Zug der Erinnerung
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Zug der Erinnerung
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<strong>Zug</strong>leich verwiesen die Dokumente auf ein Tabu, das für alle<br />
Zivilisationen verpflichtend ist: Das Leben <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zur Erhaltung <strong>der</strong><br />
Gattung zu schonen. Mit dem Kin<strong>der</strong>mord hat Nazideutschland dieses<br />
anthropologische Gesetz gebrochen und zeitweise außer Kraft gesetzt.<br />
Aus Auschwitz und den an<strong>der</strong>en Lagern kehrten nur wenige Kin<strong>der</strong><br />
zurück.<br />
Die Verantwortung für die Mordstätten Nazi-Deutschlands übernehmen,<br />
heißt, sich diesem Tabubruch zu stellen und in die Augen <strong>der</strong> deportierten<br />
Kin<strong>der</strong> zu schauen.<br />
Ihre beispielhaften Biographien im <strong>Zug</strong> <strong>der</strong> <strong>Erinnerung</strong>, die Bil<strong>der</strong> ihrer<br />
frohen und erwartungsvollen Gesichter luden nicht nur zum Gedenken<br />
ein, son<strong>der</strong>n vermittelten einen implizite Auffor<strong>der</strong>ung: Gegen die<br />
Triebfe<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Verfolgung (Rassismus, Antisemitismus und<br />
nationalistische Ideologien) deutlich Stellung zu beziehen.<br />
Das letzte Foto von Hanni Steinbock, bevor sie von den deutschen Besatzungstruppen in den Nie<strong>der</strong>landen<br />
verhaftet und im KZ Westerbork interniert wurde. Von dort kam sie mit <strong>der</strong> "Deutschen Reichsbahn"<br />
nach Sobibor. Hanni kehrte nicht zurück.<br />
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