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Festschrift - Berufskolleg Kaufmannsschule der Stadt Krefeld

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1933 – 1959 1960 – 1979 1980 – 2012<br />

te postwendend zur Freude <strong>der</strong> Damenwelt das 2. Westfälische<br />

Husarenregiment Nr. 11 - die „Tanzhusaren“ - von Düsseldorf<br />

nach <strong>Krefeld</strong>.<br />

Verän<strong>der</strong>ungen bis zum<br />

Ersten Weltkrieg<br />

1904 erkannte <strong>der</strong> Regierungspräsident Arthur Schreiber<br />

den Unterricht an <strong>der</strong> <strong>Kaufmannsschule</strong> als Ersatz des Fortbildungsunterrichts<br />

an und führte dadurch den mittelbaren<br />

Schulzwang für alle Handlungslehrlinge ein. Sie erhielten wöchentlich<br />

6 Stunden Unterricht in <strong>der</strong> Zeit von 13.40 bis 15.20<br />

und von 20.00 bis 21.40 Uhr.<br />

Auch den weiblichen Lehrlingen wurde damit <strong>der</strong> Schulbesuch<br />

ermöglicht. In diesem Jahr betrug das Verhältnis von weiblichen<br />

zu männlichen Schülern 79 zu 623.<br />

1909 eröffnete die <strong>Kaufmannsschule</strong> die Höhere Handelsfachklasse<br />

für Handelslehrlinge und –gehilfen. Aus Anlass des<br />

100-jährigen Bestehens <strong>der</strong> Krefel<strong>der</strong> Handelskammer 1904<br />

legte Kommerzienrat Rudolf Krahnen eine Stiftung zu Gunsten<br />

<strong>der</strong> <strong>Kaufmannsschule</strong> in Höhe von 30.000 Mark mit <strong>der</strong><br />

Zielsetzung an, dass mit den jährlich erzielten Zinserträgen<br />

eine För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> kaufmännischen Bildung von Mädchen<br />

und Jungen vorgenommen würde. Doch bereits zwanzig Jahre<br />

später endete diese För<strong>der</strong>ung, da das Kapital ein Opfer <strong>der</strong><br />

Inflation von 1923 wurde.<br />

Die <strong>Kaufmannsschule</strong> im<br />

Ersten Weltkrieg<br />

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges hatte einschneidende<br />

Auswirkungen auf den Betrieb <strong>der</strong> <strong>Kaufmannsschule</strong>. Die<br />

männlichen Schüler mussten auf die Front vorbereitet werden,<br />

indem man sie regelmäßig an Übungen von Jungkompanien<br />

Am 2. April 1906<br />

führte Kaiser Wilhelm<br />

persönlich, an <strong>der</strong><br />

Spitze reitend, das II.<br />

Westfälische Husarenregiment<br />

Nr. 11 in die<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Krefeld</strong><br />

teilnehmen ließ. Obwohl <strong>der</strong> Unterricht wie bisher fortgesetzt<br />

wurde, mussten nach und nach auch Schüler und Lehrer in den<br />

Krieg ziehen. So stieg die Zahl <strong>der</strong> zum Heeresdienst einberufenen<br />

Schüler auf 60, die <strong>der</strong> Lehrer auf 11.<br />

Die Daheimgebliebenen stellen ihre Kräfte in den Dienst des<br />

Vaterlandes o<strong>der</strong> sorgten für Trost. Die Mädchen <strong>der</strong> Handelsschule<br />

versendeten Pakete an die Truppen im Felde. Auch<br />

<strong>der</strong> gemischte Chor und das Schulorchester besuchten verschiedene<br />

Lazarette, um die Verwundeten durch Musik- und<br />

Lie<strong>der</strong>spenden zu erfreuen. An die Stelle des Unterrichts in<br />

Wirtschaftsgeographie traten in <strong>der</strong> Ober- und Mittelstufe <strong>der</strong><br />

Fachschule für Handlungslehrlinge und -gehilfen und in <strong>der</strong><br />

Oberschule <strong>der</strong> Handelschule für Mädchen die „Staatsbürgerlichen<br />

Belehrungen in <strong>der</strong> Kriegszeit“.<br />

1917 fiel <strong>der</strong> Unterricht <strong>der</strong> Höheren Handelsfachklasse für<br />

Handlungslehrlinge und -gehilfen endgültig aus, weil die meisten<br />

<strong>der</strong> in Frage kommenden jungen Leute zur Front einberufen<br />

wurden. Direkt nach dem Krieg im Jahre 1919 versuchte man<br />

den ehemaligen Kriegsteilnehmern eine neue Perspektive zu<br />

geben, indem man zwei Klassen extra einrichtete. Hier wurde<br />

z. B. Rechtsamputierten das Linksschreiben vermittelt.<br />

Die Friedenszeit und die Zeit <strong>der</strong> ersten deutschen Demokratie<br />

sollte die <strong>Kaufmannsschule</strong> vor neue Herausfor<strong>der</strong>ungen stellen.<br />

Dörte Matthes und Hermann Rüsenberg<br />

1887 – 1918 Kaiserreich<br />

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