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Nummer 5 (04.02.11) - Die Jüdische Zeitung

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<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

Wer schon lange<br />

Zeit Ma’asser gibt<br />

3) Obwohl heute gepaskent<br />

wird, dass<br />

das Ma’asser-Geben<br />

grundsätzlich nur ein<br />

„Minhag“ ist, wird es<br />

für einen Menschen, der<br />

diesen Minhag schon<br />

eine lange Zeit ausübt,<br />

zu einer Pfl icht, da es<br />

ein Gelübde wird1 Der<br />

Minhag wird dadurch<br />

oft zu einem Gebot der<br />

Tora.2<br />

Minhag der Stadt<br />

4) Haben die Stadtbewohner<br />

es auf sich genommen,<br />

Ma’asser abzusondern,<br />

oder haben<br />

sie sich so verhalten,<br />

auch ohne es explizit auf<br />

sich zu nehmen, dann ist jeder Stadtbewohner<br />

(und auch seine Kinder) verpfl ichtet, sich so<br />

zu verhalten.3<br />

Minhag der Väter<br />

5) Haben die Vorfahren eines Menschen<br />

immer Ma’asser gegeben, so ist auch er verpfl<br />

ichtet, diesen Minhag weiterzuführen, denn<br />

‚Weiche nicht von der Tora deiner Mutter ab.’4<br />

1 Schut Chawot Ja’ir 224, Schut Chatam Sofer<br />

Jo’d Siman 231, Schut Chatan Sofer Siman 20. Im Schut<br />

Sche’ilat Ja’awetz steht sogar, dass schon nach einem Mal<br />

Ma’asser-Geben dies in ein Gelübde verwandelt wird.<br />

2 Psakim von Raw Schlomo Salman Auerbach,<br />

und so antwortete auch Raw Menasche Klein.<br />

3 Schut Riwasch Siman 399 und Schut Chawot<br />

Ja’ir Siman 126 und Pri Chadasch Orach Chajim 496. Siehe<br />

auch im Schut Chatam Sofer Jo’d 107.<br />

4 Schut Jehuda Ja’ale Jo’d 334.<br />

„Wenn Sie wollen, können Sie den Teppich<br />

als Geschenk hier lassen“, versuchte ich zu<br />

witzeln.<br />

„Hm, Geweret, ich habe das noch nie zuvor<br />

getan, doch mit einem solch wunderschönen<br />

Teppich, der so gut zu Ihren Möbeln passt,<br />

wissen Sie was? Ich werde ihn hier lassen,<br />

ich weiss, dass ich Ihnen trauen kann. Ich<br />

werde in zwei oder drei Tagen kommen, um<br />

das Geld zu holen.“<br />

Ich wollte ihn fragen, wie er wusste, dass<br />

er mir trauen konnte, wenn ich nicht einmal<br />

mir selbst zutrauen konnte, einen Fremden<br />

aus meiner Wohnung zu bringen, doch ich<br />

blieb still. Ich suchte verzweifelt nach einem<br />

Ausweg aus meiner Situation.<br />

Weshalb passiert mir das immer?, stöhnte ich<br />

innerlich. Ich war bereit, darauf zu wetten, dass<br />

dieser Mann seinen Teppich nicht einen Schritt<br />

in die Wohnung meiner Nachbarn gebracht<br />

hätte. Sie mussten miteinander verschworen<br />

sein, beschloss ich, dieser Mann und die<br />

vesm ,ufkv<br />

Aus „Hilchot Ma‘asser Kesafim“<br />

von Raw Jisrael Josef Bronstein schlita<br />

16<br />

Nicht verspäten<br />

6) Besitzt man Geld<br />

für arme Leute, und am<br />

Ort, an dem man sich<br />

befi ndet, gibt es arme<br />

Leute, dann übertritt<br />

man das Verbot von<br />

‚Bal Te’acher- verspäte<br />

nicht’, wenn man<br />

ihnen das Geld nicht<br />

übergibt.5<br />

Wann ist man verpflichtet,<br />

einen<br />

Fünftel zu geben?<br />

7) Weiss man, dass es<br />

in der Stadt arme Menschen<br />

gibt, die kein<br />

Brot haben, oder auch<br />

Personen, die Kleider<br />

benötigen, dann ist<br />

man verpfl ichtet, bis<br />

zu einem Fünftel abzusondern, falls man die<br />

Mittel dazu hat.6<br />

Mehr als ein Fünftel<br />

8) Lekatchila soll man nicht mehr als ein<br />

Fünftel weggeben, sodass man selbst nicht auf<br />

andere Menschen angewiesen wird.7<br />

5 Rambam Hilchot Matnot Anijim 8.1. Siehe dazu<br />

auch nachfolgende Halachot<br />

6 Ahawat Chessed 2. Teil 18.4. Dort wird in der<br />

Anmerkung die Meinung des Rambam in seiner Erklärung<br />

zu den Mischnajot und die Meinung des Wilnaer Gaon in<br />

seinem Brief gebracht. Siehe dazu auch, was Reb Mosche<br />

Sternbuch in seinem Kuntrass Am Hatora (zweite Ausgabe,<br />

Teil 5) zur Meinung des Wilnaer Gaon erklärt hat.<br />

7 Ketubot 50a, Jalkut Schimoni Wajeze 123 und<br />

so auch im Ri’f Ketubot 18. und im Rosch 4.15. Im Schut<br />

Scho’el Umeschiw 1. Ausgabe 2. Teil 175 wird hingegen<br />

ein anderer Grund angegeben, weil die Armut ihn dann<br />

vielleicht dazu führen wird, gegen den Willen Haschem zu<br />

Frau, die im letzten Monat mit dem Makeup<br />

vorbeikamen und der Handtuchhändler, der<br />

mich dazu brachte, vor Pessach einen Stapel<br />

Badetücher zu kaufen.<br />

Sie mussten wissen, dass die Frau im dritten<br />

Stock im Eckhaus ein leichtes Opfer ist. Es<br />

wundert mich nicht, dass sie so schnell bereit<br />

waren, ihren Preis zu reduzieren. Schliesslich<br />

konnte es nicht oft geschehen, dass jemand<br />

auf sie hereinfi el.<br />

Der Mann schwitzte stark, als er am Teppich<br />

zog und schob und versuchte ihn unter<br />

meinen Tisch und die Stühle zu stecken. In<br />

einem kurzen schwachen Moment schaffte<br />

ich es sogar, hinunterzuschauen und zu bewundern,<br />

wie sehr der Teppich das Zimmer<br />

verschönerte. Und während der Sekunde, die<br />

ich brauchte, um wieder zu mir zu kommen,<br />

war der Mann schon aufgestanden und eilte<br />

durch die Tür, während er mir versicherte,<br />

dass er zurück kommen würde und dass ich,<br />

Geweret, in der Zwischenzeit meinen Kauf<br />

Nr. 5, 30. Schwat 5771 / 4. Februar 2011<br />

Teschuwa der Gedolim:<br />

Raw Schlomo Salman<br />

Auerbach sZl.<br />

Ist es erlaubt, wenn man für ein Tora-Institut Geld<br />

sammelt, die Zahl der Schüler zu übertreiben?<br />

Antwort:<br />

„Es gibt viele Mosdot-Hatora und -Chessed, die die<br />

Anzahl der Schüler oder der Spender etc. übertreiben.<br />

Ich will hiermit bekannt geben, dass ich zwar nicht<br />

Schlechtes über diejenigen denke, die es tun, denn<br />

Grössere und Bessere als ich haben es getan und tun<br />

es noch immer, und wahrscheinlich haben sie dafür<br />

auch einen ‚Heter’ gefunden.<br />

Der Wahrheit entsprechend bin ich ein Unwissender<br />

und mir ist kein ‚Heter’ für diese Sache bekannt.“<br />

(Minchas Schlomo 2. Teil Siman 97.9)<br />

Der Chafez Chajim zählt jedoch sechs Zustände<br />

auf, bei denen auch mehr als ein Fünftel<br />

für Zedaka gegeben werden darf: (Details<br />

dazu folgen anschliessend.)<br />

- Bei Lebensgefahr.<br />

- Falls es arme Leute gibt<br />

- Bei einem sehr reichen Mann, der auch nicht<br />

auf andere angewiesen sein wird<br />

- Bei einem kleinen Betrag. Wenn man zum<br />

Beispiel eine Arbeit hat, bei der man mehr<br />

verdient, als das ,was man zum Leben benötigt,<br />

so darf man den ganzen zusätzlichen Teil für<br />

Zedaka geben, selbst wenn das mehr als ein<br />

Fünftel ist, denn man wird dadurch ja nicht<br />

auf andere Menschen angewiesen sein.<br />

- Zur Unterstützung der Tora<br />

- Wer sein Geld auch für unwichtige Sachen<br />

ausgibt, wie zum Beispiel, jemand der sich<br />

aussergewöhnlich schöne Kleidung kauft und<br />

in vornehmen Häusern wohnt.8<br />

handeln.<br />

8 Ahawat Chessed 2. Teil 20. Kapitel<br />

in guter Gesundheit geniessen sollte.<br />

Nun, ich war immer stolz gewesen auf meine<br />

Unfähigkeit ‚Nein‘ zu sagen. Obwohl ich immer<br />

darüber als meine schwache Seite sprach,<br />

war ich doch froh darüber und dachte, es sei<br />

eine noble Eigenschaft, die ich direkt von<br />

Awraham Awinu übernommen hatte.<br />

Ich war der Typ, der immer einen Becher<br />

Limonade am Stand des Achtjährigen kaufte<br />

und die noch ein Los kaufen musste, auch<br />

wenn es das zehnte war, das mir innerhalb<br />

einer Stunde angeboten wurde. Nicht weil ich<br />

Limonade besonders gerne hatte oder weil je<br />

eines meiner Lose gewonnen hatte, ich fand es<br />

nur schwierig, den Optimismus dieser Kinder<br />

mit erwachsenem Pragmatismus zu zerstören.<br />

Es waren jedoch nicht nur Kinder. Im Lauf<br />

der Jahre hatte ich eine beeindruckende<br />

Anzahl von Kassetten, Büchern und Bilder<br />

gesammelt, die alle etwas gemeinsam hatten:<br />

Sie dienten absolut keinem Zweck in meinem<br />

Haus, ausser mich an meine schwache Seite

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