Nummer 26 (01.07.11) - Die Jüdische Zeitung
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<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
Von L. GRADsTEin<br />
Wochenzeitschrift der jüdischen Orthodoxie der Schweiz - Nr. <strong>26</strong> 29. Siwan 5771/ 1. Juli 2011, 22. Jahrgang<br />
Fünf Jahre vergangen<br />
Gilad Schalit immer noch in Gefangenschaft<br />
Michal naamani reiste von ihrem haus in Kfar<br />
saba nach Jerusalem, um an Passanten gelbe<br />
Bänder und an Autofahrer Aufkleber mit den<br />
Worten „Gilad ist am Leben“ zu verteilen.<br />
2. Sijum Hamischnajes in Berlin<br />
Es war herrlich zu sehen, wie Jungen aus<br />
stuttgart, Köln, Essen, saarbrücken, München<br />
und Berlin mit ihren Mischnes gewappnet, die<br />
sie mit viel Elan gelernt haben, zum sijum<br />
gekommen sind. in der Jeschiwe Bejs Zijoin<br />
von Lauder-Jeschurun wurden die Zimmer zur<br />
Verfügung gestellt und die Jungen wurden von<br />
den Madrichim liebevoll betreut. Am Freitag<br />
wurden zuerst Verhöre durchgeführt, danach<br />
ging’s in den Kletterpark, wo sich die Kinder<br />
austoben konnten. Der schabbes wurde in der<br />
Jeschiwe in herrlicher Atmosphäre zusammen<br />
gefeiert mit Dawenen, Tanzen und singen.<br />
Es wurden Diwre Toire und Geschichten<br />
naamani, eine Mittelschullehrerin, wollte<br />
etwas tun, um dem gefangenen israelischen<br />
soldaten Gilad schalit zu helfen.<br />
„ich bin auch eine Mutter. ich habe einen<br />
jüngeren Bruder, der Reservedienst macht“,<br />
sagte naamani am vergangenen Freitag, am<br />
Tag vor dem fünften<br />
Jahrestag von schalitsGefangenennahme<br />
an der Grenze von<br />
Gaza zu israel, bei der<br />
zwei andere soldaten<br />
AZA<br />
8002 Zürich<br />
Priorität<br />
PP / JOURNAL<br />
CH-8002 Zürich<br />
erzählt und individuell Mischnajes gelernt. Am<br />
sonntagmorgen besichtigten alle das sea Life mit<br />
vielen Meerestieren in einem riesigen Wasserbecken.<br />
Am nachmittag fand dann der sijum hamischnajes<br />
statt, an dem Rabbonim, die Kinder und ihre Eltern<br />
teilnahmen. Vier Jungen sagten gekonnt eine<br />
Mischne auswendig vor und beantworteten darauf<br />
die Fragen von Rabbiner Ehrenberg, der anschliessend<br />
die Kinder für ihren Einsatz und Fleiss lobte.<br />
Daraufhin fand die Preisverteilung statt, bei der die<br />
Kinder Mischnajes mit Bildern in Empfang nehmen<br />
durften, die sie zum weiteren Lernen anspornen<br />
werden. Allen organisatoren und Madrichim,<br />
speziell aber herrn Jitzchok Lehrer, sei an dieser<br />
stelle herzlichst gedankt, mit der Broche, dass die<br />
Lernenden bis zum nächsten sijum ihre Mischnajes<br />
weiter verdoppeln sollen.
<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
umkamen. „ich bin hier, weil ich mir, falls es<br />
mein sohn wäre, wünschen würde, dass man<br />
auch mich unterstützt.“<br />
schalits Familienmitglieder haben praktisch<br />
alles Erdenkliche unternommen, um ihren<br />
sohn im Licht der Öffentlichkeit zu halten.<br />
Letztes Jahr marschierten sie am Jahrestag<br />
seiner Gefangennahme von ihrem haus in<br />
nordisrael nach Jerusalem, bei dem sie auf<br />
einem Teil des Weges von Tausenden von<br />
Leuten begleitet wurden. <strong>Die</strong>ses Jahr störte<br />
Gilads älterer Bruder, Yoel, israels staatszeremonie<br />
am israelischen Unabhängigkeitstag.<br />
„Wir sagen zum israelischen Premierminister<br />
Benjamin netanjahu: sie haben kein<br />
Recht, Gilad zum Tod zu verurteilen“, rief<br />
noam schalit, Gilads Vater, während einer<br />
Pressekonferenz am sonntagmorgen vor der<br />
offi ziellen Residenz des Premierministers in<br />
Jerusalem aus. <strong>Die</strong> Familie kündigte eine neue<br />
Kampagne an, um mehr öffentliche Unterstützung<br />
für eine Vereinbarung zu gewinnen, die<br />
schalit heimbringen würde.<br />
Familienmitglieder von schalit ketteten sich<br />
vor der Residenz des Premierministers in<br />
Jerusalem am samstagabend an, wo hunderte<br />
von Anhängern sich zu ihrer Unterstützung<br />
versammelt hatten. Andere Personen protestierten<br />
vor netanjahus haus in caesarea.<br />
netanjahu erklärte am sonntag, dass seine<br />
Regierung ein von Deutschland vermitteltes<br />
Abkommen akzeptiere, um schalit freizubekommen.<br />
„Der Vorschlag ist hart; es ist<br />
für den staat israel nicht einfach“, sagte<br />
netanjahu am sonntag in einer Erklärung,<br />
die nach der wöchentlichen Kabinettsitzung<br />
abgegeben wurde. „Wir beschlossen jedoch,<br />
ihn zu akzeptieren, im Glauben, dass er<br />
einen Mittelweg zwischen unserem Wunsch<br />
darstellt, Gilads Freilassung zu erwirken und<br />
möglichen schaden am Leben und der sicherheit<br />
des israelischen Volkes zu vermeiden. Bis<br />
jetzt haben wir noch keine offi zielle Antwort<br />
der hamas auf den Vorschlag des deutschen<br />
Unterhändlers erhalten.“<br />
Kurz darauf wurde jedoch bekannt, dass die<br />
hamas den Vorschlag ablehnt und weitere<br />
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2<br />
Freilassungen von Gefangenen fordert.<br />
netanjahu gab keine Einzelheiten zum Vorschlag<br />
des deutschen Vermittlers bekannt,<br />
sagte jedoch, dass der staat israel bereit sei,<br />
sehr weit zu gehen, weiter als jedes andere<br />
Land, um die Freilassung Gilads zu erwirken.<br />
„Es ist jedoch auch meine Aufgabe und die<br />
Verantwortung derjenigen, die hier sitzen,<br />
die sicherheit und das Leben des israelischen<br />
Volkes zu sichern.“<br />
nach fünf Jahren haft und ohne ein klares<br />
Zeichen, dass ein Gefangenenaustausch mit<br />
der hamas bevorsteht oder dass ihr sohn<br />
überhaupt noch am Leben ist, sind die schalits<br />
zu einem symbol dessen geworden, was die israelis<br />
– deren Kinder den obligatorischen Militärdienst<br />
absolvieren müssen – am meisten<br />
befürchten. „Gilad schalit ist der schlimmste<br />
Albtraum aller israelischer Eltern“, schrieb<br />
der israelische Journalist stuart schoffman.<br />
Manche israelis sagen, dass schalit auch zu<br />
einem symbol des Ärgers der israelis über die<br />
hamas geworden ist, der Terrorgruppe, die den<br />
Gazastreifen regiert und wahrscheinlich die<br />
Kontrolle über die Geiselnehmer schalits hat.<br />
schalit war 19 Jahre alt, als er gefangen genommen<br />
wurde. sollte er noch am Leben sein,<br />
ist er heute 24 Jahre alt. Trotz wiederholter<br />
Gesuche, darunter eines diese Woche, wurde<br />
dem Roten Kreuz nie eine Genehmigung<br />
erteilt, schalit zu besuchen.<br />
Es wird angenommen, dass er irgendwo in<br />
Gaza festgehalten wird, wahrscheinlich in<br />
einem Untergrundbunker. sein Gesicht ist<br />
in israel allgegenwärtig geworden – man<br />
sieht es auf Postern, Ballonen, T-shirts und<br />
Autoaufklebern.<br />
<strong>Die</strong> israelische Bevölkerung hat seit september<br />
2009 kein Lebenszeichen von schalit mehr<br />
erhalten. 2009 wurde ein Video publiziert, in<br />
dem er blass, jedoch unversehrt aussah. <strong>Die</strong><br />
hamas hat eine Bitte des Roten Kreuzes nach<br />
einem neuen Lebenszeichen zurückgewiesen.<br />
Während mehreren Jahren hat israel mit der<br />
hamas indirekt über schalit verhandelt. <strong>Die</strong><br />
Forderungen der hamas haben sich nicht<br />
geändert: die Freilassung von mindestens<br />
1000 palästinensischen Gefangenen aus israelischen<br />
Gefängnissen, unter ihnen Dutzende<br />
von Männern, die wegen Mordes an israelis<br />
verurteilt wurden.<br />
netanjahu kündigte diese Woche an, dass<br />
israel die Bedingungen für die Palästinenser<br />
in israelischen Gefängnissen, die wegen<br />
Terror verurteilt wurden, verschärfen werde,<br />
nachdem die hamas schalit keinen Besuch<br />
des Roten Kreuzes erlaubt. so soll ihnen unter<br />
anderem die Möglichkeit entzogen werden,<br />
während der Gefängnishaft einen akademischen<br />
Abschluss zu machen.<br />
Eine Umfrage kam diese Woche zum schluss,<br />
dass 63% der israelis eine Vereinbarung zur<br />
Freilassung schalits unterstützen. Es hat in den<br />
letzten Wochen eine Welle von diplomatischen<br />
Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />
Aktivitäten und Gerüchten gegeben, dass ein<br />
Abkommen unmittelbar bevorsteht.<br />
Manche israelische Analysten hoffen, dass<br />
die hamas den PR-Effekt benötige, den eine<br />
grosse Gefangenenfreilassung liefern würde,<br />
insbesondere falls im nächsten Jahr palästinensische<br />
Wahlen stattfi nden.<br />
<strong>Die</strong> Unterstützung für die hamas ist im<br />
Gazastreifen zurückgegangen; neuere Umfragen<br />
zeigen, dass die hamas weit hinter der<br />
gemässigteren Fatah zurückliegt.<br />
Falls die hamas jedoch nicht ihre Forderungen<br />
beträchtlich schwächt, scheinen die chancen<br />
für ein Abkommen gering zu sein.<br />
schoffman sagt, dass diese ganze Angelegenheit<br />
öffentliche Unzufriedenheit mit netanjahu<br />
ausgelöst habe. „Es hat die Unzufriedenheit<br />
mit der gegenwärtigen Regierung verschärft,<br />
ungeachtet der politischen Zugehörigkeit“,<br />
sagte er. „<strong>Die</strong> meisten israelis sagen: ‚Wir<br />
wollen eine Lösung, das ist empörend.’“<br />
israel hat in der Vergangenheit zweimal<br />
sein Einverständnis zu Vereinbarungen mit<br />
Terrorgruppen erteilt. 2004 erklärte sich<br />
Premierminister Ariel scharon mit einem<br />
Gefangenenaustausch für den israelischen<br />
Geschäftsmann Elchanan Tannenbaum<br />
einverstanden. <strong>Die</strong>ser war ein Reservist<br />
in der israelischen Armee, der für einen in<br />
Aussicht stehenden Drogenhandel in den<br />
Libanon gelockt wurde und dann von der<br />
hizbolla als Geisel genommen wurde. <strong>Die</strong><br />
israelis liessen im Austausch für ihn und die<br />
Leichen von drei israelischen soldaten, die<br />
von der hizbolla getötet worden waren, 435<br />
libanesische Gefangene frei.<br />
2008 erklärte sich Premierminister Ehud<br />
olmert bereit, für die Leichen von zwei<br />
israelischen soldaten fünf Gefangene freizulassen,<br />
darunter einen libanesischen Mann,<br />
der vier lebenslängliche haftstrafen für Mord<br />
absass. <strong>Die</strong> soldaten, Ehud Goldwasser und<br />
Eldad Regev, waren nur Tage nach schalits<br />
Gefangennahme bei einem hizbolla-Angriff<br />
gefangen genommen worden und wurden dabei<br />
getötet. Der Überfall löste den 34tägigen<br />
Krieg zwischen der hizbolla und israel im<br />
Jahr 2006 aus.<br />
Am Freitag verbrachten schalits Eltern den<br />
Morgen bei einer Gedenkfeier für einen der<br />
soldaten, der am gleichen Tag, als schalit<br />
gefangen genommen wurde, getötet wurde.<br />
Dann kamen sie nach Jerusalem, um den<br />
schabbat im Protestzelt vor der Residenz<br />
des Premierministers zu verbringen, das seit<br />
einigen Jahren zu einem „Anziehungspunkt“<br />
geworden ist.<br />
„Wir sind anders als andere Länder, die nie<br />
tausend Gefangene für einen einzigen soldaten<br />
freilassen würden“, sagte die Lehrerin<br />
naamani. „Er beschützte unser Land, und<br />
wir schulden es ihm und seiner Familie, ihn<br />
zurückzubringen.“<br />
JTA
Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />
Von AVi BAschAn<br />
Am Montagabend starb Raw Michel Jehuda<br />
Lefkowitz sZl., Rosch Jeschiwat Ponivesch<br />
Lezeirim, im Alter von 97 Jahren, nachdem<br />
er am Mozae schabbat zusammen gebrochen<br />
war und danach in der intensivstation des<br />
schaare Zedek- spitals in Jerusalem behandelt<br />
worden war.<br />
Rav Michel Jehuda, der sich letzte Woche<br />
zu Erholungszwecken in einer Pension im<br />
Katamon- Quartier in Jerusalem aufhielt,<br />
musste mitten während seuda schlischit in<br />
ernstem Zustand ins schaare Zedek- spital<br />
eingeliefert werden.<br />
Rav Lefkowitz kam im Kislev 5674 in Wolozhin<br />
zur Welt. seine Eltern waren Rabbi<br />
Mosche David und chaya Lefkowitz. Damals<br />
war sein Vater 70 Jahre alt, also im selben<br />
Alter wie der or sameach, und nur wenige<br />
Jahre älter als Rabbi chaim von Brisk, Rav<br />
Josef chaim sonnenfeld und der sefat Emet<br />
von Gur.<br />
in seiner Kindheit lernte er im Volozhiner<br />
cheder und erhielt auch Privatstunden, die<br />
von seinem Vater bezahlt wurden, obwohl<br />
die Familie sehr arm war. sein Vater starb,<br />
als er 9 Jahre alt war.<br />
Danach lernte er bei Rabbi schlomo heiman<br />
sZl., dem Rosch Jeschiwa „Ramleis“ in Vilna,<br />
der später als Rosch Jeschiwat „Tora Wedaat“<br />
wirkte. 1936 wanderte er mit seiner Familie<br />
nach Eretz Jisrael aus, was dank Zertifikaten<br />
möglich war, die sein älterer Bruder Arie Leib<br />
sl. erhalten hatte, der bereits zuvor ausgewandert<br />
war. Als er nach Eretz Jisrael kam, lernte<br />
er in der Jeschiwa chevron in Jeruschalajim<br />
und zählte dort zu den besten Talmidim. Er<br />
galt als enger schüler des „chason isch“ und<br />
von Rabbi isser salman Melzer sZ“l.<br />
nach seiner heirat wurde er zum Rosch Mesivta<br />
der Jeschiwa Lezeirim „Tiferet Zion“ in<br />
Bne Brak ernannt, die von seinem schwiegervater,<br />
Rabbi Avraham Jizchak Gerschonowitz<br />
sZl. geleitet wurde. Zwei seiner berühmten<br />
schüler aus jener Zeit sind Raw chaim Kaniewsky<br />
und Raw M.Z. Bergman jbdlcht“a.<br />
Danach wurde er zusammen mit seinem<br />
<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
Herausgeber: Verein <strong>Die</strong> <strong>Jüdische</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Brandschenkesteig 14, 8002 Zürich<br />
Administration: Telefon 044 201 4617, Fax 044 201 46<strong>26</strong><br />
E-mail: djz.bloch@gmail.com<br />
www.diejuedischezeitung.ch / www.d-j-z.ch<br />
Redaktion: Josua Bloch, Nosson Rothschild<br />
Jahresabonnement: Schweiz Fr. 148.--, Ausland Fr. 209.-- inkl.LP<br />
Einzelnummer: Fr. 3.50<br />
Postcheck 80 - 53 342-3<br />
Inserate: Tarif auf Anfrage erhältlich<br />
Druck/Expedition: Ropress, 8048 Zürich<br />
<strong>Die</strong> <strong>Jüdische</strong> <strong>Zeitung</strong> übernimmt keine Verantwortung für das Kaschrus von<br />
Produkten und <strong>Die</strong>nstleistungen, für welche in der <strong>Zeitung</strong> inseriert wird.<br />
3<br />
Freund Rav A. L. steinman jbdlcht“a zum<br />
Rosch Jeschiwat Poniwesch Lezeirim ernannt.<br />
Dort lehrte er über fünfzig Jahre lang Tora und<br />
erzog Tausende von schülern aus aller Welt.<br />
Berühmt ist der alte Etrog- Baum in seinem<br />
Garten, den Raw Michel Jehuda aus dem Kern<br />
eines Etrogs pflanzte, über den der „Chason<br />
isch“ die Bracha gesprochen hatte. <strong>Die</strong> Etrogim<br />
von Rav Lefkowitz waren für ihr Kaschrut<br />
und ihre Qualität bekannt und viele wollten<br />
die Bracha auf<br />
einen Etrog<br />
sprechen, der<br />
vom Baum in<br />
seinem Garten<br />
stammte.<br />
Er schrieb das<br />
sefer „Machane<br />
Jehuda“<br />
über schass<br />
und die sefarim<br />
„imre<br />
Daat“ und Darke<br />
chaim“, die<br />
Gespräche und<br />
Briefe über<br />
Mussar und<br />
h a s c h k a f a -<br />
Themen beinhalten.<br />
<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
Raw Michel Jehuda Lefkowitz sZl.<br />
Foto: chaim shvarcz/Kuvien images<br />
Trotz seines hohen Alters erteilte der<br />
Rav noch bis vor zwei Jahren in der<br />
Jeschiwa täglich einen schiur. Auch<br />
als er mit diesem schiur aufhörte,<br />
kam er noch immer täglich zum<br />
schacharit- Gebet in die Jeschiwa,<br />
erteilte einen halacha- schiur und<br />
sichot, sowie weitere schiurim.<br />
Er hinterlässt viele nachkommen:<br />
seine Frau, seine Tochter – Rebbezin<br />
Korlansky, die Frau von Rav<br />
Binjamin Beinusch Korlansky sZl.;<br />
- seinen sohn Rabbi Mosche David,<br />
der Maschgiach der Jeschiwat<br />
„Beer Jakov“ und Rosch Mesivta<br />
der Jeschiwat „Bet David“; seinen<br />
sohn Rabbi Avraham Jizchak, einer<br />
der Rosche Jeschiwa des Bet Midrasch<br />
Eljon; die schwiegersöhne<br />
Rabbi Binjamin Eljashiv, der sohn<br />
von Rav J. s. Eljaschiv; Rabbi<br />
Mosche Elijahu schwarz, einer<br />
der Rosche Jeschiwa von „Meor<br />
Jizchak chemed“, und Dutzende<br />
von Enkeln, Enkelinnen, Urenkeln<br />
und Ururenkeln.<br />
Kurze Zeit nach dem Tod von Rav<br />
Michel Jehuda kam sein Mechutan,<br />
Rav Eljaschiv, ins schaare Zedekspital,<br />
um ihn auf seinem letzen Weg<br />
zu begleiten. <strong>Die</strong> Lewaja fand am folgenden<br />
Tag in der Ponovecher Jeschiwa Lezeirim statt.<br />
in seinem letzten Willen bat Rav Lefkowitz,<br />
dass nur seine beiden söhne, Rabbi Mosche<br />
David und Rabbi Avraham Jizchak, hespedim<br />
halten sollen. Auch von diesen verlangte er,<br />
sich einzuschränken und keine lobenden<br />
Ausdrücke zu verwenden.<br />
Foto: Kuvien images<br />
T.n.Z.B.h.
<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
4<br />
<strong>Die</strong> „unsichtbaren“ Palästinenser<br />
Der sonntag war der erste Tag des sechsten<br />
Jahres von Gilat schalit in Gefangenschaft.<br />
Er war am <strong>26</strong>. Juni 2006 entführt worden und<br />
wird seither von palästinensischen Terroristen,<br />
die mit der hamas in Gaza verbündet sind,<br />
festgehalten.<br />
seit fünf Jahren ist schalit inhaftiert. seine<br />
Entführer haben ihm in dieser ganzen Zeit nur<br />
erlaubt, einen einzigen Brief an seine Familie<br />
zu senden und haben während der gesamten<br />
Zeit nur ein Video von schalit publiziert.<br />
Besuche des internationalen Roten Kreuzes<br />
wurden ihm verwehrt.<br />
in den vergangenen fünf Jahren hat die hamas<br />
an periodischen indirekten Verhandlungen mit<br />
israel durch einen deutschen Vermittler oder<br />
andere teilgenommen. Während ihre Forderungen<br />
sich immer wieder unterscheiden,<br />
fordern sie von israel im Grund, im Austausch<br />
für schalit rund 1000 bis 1500 Terroristen<br />
freizulassen und dass diese in ihre häuser in<br />
Jehuda und schomron und Gaza zurückkehren<br />
dürfen, wo sie weiterhin Juden töten könnten,<br />
wie sie es zuvor getan haben.<br />
Und es ist nicht nur die hamas, die diese<br />
Dinge fordert. in einem interview mit der<br />
nachrichtenagentur iMRA sagte der Fatah-<br />
Unterhändler nabil shaath, dass die Fatah<br />
diese Forderungen der hamas unterstütze.<br />
shaath erklärte, dass schalit unter die Verantwortung<br />
der vereinigten palästinensischen<br />
Behörde fallen würde, wenn die Fatah-hamas<br />
Einheitsregierung gebildet werde.<br />
<strong>Die</strong> palästinensische Behörde werde schalit<br />
ebenfalls als Geisel halten und fordern, dass<br />
israel Tausende von Terroristen als „Lösegeld“<br />
aus dem Gefängnis entlässt. Wie er<br />
es ausdrückte: „Wir haben 7000 politische<br />
Gefangene in israel. <strong>Die</strong>se müssen freigelassen<br />
werden.“<br />
<strong>Die</strong> palästinensische Führung der Fatah und<br />
hamas ist in ihrer Meinung vereinigt, dass<br />
es völlig akzeptabel ist, schalit gefangen<br />
zu halten. Für sie ist es akzeptabel, das<br />
internationale Recht und Basiswerte der<br />
Menschlichkeit zu verletzen, um israel zu<br />
erpressen, Massenmörder aus dem Gefängnis<br />
zu entlassen. Und für die Palästinenser ist es<br />
ebenfalls akzeptabel, dass diese Mörder in<br />
ihre häuser zurückkehren, wo sie allenfalls<br />
weiterhin Juden ermorden können.<br />
Es ist kaum vorstellbar, sich ein verabscheuungswürdigeres<br />
Verhalten der palästinensischen<br />
Führung vorzustellen. Man könnte<br />
erwarten, dass die internationalen Medien<br />
am fünften Jahrestag von schalits Entführung<br />
voller Artikel sein würden, in denen sie im<br />
Detail das Verhalten der hamas und Fatah<br />
kritisieren.<br />
Aber die Medien schweigen und widmen<br />
seinen palästinensischen Entführern keine<br />
Aufmerksamkeit. Ein neutraler Mensch, der<br />
nur das gelesen hat, was in den vergangenen<br />
Tagen in den israelischen Medien stand,<br />
könnte zum schluss gelangen, dass entweder<br />
Premierminister Benjamin netanjahu schalit<br />
versteckt oder dass netanjahu mit der hamas<br />
konspiriert, um schalit in Gaza gefangen zu<br />
halten.<br />
Das Ziel der meist linkslastigen Medien israels<br />
Zurlindenstrasse 55<br />
8003 Zürich<br />
Telefon 044 463 36 37<br />
Telefax 044 462 66 76<br />
Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />
war es, die Bevölkerung gegen netanjahu<br />
aufzuhetzen. <strong>Die</strong>se Botschaft wurde allerdings<br />
nicht nur von Leuten wie den ehemaligen<br />
chefs des schin Bet Ami Ayalon und carmi<br />
Gillon vermittelt, sondern auch von Gilad<br />
schalits Vater - noam schalit - an seiner<br />
Pressekonferenz am sonntag.<br />
noam schalit sagte dort: „Premierminister<br />
Benjamin netanjahu, die schwäche und die<br />
Unnachgiebigkeit, die sie in dieser Krise<br />
zeigen, bedeuten eine unmittelbare Gefahr für<br />
Gilads Leben und Gesundheit. Mehr als das,<br />
es ist eine Gefahr für die Werte des staates<br />
israel, mit denen Generationen von israelis<br />
aufgezogen wurden.“<br />
natürlich handelt noam schalit so, weil er<br />
seinen sohn lebend zurückerhalten möchte. Es<br />
besteht jedoch auch kein Zweifel, dass er mit<br />
dem Druck auf netanjahu und die Regierung<br />
und mit der Anschuldigung, dass sie für die<br />
Gefangenschaft seines sohnes verantwortlich<br />
seien, die Dinge nicht verbessert.<br />
<strong>Die</strong> hamas will israel vernichten, ihre Terroristen<br />
im Gefängnis wollen israel vernichten.<br />
<strong>Die</strong> Führer der hamas betrachten schalits<br />
illegale haft und den Kummer, den diese<br />
in israel verursacht, als Quelle des stolzes<br />
für ihre Bewegung und die palästinensische<br />
Gesellschaft als gesamte. Sie empfi nden die<br />
Freilassung von Terroristen als Mittel, um<br />
den Jihad politisch und militärisch zu stärken.<br />
Jedesmal, wenn noam schalit die Regierung<br />
für das schicksal seines sohnes verantwortlich<br />
macht und fordert, dass israel weitere Terroristen<br />
befreit, um ihn nach hause zu bringen,<br />
stärkt er die Verhandlungsposition der hamas.<br />
Am sonntag gab netanjahu zu, dass der Druck<br />
funktionierte. netanjahu erklärte sich mit
Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />
Forderungen der hamas für die Freilassung<br />
von mehr als tausend Terroristen für schalit<br />
einverstanden.<br />
Am Montag sagte die hamas prompt, dass<br />
netanjahus Angebot zu niedrig sei. <strong>Die</strong> hamas<br />
weiss, dass es keinen Grund gibt, schnell<br />
etwas zu entscheiden. Also schrauben sie den<br />
Preis hinauf.<br />
Das Verhalten der Familie schalit ist erklärbar,<br />
was aber bewegt die Medien? Warum helfen<br />
sie der hamas?<br />
Manche Kritiker führen dies auf Faulheit und<br />
den Wunsch zurück, sensationsgeschichten<br />
zu bringen, die den Verkauf ihrer <strong>Zeitung</strong>en<br />
ankurbeln. Zweifellos ist das auch ein Grund.<br />
<strong>Die</strong> Medien könnten aber einem Reporter<br />
auch die Aufgabe geben, über das schweigen<br />
der israelischen und internationalen selbsternannten<br />
nGo’s zu berichten, die schalits<br />
schicksal ignorieren.<br />
<strong>Die</strong> Medien wollen jedoch die „schuld der<br />
Regierung“ in den Vordergrund stellen, die<br />
obwohl die organisatoren der für Gaza<br />
geplanten Flottille am Montag in Athen erklärten,<br />
dass die Passagiere „ohne Waffen“<br />
losziehen werden, sagten Regierungsquellen,<br />
dass israel informationen besitze, dass einige<br />
der Passagiere chemikalien, wie etwa schwefel,<br />
auf den Booten versteckt hätten, um sie<br />
gegen israelische soldaten zu verwenden.<br />
Eine Anzahl der Personen, die an Bord gehen,<br />
hätten Kontakte zur hamas, darunter auch<br />
solche, die mit europäischen Ländern in Verbindung<br />
stehen, wie zum Beispiel Amin Abu<br />
Rashad, einer der organisatoren aus holland,<br />
dessen Wohltätigkeitsorganisation von den<br />
holländischen Behörden wegen involvierung<br />
in der Terror-Finanzierung geschlossen wurde.<br />
Ein weiterer Teilnehmer ist Mohammad<br />
hannoun, der Leiter einer italienisch-palästinensischen<br />
organisation mit Verbindungen<br />
zur hamas, und ein dritter Teilnehmer ein<br />
ranghoher Aktivist einer französischen Wohltätigkeitsorganisation<br />
mit engen Beziehungen<br />
zur hamas.<br />
<strong>Die</strong> Flottille, die kleiner als erwartet sein soll<br />
(8-10 schiffe) und wahrscheinlich in den<br />
nächsten Tagen in see stechen wird, wird<br />
auf eine israelische Marine antreffen, die<br />
entschlossen ist, die schiffe daran zu hindern,<br />
ihr Ziel zu erreichen, jedoch auch klare Direktiven<br />
hat, die Auseinandersetzungen auf<br />
ein Minimum zu beschränken.<br />
Verteidigungsminister Ehud Barak bezeichnete<br />
die Flottille als „Provokation“ und sagte,<br />
dass die Befehle, die der Armee erteilt worden<br />
seien, die schiffe daran hindern sollten,<br />
Gaza zu erreichen. „Wir werden sie zuerst<br />
warnen, wir werden versuchen, Reibungen<br />
zu vermeiden, aber letzten Endes darf die<br />
5<br />
sich nicht den immer weiter eskalierenden<br />
Forderungen der hamas beugt. indem sie die<br />
Öffentlichkeit an schalit erinnern, erinnern<br />
die Medien die Bevölkerung auch daran,<br />
dass die Palästinenser nicht an einem Frieden<br />
interessiert sind und dass sie das Land, das<br />
israel ihnen gibt, dazu verwenden, um israel<br />
anzugreifen.<br />
schliesslich missfällt ihre Forderung, dass<br />
netanjahu schalit „befreien“ soll, ihren Lesern.<br />
Trotz der intensiven Medienkampagne<br />
für „Gilad“ sind laut einer Umfrage, die<br />
im letzten Monat von Maariv durchgeführt<br />
wurde, nur 41% der Bevölkerung damit einverstanden,<br />
dass die Forderungen der hamas<br />
erfüllt werden sollen..<br />
<strong>Die</strong> einzige Erklärung für das Verhalten<br />
der Medien ist, dass sie wie die restlichen<br />
Linken – in israel und weltweit – israel für<br />
die inhaftierung schalits durch die hamas<br />
verantwortlich machen wollen, weil sie die<br />
Araber im Allgemeinen und die Palästinen-<br />
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<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
ser im Besonderen als objekte und nicht als<br />
Akteure betrachten. <strong>Die</strong> einzigen Akteure, die<br />
sie sehen, sind israel und die UsA.<br />
Genau so wie die internationale Linke schiffe<br />
entsendet, um palästinensischen Terroristen in<br />
Gaza zu helfen und sie zu „trösten“, um die<br />
sogenannte „Besatzung“ zu bekämpfen, die<br />
ja eigentlich vor sechs Jahren bereits endete,<br />
so sagen die israelischen Medien, dass die<br />
Regierung Gilad schalit als Geisel halte.<br />
in beiden Fällen werden die Palästinenser<br />
einfach ignoriert, als ob diese an der ganzen<br />
situation keine schuld hätten.<br />
Als das Rote Kreuz am letzten Donnerstag,<br />
nach fünf Jahren der Untätigkeit, die hamas<br />
endlich aufforderte, zu beweisen, dass schalit<br />
noch am Leben ist, reagierten die Bewohner<br />
von Gaza mit einem Angriff auf das Büro<br />
des Roten Kreuzes in Gaza.<br />
Auch diese story wurde in den Medien kaum<br />
erwähnt.<br />
A-7<br />
Schiffe für Gaza<br />
Sicherheitskabinett genehmigt Pläne zum Anhalten der Flottille<br />
Flottille nicht nach Gaza gelangen. Wir fordern<br />
daher, dass das Auslaufen der Flottille<br />
gestoppt wird. sollte es zu schäden kommen,<br />
liegt die Verantwortung bei den Teilnehmern<br />
und organisatoren“, sagte Barak.<br />
Das Büro des Premierministers erklärte, dass<br />
das sicherheitskabinett beschlossen habe, dass<br />
israel „die Ankunft der Flottille in Gaza mit so<br />
wenig Gewalt wie möglich verhindern wird.“<br />
<strong>Die</strong> Minister wurden informiert, dass die<br />
Flottille aus maximal zehn Booten und einigen<br />
hundert – nicht tausenden – Aktivisten<br />
bestehen wird.<br />
All dies schien jedoch die organisatoren nicht<br />
abzuhalten, die in Athen eine Pressekonferenz<br />
abhielten. ihre Pläne müssen um einige Tage<br />
aufgeschoben werden, da in Griechenland<br />
am <strong>Die</strong>nstag und Mittwoch gestreikt wird,<br />
um gegen die neuen sparmassnahmen der<br />
Regierung zu protestieren. <strong>Die</strong> griechischen<br />
häfen werden am streik teilnehmen.<br />
Vertreter in Jerusalem drückten ihre Zufriedenheit<br />
aus, dass die griechische Presse über<br />
die Pressekonferenz der Flottillen-Führer<br />
kaum berichtete.<br />
<strong>Die</strong> Bewegung „Freies Gaza“, die hauptgruppe,<br />
die hinter der Flottille steht, gab am Montag<br />
eine Erklärung ab, dass ein französisches<br />
schiff schon den hafen in Korsika verlassen<br />
hab, und sich mit „mindestens neun anderen<br />
schiffen“ treffen wolle, die nach Gaza fahren.<br />
<strong>Die</strong> restlichen schiffe – zwei Frachtschiffe und<br />
sieben weitere Passagierschiffe – würden in<br />
den kommenden Tagen ihre häfen verlassen<br />
und zu einem Treffpunkt in internationalen<br />
Gewässern fahren, von wo aus die schiffe<br />
alle zusammen nach Gaza reisen würden.<br />
JTA<br />
Lokal,<br />
fair und<br />
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<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
<strong>Die</strong> amerikanische Regierung wiederholte am<br />
Montag ihre opposition gegen den Plan der<br />
palästinensischen Behörde, im september bei<br />
der Uno die Anerkennung eines palästinensischen<br />
staates in den Grenzen vonvor-1967er<br />
Grenzen zu verlangen. <strong>Die</strong> amerikanische<br />
haltung wurde der PA während einer sitzung<br />
in Jericho noch einmal dargelegt. An<br />
der sitzung nahmen der palästinensische<br />
Unterhändler saeb Erekat, der amerikanische<br />
nahost-sondergesandten David hale und<br />
der Us-Generalkonsul in Jerusalem, Daniel<br />
Rubenstein, teil.<br />
Gemäss Erekat machten die UsA klar, dass<br />
Washingtons immer noch die Wiederaufnahme<br />
der Friedensgespräche mit israel<br />
bevorzugt. Erekat habe den amerikanischen<br />
Beamten gesagt, dass die Bemühungen der<br />
palästinensischen Führung, Mitglied in der<br />
Uno zu werden, in keiner Weise die Bemühungen<br />
tangiere, den Friedensprozess wieder<br />
aufzunehmen.<br />
<strong>Die</strong> Aufnahme eines palästinensischen staates<br />
in die Uno-Generalversammlung basiere auf<br />
internationalem Recht, wie auch auf den Zielvorgaben<br />
des Friedensprozesses: der strassen-<br />
obwohl die israelische Marine sich auf das<br />
schlimmste szenario vorbereitet, gibt es immer<br />
noch chancen, dass ein Zusammenstoss<br />
auf offener see vermieden werden kann.<br />
Amerika, Kanada, Frankreich, Australien,<br />
Griechenland und andere Länder haben ihren<br />
Bürgern gegenüber scharfe Warnungen abgegeben,<br />
nicht an der geplanten Flottillenaktion<br />
teilzunehmen, die versuchen möchte, israels<br />
Marineblockade vor dem von der hamas<br />
kontrollierten Gazastreifen zu brechen.<br />
Zypern hat der Flottille verboten, seinen hafen<br />
– einen der Gaza am nächsten liegenden<br />
häfen – als Treffunkt zu verwenden.<br />
<strong>Die</strong>se Massnahmen unterstreichen israels<br />
legales Recht, eine Marineblockade aufrecht<br />
zu erhalten, die das Ziel hat, den Waffenschmuggel<br />
zu vereiteln, um seine Bürger<br />
vor einer Terrororganisation zu schützen, die<br />
Tausende von Raketen und Granaten auf israel<br />
6<br />
PA gibt nicht nach<br />
Brüskiert USA in der Frage der Uno-Mitgliedschaft<br />
karte, der arabischen Friedensinitiative von<br />
2002, obamas Reden und den Grundsätzen<br />
des nahost-Quartetts.<br />
Erekat fügte hinzu, dass die PA die Aussenminister<br />
der Arabischen Liga gebeten habe,<br />
das Datum für die Einreichung des Gesuchs<br />
bei der Uno festzulegen. <strong>Die</strong> Palästinenser<br />
müssten nach den Uno-Vorschriften das<br />
Gesuch 45 Tage vor Beginn der sitzung des<br />
sicherheitsrats am 20. september einreichen.<br />
Der Entscheid der PA wurde am späten sonntagabend<br />
nach einer sitzung des Exekutivkomitees<br />
der PLo unter Leitung des palästinensischen<br />
Präsidenten Mahmoud Abbas gefällt.<br />
Yasser Abed Rabbo, der Generalsekretär des<br />
Exekutivkomitees der PLo, sagte, dass der<br />
nun offizielle Entscheid eine Folge der „Bemühungen<br />
des palästinensischen Volkes und<br />
seiner legitimen Führung ist, einen gerechten<br />
und umfassenden Frieden zu erzielen, der<br />
auf einem unabhängigen staat basiere, der in<br />
Frieden und sicherheit mit seinen nachbarn<br />
leben und sich an alle internationalen Gesetze<br />
und Konventionen halten wird“.<br />
Abed Rabbo forderte die internationale<br />
Gemeinschaft auf, den Plan der PA zu un-<br />
Narrenschiffe<br />
abgefeuert und hunderte von israelis durch<br />
selbstmordanschläge und andere Angriffe<br />
getötet hat.<br />
inzwischen haben israel und Ägypten angekündigt,<br />
dass sie schiffen, die an der Flottille<br />
teilnehmen, erlauben werden, die von ihnen<br />
als humanitäre Güter bezeichnete Fracht im<br />
ägyptischen hafen El-Arish oder in Ashdod<br />
abzuladen, von wo aus diese über den Landweg<br />
nach Gaza weitergeleitet werden kann,<br />
nachdem sie gründlich inspiziert wurde.<br />
israel hat klar gemacht, dass es entschlossen<br />
ist, die Blockade durchzusetzen, dass es aber<br />
die Weiterleitung humanitärer Güter, die für<br />
Gaza bestimmt sind, ermöglichen werde.<br />
Einige organisatoren der Flottille scheinen<br />
aber alle Warnungen ausser Acht zu lassen und<br />
darauf versessen zu sein, eine Konfrontation<br />
auf offener see mit der israelischen Marine<br />
herbeizuführen. <strong>Die</strong> organisatoren behaupten,<br />
Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />
terstützen.<br />
Ein anderer palästinensischer Unterhändler,<br />
nabil shaath, sagte, dass 115 Länder einen<br />
palästinensischen staat anerkannt hätten,<br />
und bisher nur fünf dies nicht getan hätten.<br />
Libanon und syrien gehörten zu den Ländern,<br />
die einen staat noch nicht anerkannt hätten,<br />
weil sie glauben, dass eine Anerkennung der<br />
PLo ausreichend sei. shaath sagte voraus,<br />
dass weitere zwanzig Länder innerhalb der<br />
nächsten zwei Monate einen staat auf Basis<br />
der vor-1967er Grenzen anerkennen würden.<br />
Er gab zu, dass die PA sich im sicherheitsrat<br />
einem Problem gegenübersehen könnte, weil<br />
Washington mit einem Veto gegen den Antrag<br />
für einen eigenen palästinensischen staat gedroht<br />
hatte. Das Veto werde die Palästinenser<br />
allerdings nicht daran hindern, sich um den<br />
status eines permanenten Mitglieds in der<br />
Uno-Generalversammlung zu bemühen.<br />
israelische Regierungsvertreter sagten inzwischen,<br />
dass der Entscheid der PA, mit dem<br />
Uno-Antrag weiterzumachen, beweise, dass<br />
„sie überhaupt keine Absicht habe, zu direkten<br />
Verhandlungen zurückzukehren.“<br />
JTA<br />
dass es ihr Ziel sei, die „humanitäre Krise“ in<br />
Gaza zu beenden.<br />
Während sie jedoch sofort bereit sind,<br />
israels Recht, sich gegen die Einfuhr von<br />
mörderischen Waffen durch eine Blockade<br />
zu verteidigen, in Frage zu stellen, äussern<br />
die Aktivisten kaum Kritik an der hamas,<br />
die israel vernichten will, regelmässig die<br />
Menschenrechte und die religiöse Freiheit von<br />
nichtmuslimen verletzt und Finanzierung und<br />
Unterstützung vom iranischen Präsidenten<br />
Mahmoud Ahmadinejad erhält.<br />
<strong>Die</strong> Bewohner von Gaza leiden zweifellos<br />
unter den Folgen ihres Entscheids bei den<br />
palästinensischen Wahlen von 2006, für die<br />
hamas, eine islamistische Bewegung, die<br />
offiziell von den USA, der EU und anderen<br />
Ländern wegen ihren Terrorhandlungen geächtet<br />
wird, gestimmt zu haben.<br />
Bis vor kurzem war Ägypten nicht weniger
Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />
streng als israel in seiner<br />
Landblockade Gazas, weil<br />
es sich weigerte, die gewalttätige<br />
Machtübernahme<br />
der hamas im Jahr 2007<br />
anzuerkennen. Das Leiden<br />
der Gaza-Bevölkerung unter<br />
der hamasführung erklärt die<br />
schwindende Popularität der<br />
Terrororganisation.<br />
obwohl die Lage schwierig<br />
ist – die Arbeitslosigkeit liegt<br />
laut einem hamasminister<br />
bei etwa 25%, und drei Viertel<br />
der Bevölkerung verlässt<br />
sich auf nahrungsmittelhilfe<br />
– gibt es in Gaza heute<br />
aber keine humanitäre Krise.<br />
Es gibt praktisch keinen<br />
Analphabetismus, und die<br />
säuglingssterblichkeit ist<br />
relativ niedrig. <strong>Die</strong> Gesundheitsbedingungen<br />
sind besser<br />
als in einem grossen Teil der<br />
entwickelten Welt.<br />
seit dem Juni letzten Jahres<br />
hat israel fast alle Einfuhren nach Gaza erlaubt,<br />
mit Ausnahme von Zement, stahl und<br />
anderem Baumaterial (ausser für international<br />
überwachte Projekte), weil es befürchtet, dass<br />
solche Güter von der hamas für den Bau von<br />
Bunkern verwendet werden können.<br />
in den letzten Monaten jedoch haben Tunnels<br />
Ein holländisches Gericht sprach am vergangenen<br />
Donnerstag den Politiker Geert<br />
Wilders von der Anklage frei, zu hass gegen<br />
Muslime angestiftet zu haben. Es war ein Fall,<br />
der die Redefreiheit im traditionell liberalen<br />
Land testete.<br />
Das Gerichtsverfahren hat Aufmerksamkeit<br />
auf sich gezogen, nicht nur wegen Geert<br />
Wilders umstrittenen Bemerkungen über den<br />
7<br />
unter der südlichen Grenze zu Ägypten das<br />
schmuggeln von Baumaterialien ermöglicht,<br />
was in Gaza einen neuen Bauboom ausgelöst<br />
hat. Und seit dem sturz von Präsident hosni<br />
Mubarak verhaften die ägyptischen sicherheitsbehörden<br />
die schmuggler nicht mehr.<br />
Wo liegt dann die wahre Motivation dieser<br />
<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
„Aktivisten“, die israels Blockade aufheben<br />
wollen, während sie echte humanitäre Katastrophen<br />
und Gewalttaten in der Region,<br />
etwa Bashar Assads brutale Repression seines<br />
eigenen syrischen Volkes, ignorieren?<br />
Holländisches Gericht spricht Geert Wilders frei<br />
Freiheit der Meinungsäusserung gilt auch für Kritik an Muslimen<br />
islam – den er mit dem nazismus verglich –<br />
sondern auch wegen dem verstärkten Einfl uss<br />
seiner politischen Partei, die die holländische<br />
Minderheitsregierung in wirtschaftlichen und<br />
anderen Fragen unterstützt.<br />
Das holländische Gericht genehmigte Ende<br />
letzten Jahres einen Antrag Wilders, dass neue<br />
Richter für seinen Prozess wegen „Aufhetzens<br />
zu hass gegen Muslime“ eingesetzt werden.<br />
JTA<br />
Das zwang das Gericht, den Fall ganz von<br />
neuem aufzurollen.<br />
Ungewöhnlich war, dass auch die staatsanwaltschaft<br />
einen Freispruch verlangt hatte. sie<br />
argumentierte, dass Politiker das Recht hätten,<br />
zu Problemen Kommentare abzugeben, und<br />
dass Wilders nicht versucht habe, Gewalt oder<br />
spaltungen zu verursachen.<br />
JTA
<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
hunderte von Bewohnern von schomron<br />
nahmen während des ganzen Montags an<br />
Protesten gegen die Verhaftung und polizeiliche<br />
Befragung von Rabbi Dov Lior, dem<br />
Rabbiner von Kiryat Arba, teil.<br />
Eine der Demonstrationen fand am Eingang<br />
zu schechem statt, wo 300 Anwohner die<br />
Zufahrt zur stadt während mehr als einer<br />
stunde blockierten. Während der Demonstration<br />
sagte der oberrabbiner von schomron,<br />
Rabbi Elyakim Levanon: „Der staat schadet<br />
sich in erster Linie selbst – die Richter stellen<br />
sich über die Legislative. Das Büro des<br />
staatsanwalts kontrolliert den staat, und das<br />
ist ein gefährliches Präjudiz für die Zerstörung<br />
des demokratischen staates.“<br />
Benny Katzover, der den Einwohnerrat<br />
von schomron leitet, warnte während der<br />
Demonstration davor, dass die Verhaftung<br />
von Rabbi Lior die spannungen verschärfen<br />
werde. „Es ist eine untragbare und empörende<br />
handlung, wie wir sie bis jetzt nicht<br />
gesehen haben“, sagte er. „Während der<br />
gesamten Geschichte des jüdischen Volkes<br />
protestierten wir gegen Regimes, die die<br />
Würde der jüdischen Rabbiner erniedrigten,<br />
und hier im jüdischen staat erlaubt sich die<br />
israelische Polizei, den Rabbiner von Kiryat<br />
Arba zu demütigen.“<br />
<strong>Die</strong> Proteste in schomron folgten auf einen<br />
Verhaftung von Rabbi Lior<br />
Hunderte Demonstranten gegen das Justizministerium<br />
Protest in Jerusalem, wo hunderte von nationalistischen<br />
Aktivisten aus Protest gegen<br />
Rabbi Liors Verhaftung die haupteinfahrt zur<br />
stadt und die Kreuzung bei schmuel hanawi<br />
8<br />
Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />
blockierten.<br />
<strong>Die</strong> Basis für die Verhaftung bleibt unklar,<br />
steht jedoch wahrscheinlich in Zusammenhang<br />
mit einem haftbefehl, der zu Beginn<br />
dieses Jahres gegen Rabbi Lior erlassen wurde,<br />
nachdem dieser sich geweigert hatte, sich<br />
wegen seiner haskama für das sefer von Rabbi<br />
Yizhak shapira „Torat hamelech“ bei der<br />
Polizei zur Befragung zu melden. Das Buch<br />
behandelt die halachot der Kriegsführung und<br />
das Töten von nichtjuden in einem Krieg.<br />
Damals erklärte Rabbi Lior, dass er der Meinung<br />
sei, dass er trotz der Praxis, dass man<br />
dem „Gesetz des Landes“ folgen müsse, nicht<br />
verpfl ichtet sei, bei der Polizei vorzusprechen,<br />
weil hier die Tora vor Gericht gestellt werde.<br />
RIA-BODENBELÄGE<br />
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Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />
Das Justizministerium gab am <strong>Die</strong>nstag<br />
eine Erklärung ab, in der die Verhaftung<br />
von Rabbi Dov Lior gerechtfertigt wurde.<br />
„niemand steht über dem Gesetz“, erklärte<br />
das Ministerium.<br />
Der haftbefehl gegen Rav Lior wurde vor<br />
langer Zeit mit dem Wissen und der Genehmigung<br />
des Generalstaatsanwalts erlassen,<br />
nachdem Rav Lior sich geweigert hatte,<br />
sich zu einer Befragung bei der Polizei zu<br />
melden. „in einem staat, in dem die Rechtsstaatlichkeit<br />
vorherrscht, in dem Präsidenten,<br />
Premierminister, Minister, Knessetmitglieder,<br />
religiöse Rabbanim und prominente<br />
i s r A e L A K T U e L L<br />
sicherheiT<br />
Nachdem bekannt wurde, dass soldaten<br />
nach einer Aktion im Gazastreifen letzte<br />
Woche an die Klagemauer gebracht wurden,<br />
um Birkat hagomel zu sprechen, wollte der<br />
staatskontrolleur die handlungsweise des<br />
Militärrabbinats überprüfen. Anscheinend<br />
hatten sich Eltern und soldaten über diese<br />
9<br />
öffentliche Persönlichkeiten von der Polizei<br />
befragt worden sind, steht niemand über dem<br />
Gesetz, und niemand kann sich als frei von<br />
der Verpfl ichtung betrachten, sich zu einer<br />
Polizeibefragung zu melden.“<br />
„Es gab Kontakte zwischen dem Büro des<br />
Generalstaatsanwalts und verschiedenen<br />
Leuten, und der Rabbiner wurde in respektabler<br />
und stiller Weise aufgefordert, sich zu<br />
einer Befragung zu melden. <strong>Die</strong>se Versuche<br />
wurden alle abgelehnt, deshalb gab es keine<br />
andere Wahl, als den haftbefehl zu erlassen.“<br />
Aktion gewundert: „Wer diese Zeremonie<br />
durchführen möchte, kann dies am schabbat<br />
in der synagoge machen, wie es sonst üblich<br />
ist“, sagte einer der soldaten. „Es besteht keine<br />
notwendigkeit, dazu im Rahmen des Militärs<br />
etwas zu veranstalten.“ Ein Militärsprecher<br />
stellte klar, dass kein soldat zum Gebet<br />
gezwungen wurde und dass Militäreinheiten<br />
aus allen möglichen Gründen zur Klagemauer<br />
kommen.<br />
ALLGemeines<br />
A-7<br />
Sch’chem. Wegen der Jahrzeit von Josef<br />
hazadik hin, die am nächsten sonntag stattfi<br />
ndet, verschärfte das Militär die Kontrolle<br />
über den Zugang zur Grabstätte. hohe Militärvertreter<br />
berieten in den letzten Wochen,<br />
was aus dem tragischen Vorfall gelernt werden<br />
kann, bei dem ein Jehudi am Grab ermordet<br />
wurde. Um zwischen Besuchern mit und ohne<br />
Erlaubnis unterscheiden zu können, werden<br />
an Beter, die über eine Bewilligung verfügen,<br />
Armbänder abgegeben. Das Militär teilte mit,<br />
dass jedem, der ohne ein solches Armband<br />
ertappt wird, die Festnahme drohe.<br />
Im Quartier Mea Schearim wurde<br />
ein hahn mit vier Füssen entdeckt, der ein<br />
halachisches Thema aufwarf und für öffentliche<br />
neugierde sorgte. <strong>Die</strong> Poske halacha<br />
waren geteilter Meinung darüber und er<br />
wurde deshalb mehrmals zu ihnen nach hause<br />
<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
gebracht. Das Ganze sickerte zu den Medien<br />
durch, und ein Tierschutzverein bat darum,<br />
dass der hahn ihnen gegen eine ansehnliche<br />
Bezahlung überlassen werde. <strong>Die</strong> Vertreterin<br />
des Tierschutzvereins erzählte, dass ein<br />
Anwalt, dem es leid tat, dass man den hahn<br />
schächten wolle, sich an sie gewandt und<br />
erklärt hätte, er sei bereit, dafür zu bezahlen,<br />
dass er am Leben bleibe. Man schächte zwar<br />
täglich hühner, doch handle es sich hier um<br />
einen besonderen Fall. Der Besitzer des hahns<br />
sagte, dass er diesen unentgeltlich dem Verein<br />
überlassen würde, falls sich heraus stelle, dass<br />
er ungeeignet sei, geschächtet zu werden: „Für<br />
so etwas nimmt man kein Geld.“<br />
Eine Woche, nachdem Rav Josef<br />
Schalom Eljaschiv schlit“a operiert<br />
wurde, erteilt er wieder seinen täglichen schiur.<br />
Am letzten <strong>Die</strong>nstag - zwei Tage nach der<br />
Behandlung - wurde der Rav aus dem spital<br />
schaare Zedek s entlassen.<br />
WirTschAFT<br />
Der Ärtztestreik verschärft sich in<br />
allen Krankenhäusern israels, mit Ausnahme<br />
des „Majne hajeschua“- spitals in Bne Brak.<br />
im charedischen spital wird wie gewohnt<br />
weiter gearbeitet, da die Rabbanim angeordnet<br />
haben, dass die Ärzte wegen „Pikuach<br />
nefesch“ ihre Arbeit verrichten müssen.
<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
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29. Siwan - 6. Tamus<br />
1. - 8. Juli<br />
:ka hnuh sunhk<br />
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g“ua rume ,ca tnuh ihkuj<br />
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t-u<br />
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v-s<br />
z-u<br />
c-t<br />
Fr. Schab. So. Mo-Fr. So.-Do. Fr.<br />
Eing/ Mincha Schach. Mincha Ausg. Schach. Schach. Mincha Maariv Eing./ Mincha<br />
Lichtz. Lichtz.<br />
Agudas Achim 20.00 19.30 8.30 18.00 22.30 800/30 6.45 18.00/45 20.45 20.00 19.30<br />
21.25 8.45 21.20 900/30 700/30 20.30 22.15 21.20<br />
usw. 800/30 21.30 22.30<br />
IRG Zürich 19.55 19.55 7.30 18.00 22.30 6.50 615/45 20.00 21.30 19.50 19.50<br />
8.30 8.00 7.00 20.35 22.15<br />
Machsike Hadass ZH 19.55 19.25 8.30 21.15 22.30 8.00 7.00 21.50 22.30 19.55 19.25<br />
ICZ 19.45 19.45 9.00 21.25 22.30 8.45 7.00 18.15 19.45 19.45<br />
Bels 20.00 20.00 9.00 21.31 22.41 21.15 22.30 20.00 20.00<br />
Brunau 20.00 19.30 9.15 1800/2120 22.30 8.00 7.00 22.15 20.00 19.30<br />
Chabad 20.00 20.00 9.30 21.10 22.30 8.15 7.00 21.20 22.05 19.55 19.55<br />
Esra Chabad 19.45 9.30 22.30 19.45<br />
Gur 20.00 19.30 8.00 20.55 22.30 8.00 7.00 20.55 22.30 20.00 19.30<br />
Jeschiwa LeZe’irim 19.35 8.00 20.00 22.30 7.40 7.40 15.00 21.30 19.30<br />
Mendel-Heim 19.55 19.55 9.30 19.00 22.30 19.50 19.50<br />
Sichroin Moische 20.00 19.30 9.00 1800/2100 22.30 21.00 22.20 20.00 19.30<br />
Sikna 19.55 19.30 9.00 21.45 22.30 8.00 7.00 19.50 19.30<br />
Wollishofen 19.50 19.30 8.45 21.15 22.30 8.00 6.45 20.40 19.50 19.25<br />
Isr. Kultusgem. Baden 19.50 19.30 9.30 22.20 19.50 19.30<br />
IRG Basel 20.00 20.00 8.30 18.00 22.25 715/830 6.30 19.40 20.00 20.00<br />
IGB Basel 19.55 19.55 8.30 21.45 22.25 7.45 6.45 19.55 19.55 19.55<br />
Machsike Hadass GE 20.00 19.30 9.00 21.05 22.24 8.00 7.00 20.00 20.20 20.00 19.30<br />
Margoa Lengnau 19.55 8.30 22.30 19.50<br />
JG Luzern 20.00 20.00 8.30 18.00 22.<strong>26</strong> 7.45 7.15 21.15 19.55 19.55<br />
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Juli siwan<br />
Tamus<br />
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so. asj atrs 'c<br />
Mo.<br />
Di.<br />
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Grindelwald: nach T.b‘Aw 079 220 52 71.<br />
La Punt: Minjenmänner gesucht, vom 7.-28.<br />
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Levin, 044 451 78 87.<br />
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Saas Balen: 14.-29. aug. info 079 429 08 03.<br />
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Leser schreiBen<br />
Betr. "Eine Aera geht zu Ende" Jüz. no.25<br />
Zu meinem grossen Bedauern ist mir bei der<br />
ordnung und Redigierung meines Manuskriptes<br />
zu erwähntem Artikel folgender, wichtiger<br />
Passus "unter die Räder" geraten:<br />
Unsere sel. Mutter, Amalie Goldschmidt-<br />
Ansbacher kam aus nürnberg. sie war eine<br />
Enkelin des ersten Raws der "Adass Jisroel"<br />
in nürnberg, Rabb. schlomo Ansbacher.<br />
1936 heiratete sie nach Basel und war über<br />
50 Jahre aktiv im Geschäft mittätig. ihre<br />
Bescheidenheit, ihre Klugheit, ihr Fleiss und<br />
ihre Geschäftstüchtigkeit waren stets eine<br />
grosse stütze für unseren sel. Vater und haben<br />
wesentlich zur Entwicklung des Geschäftes<br />
beigetragen. Dank ihrem profunden jüdischen<br />
und allgemeinen Wissen war sie immer in der<br />
Lage gut und kompetent zu beraten.<br />
in diesem sinne werden sie viele Freunde<br />
und Kunden in guter Erinnerung behalten.<br />
Salomon Goldschmidt<br />
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<strong>Die</strong> JüDische FAmiLie<br />
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zur Geburt von:<br />
Sohn von Dovid und Zipora<br />
Goldschmidt-Jacobowitz, Kirjat Sefer<br />
(Enkel von R‘ Pessach Meir und Mirijam<br />
Goldschmidt Kriens/Kirjat Sefer).<br />
Sohn von Zwi Jehudo und Ruth Hendel<br />
Edelstein-Lande, Bne Brak<br />
Sohn von Chaim und Noomi San-<br />
Neufeld, Antwerpen (Urenkel von Frau<br />
Sascha San, Basel und Enkel von Kurt<br />
und Arlette Neufeld, Zürich)<br />
Scholem Eliezer, Sohn von Awrohom<br />
Abisch und Toby Brand-Bamberger,<br />
Jeruscholajim (Urenkel von Frau Chaje<br />
Sore Erlanger, Luzern).<br />
Dewora, Tochter von Nechemja und<br />
Nomi Meisner-Tessler, Antwerpen<br />
(Enkelin von Esra und Tamarah Meisner,<br />
Amsterdam, Urenkelin von Fam. J.<br />
Meisner, Kirjat Sefer, Fam. L. Magnus,<br />
Amsterdam).<br />
zur Barmizwe von:<br />
Schmischi, Sohn von Dr. R. Joel und<br />
Lea Friedmann, Zürich, Parschas Chukas,<br />
2. Juli, Synagoge Agudas Achim,<br />
Erikastrasse 8, Zürich.<br />
Menachem Dovid, Sohn von Herrn und<br />
Frau Gabi Kahn-Gluckstadt, Manchester<br />
(Enkel von Frau Felice Kahn, Zürich), Parschas<br />
Bolok, 9. Juli, Machsikei Hadass,<br />
Manchester.<br />
zur Chassene von:<br />
Menachem Aryeh Zwiebel, Zürich, mit<br />
Yitty Halpern, Jeruscholajim, 2. Tamus/4.<br />
Juli, Hadar d‘Mall Hall, Ramat Gan.<br />
Menachem Fink, Jeruscholajim, mit<br />
Margalit Golovatyi, Basel, 2. Tamus/4.<br />
Juli, IRG, Ahornstrasse, Basel.<br />
Schmuli Beck, Zürich, mit Temmy<br />
Blau, London, 2. Tamus/4. Juli, Jismach<br />
Lew, London.<br />
Yaakov Hommel, Manchester, mit<br />
Shoshana Rappaport, Zürich, 3. Tamus /<br />
5. Juli, IRG Gemeindehaus, Brandschenkesteig<br />
14, Zürich.<br />
Benzion Rutner, Aschdod, mit Bruchi<br />
Mendelovics, Zürich, 4. Tamus/6. Juli,<br />
Hof der Agudas Achim, Erikastr. 8, Zürich.<br />
Nute Beck, Zürich, mit Laiele Klein,<br />
Antwerpen, 10. Tamus/12. Juli, Bais<br />
Rachel Hall, Antwerpen.<br />
-------------<br />
:vnkugk vfkv<br />
Frau Ella Selig-Sommer, Zürich<br />
11<br />
Titelbild DJZ Nr. 25<br />
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Raw J. D. Kopelman sZl.<br />
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18.00 Uhr (so-Do) Agudas Achim, Erikastr. 8<br />
18.15 Uhr (so-Do) Betsaal icZ, nüschelerstr. 36<br />
18.15 Uhr (Mo-Do) Gur, Manessestr. 69<br />
18.45 Uhr (so-Do) Agudas Achim, Erikastr. 8<br />
19.00 Uhr (so-Do) Kolel, Freigutstr. 37
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Zürich. Owois uBonim. Anwand:<br />
schab.20.15h, Bels:schab. 20.45h, Brunau:<br />
Erew schab. 18.35h, Erika: Erew schab.<br />
18.35 h, schab.18.25 h, IRG:Erew schabb.<br />
19.00h, schab.18.25 h, Sichron Moische<br />
schab. 18.30 h.<br />
Zürich. TTV der IRG. Der Pirke owois<br />
Schiur von Raw Y.Y. Kaufman, findet nächsten<br />
schabbat Parschat chukas, 2. Juli, nicht statt.<br />
Zürich. Chevras Noschim, N’schei<br />
Agudas Achim. Wir freuen uns, alle<br />
Damen und Mädchen zu einem Vortrag von<br />
herrn E. Berkovics, herzlich einzuladen.<br />
12<br />
<strong>Die</strong>ser findet sGw. diesen Shabbes, Parsches<br />
chukas 2. Juli, um 18.10 im Gemeindesaal<br />
der AA, Erikastrasse 8, statt. Wir heissen auch<br />
Gäste ganz herzlich willkommen.<br />
Zürich. Tehilim. Am schabbat Parschat<br />
chukat Tehilim um 17 Uhr, sihlhölzlistr. 12.<br />
Zürich. Gescher Ex Semmädchen.<br />
Wir freuen uns, Euch alle diesen sonntag,<br />
3.Juli, um 19:15 h in der JsZ zu einem interessanten<br />
schiur und einem zusätzlichen kleinen<br />
Programm einzuladen. Auch neue Gesichter<br />
sind herzlich willkommen. Kosten 3.- sfr.<br />
Zürich. Chevras Noschim. Wir freuen<br />
uns, das Frau h. Weisz nächsten Montagabend,<br />
den 4. Juli/2. Tamus wieder zu uns<br />
sprechen wird. Wir lernen weiter im sefer<br />
Doniel, Perek 9. Der Schiur findet ij“H in der<br />
Kantine Brandschenkestrasse um 19.45 statt.<br />
Hespedim<br />
Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />
neue Teilnehmerinnen willkommen!<br />
Zürich. Sichroin Moische. Wir haben<br />
in unserem täglichen Daf hajoimi schiur diese<br />
Woche mit Masechet chulin begonnen. Der<br />
Schiur findet täglich um 21.30 Uhr statt und<br />
wird von Raw Ruven halperin schlite erteilt.<br />
Minche 21.00 Uhr, Mariw 22.20 Uhr.<br />
Zürich. Jachad. Voranzeige –<br />
Einladung zu einem geselligen Nachmittag<br />
(Terminverschiebung). Liebe Damen, bitte<br />
merken sie sich <strong>Die</strong>nstag 12. Juli, um 15.30<br />
Uhr, im Foyer des Gemeindehauses der iRG,<br />
Brandschenkesteig 14, 8002 Zürich, vor. Wir<br />
freuen uns auf ihr Kommen.<br />
Basel. Aguda Frauen. Wir treffen uns<br />
am schabbes Parschas chukas um 18.30 Uhr<br />
im Thannereck, um 18.45 werden wir dann<br />
einen schiur von Frau T. orzel hören.<br />
...in Obernau zum Ende der Schiwo nach Raw J. D. Kopelman sZll (v.l.n.r. Raw Sch.A. Schlesinger, Strassburg schlita, Raw<br />
Sch. J. Bornstein, Bne Brak schlita und Raw J. D. Schlesinger, Monsey schlita)<br />
... in Zürich, zum Ende der Schloischim nach Refoel Moische Kolman sl. (v.l.n.r.: Herr Dr. Ari Lewenstein, Herr Sch. Schol<br />
und Herr J. Wolodarsky)
Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />
Reb Chajim Leib<br />
Auerbach,<br />
Rosch Jeschiwat<br />
'Scha’ar ´Haschamajim‘<br />
Niftar am 28. Elul 5714<br />
(1954)<br />
Reb Josef chajim sonnenfeld segnete<br />
einst Reb chajim Leib mit den Worten:<br />
„im Verdienst für alles, was du<br />
tust, wird dein haus mit söhnen und<br />
schwiegersöhnen gesegnet sein, die<br />
Klall Jisrael mit ihrer Tora und Jir’a<br />
erleuchten werden!“<br />
<strong>Die</strong> Bracha wurde bei allen Kindern,<br />
speziell aber bei seinem sohn, Raw<br />
schlomo salman Auerbach und bei seinen<br />
schwiegersöhnen, Raw scholem<br />
Mordechai schwadron und Raw simche<br />
Bunem Leisersohn verwirklicht.<br />
Reb chajim Leib kam in Jeruschalajim<br />
im Jahr 5647 (1887) zur Welt<br />
und wuchs auch in dieser stadt auf.<br />
im Alter von achtzehn Jahren wurde<br />
ihm durch Raw chajim Berlin die semicha<br />
zum Raw erteilt.<br />
im Jahr 5667 (1907) heiratete er die Tochter<br />
von Reb schlomo salman Parusch, der in<br />
dieser Zeit einer der grossen Askanim von<br />
Jeruschalajim war. Während den ‚schewa<br />
Brachot-Tagen‘ verschwand er jeweils zur<br />
späten nachtstunde bis zum frühen Morgen<br />
und lernte zusammen mit seinem neuen<br />
schwager, Reb Akiwa Parusch, in einem<br />
Versteck Kabbala. Es war sein Wunsch, alle<br />
Teile der Tora vollständig zu lernen, sowohl<br />
die offene Tora wie auch die verborgene.<br />
Während dieser Zeit unterrichtete ihn Raw<br />
schimon Lider horowitz in der verborgenen<br />
Tora.<br />
Als er diesen Teil der Tora schon einige Zeit<br />
mit seinem Rebbe gelernt hatte, träumte<br />
er eines nachts einen Traum und erwachte<br />
daraufhin. Er versuchte, den Traum zu ignorieren<br />
und weiterzuschlafen, derselbe Traum<br />
wiederholte sich aber gleich nochmals. Er<br />
stand auf und bat seine Frau um Erlaubnis,<br />
zur späten nachtstunde das haus verlassen<br />
zu dürfen. Er ging zu den Batei-Broide, in<br />
die Richtung, wo sein Lehrer, Reb schimon<br />
Lider horowitz, wohnte. Er wollte ihn um<br />
die Erklärung des Traums bitten. Auf halbem<br />
Weg stiess er auf seinen Rebben, der sich zu<br />
ihm begeben wollte. Es stellte sich heraus,<br />
dass beide das Gleiche geträumt hatten: „Ein<br />
angesehener Jehudi mit einem helleuchtenden<br />
Gesicht erschien ihnen und stöhnte: „Weshalb<br />
lernt niemand meine Tora?“ rief er und fügte<br />
noch hinzu: „Mit der Kraft meiner Tora, ist<br />
es möglich, die schechina aus dem Galut zu<br />
befreien!“ Darauf verschwand der Mann“.<br />
sie verstanden, dass der Mann im Traum<br />
niemand anders war als Raw Jitzchak Lurija,<br />
13<br />
der Arisa’l, der darüber klagte, dass nicht viele<br />
Jehudim, speziell aus den aschkenasischen<br />
Gemeinden, die Torat hakabala lernen. <strong>Die</strong><br />
beiden entschieden deshalb auf der stelle, eine<br />
Jeschiwa für das studium der schriften des<br />
Arisa’l zu eröffnen. sie setzten ihr Vorhaben<br />
bald in die Tat um und öffneten die Jeschiwat<br />
„scha’ar haschamajim“, die bis zum<br />
Lebensende von Reb chajim Leib Auerbach<br />
geführt wurde.<br />
Reb chajim Leib handelte immer auf diese<br />
Art. so schreibt er auch über sich selbst:<br />
„sobald ich eine idee habe, ob es sich nun um<br />
Lernen oder um eine Tat handelt, erwacht in<br />
mir eine Lust, die aus irgendeiner verborgenen<br />
seelenstärke stammt, diese idee sofort in die<br />
Tat umzusetzen. ich ignoriere dabei jeweils die<br />
Tatsache, dass ich die Mittel dazu überhaupt<br />
nicht habe. Und obwohl viele behaupten,<br />
dass diese Eigenschaft schlecht ist und auf<br />
Voreiligkeit hinweist, hat sich das schon viele<br />
Male anders erwiesen. Denn der Mensch hat<br />
viele gute ideen, sie werden aber schliesslich<br />
nicht in die Tat umgesetzt, weil der Jezer hara<br />
in das herzen des Menschen Faulheit und<br />
Lustlosigkeit schmuggelt.“<br />
Während dem Ersten Weltkrieg setzte Reb<br />
chajim Leib sein Leben aufs spiel, als er<br />
versuchte, Jehudim vor dem <strong>Die</strong>nst in der<br />
türkischen Armee zu bewahren. Er konnte ein<br />
schreiben bekommen, in dem er zum Konsul<br />
eines afrikanischen staats in Jeruschalajim<br />
ernannt wurde und konnte auf diese Weise für<br />
viele in Jeruschalajim ansässige Jehudim eine<br />
Urkunde ausstellen, die bestätigte, dass es sich<br />
bei ihnen um Bürger jenes staates handelte.<br />
Er wurde einmal vor den türkischen herrscher<br />
vorgeladen, der ihn fragte, wie er denn so etwas<br />
behaupten könne, wenn doch alle dort wohn-<br />
<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
.rtc rat ohase<br />
hafte Menschen dunkelhäutig sind,<br />
und diese Jehudim hier hellhäutig<br />
sind. Reb chajim Leib war aber<br />
nicht um eine Antwort verlegen:<br />
„<strong>Die</strong>se Jehudim wurden in jenem<br />
Land geboren, nachdem ihre Eltern<br />
die russische Regierung austricksen<br />
wollten, um ihre Kinder nicht in<br />
die russische Armee schicken zu<br />
müssen. <strong>Die</strong> Mütter begaben sich<br />
vor der Geburt jeweils in jenes<br />
Land und gebaren dort ihre Kinder,<br />
sodass sie Bürger dieses staates<br />
wurden.“ Der herrscher war von<br />
seiner Antwort nicht überzeugt, er<br />
hatte aber keine andere Wahl und<br />
musste sie annehmen.<br />
später wurde Reb chajim Leib von den<br />
Türken zum Tod verurteilt, ohne dass es ihm<br />
mitgeteilt wurde. Als er es hörte, hielt er sich<br />
während einigen Monaten in einem Versteck<br />
in den Bate Ungarn auf und wurde auf diese<br />
Art gerettet.<br />
Er gehörte zu den Gründern des chassidischen<br />
Bet haknesset in scha’arei chessed und war<br />
auch Raw der Gemeinde. Er gründete die<br />
organisation ‚Mif’al hatora‘ für Jeschiwastudenten<br />
und sprach an vielen Versammlungen<br />
der Gedolim.<br />
Am Erev Jom Kippur pflegte Reb Chajim<br />
Leib seine Kinder zu benschen, wie es in<br />
Klall Jisrael der Brauch ist, jedoch ging das<br />
bei ihm anders zu und her. Reb chajim Leib<br />
pflegte in herzzerreissendes Weinen auszubrechen,<br />
während er den schöpfer darum<br />
bat, dass seine Kinder auf dem Weg der Tora<br />
weitergehen. seine Tränen gingen bekanntlich<br />
nicht verloren.<br />
Das Ruchniut bereitete Reb chajim Leib viel<br />
mehr sorgen als das Materielle. so geschah<br />
es, dass er den Awrechim seiner Jeschiwa<br />
ihr monatliches Gehalt zahlte, während er<br />
vergass, für sich selbst Geld zu nehmen. Als<br />
er für die Jeschiwa in die Vereinigten staaten<br />
reiste, vergass er vollkommen, dass er für<br />
die Jeschiwa Geld sammeln musste und beschäftigte<br />
sich während der ganzen Zeit nur<br />
mit dem Verbreiten von Tora und Jüdischkeit<br />
bei den dort ansässigen Jehudim.<br />
Zweimal erlitt Reb chajim Leib einen herzinfarkt,<br />
wobei er beim zweiten Mal während<br />
einem ganzen Monat bewusstlos blieb. Er<br />
wurde im Alter von nur 68 Jahren niftar, seine<br />
Jahre waren gefüllt mit dem Lernen und<br />
Verbreiten der Tora.
<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
14<br />
Eine Botschaft von Dvir -<br />
Trost für eine trauernde Mutter<br />
Dvir Aminolav war der erste israelische soldat,<br />
der im Gazakrieg von 2008 getötet wurde.<br />
seine Mutter Dalia vermisste Dvir sehr. Eines<br />
Abends, bevor sie schlafen ging, sagte sie mit<br />
lauter stimme: „G“tt, gib mir ein Zeichen,<br />
gib mir eine Umarmung von Dvir, damit ich<br />
weiss, dass sein Tod Bedeutung hatte.“<br />
in jener Woche bat ihre Tochter sie, sie zu einer<br />
musikalischen Darbietung am international<br />
crafts Festival in Jerusalem zu begleiten.<br />
Dalia, die recht deprimiert war, wollte eigentlich<br />
nicht zum Konzert gehen. sie wollte aber<br />
auch ihre Tochter nicht enttäuschen, und so<br />
erklärte sie sich halbherzig einverstanden, mitzukommen.<br />
Das Konzert begann mit einiger<br />
Verspätung. Ein zweijähriger Knabe begann<br />
zwischen den Bänken herumzuwandern. Er<br />
kam zu Dalias sitz und berührte sie an den<br />
schultern. Dalia, eine Vorschullehrerin, drehte<br />
sich um, sah den Knaben und lächelte.<br />
„Wie heisst du?“ fragte Dalia.<br />
„Eschel“, antwortete der Knabe.<br />
„<strong>Die</strong>s ist ein schöner name. Willst du mein<br />
Freund sein, Eschel?“ Der Knabe nickte und<br />
setzte sich neben Dalia.<br />
Eschels Eltern sassen zwei Reihen weiter<br />
oben. Besorgt, dass ihr kleiner Junge Dalia<br />
störe, baten sie ihn, zurückzukommen. Dalia<br />
sagte jedoch, dass alles in ordnung sei.<br />
„ich habe einen Bruder namens Dvir“, erzählte<br />
der zweijährige Eschel frei, wie nur kleine<br />
Kinder das tun können. Dalia war schockiert,<br />
den ungewöhnlichen namen ihres geliebten<br />
sohnes zu hören, und ging zwei Reihen hinauf,<br />
wo Eschels Eltern sassen. sie sah ein Baby<br />
in einem Kinderwagen und fragte: „Wenn es<br />
euch nichts ausmacht, dass ich etwas frage:<br />
Wie alt ist euer Baby und wann wurde er<br />
geboren?“<br />
<strong>Die</strong> Mutter des Babys antwortete: „Er wurde<br />
gerade nach dem Gaza-Krieg geboren.“<br />
Dalia schluckte schwer. „Bitte sagt mir, warum<br />
ihr beschlossen habt, ihn Dvir zu nennen?“<br />
<strong>Die</strong> Mutter von Dvir begann zu erklären:<br />
„Als ich am Ende meiner schwangerschaft<br />
war, befürchteten die Ärzte, dass mein Kind<br />
einen schweren Geburtsfehler haben könnte.<br />
nachdem es schon am Ende der schwangerschaft<br />
war, gab es nur wenig, was die Ärzte<br />
tun konnten, und ich musste einfach warten<br />
und sehen, wie die Dinge sich entwickeln<br />
würden… Als ich an jenem Abend nach hause<br />
Das Problem und seine Lösung<br />
Manchmal leidet ein Mensch unter einem<br />
gewissen Problem und denkt sich: „Warum tut<br />
haschem mir das an? Wir werde ich meinen<br />
Sivug finden? Wer wird mich mit meinem<br />
Problem überhaupt für eine Arbeit anstellen?“<br />
Rav Gerschon Munk schlita erzählte die<br />
folgende Geschichte, die sich vor einigen<br />
Monaten im haus von Rav chaim Kaniewsky<br />
schlita abspielte.<br />
Es gab in israel einen feinen Jeschiwa- Bachur,<br />
mit den besten Middot und echtem Jirat schamajim.<br />
Es war ein Bachur mit hohem niveau.<br />
Er hat jedoch ein Problem: Auf seinem Gesicht<br />
trägt er eine grosse, hässliche narbe.<br />
Der Bachur kam ins schidduchim- Alter und<br />
begann nach seinem sivug zu suchen. Er traf<br />
sich mit einem guten Mädchen. Das Mädchen<br />
war von seinen wunderbaren charaktereigenschaften<br />
äusserst beeindruckt, denn<br />
er machte den Eindruck eines ernsthaften,<br />
ausgezeichneten, jungen Mannes. Aber die<br />
grosse narbe in seinem Gesicht nahm ihr<br />
den Mut, ihn zu heiraten. Daher zog sie sich<br />
schweren herzens zurück.<br />
Der Jeschiwa-Bachur traf noch mehre hervorragende<br />
Mädchen, die alle einstimmig<br />
von seinem guten herzen und seinen Middot<br />
beeindruckt waren und ihn gerne geheiratet<br />
hätten, wenn nicht die riesige narbe auf seinem<br />
Gesicht gewesen wäre...<br />
<strong>Die</strong>ser Bachur, der schon einige Male angenommen<br />
hatte, seine Auserwählte nun<br />
gefunden zu haben, sah ein, dass die narbe auf<br />
seinem Gesicht die Mädchen davon abhielt,<br />
ihn zu heiraten.<br />
Was sollte er tun? Würde seine narbe dazu<br />
führen, dass er sein Leben lang ledig bliebe?<br />
Musste er sich damit abfinden?<br />
schweren herzens begab sich der Bachur nach<br />
Bne Brak zu Rav chaim Kaniewsky schlita,<br />
um mit diesem sein Problem zu besprechen<br />
und eine Bracha zu erhalten.<br />
Der Bachur trat bei Raw Kaniewsky ein und<br />
erzählte ihm die ganze Geschichte. Der Raw<br />
blickte ihn an und sagte: „Bei deinem nächsten<br />
Treffen mit einem Mädchen – erzähle ihr<br />
gleich am Anfang, beim ersten Treffen, wie<br />
es zu deiner narbe kam!“<br />
Der Bachur war sprachlos. Das verstand er<br />
nicht. Gleich über die narbe reden? Vielleicht<br />
würde sie gerade deshalb sofort schluss<br />
machen?<br />
Dem Bachur wurde wieder ein feines Mädchen<br />
aus gutem hause angetragen, und das Treffen<br />
wurde für die folgende Woche festgelegt.<br />
Der Bachur kam, und das junge Paar setzte<br />
Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />
ging, hörte ich in den nachrichten, dass das<br />
erste opfer im Krieg ein soldat namens Dvir<br />
war. ich war so traurig über diese nachricht,<br />
dass ich beschloss, mit G“tt eine Abmachung<br />
zu machen. „Wenn Du mir einen gesunden<br />
sohn gibst“, sagte ich in meinem Gebet,<br />
„verspreche ich, ihn Dvir zu nennen, als Erinnerung<br />
an den soldaten, der getötet wurde.“<br />
Dalia, die Mutter von Dvir, stand mit offenem<br />
Mund da. sie versuchte zu sprechen, konnte es<br />
jedoch nicht. nach einem langen schweigen<br />
sagte sie still: „ich bin Dvirs Mutter.“ <strong>Die</strong> jungen<br />
Eltern glaubten ihr nicht. sie wiederholte:<br />
„Ja, es ist wahr. ich bin Dvirs Mutter. Mein<br />
name ist Dalia Aminalov von Pisgat Zeev.“<br />
Mit plötzlicher inspiration gab die Mutter<br />
Dalia das Baby und sagte: „Dvir will dich<br />
umarmen.“<br />
Dalia hielt das kleine Baby in ihren Armen<br />
und betrachtete sein engelhaftes Gesicht.<br />
<strong>Die</strong> Gefühle, die sie in diesem Moment<br />
empfand, waren überwältigend. sie hatte um<br />
eine Umarmung von Dvir gebeten – und sie<br />
konnte wirklich seine warme und liebende<br />
Umarmung aus der Welt der Wahrheit fühlen.<br />
sich auf eine Bank, um sich zu unterhalten.<br />
nach einer kurzen Begrüssung wandte sich<br />
der Bachur mit folgenden Worten an das<br />
Mädchen: „Bevor wir beginnen, uns zu unterhalten,<br />
möchte ich dir von der grossen narbe<br />
erzählen, die du auf meinem Gesicht siehst.<br />
Bitte entschuldige, dass ich damit beginne,<br />
aber so hat es mir Rav Kaniewsky gesagt.“<br />
Das Mädchen war von seinem Anliegen<br />
überrascht, und vor allem deshalb, weil der<br />
Gadol hador es so bestimmt hatte.<br />
„Du siehst diese grosse narbe auf meinem<br />
Gesicht und erschrickst sicher ein wenig,<br />
wie viele andere auch. nun möchte ich dir<br />
erzählen, wie das Ganze geschah: Es war<br />
vor mehreren Jahren, als ich abends in Jerusalem<br />
unterwegs war. Plötzlich hörte ich<br />
aus einer der seitenstrassen ein Geschrei.<br />
ich lief schnell hin, um nachzusehen, was<br />
los war. Da sah ich ein frommes, jüdisches,<br />
Mädchen, das schreiend um ihr Leben lief,<br />
weil ein arabischer Junge, der ihr etwas antun<br />
wollte, sie verfolgte.<br />
„sogleich lief ich ihm nach, während das<br />
Mädchen weinend und verängstigt flüchtete,<br />
bis es mir gelang, den arabischen Jungen zu<br />
packen und ihn zu Boden zu werfen. Der<br />
Araber begann, mit mir zu kämpfen. Dabei
Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />
zückte er einen scharfen<br />
Gegenstand und<br />
schnitt mir tief ins<br />
Gesicht, aus dem das<br />
Blut nur so strömte.<br />
„Das Mädchen konnte<br />
inzwischen weinend<br />
nach hause entrinnen.<br />
ich wurde ins<br />
spital eingeliefert,<br />
wo man mein Gesicht<br />
in der notfallstation<br />
behandelte.<br />
„im Krankenhaus<br />
sagte man mir, dass<br />
die narbe mein<br />
Ganzes Leben lang<br />
auf meinem Gesicht<br />
bleiben würde. Und<br />
nun befahl mir Rav<br />
Kaniewsky, dem<br />
Mädchen, das ich<br />
das nächste Mal treffe,<br />
das Ganze zu<br />
erzählen.“<br />
Plötzlich sah der<br />
Bachur, dass das<br />
Mädchen äusserst<br />
aufgeregt war. Es<br />
begann zu weinen.<br />
Der Bachur erschrak<br />
und fragte es, was los sei. Mit zitternder, von<br />
Tränen erstickter stimme sagte es: „ich war<br />
dieses Mädchen, das in Jerusalem von dem<br />
Araber verfolgt wurde. ich hatte Angst und<br />
schrie ganz furchtbar. Da kam plötzlich ein<br />
Jeschiwa-Bachur, der mich rettete. Mein<br />
ganzes Leben lang wollte ich wissen, wer<br />
jener Bachur war, der mein Leben rettete, und<br />
nun sehe ich haschems haschgacha, der dich<br />
schickte, um mich zu treffen. Könnte ich doch<br />
„Du suchst also einen Job in unserem camp?“<br />
fragte Frau stolz das Mädchen, das vor ihr<br />
sass und sehr einfach angezogen war. „Was<br />
hast du gesagt, wie ist dein name?“<br />
„nina“, antwortete das Mädchen leise. „Ehm<br />
... ich meine, Penina hauser“, sagte sie dann<br />
ein wenig lauter und setzte sich aufrecht hin.<br />
„ich fürchte, dass es ein wenig spät ist, um sich<br />
anzumelden. Weisst du, alle Jobs im Ferienlager<br />
„créme de la créme“ sind normalerweise<br />
spätestens in der ersten Woche April vergeben.<br />
ich weiss nicht, weshalb jemand dir gesagt<br />
hat, dass du heute zu mir zu kommen sollst,<br />
doch ... nur einen Moment, bitte“, sagte Frau<br />
stolz, während sie ihre hand in die handtasche<br />
steckte, weil ihr natel läutete.<br />
nina war entäuscht. Keine freie stelle? sie<br />
hatte schon lange von einem sommer-Job im<br />
camp geträumt, ausserhalb der stadt, wo die<br />
15<br />
deine Frau werden!“, sagte das Mädchen und<br />
brach erneut in Tränen aus.<br />
Auch der Bachur hatte Tränen in den Augen.<br />
sprachlos stellte er fest, wie Rav Kaniewsky<br />
gewusst hatte, was zu tun sei.<br />
im letzen Adar konnte das glückliche Paar<br />
sein hochzeitsdatum festlegen.<br />
chasal sagen: seit der Erschaffung der Welt<br />
sitzt hKB“h und führt sivugim aus, die genau<br />
passen und zum besten Zeitpunkt erfolgen.<br />
Du bist meine Madricha???<br />
Für <strong>Die</strong> KinDer<br />
Luft frisch war, gleich wie zuhause. sie war<br />
erst dieses Jahr aus einer kleinen stadt nach<br />
new York in die schule gekommen und realisierte<br />
langsam, dass es viele ungeschriebene<br />
Regeln gab, die new Yorker irgendwie einfach<br />
kannten. Dinge wie zum Beispiel wie wichtig<br />
es war, dass die schuhe zum schabbatkleid<br />
passten. oder wie man in einem Bus stehend<br />
in die schule fuhr, ohne umzufallen, obwohl<br />
man in einer hand eine riesige, dicke Mappe<br />
hielt und auf dem Rücken einen Rucksack<br />
trug, der fast zwanzig Kilo wog. Doch niemand<br />
hatte sie gewarnt, dass man sich drei<br />
<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
Manchmal denkt ein Mensch: Wer wird mich<br />
in diesem Alter noch wollen? Warum schuf<br />
haschem mir dieses Problem, das mir den<br />
sivug oder die Parnassa zerstört?“ Wenn<br />
er jedoch wüsste, dass alles, was der Barmherzige<br />
Vater im himmel für ihn tut, reine<br />
Gnade ist, und ausgerechnet diese narbe,<br />
dieses Problem ihm entweder die Parnassa<br />
oder den schidduch bringen wird, würde er<br />
anders denken.<br />
Monate vor den Ferien um einen Job im camp<br />
bewerben musste.<br />
nina benutzte den unangenehmen Moment,<br />
um sich im Büro umzuschauen. Das Pult war<br />
voller Dokumente und Formulare über alle<br />
Mädchen, die den sommer im camp verbringen<br />
würden. Alle Anmeldeformulare mit<br />
glänzenden Fotos lagen auf einem haufen in<br />
der Mitte des Pults. Medizinische Formulare<br />
lagen auf einem stuhl. <strong>Die</strong> mit holz verkleideten<br />
Wände waren mit Fotos aus früheren<br />
Jahren bedeckt – lachende Mädchen vor einem<br />
Wasserfall, lächelnde Mädchen auf dem Gras,<br />
die Glacé assen, und strahlende Mädchen auf<br />
einer schifffahrt.<br />
Frau stolz hatte den hörer aufgelegt und blickte<br />
nina nachdenklich an. „Es scheint, dass sara<br />
Perlman soeben ihren Job aufgegeben hat.<br />
ihre schwester hat sich verlobt und heiratet
<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
diesen sommer und ihre Mutter braucht ihre<br />
hilfe. Um ehrlich zu sein, weiss ich nicht,<br />
wie ihre Mutter ihr dies antun kann. Was ist<br />
besser als ein sommer im camp „créme de la<br />
créme“? Doch auf jeden Fall“, sagte sie dann<br />
langsam, „ist das vielleicht dein Glückstag.<br />
Bist du interessiert daran, eine Madricha zu<br />
sein? ich bin nicht so sicher, dass du unser<br />
Typ bist, doch erzähl mir einmal etwas über<br />
dich selbst.“<br />
nina räusperte sich. „ich geniesse es wirklich<br />
sehr, mit Kindern zu arbeiten.“ ihre blauen<br />
Augen sahen ernst und direkt aus.<br />
„Aha, das ist schon wichtig“, stimmte ihr Frau<br />
stolz zu. „Doch lass mich etwas fragen: Trägst<br />
du immer einen Pferdeschwanz oder fönst du<br />
dir manchmal die haare? Weisst du, unsere<br />
Mädchen sind recht kultiviert und haben hohe<br />
Ansprüche. sie haben einen guten Geschmack<br />
und müssen ihre Madrichot respektieren.“<br />
„Also ich habe mit Kindern in allen möglichen<br />
Lagern gearbeitet und das seit vielen Jahren“,<br />
antwortete nina schon selbstbewusster. „Letztes<br />
Jahr arbeitete ich mit Mädchen, die noch<br />
nie zuvor schabbat gehalten hatten und ich<br />
glaube, sie respektierten mich. Mit vielen habe<br />
ich immer noch Kontakt und sie erzählen mir<br />
über ihre Fortschritte. Und im Jahr davor arbeitete<br />
ich als Begleitperson für ein Mädchen<br />
mit Verhaltensstörungen, und ich konnte sie<br />
dazu bringen, im Programm mitzumachen.<br />
ihre Mutter konnte nicht glauben, wie sehr<br />
sie sich bis zum Ende des sommers verändert<br />
hatte. Und ich liebe es draussen zu sein. ich<br />
war schon dreimal eine nacht im Freien, nur<br />
mit einem Rucksack und einer Karte. Draussen<br />
helfen alle mit, die Zelte aufzustellen und<br />
werden ein richtiges Team. Wir haben holz<br />
für ein Feuer gesammelt und ...“<br />
„ich verstehe“, sagte Frau stolz zweifelnd, „du<br />
bist eigentlich nicht genau unser Typ ... weisst<br />
du, was ich meine? Doch da sara uns abgesagt<br />
hat, bekommst du den Job. Vielleicht kannst<br />
du deine haare vor dem sommer schneiden<br />
lassen? Vielleicht zu einem herzigen Bob,<br />
sodass man deine ohrringe sehen kann?“<br />
„Ehm, ich habe keine Löcher in den ohren“,<br />
sagte nina.<br />
„Vielleicht könntest du sie dann noch stechen<br />
lassen“, sagte Frau stolz. „Wir wollen, dass<br />
unsere Mädchen dich respektieren.“ Und dann<br />
läutete ihr natel wieder. „hallo?“ sagte sie,<br />
während sie ninas Formular aufhob, ein rotes<br />
oK darauf stempelte und es nina zurückgab.<br />
Dann nickte sie nina kurz zu.<br />
nina hatte den Job.<br />
***<br />
Um zehn Uhr dreissig war es Zeit, sich zu<br />
verabschieden. Der Parkplatz war voller<br />
Gepäck, Wasserflaschen und Ventilatoren,<br />
man sah zusammenfaltbare strandstühle, zwei<br />
Gitarren, einen kleinen Mikrowellenofen, eine<br />
grosse schachtel mit der Aufschrift „chanas<br />
Kakao- cereals, bitte nicht ohne Erlaubnis<br />
nehmen“ und Bügelbretter. Ein Mädchen<br />
16<br />
schleppte einen riesigen spiegel. Ein anderes<br />
schob einen Garderobenständer, auf dem<br />
unzählige Kleidersäcke hingen. Alle sahen<br />
wundervoll und elegant aus.<br />
Frau stolz hatte schon recht, dachte sich nina,<br />
als sie ihre einzige, einsame Reisetasche anschaute.<br />
ich weiss nicht, wie ich es mit dieser<br />
Gruppe aufnehmen werde. Doch Kinder sind<br />
Kinder und ich habe vor, mein Bestes zu tun.<br />
nina stand auf der seite und schaute zu, als ein<br />
besonders schickes Mädchen aus einem Auto<br />
stieg und sich von ihrer Familie verabschiedete.<br />
sie hatte neues Gepäck, einen passenden<br />
rosaroten Kleidersack, eine Reisetasche und<br />
eine handtasche, alle mit dem einbeinigen<br />
Flamingo-Logo drauf. Als sie ihre sachen zum<br />
Bus trug, bemerkte nina, dass das Mädchen<br />
viele Freundinnen hatte.<br />
„oh Rifki, sitz neben mir!“<br />
„hier, ich helfe dir, deine sachen zu schleppen.“<br />
„Dein Gepäck ist wunderschön.“<br />
nina hörte jedoch auch das Gespräch im Auto,<br />
aus dem das Mädchen soeben ausgestiegen<br />
war. „Endlich sind wir sie los“, stiess ein<br />
jüngeres Mädchen hervor, als Rifki den Bus<br />
bestieg.<br />
„Pscht“, wies der Vater seine junge Tochter<br />
zurecht, „Rochel Lea, das ist nicht nett. Wir<br />
sind froh, dass Rifki ins camp geht. Wir<br />
werden sie damit nicht los.“<br />
„in den letzten Monaten habe ich nichts anderes<br />
gehört als Rifkis i camp. Alles, was<br />
wir gemacht haben, war einkaufen, einkaufen<br />
und nochmals einkaufen für Rifki, Rifki und<br />
nochmals Rifki. ich kann es nicht erwarten,<br />
bis ich endlich ins camp darf. Dann werde<br />
ich so vieles bekommen.“<br />
Rifkis Vater schüttelte nur den Kopf. „Komm<br />
schon, Rochel Lea. Lächle jetzt und winke<br />
zum Abschied.“<br />
Der Busfahrer ging hin und her und schloss<br />
alle Klappen der Gepäckabteile. Dann kletterte<br />
er in seinen sitz und begann die Fahrkarten<br />
der jungen Passagiere einzusammeln. nina<br />
stellte sich in die Reihe und einige Minuten<br />
später war sie auf dem Weg zu einem unvergesslichen<br />
sommer.<br />
***<br />
„Du bist in meinem schlafraum?“ wunderte<br />
sich nina, als sie die Liste ihrer Gruppe erhielt.<br />
Und wirklich dort war Rifki, die ihr e sachen<br />
zu nina schleppte.<br />
„Du bist meine Madricha?“ fragte Rifki, als<br />
sie sah, wer vorne in der Reihe stand.<br />
„Ehm, ja“, antwortete nina ein wenig gezwungen.<br />
„ich bin nina hauser ... und du<br />
bist Rifki, nicht wahr?“<br />
„Ja. Alle kennen mich hier. ich bin nur ein<br />
wenig überrascht, dass du eine Madricha<br />
bist. ich meine, ich sah dich auf dem Bus<br />
und ich dachte, du wärst ein Kind“, sagte<br />
Rifki lachend.<br />
nina wusste nicht recht, was sie antworten<br />
sollte, also machte sie weiter mit ihrer Liste<br />
Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />
und stellte sich weiteren Mädchen vor. sie<br />
führte die Mädchen zu ihren Zimmern und<br />
beaufsichtigte sie, als sie ihre Betten auswählten.<br />
sie half einem Mädchen, das höhenangst<br />
hatte, ein unteres Bett zu erhalten.<br />
„Lichter aus!“ verkündete nina nach dem<br />
Abendessen und dem nächtlichen Programm.<br />
Doch nina löschte nicht die Lichter und rannte<br />
dann zu den anderen Madrichot, die zusammen<br />
assen und sangen und ihre Mädchen in<br />
der ersten nacht alleine mit den spinnen und<br />
ihren Ängsten liessen. nina beschloss, die<br />
erste nacht mit ihren Mädchen zu verbringen;<br />
sie kümmerte sich darum, dass sie sich alle<br />
zuhause fühlten. Als die Mädchen endlich<br />
eingeschlafen waren, sah man ein Lächeln auf<br />
den schlafenden Gesichtern und nina hatte das<br />
Gefühl, dass sie bereits mehr wusste als nur<br />
die namen der Mädchen. Dort war Devora,<br />
die Ruhe schätzte, und hendel, die dachte,<br />
dass Devora ständig Gesellschaft brauchte.<br />
Dort war Freidel, die eine schuhschachtel<br />
mit Musik-cDs neben ihrem Kissen hatte,<br />
und chawi mit der Taschenlampe und einem<br />
dicken Buch neben ihrem Bett. Als nina in ihr<br />
eigenes Bett kletterte, dachte sie, dass jedes<br />
Mädchen etwas Besonders an sich hatte ... und<br />
Rifki hatte ... nun Rifki hatte viel teure sachen.<br />
„nein“, wies sie sich in Gedanken zurecht,<br />
„es muss sein, dass in ihr mehr steckt als<br />
nur das.“ Und damit begann ninas Aufgabe.<br />
Sie würde die Rifki finden, die hinter dem<br />
Flamingo steckte.<br />
Jeden Tag erstaunte nina Frau stolz, indem<br />
sie ihr bewies, das sie mehr als nur ein Ersatz<br />
für sara war. sie war eine hervorragende<br />
Madricha. Eines Tages entdeckten die Mädchen<br />
ein Wespennest in ihrem schlafraum.<br />
sie verbrachten den Tag völlig verängstigt,<br />
bis nina vorschlug, Wespengift darauf zu<br />
sprühen. Und es war nina, die den Mädchen<br />
die schönheit und Perfektion des Bienennests<br />
zeigte, nachdem die Wespen tot waren.<br />
Dann kam der Morgen, an dem sie ihre<br />
Mädchen vor sonnenaufgang weckte. „Was?<br />
ihr habt noch nie einen sonnenaufgang<br />
gesehen?“ rief sie in gespieltem Entsetzen<br />
aus. „ihr müsst! Und nein, ihr müsst eure<br />
Blusen nicht vorher bügeln. Es interessiert<br />
niemanden, wie ihr ausseht, wenn ihr den<br />
sonnenaufgang betrachtet.“ Und sie gingen<br />
mit ihren Taschenlampen um vier Uhr dreissig<br />
in der Früh über das taunasse Gras. Der frühe<br />
nebel verschwand gerade rechtzeitig, dass sie<br />
die ersten goldenen sonnenstrahlen über den<br />
Tannenbäumen auftauchen sehen konnten.<br />
Es war nina, die den stadtmädchen den<br />
Unterschied zwischen einem salamander<br />
und einem Frosch beibrachte und dass keiner<br />
von beiden beisst. Auch das zimperlichste<br />
Mädchen fühlte die winzigen Füsse eines<br />
salamanders auf ihrer hand. sie ermunterte<br />
chawi, ihre Bücher während der Ruhestunde<br />
auf die seite zu legen und sich anstatt dem<br />
um „sally“, das haustier zu kümmern. Und
Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />
Wovon muss Ma’asser<br />
gegeben werden?<br />
(Fortsetzung)<br />
Verhinderung eines Verlusts<br />
67) Das Verhindern eines Verlusts, selbst wenn<br />
es sich um einen Verlust handelt, von dem man<br />
wusste, dass er sicher kommen wird, wird<br />
nicht als Einkommen angesehen. 1<br />
Erlassen einer Schuld<br />
68) Wird einem Menschen eine schuld erlassen,<br />
sind einige Posskim der Meinung,<br />
dass man davon kein Ma’asser geben muss<br />
2 . Andere sind jedoch der Meinung, dass<br />
auch hier Ma’asser gegeben werden muss,<br />
falls man vom Darlehen noch kein Ma’asser<br />
gegeben hat 3 .<br />
Zurückzahlen einer Schuld nach dem<br />
Schmitta-Jahr<br />
69) Will ein schuldner nach dem schmitta-<br />
Jahr seine schuld zurückerstatten und der<br />
Gläubiger sagt ihm, wie es die halacha vorschreibt:<br />
‚ich möchte schmitta beachten und<br />
das Geld nicht zurücknehmen‘, der schuldner<br />
zahlt die schuld dennoch zurück, so muss der<br />
Gläubiger vom Geld Ma’asser geben, denn<br />
das Geld wurde ihm geschenkt 4 .<br />
Haushaltgeld<br />
70) hat sich ein Ehepaar getrennt und der<br />
Mann zahlt der Frau Alimente für die Kinder,<br />
die bei ihr wohnen, ist die Frau befreit, davon<br />
17<br />
vesm ,ufkv<br />
Aus „Hilchot Ma‘asser Kesafim“<br />
von Raw Jisrael Josef Bronstein schlita<br />
Ma’asser zu geben, solange die Kinder noch<br />
klein sind. handelt es sich hingegen um erwachsene<br />
Kinder, dann kommt es darauf an,<br />
ob es sich um einen grossen Betrag handelt<br />
oder nicht. handelt es sich um einen knappen<br />
Betrag, muss kein Ma’asser gegeben werden,<br />
ansonsten muss Ma’asser gegeben werden 5 .<br />
Einkommen, das abhanden gekommen<br />
ist<br />
71) Wer Geld verdient hat, dem aber der Betrag<br />
gestohlen wurde, ist dennoch verpfl ichtet,<br />
Teschuwa Raw Mosche Feinstein<br />
Kann ein Armer, der Zedaka-Geld bekommt, um sich und seine Angehörigen<br />
zu ernähren, dieses Geld verwenden, um seine Schulden zu<br />
bezahlen?<br />
„Es scheint mir klar zu sein, dass selbst laut den Rabanan (Bawa Metzia 78b), die der Meinung<br />
sind, dass ein Armer, der Geld erhalten hat, um ein Kleid zu kaufen, damit auch einen Talit<br />
kaufen kann, einverstanden sind, dass das nur bei einer sache gilt, die für den Gönner eine<br />
ebenso grosse Mitzwa und Pfl icht ist. Denn schliesslich benötigt der Arme beides.<br />
<strong>Die</strong> Rabanan werden jedoch einverstanden sein, dass man das Geld nicht für einen Zweck<br />
verwenden darf, der weniger Mitzwa oder Pfl icht ist. Das Bezahlen einer Schuld ist eine viel<br />
kleinere Pfl icht als die grosse Mitzwa des Ernährens einer Familie, und es ist deshalb verboten,<br />
dieses Geld zu nutzen, um die schulden zu zahlen.“<br />
(Igrot Mosche Jo’d 1.Teil, 152)<br />
sie überzeugte hendel, Devorah alleine<br />
auf schmetterlingssuche gehen zu lassen.<br />
hendel erhielt dafür den Job, in der Kantine<br />
zu arbeiten, wo sie mit anderen Mädchen<br />
Kontakt hatte.<br />
Eines Abend, nach dem Abendprogramm,<br />
standen die Mädchen um ihre Madricha<br />
herum, die ihnen die verschiedenen sterne<br />
zeigte und erklärte, wie man den nordstern<br />
fi nden konnte.<br />
Als die Mädchen zurück in ihr Lagerhaus<br />
gingen, sprach nina weiter über die sterne.<br />
„Erinnert ihr euch, als Awraham hinaus ging<br />
um die sterne zu zählen. haschem sagte ihm,<br />
dass seine Kinder so zahlreich wie sterne sein<br />
würden. so wie es unmöglich ist, die sterne<br />
zu zählen, wird man auch die Jehudim nicht<br />
zählen können.“<br />
„Und es liegt nicht nur daran, dass es zu viele<br />
sterne gibt, um sie zu zählen. Von weitem<br />
sieht es aus, als ob jeder stern nur ein kleiner<br />
Punkt ist, ein Punkt am himmel. Doch wenn<br />
man näher kommt, ist jeder eine ganze Welt.<br />
ich habe Fotos von Raumfähren gesehen, die<br />
<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
diesen Verdienst zu ma’assern 6 .<br />
Ein Geschenk, das zurückgegeben<br />
werden muss<br />
72) Bekommt man einen Geldbetrag unter der<br />
Bedingung, diesen Betrag nach einer gewissen<br />
Zeit wieder zurückzugeben, dann scheint es,<br />
dass dieselben halachot gelten wie bei einem<br />
Darlehen, obwohl es ‚Geschenk‘ genannt wird.<br />
4. Kapitel – Wer muss<br />
Ma’asser geben<br />
Knappe Parnassa<br />
1) Einige Posskim sind der Meinung, dass<br />
jeder verpfl ichtet ist, Ma’asser zu geben,<br />
solange er Brot und Wasser hat 7 . Andere<br />
hingegen sind der Meinung, dass derjenige<br />
vom Ma’asser-Geben befreit ist, der ein so<br />
knappes Einkommen hat, dass er auf hilfe<br />
von anderen angewiesen ist und der nur das<br />
nötigste für sich und seine Familie hat. 8<br />
Einige schreiben jedoch, dass es dennoch richtig<br />
ist, Ma’asser zu geben, denn schlussendlich<br />
verliert man durch das Ma’asser-Geben nichts,<br />
da das Geld sonst auch für unnötige Dinge<br />
ausgegeben werden muss 9 .<br />
2) Eine Person, die nur ein sehr knappes Einkommen<br />
hat, kann die Grundausstattung der<br />
Wohnung, wie Kühlschrank, Waschmaschine,<br />
ofen, Betten, schränke, stühle und desgleichen,<br />
als Ausgaben anrechnen, die sie von<br />
ihrem Einkommen abziehen kann, bevor sie<br />
das Einkommen ma’assert. sie darf aber nicht<br />
die neusten und teuersten Produkte kaufen 10 .<br />
(Endnotes)<br />
1 Raw Salman Nechemja Goldberg.<br />
2 Raw J.J. Fischer.<br />
3 Psakim von Raw Schlomo Salman Auerbach.<br />
4 In Gittin 37b, im Rambam, im Minchas Chinuch und<br />
an vielen anderen Stellen ist ersichtlich, dass die Schuld<br />
verfallen ist und es nun ein Geschenk ist.<br />
5 Raw Jitzchak Silberstein.<br />
6 Raw Eljaschiw.<br />
7 Teschuwot Wehanhagot laut dem Aruch Haschulchan, so<br />
ist es auch im Pele Joez ersichtlich.<br />
8 Teschuwot Wehanhagot. Siehe auch was er im Namen<br />
des Gri’s von Brisk bringt.<br />
9 Teschuwot Wehanhagot im Namen des Chason Isch.<br />
10 Minchat Zwi.<br />
Millionen von Kilometern hinaus in das All<br />
fl ogen und von dort Satellitenfotos zurückschickten.<br />
Jeder stern kann ganze Galaxien<br />
voller Planeten um sich haben, wie unsere<br />
sonne oder noch mehr mit Kometen, Monden<br />
und Asteroiden.“ nina lächelte. „Wisst ihr,<br />
haschem betrachtet jeden Jehudi wie einen<br />
stern. ihr seid nicht nur ein kleiner Punkt<br />
im Universum. Jede von euch ist ein stern,<br />
eine ganze Welt, ein unersetzlicher Teil in<br />
haschems schöpfung.“<br />
<strong>Die</strong> Grillen zirpten laut, als die Mädchen in ihr
<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
haus kamen. niemand wollte etwas Dummes<br />
sagen und das magische Gefühl zerstören, das<br />
nina ihnen gegeben hatte. noch als sie leise<br />
in ihre Betten stiegen und schema sagten,<br />
reichten ihre Gedanken bis in den himmel.<br />
***<br />
„Wie war es im camp, Rifki? Was habt ihr<br />
gemacht?“<br />
Rifki hatte einen fernen Blick in den Augen.<br />
„ Das camp war wundervoll, Rochel Lea.<br />
Einfach wundervoll“, wiederholte sie, als sie<br />
ihre Augen schloss und lächelte.<br />
„Was war dann so toll daran?“ fragte Rochel<br />
Lea. „ Deine Reisetasche ist schmutzig geworden<br />
Und du hast sie eben erst gekauft“,<br />
sagte sie vorwurfsvoll.<br />
„Meine Reistasche? Ach, das war vor einer<br />
Ewigkeit, als wir einkaufen gegangen sind<br />
und ich mich so für diese Flamingos interessiert<br />
habe. Was macht es aus, wenn ich ein<br />
18<br />
wenig schmutz auf meinem Koffer habe? Es<br />
stört wirklich nicht. seither habe ich mich<br />
verändert.“<br />
Rochel Lea schaute sich ihre grosse schwester<br />
sorgfältig an. „<strong>Die</strong> gleichen haare, vielleicht<br />
ein wenig länger. Das gleiche Gesicht, vielleicht<br />
ein wenig sonnenverbrannt. <strong>Die</strong> gleiche<br />
Brille ... vielleicht ein wenig verbogen. ich<br />
denke nicht, dass du dich verändert hast.“<br />
Rifki schaute sie mitleidig an. „oh Rochel<br />
Lea, die grössten Veränderungen sind drinnen.<br />
Das sagt nina. sie war wunderbar – die beste<br />
Madricha, die man sich vorstellen kann.“<br />
„ich will nur wissen, wohin ihr auf euren<br />
grossen Ausflug gegangen seid.“<br />
„oh, wir gingen in irgendeinen Park. Doch<br />
das Wichtigste war, dass es dieses Mädchen<br />
gab ...“ Rifkis Augen waren weit offen, als<br />
sie begann zu erklären. „ich kann dir ihren<br />
namen nicht sagen, sonst wäre es Laschon<br />
Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />
hara, doch sie nervte mich den ganzen sommer<br />
bis zu jenem Ausflug. Doch dann auf<br />
dem Ausflug sass ich neben ihr im Bus und<br />
dann schlief ich auch im gleichen Zelt wie<br />
sie. Das ganze war ninas idee, weisst du. ich<br />
war bereit zum schlafen, lag<br />
in meinem schlafsack und<br />
die Mücken summten um<br />
mich herum. Dann dachte<br />
ich, ich hörte ein Tier neben<br />
dem Abfall und plötzlich<br />
konnte ich nicht mehr schlafen.<br />
ich stand leise auf und<br />
nahm meine Taschenlampe<br />
hervor. ich beschloss, wach<br />
zu bleiben, bis die sonne<br />
aufging.<br />
„Als ich das Zelt mit der<br />
Taschenlampe absuchte,<br />
sah ich ,wie sich diese nervensäge<br />
auch aufsetzte. ich<br />
dachte mir, dass ich mich<br />
am besten wieder hinlege<br />
und so tue, als schliefe ich,<br />
sonst steckte ich mit dieser<br />
nervensäge fest. Doch sie<br />
sah mich und ...“<br />
Rochel Lea unterbrach sie.<br />
„Also hast du dich umgedreht<br />
und bist eingeschlafen.<br />
Tolle Geschichte, Rifki.“<br />
„nein. Eigentlich sprach<br />
nina viel zu uns über Gefühle<br />
und dass wir uns überlegen<br />
sollen, wie der andere<br />
sich fühlt. Also dachte ich<br />
mir, dass sie vielleicht einsam<br />
oder verängstigt ist, und<br />
schlich auf Zehenspitzen zu<br />
ihr hinüber. ich setzte mich<br />
neben sie und sah, wie sie<br />
eine Träne wegwischte. Es<br />
stellte sich hinaus, dass sie<br />
recht einsam war und eine<br />
sehr schwierige Zeit im<br />
camp gehabt hatte. Und<br />
bevor wir uns umsahen, war<br />
es draussen hell geworden.“<br />
„Doch drinnen im Zelt hatte<br />
ich eine neue Freundin gefunden.<br />
Das ist das richtige Licht. Verstehst<br />
du, es handelt sich alles um Zuhören und ...“<br />
Rochel Lea unterbrach sie wieder. „hat das<br />
Tier dann den Abfall gegessen?“<br />
„Welchen Abfall? Ach ja. Alles war durcheinander,<br />
doch das war nicht die hauptsache<br />
der Geschichte. Was ich sagen wollte, war ...“<br />
„Was hast du sonst noch gemacht?“ fragte<br />
Rochel Lea. „hattet ihr einen colourwar?“<br />
„natürlich hatten wir einen colourwar. <strong>Die</strong><br />
Gruppen waren Emes und schalom, Wahrheit<br />
und Frieden. Jede Gruppe musste ein<br />
Plakat machen, ein Lied und ein spiel, um<br />
den Richtern zu beweisen, was wichtiger ist,<br />
Emes oder schalom. Du hättest das Emes-
Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />
In der Tora finden wir zweimal, wie ein Blick<br />
zum himmel den Klall Jisrael vor einer strafe<br />
oder einem Unglück verschonte. Beim ersten<br />
Mal geschah das beim Krieg gegen Amalek.<br />
<strong>Die</strong>ser Krieg wurde von Jehoschua geführt<br />
und die Bne Jisrael beteiligten sich. Der sieg<br />
oder Verlust im Krieg hing aber nicht von der<br />
Kriegsführung oder der Kraft der Krieger<br />
ab, sondern nur - wie der Passuk es darlegt -<br />
von den händen von Mosche. hielt Mosche<br />
Rabenu seine hände zum himmel empor,<br />
konnten die Krieger den Feind bezwingen,<br />
liess er seine hände aber hinunterhängen,<br />
führte der Feind Amalek.<br />
chasal fragen: „Führen denn die hände von<br />
Mosche den Krieg?“ Und antworten, dass<br />
die hände von Mosche wirklich nur auf die<br />
Augen Klall Jisraels hinweisen. Denn solange<br />
die Bne Jisrael ihre Augen und ihre hoffnung<br />
in Richtung des himmels zu haschem richteten<br />
und sich ganz ihrem Vater im himmel<br />
unterwarfen, gewannen sie. Wandten sie ihre<br />
Augen jedoch vom himmel ab, mussten sie<br />
einen Verlust verzeichnen. sie verloren sofort<br />
ihre sijata Dischmaja.<br />
Gegen Ende von Parschat Chukat finden wir<br />
die zweite stelle, bei der die Bne Jisrael ihre<br />
Augen zum himmel erheben mussten, um<br />
vor Unglück bewahrt zu werden. Es war die<br />
kupferne schlange, die Mosche anfertigen<br />
musste, um dadurch die Jehudim vor tödlichen<br />
schlangenbissen zu bewahren. haschem sagte<br />
zu Mosche, dass der Blick auf die schlange<br />
den Gebissenen vom Tod retten würden. Und<br />
auch hier war es nicht der Blick zur schlange,<br />
sondern der Blick zum himmel bedeutete die<br />
volle Unterwerfung unter den Willen G“ttes,<br />
denn es ist klar, dass eine kupferne schlange<br />
keine hilfe und heilung bringen kann.<br />
<strong>Die</strong> Psukim wollen uns also lehren, wie<br />
wir uns vollständig auf haschem verlassen<br />
müssen.<br />
im sefer nefesch hachajim werden diese<br />
zwei stellen als Grundsatz für unsere tägliche<br />
Tefilla gebracht. Er erklärt, dass wir hier nicht<br />
bloss sehen, wie sehr sich der Mensch mit<br />
vollständigem Bitachon auf seinen schöpfer<br />
19<br />
Eine kupferne Schlange und<br />
wie man dawenen sollte<br />
Team sehen sollen, alle ganz in weiss, wie sie<br />
über die hügel marschierten.“ Rifki schwang<br />
ihre Arme vor und zurück, als sie sich an den<br />
Marsch erinnerte. „Und sie sangen so laut sie<br />
konnten. Es war als ob die Wahrheit vorwärts<br />
marschierte. Und dann kommt schalom, von<br />
hinter den Lagerhäusern hervorgetanzt. Das<br />
war unser Team. Wir waren alle blau gekleidet<br />
und wir tanzten Arm in Arm. Das zeigte, dass<br />
wir friedlich waren miteinander. Verstehst du,<br />
gucav ,arp<br />
,ej<br />
verlassen sollte. Das soll uns auch eine Anleitung<br />
geben, auf welche Weise wir unsere<br />
Tefillot verrichten und welche Kawanot wir<br />
dabei haben sollten.<br />
Wir Jehudim sind Teil einer grossen Armee,<br />
die in den Krieg zieht. Ein Krieger muss<br />
während des Kriegs auf seinen persönlichen<br />
Willen verzichten und sollte nur eine einzige<br />
sache im Kopf haben: Er muss für die Ehre<br />
und für das Land des Königs kämpfen. Wird<br />
er von seinen eigenen interessen angetrieben,<br />
so ist er kein guter soldat.<br />
Obwohl wir in unserer Tefilla Bitten für persönliche<br />
Bedürfnisse finden, sollten wir unsere<br />
Kawana eigentlich nur auf die ‚Bedürfnisse‘<br />
unseres schöpfers richten.<br />
Reb chajim Wolozin sZl. erklärt, dass wir<br />
für jede persönliche Bitte und für jeden<br />
persönlichen schmerz dennoch zu haschem<br />
dawenen können. Er unterteilt diese Bitten in<br />
zwei verschiedene Gruppen. Es gibt Zarot,<br />
die den Klall betreffen und zu einem ‚chilul<br />
haschem‘, einer Entweihung von G“ttes<br />
namen, führen. Es kann teilweise auch sein,<br />
dass persönliche Bedrängnisse einen chilul<br />
haschem herbeiführen. Bei einer solchen Bitte<br />
sollte man die eigenen sorgen ignorieren und<br />
dafür dawenen, dass der name G“ttes nicht<br />
entweiht werden soll.<br />
<strong>Die</strong>sen Teil können wir dem Krieg gegen<br />
Amalek entnehmen. Dort handelte es sich um<br />
einen überdimensionalen chilul haschem,<br />
sowie chasal uns sagen, dass sich alle Völker<br />
der Welt zuvor vor haschem fürchteten<br />
und seine herrschaft akzeptierten. niemand<br />
hätte es gewagt, gegen den Klall Jisrael in<br />
den Krieg zu ziehen. sicher war es aber auch<br />
Rochel Lea?“<br />
„hattet ihr keine Wettkämpfe oder etwas<br />
Echtes gemacht? ich meine, wie konnten die<br />
Richter entscheiden, wer gewonnen hat?“<br />
„Es geht nicht ums Gewinnen. Es geht darum,<br />
dass man spass hat, zusammen arbeitet und<br />
etwas lernt.“<br />
Rochel Lea schaute sie misstrauisch an.<br />
„Dürfen die Gewinner nicht einmal zusätzlich<br />
schwimmen gehen? oder erhalten Glacé?“<br />
<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
eine persönliche Gefahr für die Jehudim,<br />
denn Amalek war eine gefürchtete Macht.<br />
Deshalb sagt der Passuk, dass der sieg von<br />
Klall Jisrael davon abhängig war, ob ihre<br />
Kawana bei der Kriegführung, voll und ganz<br />
zum himmel gerichtet war und sie nur wegen<br />
der Entweihung von G“ttes namen kämpften<br />
und nicht wegen persönlichen Befürchtungen.<br />
<strong>Die</strong> Tora lehrt uns dabei, dass eine Tefilla viel<br />
eher angenommen wird, wenn man das herz<br />
zum himmel richtet und wegen der Entweihung<br />
von G“ttes namen dawent.<br />
Es gibt aber auch andere persönliche Bitten,<br />
die nicht wirklich einen chilul haschem<br />
verursachen. Wie ist es möglich, auch diese<br />
Bitten, ‚zum himmel zu richten‘ und nicht für<br />
sich selbst, sondern für die Ehre von hkb“h<br />
zu dawenen?<br />
Der nefesch hachajim erklärt, dass wir diesen<br />
Teil der Tefilla von der kupfernen Schlange in<br />
unserer Parscha lernen können. chasal lehren<br />
uns, dass der schmerz eines Jehudi auch einen<br />
schmerz im himmel auslöst. haschem fühlt<br />
jeden schmerz eines Jehudi und bedauert<br />
ihn. ist ein Mensch also wegen irgendeiner<br />
sache bedrückt und möchte dafür dawenen,<br />
hat er auch die Möglichkeit, seinen eigenen<br />
schmerz zu ignorieren und sich den schmerz<br />
der schechina zu herzen zu nehmen. stellt er<br />
sich nun zum Dawenen hin, sollte er für den<br />
schmerz der schechina dawenen, während er<br />
seinen eigenen schmerz ignoriert.<br />
Das können wir bei der kupfernen schlange<br />
in unserer Parscha sehen. <strong>Die</strong> verschiedenen<br />
Jehudim in Klall Jisrael wurden von schlangen<br />
gebissen. Es handelte sich dabei aber nicht<br />
um einen chilul haschem, denn es handelte<br />
sich um eine persönliche Bestrafung der<br />
verschiedenen Jehudim. haschem zeigte ihnen<br />
aber, auf welche Weise sie viel eher von<br />
ihrem schmerz befreit werden: Wendet Euer<br />
herz dem himmel zu! Dawent nicht wegen<br />
dem eigenen Leid, sondern bittet darum, dass<br />
die schechina von ihrem schmerz befreit<br />
werden soll!<br />
Ch. B.<br />
Rifki seufzte. „Rochel Lea, weisst du was,<br />
wir stehen auf verschiedenen seiten. Verstehst<br />
du, was ich meine? Komm hilf mir, meine<br />
Reisetasche hinauf zu schleppen. sorge dich<br />
nicht, ich werde den schmutz aufräumen.“<br />
Rochel Lea griff nach einem Griff und zog<br />
daran. „hoffentlich wird es wieder ganz sauber.<br />
Erinnere dich, du hast Mami überzeugt,<br />
dass du neues Gepäck brauchst, weil das so<br />
wichtig ist, wenn man ins camp geht.“
“<br />
hlita<br />
<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />
Rifki schaute ihre schwester an. „Das war die<br />
alte Rifki. ich habe dir gesagt, dass ich mich<br />
verändert habe.“<br />
„Wenn ich ins camp gehe, dann werde ich<br />
dort nur meine Kleider ändern“, sagte Rochel<br />
Lea ernsthaft.<br />
„Das habe ich auch gedacht“, lachte Rifki zu<br />
sich selbst. „Warte nur ab.“<br />
Und was geschah mit nina? sie kam übermüde<br />
aus dem camp zurück, doch sie war sehr sehr<br />
froh. sie hatte das Leben im Freien genossen<br />
und sie hatte es geliebt, die Mädchen kennen<br />
zu lernen und Frau stolz hatte ninas originellen<br />
stil bewundert. sie ging im nächsten<br />
Jahr zurück ins camp und dann noch einmal<br />
und gab jedem Mädchen das Gefühl, dass es<br />
wirklich die „créme de la créme“ war, mit<br />
passendem Gepäck oder auch nicht.<br />
nina wurde später eine Lehrerin. Vielleicht<br />
hattest du das Glück, sie als Lehrerin zu haben.<br />
sie ist diejenige, die dir in die Augen schaut<br />
und sich für dich interessiert und denkt, dass<br />
du ein „star“ bist.<br />
Und nein, sie hat immer noch keine Löcher<br />
in den ohren.<br />
Übersetzt aus „Normal“ von Reva Rubinstein, mit<br />
Erlaubnis von Feldheim Publishers.<br />
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