Nummer 5 (04.02.11) - Die Jüdische Zeitung
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<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
zweite Gruppe in Warschau stecken, da kurz<br />
danach die Tore der Stadt geschlossen wurden.<br />
Alle verbliebenen Jehudim wurden danach al<br />
Kidusch Haschem getötet.<br />
Im Jahr 5708 (1948) baute Reb Jisrael sein<br />
Haus erneut auf, dieses Mal in Jeruschalajim.<br />
Als sein Vater, Reb Awraham Mordechaj, im<br />
Monat Sivan desselben Jahres niftar wurde,<br />
wurde die Führung des Chassidut, wie es<br />
der Vater befohlen hatte, in seine Hände<br />
übergeben.<br />
<strong>Die</strong>se Zeit war schwer für den Klall Jisrael.<br />
Im Krieg mit Jordanien herrschte zwar Waffenstillstand,<br />
jedoch war die Zukunft voller<br />
Ungewissheit und Gefahren. Vom Chassidut<br />
Es begann sehr unschuldig, wie solche Dinge<br />
normalerweise beginnen. Als es an einem gewöhnlichen<br />
Montagmorgen an der Tür läutete,<br />
hatte ich keinen Grund anzunehmen, dass es<br />
jemand anderer als meine Nachbarin war,<br />
die ein Glas Zucker ausborgen oder drei Eier<br />
zurückgeben wollte. „Nur einen Moment“, rief<br />
ich fröhlich, als ich die Musik leiser stellte<br />
und eilte, um die Tür zu öffnen.<br />
<strong>Die</strong>s war Fehler <strong>Nummer</strong> eins. Es ist immer<br />
14<br />
Gur, das vor dem Krieg noch ca. 100‘000<br />
Jehudim zählte, blieben nur wenige zurück,<br />
die meisten von ihnen waren in Körper und<br />
Geist gebrochen. Reb Jisrael wandte sich<br />
dieser schweren Arbeit voller Elan zu und<br />
benutzte all seine Kräfte, um das Chassidut<br />
wieder von neuem aufzubauen. Seine Arbeit<br />
trug Früchte, und langsam bekam das Chassidut<br />
unter seiner Führung wieder ein neues<br />
Aussehen.<br />
Seine Einstellung zum Chassidut war, das<br />
Tora-Lernen zu stärken und die G“ttesfurcht<br />
bei den Chassidim zu verankern. Er verlangte<br />
von jedem Chassid, dass er die Halacha<br />
befolgte, ohne irgendeine Erleichterung zu<br />
Verkauft!<br />
so. Ich denke nie an die „Guckloch Regel“, bis<br />
ich vor irgendeinem schrägen Charakter stehe,<br />
der schon einen Fuss in meiner Wohnung hat.<br />
<strong>Die</strong>ses Mal war der Mann kurz und stämmig,<br />
die Venen in seinem Gesicht standen hervor.<br />
Er legte einen schweren, aufgerollten Teppich<br />
gegen die Wand, sodass der Türrahmen blockiert<br />
war. Hatte ich bis dann vor, die Tür zu<br />
schliessen, so war dies nun keine Option mehr.<br />
„Teppich, Geweret“, verkündete er.<br />
Nr. 5, 30. Schwat 5771 / 4. Februar 2011<br />
suchen. Er legte auch sehr viel Wert auf das<br />
Dawenen zur richtigen Zeit und das Verbot<br />
von unnötigem Geschwätz im Bet Hakneset.<br />
Gleich wie sein Vater erkannte Reb Jisrael,<br />
dass der Erfolg von Klall Jisrael vom<br />
Erfolg der ‚Agudat Jisrael“ abhängig ist<br />
und widmete sich allen möglichen Zibbur-<br />
Angelegenheiten.<br />
Während 29 Jahren führte Reb Jisrael das<br />
Chassidut Gur und konnte die Früchte sehen:<br />
Tausende Chassidim, und eine grosse Anzahl<br />
von Mosdot-Tora und Bate Knesset. Er wurde<br />
im Alter von 82 Jahren niftar und wurde auf<br />
dem Har Hasetim begraben.<br />
„Sie haben die falsche Adresse“, informierte<br />
ich ihn. „Wir haben keinen Teppich bestellt,<br />
es tut mir leid.“<br />
Der Mann schien jedoch unbeeindruckt und<br />
machte keine Anzeichen, entweder sich oder<br />
den Teppich auch nur einen Zentimeter zu<br />
bewegen. „Das sind orientalische Teppiche,<br />
Geweret, von bester Qualität,englische Wolle.<br />
Ich verkaufe sie zu spottbilligen Preisen.<br />
Es ist wirklich eine einmalige Gelegenheit.