ausbessern. Sollte die flüssige<br />
Tapete einmal entfernt werden müssen, ist das nicht ganz unproblematisch,<br />
aber ebenfalls möglich.<br />
Bedarfsermittlung<br />
Damit am Ende der Tapete nicht noch Wand übrig ist oder umgekehrt<br />
nach vollbrachtem Werk nicht noch zwei Rollen Tapete vor sich hinstauben,<br />
will das benötigte Material genau berechnet sein. Messen Sie dazu<br />
die Länge und Höhe aller zu tapezierenden Wandflächen ohne Türen und<br />
ohne Fenster ab.<br />
Die Länge aller Wandflächen teilen Sie durch die Breite der Tapetenrol-<br />
anzeige_moveout.fh11 len. Das genormte 18.11.2005 Rollenmaß 16:26 einer Uhr Seite Euro-DIN-Tapete 1 beträgt 53 Zentimeter<br />
in der Breite und 10,05 Meter in der Länge. Wenn Sie die Maße<br />
<strong>Umzug</strong>skartons<br />
an die Haustür geliefert<br />
Richtig gepackt und beschriftet helfen <strong>Umzug</strong>skisten<br />
dabei, dass man frühzeitig die nötige Übersicht<br />
behält. Damit die eigenen Habseligkeiten den<br />
<strong>Umzug</strong>stag tadellos überstehen, haben sich zudem<br />
Luftposterfolien und Packseide bewährt. Aus diesem<br />
Grund schnürten wir von MoveOut24.de ein<br />
Komplett-Set, das zu einem scharf kalkulierten<br />
Preis direkt zu Ihnen nach Hause geliefert wird;<br />
ohne Mehrkosten versteht sich. Am gleichen Tag,<br />
an dem wir den Zahlungseingang registrieren, geht<br />
die Sendung an Sie raus.<br />
Den Coupon bitte auf einer mit € 0,45 frankierten<br />
Postkarte einsenden an:<br />
Richel GmbH<br />
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Straße der Einheit 127a<br />
14612 Falkensee<br />
also durch 0,53 Meter teilen, wissen Sie, wie viele Bahnen<br />
nebeneinander angebracht werden müssen. Dann multiplizieren<br />
Sie die Anzahl der benötigten Bahnen mit der Höhe des Raumes,<br />
rechnen ca. 10 bis 15 Prozent als Verschnitt hinzu und erhalten so die<br />
gesamte Länge der Tapeten.<br />
Wer jetzt nur noch Bahnhof versteht, für den gibt es hier die simplere<br />
Lösung: Die Länge aller Wände mal die Länge der Tapetenbahnen (normalerweise<br />
also die ganze Wandhöhe) geteilt durch fünf, und Sie erhalten<br />
den ungefähren Bedarf. Fenster und Türen werden hier nicht abgezogen.<br />
Bedenken Sie, dass Sie bei Mustertapeten wegen der genauen Übergänge<br />
an Schnittkanten und Zimmerecken zur Sicherheit evtl. etwas<br />
mehr Materialspielraum einrechnen sollten.<br />
C M Y CM MY CY CMY K<br />
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Vorname/Name:<br />
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Ja, ich bestelle das MoveOut24.de-<strong>Umzug</strong>s-Set bestehend aus:<br />
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2 Rollen Luftpolsterfolie (40 cm breit, 5 lfm)<br />
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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 27<br />
Los geht’s!<br />
Zur Grundausstattung gehören folgende Werkzeuge: Bleistift, Senklot,<br />
Nahtroller, Zollstock, Tapezierspachtel, Moosgummirolle, Malerspachtel,<br />
Tapezierschere, Cuttermesser, Klebeband, Tapezierbürste und Tapeziertisch.<br />
Stellen Sie unbedingt am Sicherungskasten den Strom für<br />
den Raum ab, den Sie tapezieren möchten. Entfernen Sie danach mit<br />
einem Schraubenzieher die Blenden der Steckdosen und Lichtschalter.<br />
Damit die Tapeten richtig trocknen, sind zu große Wärme und Zugluft<br />
zu vermeiden. Optimal ist eine Raumtemperatur von etwa 18 bis 20 ºC.<br />
Alte Tapeten von der Wand entfernen<br />
Bevor Sie die alte Tapete von der Wand entfernen, sollten Sie<br />
zunächst einmal wissen, auf welchem Untergrund die Tapete überhaupt<br />
klebt. Im Normalfall klebt die Tapete direkt auf dem Putz.<br />
Beim Entfernen von Tapeten gibt es verschiedene Möglichkeiten:<br />
Lösemittel werden mit dem Tapeziererpinsel, einer Farbrolle oder<br />
einem Sprühgerät auftragen. Nach etwa 15 Minuten Einwirkzeit<br />
lassen sich die Tapeten einfach entfernen. Hartnäckige Tapetenreste<br />
lassen sich mit einem Spachtel von der Wand kratzen.<br />
Tapetenablöser kosten zwar Geld, überlegen Sie sich aber gut, ob Sie<br />
scheinbar günstigeren Methoden den Vorzug geben, um den alten<br />
Wandschmuck zu entfernen. Fachbücher raten oft dazu, die Tapete mit<br />
heißem Wasserdampf aufzuweichen. Jedoch hat nicht jeder so einen<br />
Dampferzeuger zu Hause, und erkalteter Dampf setzt sich als Feuchtigkeit<br />
in den Räumen ab. Das kann ein Nährboden für Schimmelpilze<br />
werden. Und fragen Sie einmal in Ihrem Bekanntenkreis nach, wer<br />
nach der Dampfmethode doch noch zu den Lösemitteln gegriffen hat,<br />
weil die Tapete sich einfach nicht richtig von der Wand trennen wollte.<br />
Der Fachmann hat auch seine Methoden: Heißes Wasser und<br />
ein paar Tropfen Spülmittel werden auf die alte Tapete aufgetragen.<br />
Das Spülmittel erfüllt dabei denselben Zweck wie ein Tapetenablöser.<br />
Wurde das Wasser von der alten Tapete aufgesaugt,<br />
kann diese mit Hilfe eines Spachtels großflächig entfernt werden. Ist<br />
die alte Tapete hartnäckig, wiederholen Sie den Vorgang einfach.<br />
Tipp: Mit einem so genannten „Igel“ – einer Walze mit kleinen<br />
Stacheln – kann man kleine Löcher in die Tapete ritzen. Dadurch<br />
kann das Lösemittel besser unter die Oberfläche gelangen, und<br />
die Tapeten lassen sich leichter ablösen.<br />
Putzschäden beseitigen<br />
Bevor der Tapetenkleister aufgetragen wird, sollten schadhafter<br />
Putz, kleine Risse oder ausgebrochene Mauerecken mit Spachtelmasse<br />
ausgebessert werden. Dafür gibt es bereits gebrauchsfertige<br />
Spachtelmasse aus der Tube.<br />
Für jede Art von Tapete, ob Papier-,<br />
Raufaser-, Textil-, Vinyl- oder Spezialtapete,<br />
gibt es auch den passenden<br />
Kleister. Dieser wird nach<br />
Anleitung angerührt. Messen Sie<br />
die benötigte Bahnenlänge an der<br />
Wand aus. Als Faustregel für den<br />
Zuschnitt Ihrer Tapetenbahnen<br />
gilt: Höhe des Raumes plus 5-10<br />
cm Zugabe für den Verschnitt.<br />
Tragen Sie mit einem Quast auf der Rückseite der abgeschnittenen Bahn<br />
den Kleister satt auf. Die vom Hersteller empfohlene Weichzeit des Kleisters<br />
sollte unbedingt eingehalten werden, wobei alle Bahnen die gleiche<br />
Weichzeit haben müssen. Nach dem Einkleistern werden die Bahnen<br />
mit der Kleisterseite nach innen zusammengelegt (2/3 oben, 1/3 unten).<br />
Die Tapetenbahnen müssen gleichmäßig und insbesondere an den Kanten<br />
gut eingekleistert sein.<br />
Damit alle Bahnen gerade verlaufen, sollte die erste Bahn an jeder<br />
Wand senkrecht ausgelotet werden. Tapezieren Sie stets mit dem Licht,<br />
also von der Fensterseite her kommend. Ebenso sollten die Tapeten<br />
an der Wand mit leichtem Überstand zur Decke angesetzt werden<br />
- so lassen sich eventuelle Unebenheiten ausgleichen. Die Tapete<br />
wird nun von der Mitte aus mit der Tapezierbürste oder der Moosgummirolle<br />
blasenfrei angedrückt. Sitzen die Nähte auch perfekt oder werfen<br />
sie noch Wellen? Wenn ja, drücken Sie die Naht einfach mit einem<br />
konischen, glatten Nahtroller an. Luftblasen lassen sich relativ einfach<br />
mit der Bürste von innen nach außen schieben. Ist die Luftblase hartnäckig,<br />
können Sie diese mit einer dünnen Stecknadel aufstechen.<br />
Danach wieder vorsichtig verstreichen, damit nichts aufreißen kann.<br />
Alle weiteren Bahnen werden nun auf Stoß, also so, dass sich die Kan-<br />
ten der Bahnen knapp berühren, angebracht. Orientieren Sie sich dabei<br />
an der ersten Tapete und messen Sie gelegentlich mit dem Lot nach.<br />
Flecken von auslaufendem Kleister sofort mit einem feuchten Schwamm<br />
entfernen, bevor sie antrocknen. Mit dem Rücken der Schere wird die<br />
Tapete bündig angedrückt. So können Sie die überstehenden Reste der<br />
Bahnen markieren und sie dann abschneiden. Ist eine Tapetenbahn trotz<br />
genauen Abmessens zu kurz geraten, können Sie den Verschnitt mit<br />
einem angepassten Tapetenstreifen korrigieren.<br />
Problemzonen<br />
Innen- und Außenecken sind kleine Problemstellen. Bei Innenecken<br />
setzen Sie die Tapete so an, dass an der zu tapezierenden<br />
Ecke ca. zwei Zentimeter Tapete überstehen. Wenn die Bahn richtig<br />
an der Wand sitzt, drücken Sie die Überlappung um die Ecke. Mit<br />
dem Lot können Sie nun die nächste Bahn ausmessen. Der zuvor<br />
um die Ecke herum angebrachte kleine Überstand wird übertapeziert.<br />
Bei Außenecken sollte die Tapeten nicht überlappen, sondern<br />
an der Kante mit der nächsten Bahn aufeinander treffen<br />
Oft wird beim Tapezieren der Teil hinter der Heizung ausgespart. Das<br />
muss nicht sein. Hängt man kleine Gewichte (z. B. für Gartentischdecken)<br />
an die Tapete, fällt die Tapetenbahn hinter den Heizkörper. Dort<br />
kann man sie nun mit der Bürste oder einer kleinen Rolle andrücken.<br />
Steckdosen und Lichtschalter sind von der Stromversorgung getrennt,<br />
und die Blenden sind entfernt. Die Tapeten werden über die Steckdosen<br />
und Lichtschalter tapeziert. Nachdem der Kleister vollständig<br />
ausgetrocknet ist, schneiden Sie mit dem Tapeziermesser<br />
die Teile so weit frei, dass die Tapete später überall bis<br />
unter die Blende reicht. Für kleine Reparaturen empfiehlt es<br />
sich, immer einen Rest der verwendeten Tapete aufzubewahren.<br />
Werfen Sie den Verschnitt also nicht weg, sondern deponieren<br />
Sie ihn an einem trockenen Ort.<br />
MW/STS<br />
Nachsendeservice<br />
Keine Möbel,<br />
Auch wenn man sich vielleicht<br />
wünscht, die eine oder andere<br />
Rechnung lieber nicht zu erhalten:<br />
Der Nachsendeservice der Post stellt sicher, dass Briefsendungen<br />
an den neuen Wohnort des Empfängers gelangen. In „grauen Postzeiten“<br />
nannte sich diese Praxis Nachsendeantrag, später vorübergehend<br />
Nachsendeauftrag – gemeint ist jeweils das Gleiche: An die<br />
alte Anschrift gerichtete Postkarten, Briefe, Warensendungen und<br />
Zeitschriften werden – mittels automatischer Neuetikettierung – an<br />
die aktuelle Wohn- oder Firmenanschrift zugestellt.<br />
Für diesen Service erhebt die<br />
Post eine geringe Gebühr: Privatkunden<br />
zahlen 14,80 EUR für<br />
den Zeitraum von sechs Monaten.<br />
Das sind wöchentlich gerade<br />
mal 0,57 EUR (24,80 EUR für<br />
zwölf Monate). Die Beauftragung<br />
des Nachsendeservice empfiehlt<br />
sich sowohl bei <strong>Wohnungswechsel</strong>n<br />
als auch bei vorübergehender<br />
Abwesenheit (z. B.<br />
befristeten Versetzungen, mehrwöchigen<br />
Urlaubsreisen, Kuraufenthalten<br />
o. Ä.). Idealerweise beauftragt<br />
aber schon Post<br />
man den Nachsendeservice<br />
zwei bis drei Wochen vor dem<br />
<strong>Umzug</strong>s-tag. Spätestens jedoch<br />
sollte der Auftrag fünf Werktage<br />
vor Auftragsbeginn eingehen,<br />
um die lückenlose Zustellung zu<br />
gewährleisten.<br />
Weitere Informationen erhalten<br />
Interessenten am Kundentelefon<br />
der Deutschen Post unter<br />
01802 444546 (Mo.-Fr. 7-20<br />
Uhr, Sa. 8-14 Uhr; 6 Cent je<br />
Anruf im Festnetz) oder im Internet<br />
unter www.umzug-post.de<br />
Telefonisch ist der Nachsendeservice<br />
nicht zu beauftragen,<br />
allerdings per Mausklick im Web:<br />
Das spart Anfahrtszeit und Schlangestehen.<br />
Selbstverständlich hält<br />
auch jede Postfiliale entsprechende<br />
Formulare bereit.<br />
JM<br />
Welche Briefsendungen<br />
werden nachgesendet?<br />
- Postkarten und<br />
Briefe (Standard,<br />
Kompakt, Groß, Maxi)<br />
- Briefsendungen mit<br />
Zusatzleistungen<br />
(Einschreiben,<br />
Nachnahme-Sendungen)<br />
- Blindensendungen<br />
- Bücher- und<br />
Warensendungen<br />
- Infopost/Info-<br />
brief-Sendungen<br />
(adressierte Werbe-<br />
sendungen in Hüllen)<br />
- Streifbandzeitungen<br />
(Zeitungen/Zeitschriften in<br />
adressierten, freigemachten<br />
Hüllen;<br />
mit Briefmarke oder<br />
Absenderfreistempelung)
Seite 28 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 29<br />
Vom Sound des Wohnens<br />
Quakende Frösche, Kirchen glocken und African Drums<br />
„Am Mittwoch können wir den Mietvertrag machen, wenn es Ihnen<br />
auch während der Woche passt“, sagte der Makler. Die Frühlingssonne<br />
schien warm auf den Balkon im dritten Stock, auf dem wir<br />
gerade standen, es war Sonntagvormittag und dies die dritte Wohnung,<br />
die wir besichtigten. Mir fiel ein Stein vom Herzen! Es klappte<br />
– endlich! Wir hatten unsere Traumwohnung gefunden: zwei große<br />
Zimmer in einem Gründerzeit-Altbau, Wohnküche, hohe Stuckdecken,<br />
Wannenbad, alles frisch saniert und im angesagten Viertel<br />
von Berlin Friedrichshain gelegen. Dazu dieser riesige Balkon, von<br />
beiden Zimmern aus zugänglich – geradezu perfekt! Endlich hatte<br />
die schwierige Suche ein Ende, die wir mit erheblichen Mühen vom<br />
fernen Mecklenburg aus organisiert hatten. Ein weiteres Wochenende<br />
ohne Erfolg hätte meinen Lebensgefährten und mich finanziell<br />
überfordert. Die kaum mehr erhoffte Zusage war Glück auf den letzten<br />
Drücker, ich schwebte auf Wolke 7! Dass die Miete nicht gerade<br />
niedrig war, konnte die Freude nicht mehr trüben. Im Laufe der<br />
wochenlangen Suche hatten sich unsere Erwartungen „dem Markt<br />
angepasst“.<br />
Höllenlärm durch dicke, graue Rohre<br />
Schon im nächsten Monat waren wir eingezogen. Wie wunderbar, wieder<br />
in Berlin zu wohnen! Zwei Jahre in der beschaulichen Stille eines kleinen<br />
Dorfes auf dem Lande hatten meine Sehnsucht nach Stadtleben wieder<br />
erweckt. Vogelgezwitscher und wechselndes Wetter, das Krähen der<br />
Hähne am Morgen, manchmal ein bellender Hund und zweimal am Tag<br />
ein Bus – mehr war da nicht zu vernehmen gewesen, und was zu Beginn<br />
so fasziniert hatte, ödete mich lange schon an. All die vielfältigen Anregungen<br />
und Eindrücke, die ein kleiner Spaziergang durch ein belebtes<br />
Stadtviertel Augen und Ohren beiläufig vermittelt, hatten mir so sehr<br />
gefehlt! Das alles gab es nun wieder im Überfluss – und noch einiges<br />
mehr, womit wir an jenem ruhigen Sonntagmorgen nicht gerechnet hatten:<br />
Überall im „angesagten Viertel“ ging die Sanierung voran. Gerüste<br />
wurden auf- und abgebaut, es hämmerte und klopfte, dröhnte und<br />
schepperte, Bauschutt rutschte mit einem Höllenlärm durch dicke, graue<br />
Rohre herunter in die herumstehenden Container. In der engen Straße<br />
mit dem wunderschönen historischen Kopfsteinpflaster hörte man jedes<br />
Auto gleich dreimal so laut. Laster und Müllfahrzeuge brachten das<br />
Haus spürbar zum Erzittern, und auf dem schönen Balkon konnte man<br />
wochentags das eigene Wort nicht mehr verstehen. „Geräuschbewusst“<br />
hatten wir unseren Wohnort nicht gerade gewählt!<br />
Der Sound der Stadt<br />
Seltsamerweise minderte die tägliche Lärmkulisse meine Freude über<br />
den <strong>Umzug</strong> nicht. Ja, ich bemerkte die Beeinträchtigungen kaum, erst<br />
die kritischen Bemerkungen meines Lebensgefährten machten mich<br />
überhaupt darauf aufmerksam. Tagsüber gingen die Geräusche einfach<br />
durch mich hindurch, ich saß an meinem Monitor, ging meiner Arbeit<br />
nach und fühlte mich durch den Sound der Stadt, der so unverhofft heftig<br />
bis in den dritten Stock heraufdröhnte, kein bisschen genervt. Dabei<br />
hatte ich noch zwei Jahre zuvor die Metropole angewidert verlassen und<br />
bei gelegentlichen Besuchen schon nach einer Stunde von all dem Stadtlärm<br />
und der vergleichsweise dreckigen Luft Kopfschmerzen bekommen.<br />
Jetzt aber fühlte ich mich restlos glücklich, und kein Geräusch der Welt<br />
da draußen, die ich so gerne wieder um mich hatte, konnte mich stören.<br />
Liebe frisst Lärm auf<br />
Das Gehör ist ein passiver Sinn: Die Augen kann man schließen, bei<br />
Kälte ziehen wir uns warm an, doch gegen Töne gibt es keine wirklich<br />
effektive Gegenwehr. Wir sind ihnen ausgeliefert, selbst Ohropax und<br />
ähnliche Gehörverstopfer schotten nicht hundertprozentig ab. Laut Definition<br />
wird als Lärm derjenige Schall bezeichnet, der das körperliche,<br />
seelische und soziale Wohlbefinden von Menschen beeinträchtigt, doch<br />
ist dieses Lärmempfinden stark subjektiv geprägt und von Mensch zu<br />
Mensch unterschiedlich. Es gilt inzwischen als gesichert, dass die objektiv<br />
messbare Lautstärke nur teilweise zum Lärmempfinden des Menschen<br />
beiträgt. Andere, nicht physikalische Faktoren, wie die persönliche<br />
Situation des Betroffenen oder die Einstellung zur Geräuschquelle,<br />
spielen eine erhebliche Rolle. Das war es, was ich gerade erlebte: Ich<br />
liebte meinen Wohnort Berlin-Friedrichshain, also empfand ich all die<br />
neuen, auch lautstarken Geräusche als lieblichen Sound lang entbehrter<br />
städtischer Lebendigkeit, während die Laune meines Lebensgefährten,<br />
dem die Stille der Natur fehlte, in den Keller sank. Es war dasselbe<br />
Phänomen, das ich einst in der ersten Nacht mit einem neuen Geliebten<br />
bemerkt hatte: Kaum hatte mein Märchenprinz die Augen geschlossen,<br />
verfiel er in lautes Schnarchen, doch meine euphorische Verliebtheit<br />
bewahrte mich davor, daran irgend einen Anstoß zu nehmen. Alles,<br />
was von ihm kam, war wundervoll! Der sägende Sound durchfloss mich,<br />
ohne auf inneren Widerstand zu treffen – und dieser Friede hielt exakt<br />
so lange an, wie ich von diesem Mann restlos begeistert war. Nach etwa<br />
zwei Wochen kaufte ich dann doch Ohrstöpsel, einen Monat später zog<br />
ich es vor, wieder allein zu schlafen.<br />
Es kann der Frömmste nicht Frieden leben ...<br />
... wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Der gern zitierte Schiller-Spruch<br />
unterschlägt den subjektiven Faktor des Leidens am Lärm.<br />
Könnten wir diesen nicht auch nutzen, indem wir unsere Einstellung gegenüber<br />
einer Lärmquelle ganz bewusst verändern? Ließe sich so viel<br />
leicht manche unerquickliche Nachbarschaftsstreitigkeit vermeiden?<br />
Unzählige Mietprozesse beschäftigen die Gerichte in Stadt und Land:<br />
spielende Kinder im Hof, bellende Hunde, Bau- und Bastelarbeiten der<br />
Do-it-yourselfer, Rasenmäher im nachbarlichen Garten, quakende Frösche<br />
im Feuchtbiotop, Müllentsorgung in scheppernde Glascontainer,<br />
Kirchenglocken und gurrende Tauben, Geburtstagspartys und Modernisierungslärm<br />
– das meiste davon muss sowieso als „typisches Geräusch<br />
des Lebensumfelds“ letztlich hingenommen werden, allenfalls per Mietvertrag<br />
oder Gerichtsurteil auf bestimmte Uhrzeiten beschränkt. Der<br />
ganze Papierkrieg, der mit alledem verbunden ist, das binnen kurzem<br />
ins Feindselige kippende Verhältnis zum Nachbarn kosten Zeit, Geld und<br />
Nerven. Zusätzlich zur äußeren Ruhe verlieren wir in solchen Auseinandersetzungen<br />
auch die innere. Ist der Nachbar erst mal zum Störer, zum<br />
„bösen Nachbarn“ geworden, kann ich mich im Haus nicht mehr wirklich<br />
wohl fühlen. Ich könnte ihm ja auf der Treppe begegnen, gerade an<br />
dem Tag, an dem ihm der letzte anwaltliche Schriftsatz zugestellt wurde<br />
oder ihn meine Beschwerde bei der Hausverwaltung in Form eines<br />
geharnischten Mahnbriefs erreicht hat! Ob ich in einer solchen Situa-<br />
tion imstande bin, ihm auch verbal die Leviten zu lesen, oder mich lieber<br />
schüchtern in den Kellereingang verziehe, bis er die Tür hinter sich<br />
zuklappt, ist nicht entscheidend – der häusliche Friede ist in jedem Fall<br />
dahin.<br />
African Drums inmitten von Kreuzberg<br />
Aber so einfach alles hinnehmen, was da manchmal durch die Wände<br />
dringt? Geht das überhaupt? Nein, das geht nicht in jedem Fall, dazu<br />
reicht selbst meine meditative Gelassenheit nach etlichen Jahren Yoga<br />
nicht immer aus! Zum Beispiel der 16-jährige Nachbarssohn, dessen<br />
Zimmer in einer früheren Kreuzberger Wohnung direkt an meinen<br />
Arbeitsraum grenzte, konnte mich mit seiner immer mal wieder schreiend<br />
laut gestellten Rap-Musik zur Weißglut treiben! African Drums und<br />
wummernder Techno rissen mich immer wieder aus der Konzentration,<br />
es war schier unmöglich, vor einer solchen Geräuschkulisse weiterzuarbeiten.<br />
An die Wand zu klopfen half nur die ersten paar Male, dann<br />
musste ich rübergehen und klingeln, was er aber aufgrund der Lautstärke<br />
lange überhörte. Als er dann doch noch öffnete, schaute er mich<br />
genervt an und sagte auf meine Bitte, doch Kopfhörer zu benutzen:<br />
„Ich will aber auch mal aus mir rausgehen, den vollen Sound im Raum<br />
erleben, verdammt noch mal!“<br />
Spontan packte ich ihn am Ärmel und zog ihn, der darüber doch ein<br />
wenig überrascht war und mir willig folgte, über den Flur und rein in mein<br />
Arbeitszimmer. „So, jetzt hör dir das mal an! Wie soll ich dabei um Himmels<br />
Willen einen Artikel schreiben? Ich muss mich konzentrieren kön-<br />
nen, es ist schließlich mein Job!“ Die Musik aus seinem Zimmer war<br />
hier fast ebenso laut zu hören wie bei ihm. Er war perplex! So hatte er<br />
sich das nicht vorgestellt, und es beeindruckte ihn sichtlich.<br />
„Oh, stimmt, ’tschuldigung, hab ich echt nicht gewusst, dass das<br />
so durchschallt!“, sagte er, nun deutlich kleinlauter. Ich versicherte<br />
ihm, dass ich nicht grundsätzlich etwas gegen seine Musik hätte,<br />
auch nicht gegen gelegentliche Lautstärke – aber bitteschön nicht<br />
in meiner Arbeitszeit! Wir einigten uns darauf, dass ich wieder klopfen<br />
würde, wenn es mich störte, und er dann eben doch auf Kopfhörer<br />
umsteigen würde. In der Folgezeit hörte ich kaum mehr etwas aus<br />
seiner Richtung. Der nachbarschaftliche Friede war ohne verschärfte<br />
Kampfmaßnahmen wieder hergestellt, wie schön! Ich hatte mein Leiden<br />
geteilt, es ihn am eigenen Körper spüren lassen, hatte ihm mein<br />
Problem gezeigt, ohne ihm persönlich einen Vorwurf wegen seiner<br />
Freude an lauter Musik zu machen. Dem konnte er sich nicht entziehen<br />
und musste also zur Lösung beitragen. Es war ein Erfolg durch „Mitfühlenlassen“<br />
– ich merkte es mir für künftige schwierige Nachbarn.<br />
Genießen statt erleiden<br />
Heute lebe ich zehn Fußminuten vom „angesagten Viertel“ in einer sehr<br />
viel ruhigeren Gegend. Mein Lebensgefährte hatte es nach zwei Jahren<br />
am alten Ort nicht mehr ausgehalten, doch war es nicht allein der<br />
Lärm, der ihn störte. Unsere gemeinsame Zeit war abgelaufen, was wir<br />
erst so richtig bemerkten, als wir uns partout nicht auf eine neue Wohnung<br />
einigen konnten. Jeder zog also wieder in eigene vier Wände, doch<br />
dieses Mal besichtigte ich – aus Erfahrung klüger! – die in Frage kommenden<br />
Wohnungen nicht ausschließlich am Sonntag. Es ist angenehm<br />
still hier, trotz der Linienbusse, die den Altbau immer mal wieder bis in<br />
den obersten Stock erzittern lassen. Im Grunde mag ich diese Erschütterungen,<br />
wirken sie doch angenehm belebend, wenn ich meine Arbeitstage<br />
so mehr oder weniger unbeweglich vor dem Monitor absitze. Die<br />
Devise „Genießen statt erleiden“ erspart mir bisher jeglichen Ärger mit<br />
den Gegebenheiten oder gar mit den Nachbarn – und damit das auch so<br />
bleibt, klopf ich jetzt dreimal auf Holz!<br />
Weitere Texte der Autorin finden sich hier:<br />
www.claudia-klinger.de
Seite 30 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 31<br />
Umziehen mit Kindern<br />
Ruhe im Karton<br />
Umzüge sind<br />
mit Veränderungen<br />
in vielenLebensbereichen<br />
verbunden. Als<br />
Erwachsener<br />
kann man sich<br />
auf einen derartigen<br />
Wandel<br />
recht gut vorbereiten<br />
und entsprechend<br />
damit<br />
umgehen. Für<br />
Kinder hingegen<br />
stellt ein <strong>Umzug</strong><br />
ein viel tiefer<br />
gehendes Erlebnis dar. Denn<br />
ein <strong>Wohnungswechsel</strong> bringt<br />
für sie mit sich, dass sie die<br />
vertraute Umgebung aufgeben,<br />
von Freunden Abschied nehmen<br />
und einen großen Einschnitt in<br />
ihr Leben insgesamt hinnehmen<br />
müssen. Dabei sind sie<br />
auf die Unterstützung der Eltern<br />
angewiesen, die ihren Kindern<br />
diese Prozesse erleichtern können.<br />
Lesen Sie hier, worauf man<br />
beim Umziehen mit Kindern<br />
achten sollte,<br />
um den <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
so harmonisch<br />
wie möglich<br />
über die Bühne<br />
zu bringen.<br />
Glücklicherweise<br />
sind Kinder neugierig<br />
und damit<br />
neuen Dingen<br />
gegenüber stets<br />
aufgeschlossen.<br />
Dessen ungeachtet<br />
ist es aber wichtig,<br />
ihnen ihre Fragen<br />
geduldig zu beant- worten<br />
und die Gründe für den <strong>Umzug</strong> zu<br />
erklären – z. B. dass der Papa eine<br />
neue Arbeitsstelle bekommen hat,<br />
die so weit weg von der aktuellen<br />
Wohnung ist, dass er nicht<br />
täglich hin- und herfahren kann.<br />
Oder dass die Familie eine neue<br />
Wohnung<br />
gefunden hat, die viel schöner ist<br />
als die alte. Beziehen Sie ihre Kinder<br />
in die <strong>Umzug</strong>splanungen ein,<br />
erklären Sie Ihnen, was Sie wann<br />
erledigen möchten, und lassen<br />
Sie die Kinder ruhig auch einige<br />
<strong>Umzug</strong>skartons packen und<br />
beschriften. Nehmen Sie die Kinder<br />
schon vor dem <strong>Umzug</strong> mit auf<br />
eine Entdeckungstour in die neue<br />
Wohnung oder das neue Haus<br />
und zeigen ihnen ihr neues Kinderzimmer<br />
mit<br />
dem Hinweis, dass sie mit überlegen<br />
können, wo ihre Möbel stehen<br />
sollen und/oder dass sie sich<br />
eine neue Tapete oder Wandfarbe<br />
aussuchen dürfen. Erkunden<br />
Sie außerdem gemeinsam<br />
die neue Umgebung – wo befin-<br />
den sich Spielplätze, Kindergarten,<br />
Schwimmbad oder Schule?<br />
Sieben Tipps auf einen Streich<br />
Geben Sie Ihren Kindern beispielsweise<br />
den Auftrag, sich am<br />
<strong>Umzug</strong>stag gut um das Haustier<br />
zu kümmern und die Helfer<br />
mit Getränken und kleinen Stärkungen<br />
zu verpflegen. Dies sollte<br />
am besten in einem Zimmer<br />
stattfinden, das als erstes ausgeräumt<br />
wird und nicht im Zentrum<br />
der verbleibenden Räumaktion<br />
liegt. Hier kann das Kind<br />
auch auf die wichtigen persönlichen<br />
Gegenstände aufpassen,<br />
die nicht in den <strong>Umzug</strong>stransporter<br />
wandern dürfen, und es kann<br />
sich neben seinem Lieblingsstofftier<br />
auch noch mit einem ausgesuchten<br />
Spielzeug beschäftigen.<br />
Gehen Sie während der <strong>Umzug</strong>sorganisation<br />
auch auf die Vorschläge<br />
Ihrer Kinder ein. Alles in<br />
allem können Sie ihnen dadurch<br />
viel von der Angst vor dem <strong>Umzug</strong><br />
und den damit verbundenen Neuerungen<br />
nehmen.<br />
Tipp: Motivieren Sie die Kinder,<br />
einige ihrer Spielsachen<br />
auszusortieren und an<br />
Hilfs-organisationen abzugeben.<br />
Erklären Sie ihnen, dass<br />
viele Kinder weder Puppen<br />
noch Spielzeugautos, Puzzles<br />
oder Teddybären zum<br />
Spielen besitzen. Am besten<br />
spenden Sie auch gleich<br />
Teile der Kinderkleidung,<br />
die nicht mehr passt. Angenehmer<br />
Nebeneffekt:<br />
Schon hat sich das<br />
<strong>Umzug</strong>svolumen ein<br />
wenig verringert.<br />
Ein weiterer Vorschlag,<br />
der den Weggang<br />
etwas erleichtert:<br />
Veranstalten Sie<br />
eine Abschiedsparty,<br />
egal ob für große oder<br />
kleine Kinder oder<br />
Erwachsene. Damit<br />
behält man Sie bestimmt gerne in<br />
guter Erinnerung, und die sozialen<br />
Kontakte Ihrer Familie reißen nicht<br />
abrupt ab. Vergessen Sie nicht,<br />
die Eindrücke der Feier auf vielen<br />
Schnappschüssen festzuhalten,<br />
die Sie später den Beteiligten als<br />
Andenken zukommen lassen können.<br />
Verteilen Sie außerdem Zettel<br />
oder Visitenkarten mit den neuen<br />
Kontaktdaten.<br />
Mit Kleinkindern ins neue<br />
Zu-hause<br />
Umzüge mit Kleinkindern sind<br />
bis zum schulfähigen Alter<br />
weitgehend unproblematisch.<br />
Solange ihre Eltern in der<br />
Nähe sind, fühlen sich die Kinder<br />
geborgen. Dennoch ist eine<br />
gewisse Vorbereitung auch für sie<br />
ratsam. Erklären Sie den Kleinen<br />
z. B., dass Sie ihnen ihre Spielsachen<br />
nicht wegnehmen möchten,<br />
sondern das Einpacken in Kartons<br />
nur vorübergehend ist. Lieblingskuscheltiere<br />
und Kinder überstehen<br />
den <strong>Umzug</strong> am besten<br />
gemeinsam. „Arm in Arm“ ist’s<br />
doch gleich viel leichter ...<br />
Mitbestimmung und Gewohntes<br />
Bedenken Sie außerdem, dass<br />
Umzüge keine idealen Momente<br />
sind, um für das sowieso ungewohnte<br />
neue Kinderzimmer völlig<br />
neue Möbel zu kaufen. Sonst<br />
würden Bezugspunkte wie das<br />
vertraute Bettchen oder sonstige<br />
Möbel fehlen, die den Kindern<br />
Geborgenheit vermitteln.<br />
Das Eingewöhnen ins neue Kinderzim-<br />
mer nach dem <strong>Umzug</strong> versüßen<br />
Sie ihrem Kind aber unter<br />
Umständen dadurch, dass es<br />
sich gemeinsam mit Ihnen ein<br />
neues Möbelstück oder ein Einrichtungsaccessoire<br />
aussuchen<br />
darf. Lassen sie am <strong>Umzug</strong>stag<br />
ihre Kinder nicht unbeaufsichtigt.<br />
Unter Umständen ist es ratsamer,<br />
sie während des Transports von<br />
<strong>Umzug</strong>sgütern bei<br />
Verwandten oder Freunden<br />
abzugeben. So vermeiden Sie<br />
unnötigen Stress für beide Seiten,<br />
Kinder und Eltern. Oder Sie<br />
betrauen die Kinder – falls möglich<br />
– wie oben erwähnt mit Aufgaben<br />
während des <strong>Umzug</strong>stages.<br />
Ortswechsel – Schulwechsel<br />
Bei Kindern im schulpflichtigen<br />
Alter ist<br />
ein <strong>Umzug</strong> häufig mit<br />
einem Schulwechsel<br />
verbunden. Dabei den<br />
„idealen Zeitpunkt“,<br />
also die großen Sommerferien,<br />
abzupassen,<br />
ist oftmals kaum möglich,<br />
denn meist liegt<br />
der fest vorgegebene<br />
<strong>Umzug</strong>stermin nicht in<br />
diesem Zeitraum. Eingewöhnungsphasen<br />
von bis<br />
zu sechs Wochen in der<br />
neuen Schule sind nicht<br />
ungewöhnlich und sollten<br />
einkalkuliert werden, wenn nicht<br />
von Anfang an alles „rund“ läuft.<br />
Schließlich müssen die Kinder<br />
nicht nur neue Freundschaften<br />
schließen und sich an neue Lehrer<br />
gewöhnen, sondern sich eventuell<br />
auch auf andere Lehrpläne<br />
einstellen.<br />
Schulkameraden sind willkommen<br />
Erleichtern Sie ihren Kindern<br />
die Eingewöhnungsphase durch<br />
offene Türen im neuen Zuhause:<br />
Seien Sie unkompliziert und motivieren<br />
Sie Ihren Nachwuchs,<br />
ihre neuen Schulkameraden<br />
nach Hause einzuladen,<br />
auch wenn sich noch nicht<br />
alles an Ort und Stelle befindet<br />
und noch ein wenig<br />
Chaos herrscht. So lernen<br />
auch Sie gleich die<br />
neuen Freunde kennen.<br />
Fördern Sie außerdem<br />
die Hobbys Ihrer Kinder.<br />
Sorgen Sie dafür, dass<br />
sie im neuen Sportverein,<br />
der Musikschule o.<br />
Ä. angemeldet werden,<br />
damit sie auch am neuen<br />
Wohnort ihren gewohnten<br />
Freizeitbeschäftigungen<br />
nachgehen können. Vielleicht<br />
ist ein <strong>Umzug</strong> auch ein<br />
guter Zeitpunkt, der Tochter die<br />
lang ersehnten Reitstunden zu<br />
erlauben oder den Sohn endlich<br />
im Fußballverein anzumelden. So<br />
sind die Kinder ein wenig abgelenkt,<br />
schließen neue Bekanntschaften<br />
und kommen leichter<br />
über die Trennung von der<br />
gewohnten Umgebung und den<br />
alten Freunden hinweg. Und Sie<br />
haben anfangs während<br />
dieser Zeit sozusagen<br />
„sturmfreie Bude“, um das<br />
<strong>Umzug</strong>schaos ohne Ablenkung zu<br />
beseitigen.<br />
Teenager-<strong>Umzug</strong>s-Knigge<br />
Verständnis für den <strong>Umzug</strong> und<br />
die damit verbundenen Veränderungen<br />
wird bei den „Großen“<br />
nicht selten einfach voraus-<br />
gesetzt. Tatsächlich verstehen<br />
Jugendliche eher die Gründe,<br />
die einen <strong>Umzug</strong> erforderlich<br />
machen, dennoch kann sie die<br />
neue Lebenssituation ganz schnell<br />
überfordern. Insbesondere in der<br />
Pubertät sind Teenager sehr auf<br />
ihren Freundeskreis fixiert und fin-<br />
den eher schwer<br />
Anschluss an eine neue Clique.<br />
Hinzu kommen womöglich<br />
Schwierigkeiten in der Schule.<br />
Auseinandersetzungen jeglicher<br />
Art sind somit durchaus vorprogrammiert.<br />
Entschärfen Sie die Lage durch<br />
verstärkte Toleranz Ihrerseits, z. B.<br />
wie folgt: Damit sich Ihre Teenager<br />
trotz aller Neuerungen wenigstens<br />
in ihren vier Wänden wohlfühlen,<br />
überlassen Sie ihnen<br />
doch die Einrichtung ihres neuen<br />
Zimmers. Auch wenn das Ergebnis<br />
nicht ganz mit ihren eigenen<br />
Geschmacksvorstellungen übereinstimmt,<br />
lassen Sie Ihren Kindern<br />
die größtmögliche Freiheit<br />
bei der Wahl von Einrichtungsgegenständen<br />
und der Gestaltung<br />
von Wand und Boden.<br />
Überlegen Sie genau, wo Sie<br />
ihnen die Grenzen des nicht<br />
Machbaren setzen. Weisen<br />
Sie Ihre Kinder aber gleichzeitig<br />
darauf hin, dass sie<br />
sich gut überlegen sollen,<br />
wie sie ihr Zimmer einrichten,<br />
denn sie müssen ja mehrere<br />
Jahre darin leben. Natürlich gilt es<br />
auch in diesem Fall, den Kindern<br />
zu signalisieren, dass Ihr neues<br />
Zuhause offen für neue Freunde<br />
ist. Vielleicht könnte die neue<br />
Klasse zu einem gemeinsamen<br />
Sportnachmittag (Radeltour,<br />
Schwimmen, Inlineskaten, Streetballturnier)<br />
mit einem anschlie-<br />
ßenden Picknick o. Ä. eingeladen<br />
werden.<br />
«Jouir de la vie»<br />
Ermuntern Sie Ihre Kinder außerdem,<br />
Kontakt zu den alten Freunden<br />
zu halten. Ob per Mail, Telefon,<br />
oder Handy – heutzutage ist<br />
es kein Problem, diese<br />
Freundschaften nicht<br />
abreißen zu lassen. Haben<br />
Sie nur ein Auge darauf,<br />
dass die Kosten nicht allzu<br />
sehr in die Höhe schnellen.<br />
Längere Telefonate müssen<br />
ja nicht auf dem Handy<br />
geführt werden, Bilder<br />
und Schnappschüsse vom<br />
neuen Zuhause lassen sich<br />
in besserer Qualität per Mail<br />
schicken als via Handy als<br />
MMS. Mit den neuen Telefon-<br />
und Internet-Flatrates lassen<br />
sich die Kosten, die durchs<br />
eigene Festnetz verursacht<br />
werden, recht gut kalkulieren<br />
– und zwar für den gesamten<br />
Haushalt. Ziehen Sie auch in<br />
Erwägung, ob Sie Ihrem Kind per<br />
ISDN eine eigene Rufnummer zur<br />
Verfügung stellen. Ein Jugendlicher<br />
weiß es sicher zu schätzen,<br />
wenn er seine eigene Telefonnummer<br />
hat, und Sie können<br />
ihm vermitteln, dass Sie in ihn<br />
das Vertrauen setzen, mit dieser<br />
verantwortungsvoll umzugehen.<br />
Und nebenbei ärgern Sie sich<br />
dank ISDN nicht über blockierte<br />
Leitungen, wenn Sie auch einmal<br />
telefonieren möchten.<br />
Finanztipp: Sollten bedingt<br />
durch den <strong>Umzug</strong> Probleme in<br />
der Schule auftauchen, weil die<br />
Integration in die neue Klasse<br />
nicht ganz reibungslos weggesteckt<br />
wird und womöglich auch<br />
der Lehrplan bereits weiter fortgeschritten<br />
war als an der alten<br />
Schule, gibt es eine interessante<br />
Information: Nachhilfeunterricht,<br />
der aufgrund eines Schulwechsels<br />
wegen <strong>Umzug</strong> erforderlich<br />
wird, kann bis zu einer Höhe von<br />
1.349,- EUR pro Kind steuerlich<br />
geltend gemacht werden (vgl. §<br />
9 Abs. 2 Bundesumzugskostengesetz/BUKG).<br />
Bis zur Hälfte dieses<br />
Betrages werden die Ausgaben<br />
voll berücksichtigt, darüber<br />
hinaus zu drei Vierteln.<br />
STS
Seite 32 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 33<br />
So wird Umziehen leichter<br />
StressfreierTapetenwechsel<br />
Beim <strong>Wohnungswechsel</strong> wird der psychologische Aspekt häufig<br />
unterschätzt. Um den Stressfaktor so gering wie möglich zu halten,<br />
sollte man schon im Vorfeld alles gut durchorganisieren. Denn es gilt<br />
nicht nur den Hausrat von der alten in die neue Wohnung zu transportieren,<br />
Helfer zu organisieren, die neuen vier Wände zu renovieren,<br />
Verpackungsmaterialien zu besorgen usw. Wer umzieht, muss<br />
auch Papierkram erledigen: etwa sich bei den Behörden ummelden<br />
oder einen neuen Telefonanschluss beantragen. Im Dienstleistungssektor<br />
funktionieren einige Dinge mittlerweile im Internet besser als<br />
„im wahren Leben“. Wer seinen <strong>Wohnungswechsel</strong> im Vorfeld gut<br />
durchplant, kann dem <strong>Umzug</strong>stag relativ gelassen entgegensehen.<br />
<strong>Umzug</strong>splanung per Mausklick<br />
Viele Privatleute ahnen nicht, wie viele unnötige Kilometer sich bei der<br />
<strong>Umzug</strong>sorganisation vermeiden ließen. Im ersten Schritt empfiehlt es<br />
sich, den bevorstehenden <strong>Umzug</strong> mit Hilfe von Checklisten zeitlich und<br />
inhaltlich vorzubereiten. Den Telefonanschluss kann man bei dieser Gelegenheit<br />
gleich online an- oder ummelden, einen aktuelleren Telefontarif<br />
wählen oder auch zu einem günstigeren Stromanbieter wechseln. Der<br />
Nachsendeservice der Post ist vom heimischen Computer aus genauso<br />
unkompliziert zu beauftragen, wie sich eine Möbeltransportfirma ausfindig<br />
machen oder in der Nähe ein preisgünstiger <strong>Umzug</strong>stransporter reservieren<br />
lässt. Und wer schon einmal zwei Dutzend gefaltete <strong>Umzug</strong>skartons<br />
im eigenen PKW zu befördern versucht hat, der schätzt die Bestellung im<br />
Web inklusive der Anlieferung der <strong>Umzug</strong>skisten bis an die Haustür.<br />
Ummelden vom Schreibtisch aus<br />
Das Angebot der <strong>Umzug</strong>shilfen reicht von der Ummeldung des Girokontos<br />
und der Anpassung des Versicherungsschutzes über Adressmitteilungen<br />
an den ADAC, die GEZ und den regionalen Kabelanschluss-Anbieter bis<br />
hin zum Umbestellen der Tageszeitung. Diejenigen, die ihren Internet-Zugang<br />
für die <strong>Umzug</strong>splanung nutzen, können ungeliebtes Schlangestehen<br />
vermeiden: z. B. im T-Punkt, der Postfiliale, der Kfz-Zulassungsbehörde<br />
oder auf dem Meldeamt. Vielerorts sind inzwischen auf der Homepage der<br />
Gemeindeverwaltung Meldeformulare erhältlich, die man zu jeder Tages-<br />
und Nachtzeit downloaden kann.<br />
Abmelden, ummelden, anmelden<br />
So individuell ein <strong>Umzug</strong> im Einzelfall auch ist – ein großer Teil der Aufgabenstellungen<br />
ist allen Umzügen gemeinsam. Webseiten geben Auskunft<br />
darüber, worauf beim <strong>Umzug</strong> zu achten ist, und helfen dabei, in der<br />
<strong>Umzug</strong>sphase den notwendigen Überblick zu behalten.<br />
Nur wenige Klicks sind nötig, um von den erprobten Erfahrungswerten<br />
anderer zu profitieren. Denn Wissensportale paaren bewährte Lösungsvorschläge<br />
mit raffinierten Ideen. Sie unterstützen Privatleute dabei, qualitativ<br />
gute Angebote in der Lebenslage „<strong>Umzug</strong>“ schnell aufzufinden.<br />
Auf ins neue Zuhause<br />
<strong>Umzug</strong>sratgeber helfen, den <strong>Umzug</strong>sstress auf ein erträgliches Maß zu<br />
reduzieren. Die Themengebiete beziehen unter anderem Mietrecht, Telekommunikation,<br />
Versicherungs- und Finanzdienstleistungen, Transportmöglichkeiten,<br />
Spar- und Steuertipps, Renovierungsaspekte oder staatliche<br />
Fördermittel ein. Alle Infos sind idealerweise thematisch geordnet,<br />
von „Auszugstag“ bis „Zweitwohnsitz“. Die Verbrauchertipps werden täglich<br />
von Zigtausenden gratis genutzt und bieten jede Menge Hintergrundinformationen.<br />
Manche Tipps sind dabei so einfach wie effektvoll: Wie<br />
schützt man beispielsweise beim Möbeltransport Stuhl- und Schienbeine<br />
vor Lifttüren? Indem man ein Stück Klebeband über den Lichtschranken-Sensor<br />
klebt. Der <strong>Umzug</strong>stag kann also kommen!<br />
JM<br />
Mehr <strong>Umzug</strong>stipps finden sich unter:<br />
www.umzug.info<br />
www.ummelden.de<br />
www.umzugsservices.de<br />
<strong>Umzug</strong>, was jetzt?<br />
Nachdem der Mietvertrag für die neue Wohnung unterschrieben<br />
wurde, gilt es frühzeitig den genauen <strong>Umzug</strong>stermin festzusetzen.<br />
Legen Sie den <strong>Umzug</strong>stag möglichst nicht auf den Monatsanfang<br />
oder das Monatsende. Möbelspeditionen sind in dieser Periode<br />
häufig ausgelastet. Miet-Lkw sind in Stoßzeiten oft teurer oder<br />
bereits vorbestellt.<br />
Besorgen Sie sich mindestens einen Monat vor dem <strong>Umzug</strong> alle<br />
notwendigen Verpackungsmaterialien; so können Sie je nach Lust<br />
und Laune immer mal wieder einen Karton packen, ohne dass<br />
dies „auf dem letzten Drücker“ im Akkord geschehen muss.<br />
Melden Sie rechtzeitig Ihren neuen Internet- und Telefonanschluss<br />
an und den alten zum <strong>Umzug</strong>stermin ab. Bei einem <strong>Umzug</strong> im gleichen<br />
Ortsnetz können Sie Ihre Rufnummer behalten. Melden Sie<br />
Ihren T-Com-Anschluss online um, so kostet der Nachsendeservice<br />
der Post nur 9,80 EUR statt 14,80 EUR.<br />
Sammeln Sie bereits Wochen vor dem <strong>Umzug</strong>stag Tageszeitungen<br />
zum Abpolstern zerbrechlicher Gegenstände. Eine weitere gute<br />
Alternative zu Packpapier sind übrigens Küchenrollen und Toilettenpapier.<br />
Beschriften Sie die <strong>Umzug</strong>skartons oben und seitlich. Auf diese<br />
Weise wissen Sie auch dann, was sich worin befindet, wenn Sie<br />
vor aufgestapelten Kartons stehen. Ein ungebrauchter, dicker Filzstift<br />
leistet beim Beschriften gute Dienste.<br />
Füllen Sie <strong>Umzug</strong>skartons nicht mit mehr als 25-30 Kilogramm,<br />
da diese sonst reißen könnten. Oder aber sie überstrapazieren<br />
sowohl Ihre eigene als auch die Kondition bzw. den Rücken Ihrer<br />
Helfer. Besonnenheit ist bei Büchern, Schallplatten und CDs geboten.<br />
Legen Sie nur eine oder zwei Schichten Bücher in einen Karton<br />
und füllen sie ihn mit leichtem <strong>Umzug</strong>sgut auf.<br />
Der gefährlichste <strong>Umzug</strong>sgegenstand in Ihrer Wohnung ist der<br />
Herd. Ein Herd wird meist mit Starkstrom betrieben, deshalb sollte<br />
er unbedingt von einem Fachmann abgebaut und wieder angeschlossen<br />
werden.<br />
Achten Sie darauf, dass der Möbelwagen direkt vor Ihrem Haus<br />
parken kann. Vorübergehende Halteverbotszonen können bei<br />
jeder Kommunalverwaltung beantragt werden (Achtung: Nicht<br />
ohne Genehmigung eigenmächtig absperren!).<br />
Halten Sie am <strong>Umzug</strong>stag eine Tasche mit einer Notausrüstung<br />
bereit. Hierin sollten sich wichtige Dokumente, Schlüssel, Medikamente,<br />
Ersatzkleidung und ein Kulturbeutel befinden.<br />
Denken Sie an ausreichend Verpflegung für alle <strong>Umzug</strong>shelfer.<br />
Bei Getränken eignen sich besonders Apfelschorle, Mineralwasser<br />
und Fruchtlimonaden. Achten Sie bei der Verpflegung auf leichte<br />
Kost: Belegte Brötchen und Salate aus Tupperschüsseln sind<br />
beliebt. Ein Pizzaservice ist eine gute Alternative.
Seite 34 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 35<br />
Vorbeugender<br />
Brandschutzwüste<br />
Brandschutz: kleine Investition – große Wirkung<br />
Deutschland<br />
Versetzen Sie sich in folgendes<br />
Szenario: Es ist mitten in der<br />
Nacht, Sie schlafen friedlich<br />
und wähnen sich sicher in<br />
Ihrem warmen Bett. Aber leise<br />
und unbemerkt nimmt das<br />
Unheil seinen Lauf: Ein durchgebranntes<br />
Kabel schwelt vor<br />
sich hin, setzt giftige Gase frei,<br />
und in kürzester Zeit greifen<br />
die Flammen auf das umliegende<br />
Zimmer über. Man darf<br />
die Tragödie gar nicht weiterspinnen<br />
und an Menschenleben<br />
denken, die Opfer eines Wohnungsbrandes<br />
werden, ganz<br />
zu schweigen von Sachwerten,<br />
wichtigen Dokumenten und<br />
ans Herz gewachsenen Erinnerungsstücken,<br />
die durch Feuer<br />
und Ruß verloren gehen können.<br />
Aber genau das passiert in<br />
Deutschland leider (noch) viel<br />
zu oft.<br />
Neue Wohnung?<br />
Brandschutz überprüfen!<br />
Ein großer Anteil der Brände<br />
bricht nachts aus, und entgegen<br />
der landläufigen Meinung kommen<br />
betroffene Personen meist<br />
nicht durch die Flammen, sondern<br />
durch die giftigen Brandgase<br />
ums Leben (95 Prozent der<br />
Brandopfer sterben durch eine<br />
Rauchgasvergiftung). Denn bei<br />
fast jedem Brand entsteht das<br />
geruchlose Gas Kohlenmonoxid,<br />
das zunächst zu Bewusstlosigkeit<br />
und mit steigender Konzentration<br />
schließlich zum Tod führt.<br />
Dies geschieht verhältnismäßig<br />
schnell: Nach nur wenigen Atemzügen<br />
verliert man das Bewusstsein,<br />
und bereits nach wenigen<br />
Minuten ist der Organismus durch<br />
die Rauchgase Kohlenmonoxid<br />
und Kohlendioxid tödlich vergiftet.<br />
Gerade während des Schlafs<br />
atmet man das frei gewordene,<br />
tödliche Kohlenmonoxid völlig un<br />
bemerkt ein. Und sollte man den<br />
Brand trotzdem rechtzeitig bemerken,<br />
so ist die Flucht häufig durch<br />
den besonders dichten Rauch,<br />
der beispielsweise bei Kunststoffbränden<br />
ein steter Begleiter ist,<br />
zusätzlich erschwert.<br />
E-Checks vom Elektriker durchführen<br />
lassen<br />
Das Tragische an der Lage ist:<br />
Fast immer sind es Lappalien, die<br />
zu einem Wohnungsbrand mit folgenschwerem<br />
Ausgang führen.<br />
Mal ist es ein durchgebranntes<br />
oder defektes Kabel, mal ein<br />
Kurzschluss in alten Installationen<br />
oder ein kaputtes Elektrogerät.<br />
In den meisten Fällen hätte das<br />
Feuer verhindert werden können:<br />
In einer knappen Stunde kann<br />
nämlich ein Elektrofachmann mittels<br />
des sogenannten „E-Checks“<br />
die Leitungen und Geräte im<br />
Haus auf ihre ordnungsgemäße<br />
Funktion hin überprüfen.<br />
Rauchmelder retten jeden<br />
Zweiten<br />
Etwa 200.000 Mal brennt es jährlich<br />
in deutschen Privathaushalten.<br />
Über 5.000 Menschen werden<br />
dabei verletzt, mehr als 600<br />
sterben dabei. 70 Prozent der<br />
Brandtoten sterben nachts in den<br />
eigenen vier Wänden. Im Falle<br />
eines Brandes bleiben einem im<br />
Durchschnitt gerade einmal vier<br />
Minuten, um das Haus zu verlassen,<br />
eine Rauchgasvergiftung<br />
(durch brennende Teppiche, Gardinen,<br />
Couchgarnituren o. ä.)<br />
kann bereits nach zwei Minuten<br />
tödlich sein. Bei all diesen Fakten<br />
ist den meisten Deutschen immer<br />
noch nicht bekannt, dass Rauchmelder<br />
jedes zweite Opfer retten<br />
könnten. Während in Deutschland<br />
nur 5-10 Prozent aller Haushalte<br />
mit einem Rauchmelder<br />
ausgestattet sind, besitzen in den<br />
USA über 90 Prozent einen solchen.<br />
Denn dort zahlt im Falle<br />
eines Wohnungsbrandes die Versicherung<br />
nicht, wenn es keinen<br />
Rauchmelder gab.<br />
Rauchmelder in Deutschland<br />
Hierzulande gibt es keinerlei überregionalen<br />
Regelungen, die die<br />
Installation eines Brandmelders<br />
vorschreiben. Glücklicherweise<br />
sind aber einige wenige Bundesländer<br />
auf dem Vormarsch und<br />
schreiben in ihren Bauordnungen<br />
den Einbau von Rauchmeldern<br />
in Neubauten und teilweise die<br />
Nachrüstung in Bestandsbauten<br />
vor. Dieses vorbildliche Handeln<br />
kommt aber bisher nur einem<br />
Bruchteil der Einwohner von<br />
Rheinland Pfalz (seit 2003), dem<br />
Saarland (2004), Schleswig-Holstein<br />
(2004), Hessen (2005) und<br />
neuerdings Hamburg (<strong>2013</strong>)<br />
zugute. Aufgrund der momen-<br />
tanen Gesetzeslage bzw. der<br />
fehlenden Versicherungspflicht<br />
heißt es also selbst vorbeugen.<br />
Das sollte wegen der kostengünstigen<br />
Anschaffung (schon unter<br />
25 Euro gibt es gute, sicherheitsgeprüfte<br />
Brandmelder), der einfachen<br />
Inbetriebnahme und der<br />
drastisch steigenden Überlebensraten<br />
im Falle eines Brandes nicht<br />
schwer fallen. Denn durch den<br />
unangenehm lauten Heul- oder<br />
Piepton eines Rauchmelders (ca.<br />
85 dB) erwacht man sogar aus<br />
dem tiefsten Schlaf und gewinnt<br />
so wertvolle Sekunden zur Rettung<br />
der eigenen Haut oder der<br />
von Familienangehörigen.<br />
Wie funktionieren<br />
Rauchmelder?<br />
Batteriebetriebene Rauchmelder<br />
funktionieren unabhängig<br />
von der Stromversorgung. Droht<br />
die Batterie leer zu werden (ca.<br />
30 Tage vor endgültigem Versagen),<br />
gibt das Gerät einen<br />
Warnton von sich, so dass ausreichend<br />
Zeit für einen Batteriewechsel<br />
bleibt. Außerdem gibt es<br />
vernetzte Brandmeldesysteme,<br />
die an die 230-V-Stromversorgung<br />
angeschlossen sind und<br />
über eine Notstromversorgung<br />
mittels integriertem Akku verfügen.<br />
Die Geräte sind also immer<br />
betriebsbereit und der Batterie-wechsel<br />
entfällt (diese Punkte<br />
sind wegen nachlässiger Wartung<br />
oft ein Problem bei batteriebe-<br />
Mindestschutz<br />
Optimaler Schutz<br />
triebenen Lösungen). Diese Variante<br />
stellt für den ausreichenden<br />
Brandschutz z. B. in einem Mietshaus<br />
eine gute Möglichkeit für<br />
einen verantwortungsvollen Vermieter<br />
dar. Denn neben Altbauten<br />
gelten größere Häuserblocks als<br />
besonderes gefährdet. Über Versorgungsschächte<br />
nämlich, in<br />
denen Stromnetz und Wasserversorgung<br />
verlaufen, sind die<br />
Wohnungen untereinander verbunden.<br />
So kann ein Brand leicht<br />
auf benachbarte Wohnungen<br />
übergreifen. Auch funkvernetzte<br />
Rauchmeldesysteme können in<br />
einem Haus installiert werden.<br />
Die beiden letztgenannten Systeme,<br />
die ohne Batterie funktionieren,<br />
sind zwar etwas teurer,<br />
bieten aber eine höhere Sicherheitsstufe.<br />
In kleinen Appartements<br />
reicht aber auch oft die<br />
batteriebetriebene Variante.<br />
Die meisten Melder arbeiten nach<br />
einem optischen Prinzip, näm-<br />
lich mit Streulicht. In der Messkammer<br />
des Rauchmelders werden<br />
in regelmäßigen Abständen<br />
Lichtstrahlen ausgesendet. Wenn<br />
nun Rauch in die Messkammer<br />
eintritt, werden diese Lichtstrahlen<br />
abgelenkt und treffen auf eine<br />
Fotozelle, die sofort den schrillen<br />
Alarmton auslöst.<br />
Wie viele Rauchmelder brauche<br />
ich, um sicher zu sein?<br />
Die empfehlenswerte Anzahl der<br />
Rauchmelder richtet sich nach<br />
der Größe der Wohnung. Für den<br />
Mindestschutz gilt als Faustregel:<br />
ein Rauchmelder im Flur pro<br />
Etage sowie in den Schlafzimmern.<br />
Durch weitere Geräte<br />
erreicht man einen optimal erweiterten<br />
Schutz.<br />
In kleinen Wohnungen oder<br />
Apartments bis 60 m 2 reicht normalerweise<br />
ein Rauchmelder<br />
aus. Er sollte in der Raummitte<br />
montiert sein. In einer Dreizimmerwohnung<br />
sollte wenigstens<br />
ein Rauchmelder im Flur angebracht<br />
werden. Optimaler<br />
Schutz<br />
wird erreicht,<br />
wenn in jedem<br />
Wohnraum ein<br />
Rauchmelder<br />
installiert ist.<br />
In einem Haus<br />
mit mehreren Etagen<br />
sollte als Mindestschutz<br />
in jedem Flur ein<br />
Rauchmelder installiert sein.<br />
Auch hier bietet ein Rauchmelder<br />
pro Raum Optimalschutz.<br />
Wer sein Haus mit Rauchmeldern<br />
ausstattet, sollte – soweit vorhanden<br />
– auch an Dachboden,<br />
Heizungskeller und Heimwerkstatt<br />
denken. Gerade beim Heimwerken<br />
kommt es immer wieder<br />
zu schweren Brandunfällen. Es<br />
ist allerdings darauf zu achten,<br />
dass der Raum kein allzu hohes<br />
Staub-aufkommen hat, da zu<br />
viele Staubpartikel einen Fehlalarm<br />
auslösen können.<br />
Montage des Rauchmelders<br />
nach dem Einzug<br />
Grundsätzlich können batteriebetriebene<br />
Rauchmelder in wenigen<br />
Schritten mit Schrauben und<br />
Dübeln installiert werden. Bei den<br />
aufwändigeren Systemen hilft<br />
auch ein Fachmann. Folgende<br />
Regeln sollten bei der Befestigung<br />
immer beherzigt werden:<br />
Montieren Sie den Brandmelder<br />
§ immer an der Zimmerdecke,<br />
da der Rauch nach oben<br />
steigt,<br />
§ an der Decke in der Raummitte<br />
bzw. mindestens 50 cm<br />
von Wänden entfernt,<br />
§ nicht in der Nähe von Luftschächten<br />
und nicht in starker<br />
Zugluft,<br />
§ nicht in der Dachspitze,<br />
§ nicht in Räumen, in denen<br />
normalerweise starker Dampf,<br />
Staub oder Rauch entsteht<br />
(Bad, Heimwerkstatt, in der<br />
Küche nur bei ausreichendem<br />
Dampfabzug); hierfür gibt es<br />
bei Bedarf Sonderlösungen.<br />
Wo kann man Rauchmelder<br />
kaufen?<br />
Rauchmelder können im Elektrofachhandel,<br />
bei Sicherheits-<br />
unternehmen und Brandschutzfirmen<br />
sowie in Baumärkten<br />
erworben werden. Bei den drei<br />
erstgenannten erhält man garantiert<br />
sicherheitsgeprüfte Produkte<br />
und wird kompetent beraten,<br />
wie man die Rauchmelder<br />
richtig handhabt. Schon unter 25<br />
Euro bekommt man gute Geräte,<br />
ein hochwertiges Gerät ist bereits<br />
ab etwa 30 Euro zu erhalten.<br />
Für schwerhörige oder gehörlose<br />
Menschen werden übrigens<br />
Geräte angeboten, die mit<br />
optischen Signalen warnen. Billigprodukte<br />
bieten in aller Regel<br />
keinen verlässlichen Schutz. Es<br />
kam bereits vor, dass funktionsuntüchtige<br />
Plagiate im nicht auf<br />
Brandschutz ausgerichteten Handel<br />
vertrieben wurden.<br />
Kaufen Sie also nur optische<br />
Rauchmelder, die folgende Merkmale<br />
erfüllen:<br />
§ Sie tragen das VdS-Prüfzeichen:<br />
Nur dieses gewährleistet<br />
die überlebenswichtige<br />
ausreichend frühe Warnung,<br />
und das Gerät löst gleichzeitig<br />
kaum Fehl-alarme aus.<br />
§ Warnfunktion bei Nachlassen<br />
der Batterieleistung.<br />
§ Testknopf zur Funktions-überprüfung.<br />
§ Rauch kann von allen Seiten<br />
gut in den Melder eindringen.<br />
§ Bei batteriebetriebenen Meldern<br />
darauf achten, dass die<br />
Batterie über eine Lebensdauer<br />
von mindestens fünf<br />
Jahren verfügt.<br />
STS<br />
Mehr Informationen:<br />
www.rauchmelderlebensretter.de
Seite 36 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 37<br />
Ratgeber: Mietrecht/Wohnungseigentumsrecht<br />
Sommerzeit<br />
Pflanzzeit<br />
Was dürfen Mieter oder Wohnungseigentümer<br />
auf Balkon oder Terrasse veranstalten?<br />
Wer sich nach einem beschwerlichen<br />
<strong>Umzug</strong> auf dem neuen Balkon<br />
oder der Terrasse ausruht,<br />
schmiedet meist erste Pläne für<br />
die Gestaltung. Doch bevor Sie<br />
jetzt ins Gartencenter oder in den<br />
Baumarkt eilen und Efeu, wild<br />
wuchernden Knöterich oder eine<br />
Pergola kaufen: Achtung! Nicht<br />
alles, was Ihnen gefällt, gefällt<br />
auch Ihrem Vermieter oder Nachbarn.„Deshalb<br />
sollten Sie<br />
gleich bei der<br />
Planung ein<br />
paar wichtige<br />
Regeln beachten“,<br />
rät Anne<br />
Kronzucker,<br />
Rechtsexpertin der Rechtsschutzversicherung<br />
D.A.S., Europas<br />
Nummer 1 im Rechtsschutz.<br />
Gestaltungsfreiheit<br />
mit<br />
Grenzen<br />
„Mieter sollten<br />
immer zunächst<br />
einen Blick in den Mietvertrag<br />
und die Hausordnung werfen,<br />
Besitzer einer Eigentumswohnung<br />
in die Teilungserklärung, die<br />
Gemeinschaftsordnung und die<br />
Gebrauchs- und Nutzungsregelungen“,<br />
rät die D.A.S.-Rechtsexpertin.<br />
„Aus ihnen können sich<br />
auch Rechte und Pflichten im Hinblick<br />
auf die Balkon- und Gartennutzung<br />
ergeben. In der Regel sind<br />
solche Vereinbarungen bindend,<br />
es sei denn, sie sind unüblich.“<br />
Gehört ein Balkon oder eine Terrasse<br />
zur Wohnung, darf der Mieter<br />
oder Wohnungseigentümer Tische,<br />
Stühle und einen Sonnenschirm<br />
aufstellen sowie Wäsche trocknen.<br />
Er darf auf seinem Balkon und auf<br />
der Terrasse Kaffee trinken, rauchen<br />
und mit Freunden feiern,<br />
wenn die Ruhezeiten eingehalten<br />
werden.<br />
„Dies alles gehört zum normalen<br />
Gebrauch der Mietsache und zu<br />
den Rechten eines Wohnungseigentümers<br />
auf seinem Sonder-eigentum“,<br />
erläutert Anne Kronzucker.<br />
„Eine Zustimmung des<br />
Vermieters oder der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />
ist nicht<br />
erforderlich.“<br />
Pflanzen, Rankhilfen und Gießwasser<br />
Pflanzenfreunden ist es gestattet,<br />
Blumenkübel auf dem Balkon<br />
oder der Terrasse aufzustellen und<br />
Blumenkästen zu befestigen. Die<br />
Bepflanzung darf aber die Wohnungsnachbarn<br />
nicht wesentlich<br />
beeinträchtigen oder die Rechte<br />
des Vermieters verletzen. Pflan-<br />
zengitter und Rankhilfen sind auf<br />
Balkon oder Terrasse einer Mietwohnung<br />
gestattet, solange das<br />
Mauerwerk nicht erheblich beschädigt<br />
wird. Normale Bohrungen<br />
auf dem Balkon<br />
sind zulässig.<br />
Stark wuchernde<br />
Pflanzen wie<br />
Knöterich und<br />
Geißblatt können<br />
kahle Wände wunderschön<br />
begrünen, klettern aber schnell<br />
über die Rankgitter hinaus und<br />
machen sich auf Nachbars Terrain<br />
breit. Deshalb sollten sie von Zeit<br />
zu Zeit ausreichend beschnitten<br />
werden.<br />
Efeu benötigt zwar keine Kletterhilfe,<br />
die „Haltearme“ sind aber<br />
später schwer zu beseitigen. Dies<br />
kann beim Auszug aus einer Mietwohnung<br />
zum Problem werden.<br />
„Beim Blumengießen sollte<br />
man darauf achten, die Nachbarn<br />
auf darunter liegenden Balkonen<br />
nicht zu wässern“, rät die<br />
D.A.S.-Rechtsexpertin. „Systeme<br />
zur Tröpfchen-Bewässerung<br />
oder Blumenkästen mit Bewässerungssystemen<br />
können Ärger<br />
schon im Vorfeld vermeiden und<br />
sind der perfekte Pflanzensitter im<br />
Urlaub.“<br />
Übrigens: In manchen Wohneigentumsanlagen<br />
und Mietshäusern<br />
ist darauf zu achten, dass Balkone<br />
und Dachterrassen einheitlich<br />
gestaltet sind.<br />
Sichtschutz und Markisen<br />
Wer sich vor neugierigen Blicken<br />
auf dem Balkon oder der Terrasse<br />
schützen will, bringt einen Sichtschutz<br />
an. Zur Wahl stehen zum<br />
Beispiel Schilfmatten, Paravents<br />
und Pergola-Elemente.<br />
„Allerdings ist dem Mieter oder<br />
Wohnungseigentümer einer<br />
Wohnanlage nicht alles erlaubt,<br />
was der Privatsphäre dient,“<br />
erklärt Anne Kronzucker. „Eine<br />
Faustregel: Alles, was das äußere<br />
Erscheinungsbild einer Wohnanlage<br />
wesentlich verändert oder das<br />
Mauerwerk beschädigt, muss vom<br />
Vermieter oder der Eigentümergemeinschaft<br />
genehmigt werden.“<br />
Soll also eine Markise oder Pergola<br />
montiert werden, sollte der<br />
Vermieter oder die Eigentümergemeinschaft<br />
unbedingt um<br />
Erlaubnis gefragt werden.<br />
Grillen und Feiern<br />
Damit es nicht<br />
gleich bei<br />
der Einweihungsfeier<br />
Ärger mit den<br />
Nachbarn gibt, muss Folgendes<br />
beachtet werden:<br />
Manche Gemeinschaftsordnungen<br />
verbieten das Grillen<br />
auf dem Balkon. Eine solche Regelung<br />
ist zulässig. Auf der Terrasse<br />
darf dagegen in der Regel gegrillt<br />
werden. Allerdings sollte man hier<br />
darauf achten, dass der Qualm<br />
nicht konzentriert in die Nachbarwohnungen<br />
zieht, sonst können<br />
Gerichte das Grillen einschränken.<br />
Und noch ein Tipp: Die weit verbreitete<br />
Meinung, man dürfe einmal<br />
im Jahr laut feiern, stimmt so<br />
nicht. Die von Land und Gemeinde<br />
vorgeschrieben Ruhezeiten sind<br />
grundsätzlich einzuhalten. Am<br />
besten ist, man vermeidet nach 22<br />
Uhr laute Musik und Lärm.<br />
Surftipp: Mehr Antworten<br />
auf Fragen rund um das<br />
Mietrecht bietet die Website<br />
„das-rechtsportal.<br />
de“. Hier finden sich Tipps<br />
und Urteile zur Wohnungssuche,<br />
zu Mietverträgen<br />
und Nebenkostenabrechnungen,<br />
Miet-erhöhungen<br />
sowie Checklisten zum Auszug<br />
aus der Wohnung. Das<br />
werbefreie Rechtsportal der<br />
D.A.S.-Versicherungen wartet<br />
mit Kuriositäten auf, bietet<br />
Musterschreiben zum kostenlosen<br />
Download an und ist<br />
alles in allem ein informativer<br />
Nachschlagedienst für Ratsuchende<br />
in Rechtsfragen.<br />
Steuerliche Aspekte beim <strong>Umzug</strong><br />
Der Finanzminister<br />
trägt mit<br />
Das Finanzamt erkennt alle Aufwendungen an, die unmittelbar mit einem beruflich bedingten <strong>Umzug</strong><br />
zusammenhängen. Dazu zählen, vereinfacht gesagt, drei Positionen: die Wohnungssuche, der eigentliche<br />
<strong>Umzug</strong> sowie Mehrbelastungen, die durch den Wechsel des Wohnortes entstehen. Die Regelungen<br />
zur steuerlichen Absetzbarkeit von <strong>Umzug</strong>skosten im Arbeitnehmerbereich verdeutlicht die allgemeine<br />
Komplexität des deutschen Steuerrechts. Es existiert eine Vielzahl von Einzelfallentscheidungen der<br />
Finanzgerichtsbarkeit. Dadurch wird zum Teil die Rechtssicherheit bei der Abzugsfähigkeit und der<br />
Durchsetzbarkeit von <strong>Umzug</strong>skosten erhöht, andererseits verliert der steuerliche Laie schnell den Überblick<br />
und vermisst die Systematik.<br />
Der vorliegende Beitrag soll eine Hilfestellung bzw. Orientierung geben, unter welchen Voraussetzungen<br />
überhaupt eine steuerliche Berücksichtigung der <strong>Umzug</strong>skosten gegeben ist und welche Kosten<br />
berücksichtigungsfähig sind.<br />
<strong>Umzug</strong>skosten gehören ebenso<br />
wie die Kosten für die Wohnung<br />
selbst grundsätzlich zu den nicht<br />
steuerlich absetzbaren Aufwendungen<br />
der privaten Lebensführung.<br />
Abweichend von diesem<br />
Grundsatz können jedoch Aufwendungen<br />
für einen <strong>Umzug</strong> als<br />
Werbungskosten absetzbar sein,<br />
wenn sie durch einen beruflich<br />
veranlassten <strong>Umzug</strong> entstehen.<br />
Dies setzt voraus, dass die berufliche<br />
Tätigkeit des Steuerpflichtigen<br />
als Arbeitnehmer der auslösende<br />
Anlass für den <strong>Umzug</strong> ist.<br />
Private Gründe dürfen nur eine<br />
ganz untergeordnete Rolle spielen.<br />
Der Steuerpflichtige muss<br />
die berufliche Veranlassung der<br />
<strong>Umzug</strong>skosten nachweisen. Dem<br />
Umfang nach können die tatsächlichen<br />
Aufwendungen abgezogen<br />
werden. Für bestimmte Fälle<br />
sind Pauschalen vorgesehen, an<br />
die sich die Finanzverwaltung und<br />
die Finanzgerichte im Normalfall<br />
halten. Sofern der Arbeitgeber<br />
<strong>Umzug</strong>skosten ersetzt, reduziert<br />
das den Werbungskostenabzug<br />
entsprechend.<br />
Kosten nur absetzbar, wenn der<br />
<strong>Umzug</strong> beruflich motiviert ist<br />
<strong>Umzug</strong>skosten sind beruflich<br />
veranlasst, wenn die berufliche<br />
Tätigkeit des Steuerpflichtigen<br />
der auslösende Anlass für den<br />
<strong>Umzug</strong> ist und Umstände der privaten<br />
Lebensführung nur eine<br />
ganz untergeordnete Rolle spielen.<br />
Beruflich veranlasst sind z. B.<br />
Aufwendungen, die durch einen<br />
Dienstantritt oder einen Arbeitsplatzwechsel<br />
entstehen. Steht<br />
die berufliche Veranlassung des<br />
<strong>Umzug</strong>s nach objektiven Kriterien,<br />
wie z. B. einer Wegezeitverkürzung<br />
von mehr als eine<br />
Stunde, eindeutig fest, sind nach<br />
ständiger Rechtsprechung des<br />
Bundesfinanzhofs sogar weitere<br />
Motive des Steuerpflichtigen für<br />
den <strong>Umzug</strong> in eine bestimmte<br />
Wohnung, z. B. <strong>Umzug</strong> wegen<br />
Gründung einer Familie, nicht<br />
relevant. Auch ohne Arbeitsplatzwechsel<br />
sind die Kosten in diesem<br />
Fall absetzbar.<br />
Fahrtzeitverkürzung<br />
Wie bereits erwähnt, wird ein<br />
<strong>Wohnungswechsel</strong> auch ohne<br />
Arbeitsplatzwechsel als beruflich<br />
veranlasst angesehen, wenn<br />
durch den <strong>Umzug</strong> der erforderliche<br />
Zeitaufwand zwischen Wohnung<br />
und Arbeitsstätte wesentlich<br />
verkürzt worden ist. Als wesentliche<br />
Verkürzung hat die Rechtsprechung<br />
eine Zeitersparnis von<br />
mindestens einer Stunde täglich<br />
angesehen. Bei einer Wegezeitverkürzung<br />
um eine Stunde steht<br />
die berufliche Veranlassung des<br />
<strong>Umzug</strong>s generell in der Weise fest,<br />
dass in diesem Fall sogar private<br />
Motive in den Hintergrund treten.<br />
Außerdem soll diese Rechtspre-<br />
Klaus Loibl<br />
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater<br />
in München, Prokurist<br />
bei der Akanthus GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.<br />
Berufliche Schwerpunkte sind:<br />
steuerliche und betriebswirtschaftliche<br />
Beratung von<br />
Unternehmen und Privatpersonen,<br />
Betreuung und Beratung<br />
bei Start-ups, Beratung<br />
von Non-Profit-Unternehmen.
Seite 38 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 39<br />
chung ein unangemessenes Eindringen<br />
in die private Sphäre des<br />
Arbeitnehmers vermeiden helfen.<br />
So ist es z. B. unschädlich,<br />
wenn bei der Wegezeitverkürzung<br />
von einer Stunde täglich ein<br />
<strong>Umzug</strong> aus Anlass der Trennung<br />
vom Ehepartner erfolgt. Bei Verkürzung<br />
der täglichen Arbeitszeit<br />
um weniger als eine Stunde wird<br />
ein beruflich veranlasster <strong>Umzug</strong><br />
dann angenommen, wenn die<br />
neue Wohnung unmittelbar am<br />
Arbeitsplatz gelegen ist, so dass<br />
diese innerhalb kürzester Zeit zu<br />
Fuß erreichbar ist.<br />
<strong>Umzug</strong> ins Ausland<br />
Zieht der Arbeitnehmer vom<br />
Inland ins Ausland, kommt eine<br />
steuerliche Berücksichtigung der<br />
<strong>Umzug</strong>skosten nicht in Betracht,<br />
wenn der <strong>Umzug</strong> längerfristig zur<br />
Erzielung steuerfreier Einnahmen<br />
im Ausland erfolgt. Dies ist z. B.<br />
der Fall, wenn die Arbeitseinkünfte<br />
zukünftig im Ausland als Tätigkeitsstaat<br />
besteuert werden und<br />
im Inland mangels Wohnsitz oder<br />
durch Freistellung der Auslandseinkünfte<br />
von der Besteuerung<br />
keine steuerpflichtigen Einkünfte<br />
erzielt werden.<br />
Handelt es sich hingegen um eine<br />
vorübergehende Abordnung eines<br />
Arbeitnehmers, etwa zu einer ausländischen<br />
Niederlassung eines<br />
deutschen Unternehmens, sind<br />
die <strong>Umzug</strong>skosten als Werbungskosten<br />
absetzbar.<br />
Rückumzug<br />
Aufwendungen für einen<br />
Rück-umzug ins Inland sind<br />
nach höchstrichterlicher Rechtsprechung<br />
als Werbungskosten<br />
ab-setzbar. Denn der Rückumzug<br />
ist die Beseitigung der beruflich<br />
bedingten Wohnsitzänderung,<br />
welche die Erzielung steuerpflichtiger<br />
Einnahmen erst ermöglicht.<br />
Sofern die Finanzverwaltung eine<br />
Absetzbarkeit der <strong>Umzug</strong>skosten<br />
in diesen Fällen ablehnt, empfiehlt<br />
es sich, gegen die Entscheidung<br />
des Finanzamts Einspruch einzulegen.<br />
Beendigung der doppelten<br />
Haushaltsführung<br />
Der Bundesfinanzhof hat die<br />
berufliche Veranlassung bisher<br />
auch für den Fall anerkannt, dass<br />
zunächst eine beruflich begründete<br />
doppelte Haushaltsführung<br />
vorliegt und diese dadurch beendet<br />
wird, dass die Familie erst<br />
Jahre später an den Beschäftigungsort<br />
nachzieht. Beruflich verursacht<br />
und damit abzugsfähig ist<br />
auch die nach Beendigung einer<br />
steuerlich anerkannten doppelten<br />
Haushaltsführung veranlasste<br />
Rückverlegung der Zweitwohnung,<br />
weil der Rückumzug der<br />
Folgenbeseitigung einer berufsbedingt<br />
eingetretenen Veränderung<br />
der Wohnungssituation dient.<br />
Umfang der absetzbaren<br />
<strong>Umzug</strong>skosten<br />
Welche Kosten im Zusammenhang<br />
mit einem beruflich veranlassten<br />
<strong>Umzug</strong> abziehbar sind,<br />
hängt davon ab, ob die einzelnen<br />
Aufwendungen – jeweils für<br />
sich betrachtet – nahezu ausschließlich<br />
beruflich veranlasst<br />
sind und nicht die private Lebensführung<br />
betreffen. Als <strong>Umzug</strong>skosten<br />
kommen typischerweise in<br />
Betracht:<br />
n Transportkosten<br />
n Reisekosten<br />
n Mietentschädigungen<br />
n sonstige Kosten<br />
Die Finanzverwaltung erkennt<br />
bei einem beruflich veranlassten<br />
<strong>Umzug</strong> die tatsächlichen <strong>Umzug</strong>skosten<br />
ohne weitere Prüfung<br />
grundsätzlich in der Höhe der<br />
Beträge an, die nach dem Bundesumzugskostenrecht<br />
für den<br />
öffentlichen Dienst als <strong>Umzug</strong>skosten<br />
höchstens gezahlt werden<br />
können. Maßgebend sind danach<br />
die Regelungen im Bundesumzugskostengesetz<br />
(BUKG) und in<br />
der Auslandsumzugskostenverordnung<br />
(AUV). Es besteht jedoch<br />
keine Bindung an diese Vorschriften,<br />
insbesondere auch nicht an<br />
die dort festgelegten Pauschalen.<br />
Deshalb sind Abweichungen von<br />
den oben genannten Vorschrif-<br />
ten des BUKG und der AUV nach<br />
unten insbesondere denkbar,<br />
wenn die Anerkennung der Aufwendungen<br />
mit dem allgemeinen<br />
Werbungskostenbegriff nicht vereinbar<br />
ist.<br />
Transportkosten (§ 6 BUKG)<br />
Werbungskosten sind die notwendigen<br />
Aufwendungen für die<br />
Beförderung des <strong>Umzug</strong>sgutes<br />
von der bisherigen zur neuen<br />
Wohnung. Hierzu zählen neben<br />
den Kosten für das Einpacken,<br />
den Transport sowie das Auspacken<br />
des <strong>Umzug</strong>sgutes auch<br />
die Kosten der Versicherung<br />
des <strong>Umzug</strong>s gegen Transport-<br />
und Bruchschäden sowie für<br />
das erforderliche Packmaterial.<br />
<strong>Umzug</strong>sgut sind die Wohnungseinrichtung<br />
und in angemessenem<br />
Umfang andere bewegliche<br />
Gegenstände und Haustiere.<br />
Nach der Rechtsprechung sollen<br />
die Kosten für den Transport von<br />
Freizeitvermögen wie z. B. Oldtimersammlungen,<br />
Yachten und<br />
andere größere Boote keine Werbungskosten<br />
sein. Abziehbar<br />
sind hingegen Aufwendungen,<br />
die durch den Ersatz von Hausrat<br />
entstehen, der beim Transport<br />
verloren gegangen ist. Darüber<br />
hinaus ist der Verlust von<br />
<strong>Umzug</strong>sgut beim Transport ganz<br />
generell als Werbungskosten<br />
absetzbar, also nicht nur die Wiederbeschaffungskosten.<br />
Berücksichtigungsfähig sind die<br />
Aufwendungen, die für die Person<br />
des Arbeitnehmers selbst entstehen,<br />
sowie die Kosten für seine<br />
näheren Angehörigen. Hierzu<br />
gehören der Ehegatte, auch<br />
der Partner einer eheähnlichen<br />
Lebensgemeinschaft, sowie die<br />
ledigen Kinder, nicht jedoch Partner<br />
einer bloßen Wohngemeinschaft.<br />
Es gehören außerdem<br />
dazu die nicht ledigen Kinder,<br />
Verwandte bis zum vierten Grad,<br />
Verschwägerte bis zum zweiten<br />
Grad und Pflegekinder, wenn der<br />
Umziehende diesen Personen aus<br />
gesetzlicher oder sittlicher Verpflichtung<br />
nicht nur vorübergehend<br />
Unterkunft und Unterhalt<br />
gewährt, ferner Hausangestellte<br />
und solche Personen, deren Hilfe<br />
der Umziehende aus beruflichen<br />
oder gesundheitlichen Gründen<br />
nicht nur vorübergehend benötigt.<br />
Die nachgewiesenen Transportkosten<br />
sind in voller Höhe abziehbar.<br />
Dies sind z. B. die Kosten<br />
der beauftragten <strong>Umzug</strong>sfirma<br />
oder die Kosten der gemieteten<br />
<strong>Umzug</strong>swagen.<br />
Reisekosten (§ 7 BUKG)<br />
Hierzu zählen die Reisekosten des<br />
Umziehenden und der zu seiner<br />
häuslichen Gemeinschaft gehörenden<br />
Personen vom bisherigen<br />
zum neuen Wohnort in tatsächlicher<br />
Höhe oder mit den für<br />
Dienstreisen geltenden Pauschalbeträgen.<br />
Abzugsfähig sind die Fahrtkosten<br />
(bei Benutzung eines eigenen<br />
PKW pauschal 0,30 EUR je<br />
gefahrenen Kilometer), die Verpflegungsmehraufwendungen<br />
sowie die tatsächlichen Übernachtungskosten.<br />
Verpflegungsmehraufwendungen<br />
sind jedoch nur in Höhe der<br />
gesetzlichen Pauschalbeträge<br />
berücksichtigungsfähig. Es gelten<br />
folgende Sätze:<br />
n Abwesenheit 24 Stunden<br />
24,00 EUR<br />
n Abwesenheit 14 - 24 Stunden<br />
14,00 EUR<br />
n Abwesenheit 8 - 14 Stunden<br />
8,00 EUR<br />
Bei Auslandsumzügen gelten<br />
höhere Beträge. Kosten zum<br />
Suchen oder zur Besichtigung<br />
einer neuen Wohnung sind grundsätzlich<br />
auch absetzbar.<br />
Mietentschädigungen<br />
(§ 8 BUKG)<br />
Als Mietentschädigung ist die<br />
Miete für die bisherige Wohnung<br />
bis zu dem Zeitpunkt absetzbar,<br />
zu dem das Mietverhältnis frühestens<br />
gelöst werden konnte,<br />
wenn für denselben Zeitraum<br />
auch Miete für die neue Wohnung<br />
bezahlt werden muss.<br />
Aufwendungen für die Vorfälligkeitsentschädigung<br />
im Zusammenhang<br />
mit dem Verkauf des<br />
Eigenheims sowie Notarkosten<br />
sind nicht absetzbar. Ebenso<br />
wenig können nach Auffassung<br />
des Bundesfinanzhofs die wegen<br />
einer Rückversetzung angefallenen<br />
Veräußerungsverluste beim<br />
Verkauf eines Eigenheims berücksichtigt<br />
werden.<br />
Andere Kosten (§ 9 BUKG)<br />
Maklerkosten<br />
Abziehbar sind die notwendigen<br />
und ortsüblichen Wohnungsvermittlungsgebühren<br />
(Maklerkosten,<br />
Inseratsaufwendungen, Telefonkosten)<br />
für die Vermittlung einer<br />
Mietwohnung. Nicht absetzbar<br />
sind jedoch die Maklergebühren<br />
bei einem beruflich veranlassten<br />
<strong>Umzug</strong> in das vom Steuerpflichtigen<br />
selbst erworbenes Eigenheim.<br />
Solche Maklerkosten gehören<br />
zu den Anschaffungs- und<br />
Herstellungskosten eines Eigenheims.<br />
Sie sind der privaten Vermögenssphäre<br />
zuzuordnen und<br />
somit keine Werbungskosten.<br />
Kochherd/Heizöfen<br />
Die Auslagen für die notwendige<br />
Anschaffung eines Kochherds sollen<br />
nach allerdings schon älterer<br />
Rechtsprechung bis zu umgerechnet<br />
230 EUR, für die Beschaffung<br />
von Heizöfen in einer Mietwohnung<br />
bis zu umgerechnet 164<br />
EUR absetzbar sein. Die Anschaffung<br />
von Heizöfen für eine Mietwohnung<br />
dürfte in der heutigen<br />
Zeit allerdings eher die Ausnahme<br />
darstellen. Am ehesten wäre dies<br />
in der Praxis vorstellbar, wenn<br />
für das ausgebaute, aber nicht<br />
beheizte Dachgeschoss ein Ölradiator<br />
anzuschaffen wäre.<br />
Unterricht der Kinder<br />
Die Auslagen für einen durch den<br />
<strong>Umzug</strong> bedingten zusätzlichen<br />
Unterricht der Kinder des Umziehenden<br />
sind bei Beendigung des<br />
<strong>Umzug</strong>s in Höhe von 1.409 EUR<br />
absetzbar. Die Notwendigkeit des<br />
zusätzlichen Unterrichts der Kinder<br />
des Umziehenden ist nachzuweisen,<br />
etwa durch eine Schulbescheinigung.<br />
Sonstige <strong>Umzug</strong>skosten<br />
(§ 10 BUKG)<br />
Für sonstige <strong>Umzug</strong>skosten sieht<br />
das BUKG nur einen Pauschalbetrag<br />
vor. Dieser ist nach dem<br />
Familienstand gestaffelt. Es werden<br />
derzeit Beträge in Höhe der<br />
nachfolgenden Übersicht gewährt.<br />
Diese werden in unregelmäßigen<br />
Abständen an die gestiegenen<br />
Kosten angepasst.<br />
Den Zuschlag gibt es für jede mit<br />
dem Umziehenden in häuslicher<br />
Gemeinschaft lebende Person,<br />
wenn das Zusammenleben nach<br />
dem <strong>Umzug</strong> tatsächlich gegeben<br />
ist. Ein Lediger, der aus beruflichen<br />
Gründen mit seinem Kind<br />
umzieht, kann den Pauschalbetrag<br />
für Ehegatten (1.121,- EUR)<br />
geltend machen.<br />
Anstelle der Pauschalbeträge<br />
lässt die Finanzverwaltung im Einzelfall<br />
nachgewiesene höhere tatsächliche<br />
Kosten zu. Es kommen<br />
folgende Ausgaben in Betracht:<br />
n Außertarifliche Zuwendungen<br />
an das <strong>Umzug</strong>spersonal bis zu<br />
5,00 EUR für jeden angefangenen<br />
Möbelwagenmeter<br />
n Kosten für Schönheitreparaturen<br />
aus Anlass des<br />
<strong>Umzug</strong>s aus der bisherigen<br />
Wohnung, soweit der Steuerpflichtige<br />
umzugsbedingt<br />
ausdrücklich zur Übernahme<br />
derartiger Schönheitsreparaturen<br />
verpflichtet ist; nicht<br />
absetzbar sind die Aufwendungen<br />
für Schönheitsreparaturen<br />
in der neuen Wohnung.<br />
n Kosten für Abbau, Abnehmen,<br />
Abklemmen und Anbringen<br />
von Herden, Öfen und<br />
anderen hauswirtschaftlichen<br />
Geräten sowie von Beleuchtungskörpern<br />
n Kosten für das Anbringen<br />
von Anschlüssen an elektrischen<br />
Geräten<br />
n Kosten für das Anschließen<br />
oder die Übernahme eines<br />
Telefonanschlusses<br />
n Kosten für den Ersatz oder das<br />
Ändern von Rundfunk- und<br />
Fernsehantennen sowie -geräten<br />
bis zu einem Höchstbetrag<br />
von 100,- EUR<br />
n Kosten für das Umschreiben<br />
von Personalausweisen und von<br />
Personenkraftfahrzeugen einschließlich<br />
der Kosten für das<br />
Anschaffen und Anbringen der<br />
amtlichen Kennzeichen<br />
n Kosten für Schulbücher und<br />
Umschulungsgebühren, die<br />
durch den Schulwechsel veranlasst<br />
sind<br />
Verheiratete .................................... 1.121,- EUR<br />
Ledige ..................................................561,- EUR<br />
Zuschlag ..............................................247,- EUR<br />
Auslandsumzug<br />
Für Auslandsumzüge sieht die<br />
Auslandsumzugskostenverordnung<br />
(AUV) die Erstattung<br />
der Transportkosten (§ 2 AUV),<br />
der Reisekosten (§ 4 AUV), der<br />
Miet-entschädigung (§ 5 AUV)<br />
sowie für sonstige <strong>Umzug</strong>skosten<br />
eine Pauschalvergütung vor.<br />
Die einzelnen Pauschalbeträge<br />
weichen zum Teil von den<br />
Regelungen des BUKG ab.<br />
Bei einem Rückumzug sind<br />
die Pauschbeträge um 20<br />
% zu kürzen.<br />
Ingesamt regelt die<br />
AUV die Vergütung von<br />
<strong>Umzug</strong>skosten bei Auslandsumzügen<br />
in<br />
einer großzügigeren<br />
Weise, als es dem allgemeinenWerbungskostenbegriff<br />
entspricht. Es<br />
ist deshalb zweifelhaft,<br />
ob im Klageweg<br />
der Abzug<br />
der nachstehendgenannten<br />
Beträge<br />
tatsächlich<br />
durchsetzbar<br />
wäre, wenn<br />
die Finanzverwaltung<br />
gegen den<br />
Abzug Einwände erhebt:<br />
n Kosten für die Beschaffung<br />
von technischen Geräten<br />
(Klimagerät, Luftreiniger,<br />
Wasseraufbereiter)<br />
n Kosten für die Anschaffung<br />
klimabedingter Kleidung<br />
n Ausstattungsbetrag zur Abgeltung<br />
des erhöhten Repräsentationsaufwandes<br />
(§ 12<br />
AUV). Abziehbar ist dabei<br />
neben den pauschalen sonstigen<br />
<strong>Umzug</strong>skosten nach<br />
§ 10 AUV ein Betrag von<br />
5.600,- EUR für Verheiratete,<br />
wenn beide Ehegatten ins<br />
Ausland ziehen. Bei Ledigen<br />
sind 4.480,- EUR abziehbar.<br />
„Gut informiert den <strong>Umzug</strong><br />
stemmen!“<br />
STS
Seite 40 <strong>Wohnungswechsel</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong><br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>2013</strong> <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 41<br />
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