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Nummer 26 (01.07.11) - Die Jüdische Zeitung

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<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

Von L. GRADsTEin<br />

Wochenzeitschrift der jüdischen Orthodoxie der Schweiz - Nr. <strong>26</strong> 29. Siwan 5771/ 1. Juli 2011, 22. Jahrgang<br />

Fünf Jahre vergangen<br />

Gilad Schalit immer noch in Gefangenschaft<br />

Michal naamani reiste von ihrem haus in Kfar<br />

saba nach Jerusalem, um an Passanten gelbe<br />

Bänder und an Autofahrer Aufkleber mit den<br />

Worten „Gilad ist am Leben“ zu verteilen.<br />

2. Sijum Hamischnajes in Berlin<br />

Es war herrlich zu sehen, wie Jungen aus<br />

stuttgart, Köln, Essen, saarbrücken, München<br />

und Berlin mit ihren Mischnes gewappnet, die<br />

sie mit viel Elan gelernt haben, zum sijum<br />

gekommen sind. in der Jeschiwe Bejs Zijoin<br />

von Lauder-Jeschurun wurden die Zimmer zur<br />

Verfügung gestellt und die Jungen wurden von<br />

den Madrichim liebevoll betreut. Am Freitag<br />

wurden zuerst Verhöre durchgeführt, danach<br />

ging’s in den Kletterpark, wo sich die Kinder<br />

austoben konnten. Der schabbes wurde in der<br />

Jeschiwe in herrlicher Atmosphäre zusammen<br />

gefeiert mit Dawenen, Tanzen und singen.<br />

Es wurden Diwre Toire und Geschichten<br />

naamani, eine Mittelschullehrerin, wollte<br />

etwas tun, um dem gefangenen israelischen<br />

soldaten Gilad schalit zu helfen.<br />

„ich bin auch eine Mutter. ich habe einen<br />

jüngeren Bruder, der Reservedienst macht“,<br />

sagte naamani am vergangenen Freitag, am<br />

Tag vor dem fünften<br />

Jahrestag von schalitsGefangenennahme<br />

an der Grenze von<br />

Gaza zu israel, bei der<br />

zwei andere soldaten<br />

AZA<br />

8002 Zürich<br />

Priorität<br />

PP / JOURNAL<br />

CH-8002 Zürich<br />

erzählt und individuell Mischnajes gelernt. Am<br />

sonntagmorgen besichtigten alle das sea Life mit<br />

vielen Meerestieren in einem riesigen Wasserbecken.<br />

Am nachmittag fand dann der sijum hamischnajes<br />

statt, an dem Rabbonim, die Kinder und ihre Eltern<br />

teilnahmen. Vier Jungen sagten gekonnt eine<br />

Mischne auswendig vor und beantworteten darauf<br />

die Fragen von Rabbiner Ehrenberg, der anschliessend<br />

die Kinder für ihren Einsatz und Fleiss lobte.<br />

Daraufhin fand die Preisverteilung statt, bei der die<br />

Kinder Mischnajes mit Bildern in Empfang nehmen<br />

durften, die sie zum weiteren Lernen anspornen<br />

werden. Allen organisatoren und Madrichim,<br />

speziell aber herrn Jitzchok Lehrer, sei an dieser<br />

stelle herzlichst gedankt, mit der Broche, dass die<br />

Lernenden bis zum nächsten sijum ihre Mischnajes<br />

weiter verdoppeln sollen.


<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

umkamen. „ich bin hier, weil ich mir, falls es<br />

mein sohn wäre, wünschen würde, dass man<br />

auch mich unterstützt.“<br />

schalits Familienmitglieder haben praktisch<br />

alles Erdenkliche unternommen, um ihren<br />

sohn im Licht der Öffentlichkeit zu halten.<br />

Letztes Jahr marschierten sie am Jahrestag<br />

seiner Gefangennahme von ihrem haus in<br />

nordisrael nach Jerusalem, bei dem sie auf<br />

einem Teil des Weges von Tausenden von<br />

Leuten begleitet wurden. <strong>Die</strong>ses Jahr störte<br />

Gilads älterer Bruder, Yoel, israels staatszeremonie<br />

am israelischen Unabhängigkeitstag.<br />

„Wir sagen zum israelischen Premierminister<br />

Benjamin netanjahu: sie haben kein<br />

Recht, Gilad zum Tod zu verurteilen“, rief<br />

noam schalit, Gilads Vater, während einer<br />

Pressekonferenz am sonntagmorgen vor der<br />

offi ziellen Residenz des Premierministers in<br />

Jerusalem aus. <strong>Die</strong> Familie kündigte eine neue<br />

Kampagne an, um mehr öffentliche Unterstützung<br />

für eine Vereinbarung zu gewinnen, die<br />

schalit heimbringen würde.<br />

Familienmitglieder von schalit ketteten sich<br />

vor der Residenz des Premierministers in<br />

Jerusalem am samstagabend an, wo hunderte<br />

von Anhängern sich zu ihrer Unterstützung<br />

versammelt hatten. Andere Personen protestierten<br />

vor netanjahus haus in caesarea.<br />

netanjahu erklärte am sonntag, dass seine<br />

Regierung ein von Deutschland vermitteltes<br />

Abkommen akzeptiere, um schalit freizubekommen.<br />

„Der Vorschlag ist hart; es ist<br />

für den staat israel nicht einfach“, sagte<br />

netanjahu am sonntag in einer Erklärung,<br />

die nach der wöchentlichen Kabinettsitzung<br />

abgegeben wurde. „Wir beschlossen jedoch,<br />

ihn zu akzeptieren, im Glauben, dass er<br />

einen Mittelweg zwischen unserem Wunsch<br />

darstellt, Gilads Freilassung zu erwirken und<br />

möglichen schaden am Leben und der sicherheit<br />

des israelischen Volkes zu vermeiden. Bis<br />

jetzt haben wir noch keine offi zielle Antwort<br />

der hamas auf den Vorschlag des deutschen<br />

Unterhändlers erhalten.“<br />

Kurz darauf wurde jedoch bekannt, dass die<br />

hamas den Vorschlag ablehnt und weitere<br />

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2<br />

Freilassungen von Gefangenen fordert.<br />

netanjahu gab keine Einzelheiten zum Vorschlag<br />

des deutschen Vermittlers bekannt,<br />

sagte jedoch, dass der staat israel bereit sei,<br />

sehr weit zu gehen, weiter als jedes andere<br />

Land, um die Freilassung Gilads zu erwirken.<br />

„Es ist jedoch auch meine Aufgabe und die<br />

Verantwortung derjenigen, die hier sitzen,<br />

die sicherheit und das Leben des israelischen<br />

Volkes zu sichern.“<br />

nach fünf Jahren haft und ohne ein klares<br />

Zeichen, dass ein Gefangenenaustausch mit<br />

der hamas bevorsteht oder dass ihr sohn<br />

überhaupt noch am Leben ist, sind die schalits<br />

zu einem symbol dessen geworden, was die israelis<br />

– deren Kinder den obligatorischen Militärdienst<br />

absolvieren müssen – am meisten<br />

befürchten. „Gilad schalit ist der schlimmste<br />

Albtraum aller israelischer Eltern“, schrieb<br />

der israelische Journalist stuart schoffman.<br />

Manche israelis sagen, dass schalit auch zu<br />

einem symbol des Ärgers der israelis über die<br />

hamas geworden ist, der Terrorgruppe, die den<br />

Gazastreifen regiert und wahrscheinlich die<br />

Kontrolle über die Geiselnehmer schalits hat.<br />

schalit war 19 Jahre alt, als er gefangen genommen<br />

wurde. sollte er noch am Leben sein,<br />

ist er heute 24 Jahre alt. Trotz wiederholter<br />

Gesuche, darunter eines diese Woche, wurde<br />

dem Roten Kreuz nie eine Genehmigung<br />

erteilt, schalit zu besuchen.<br />

Es wird angenommen, dass er irgendwo in<br />

Gaza festgehalten wird, wahrscheinlich in<br />

einem Untergrundbunker. sein Gesicht ist<br />

in israel allgegenwärtig geworden – man<br />

sieht es auf Postern, Ballonen, T-shirts und<br />

Autoaufklebern.<br />

<strong>Die</strong> israelische Bevölkerung hat seit september<br />

2009 kein Lebenszeichen von schalit mehr<br />

erhalten. 2009 wurde ein Video publiziert, in<br />

dem er blass, jedoch unversehrt aussah. <strong>Die</strong><br />

hamas hat eine Bitte des Roten Kreuzes nach<br />

einem neuen Lebenszeichen zurückgewiesen.<br />

Während mehreren Jahren hat israel mit der<br />

hamas indirekt über schalit verhandelt. <strong>Die</strong><br />

Forderungen der hamas haben sich nicht<br />

geändert: die Freilassung von mindestens<br />

1000 palästinensischen Gefangenen aus israelischen<br />

Gefängnissen, unter ihnen Dutzende<br />

von Männern, die wegen Mordes an israelis<br />

verurteilt wurden.<br />

netanjahu kündigte diese Woche an, dass<br />

israel die Bedingungen für die Palästinenser<br />

in israelischen Gefängnissen, die wegen<br />

Terror verurteilt wurden, verschärfen werde,<br />

nachdem die hamas schalit keinen Besuch<br />

des Roten Kreuzes erlaubt. so soll ihnen unter<br />

anderem die Möglichkeit entzogen werden,<br />

während der Gefängnishaft einen akademischen<br />

Abschluss zu machen.<br />

Eine Umfrage kam diese Woche zum schluss,<br />

dass 63% der israelis eine Vereinbarung zur<br />

Freilassung schalits unterstützen. Es hat in den<br />

letzten Wochen eine Welle von diplomatischen<br />

Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />

Aktivitäten und Gerüchten gegeben, dass ein<br />

Abkommen unmittelbar bevorsteht.<br />

Manche israelische Analysten hoffen, dass<br />

die hamas den PR-Effekt benötige, den eine<br />

grosse Gefangenenfreilassung liefern würde,<br />

insbesondere falls im nächsten Jahr palästinensische<br />

Wahlen stattfi nden.<br />

<strong>Die</strong> Unterstützung für die hamas ist im<br />

Gazastreifen zurückgegangen; neuere Umfragen<br />

zeigen, dass die hamas weit hinter der<br />

gemässigteren Fatah zurückliegt.<br />

Falls die hamas jedoch nicht ihre Forderungen<br />

beträchtlich schwächt, scheinen die chancen<br />

für ein Abkommen gering zu sein.<br />

schoffman sagt, dass diese ganze Angelegenheit<br />

öffentliche Unzufriedenheit mit netanjahu<br />

ausgelöst habe. „Es hat die Unzufriedenheit<br />

mit der gegenwärtigen Regierung verschärft,<br />

ungeachtet der politischen Zugehörigkeit“,<br />

sagte er. „<strong>Die</strong> meisten israelis sagen: ‚Wir<br />

wollen eine Lösung, das ist empörend.’“<br />

israel hat in der Vergangenheit zweimal<br />

sein Einverständnis zu Vereinbarungen mit<br />

Terrorgruppen erteilt. 2004 erklärte sich<br />

Premierminister Ariel scharon mit einem<br />

Gefangenenaustausch für den israelischen<br />

Geschäftsmann Elchanan Tannenbaum<br />

einverstanden. <strong>Die</strong>ser war ein Reservist<br />

in der israelischen Armee, der für einen in<br />

Aussicht stehenden Drogenhandel in den<br />

Libanon gelockt wurde und dann von der<br />

hizbolla als Geisel genommen wurde. <strong>Die</strong><br />

israelis liessen im Austausch für ihn und die<br />

Leichen von drei israelischen soldaten, die<br />

von der hizbolla getötet worden waren, 435<br />

libanesische Gefangene frei.<br />

2008 erklärte sich Premierminister Ehud<br />

olmert bereit, für die Leichen von zwei<br />

israelischen soldaten fünf Gefangene freizulassen,<br />

darunter einen libanesischen Mann,<br />

der vier lebenslängliche haftstrafen für Mord<br />

absass. <strong>Die</strong> soldaten, Ehud Goldwasser und<br />

Eldad Regev, waren nur Tage nach schalits<br />

Gefangennahme bei einem hizbolla-Angriff<br />

gefangen genommen worden und wurden dabei<br />

getötet. Der Überfall löste den 34tägigen<br />

Krieg zwischen der hizbolla und israel im<br />

Jahr 2006 aus.<br />

Am Freitag verbrachten schalits Eltern den<br />

Morgen bei einer Gedenkfeier für einen der<br />

soldaten, der am gleichen Tag, als schalit<br />

gefangen genommen wurde, getötet wurde.<br />

Dann kamen sie nach Jerusalem, um den<br />

schabbat im Protestzelt vor der Residenz<br />

des Premierministers zu verbringen, das seit<br />

einigen Jahren zu einem „Anziehungspunkt“<br />

geworden ist.<br />

„Wir sind anders als andere Länder, die nie<br />

tausend Gefangene für einen einzigen soldaten<br />

freilassen würden“, sagte die Lehrerin<br />

naamani. „Er beschützte unser Land, und<br />

wir schulden es ihm und seiner Familie, ihn<br />

zurückzubringen.“<br />

JTA


Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />

Von AVi BAschAn<br />

Am Montagabend starb Raw Michel Jehuda<br />

Lefkowitz sZl., Rosch Jeschiwat Ponivesch<br />

Lezeirim, im Alter von 97 Jahren, nachdem<br />

er am Mozae schabbat zusammen gebrochen<br />

war und danach in der intensivstation des<br />

schaare Zedek- spitals in Jerusalem behandelt<br />

worden war.<br />

Rav Michel Jehuda, der sich letzte Woche<br />

zu Erholungszwecken in einer Pension im<br />

Katamon- Quartier in Jerusalem aufhielt,<br />

musste mitten während seuda schlischit in<br />

ernstem Zustand ins schaare Zedek- spital<br />

eingeliefert werden.<br />

Rav Lefkowitz kam im Kislev 5674 in Wolozhin<br />

zur Welt. seine Eltern waren Rabbi<br />

Mosche David und chaya Lefkowitz. Damals<br />

war sein Vater 70 Jahre alt, also im selben<br />

Alter wie der or sameach, und nur wenige<br />

Jahre älter als Rabbi chaim von Brisk, Rav<br />

Josef chaim sonnenfeld und der sefat Emet<br />

von Gur.<br />

in seiner Kindheit lernte er im Volozhiner<br />

cheder und erhielt auch Privatstunden, die<br />

von seinem Vater bezahlt wurden, obwohl<br />

die Familie sehr arm war. sein Vater starb,<br />

als er 9 Jahre alt war.<br />

Danach lernte er bei Rabbi schlomo heiman<br />

sZl., dem Rosch Jeschiwa „Ramleis“ in Vilna,<br />

der später als Rosch Jeschiwat „Tora Wedaat“<br />

wirkte. 1936 wanderte er mit seiner Familie<br />

nach Eretz Jisrael aus, was dank Zertifikaten<br />

möglich war, die sein älterer Bruder Arie Leib<br />

sl. erhalten hatte, der bereits zuvor ausgewandert<br />

war. Als er nach Eretz Jisrael kam, lernte<br />

er in der Jeschiwa chevron in Jeruschalajim<br />

und zählte dort zu den besten Talmidim. Er<br />

galt als enger schüler des „chason isch“ und<br />

von Rabbi isser salman Melzer sZ“l.<br />

nach seiner heirat wurde er zum Rosch Mesivta<br />

der Jeschiwa Lezeirim „Tiferet Zion“ in<br />

Bne Brak ernannt, die von seinem schwiegervater,<br />

Rabbi Avraham Jizchak Gerschonowitz<br />

sZl. geleitet wurde. Zwei seiner berühmten<br />

schüler aus jener Zeit sind Raw chaim Kaniewsky<br />

und Raw M.Z. Bergman jbdlcht“a.<br />

Danach wurde er zusammen mit seinem<br />

<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

Herausgeber: Verein <strong>Die</strong> <strong>Jüdische</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Brandschenkesteig 14, 8002 Zürich<br />

Administration: Telefon 044 201 4617, Fax 044 201 46<strong>26</strong><br />

E-mail: djz.bloch@gmail.com<br />

www.diejuedischezeitung.ch / www.d-j-z.ch<br />

Redaktion: Josua Bloch, Nosson Rothschild<br />

Jahresabonnement: Schweiz Fr. 148.--, Ausland Fr. 209.-- inkl.LP<br />

Einzelnummer: Fr. 3.50<br />

Postcheck 80 - 53 342-3<br />

Inserate: Tarif auf Anfrage erhältlich<br />

Druck/Expedition: Ropress, 8048 Zürich<br />

<strong>Die</strong> <strong>Jüdische</strong> <strong>Zeitung</strong> übernimmt keine Verantwortung für das Kaschrus von<br />

Produkten und <strong>Die</strong>nstleistungen, für welche in der <strong>Zeitung</strong> inseriert wird.<br />

3<br />

Freund Rav A. L. steinman jbdlcht“a zum<br />

Rosch Jeschiwat Poniwesch Lezeirim ernannt.<br />

Dort lehrte er über fünfzig Jahre lang Tora und<br />

erzog Tausende von schülern aus aller Welt.<br />

Berühmt ist der alte Etrog- Baum in seinem<br />

Garten, den Raw Michel Jehuda aus dem Kern<br />

eines Etrogs pflanzte, über den der „Chason<br />

isch“ die Bracha gesprochen hatte. <strong>Die</strong> Etrogim<br />

von Rav Lefkowitz waren für ihr Kaschrut<br />

und ihre Qualität bekannt und viele wollten<br />

die Bracha auf<br />

einen Etrog<br />

sprechen, der<br />

vom Baum in<br />

seinem Garten<br />

stammte.<br />

Er schrieb das<br />

sefer „Machane<br />

Jehuda“<br />

über schass<br />

und die sefarim<br />

„imre<br />

Daat“ und Darke<br />

chaim“, die<br />

Gespräche und<br />

Briefe über<br />

Mussar und<br />

h a s c h k a f a -<br />

Themen beinhalten.<br />

<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

Raw Michel Jehuda Lefkowitz sZl.<br />

Foto: chaim shvarcz/Kuvien images<br />

Trotz seines hohen Alters erteilte der<br />

Rav noch bis vor zwei Jahren in der<br />

Jeschiwa täglich einen schiur. Auch<br />

als er mit diesem schiur aufhörte,<br />

kam er noch immer täglich zum<br />

schacharit- Gebet in die Jeschiwa,<br />

erteilte einen halacha- schiur und<br />

sichot, sowie weitere schiurim.<br />

Er hinterlässt viele nachkommen:<br />

seine Frau, seine Tochter – Rebbezin<br />

Korlansky, die Frau von Rav<br />

Binjamin Beinusch Korlansky sZl.;<br />

- seinen sohn Rabbi Mosche David,<br />

der Maschgiach der Jeschiwat<br />

„Beer Jakov“ und Rosch Mesivta<br />

der Jeschiwat „Bet David“; seinen<br />

sohn Rabbi Avraham Jizchak, einer<br />

der Rosche Jeschiwa des Bet Midrasch<br />

Eljon; die schwiegersöhne<br />

Rabbi Binjamin Eljashiv, der sohn<br />

von Rav J. s. Eljaschiv; Rabbi<br />

Mosche Elijahu schwarz, einer<br />

der Rosche Jeschiwa von „Meor<br />

Jizchak chemed“, und Dutzende<br />

von Enkeln, Enkelinnen, Urenkeln<br />

und Ururenkeln.<br />

Kurze Zeit nach dem Tod von Rav<br />

Michel Jehuda kam sein Mechutan,<br />

Rav Eljaschiv, ins schaare Zedekspital,<br />

um ihn auf seinem letzen Weg<br />

zu begleiten. <strong>Die</strong> Lewaja fand am folgenden<br />

Tag in der Ponovecher Jeschiwa Lezeirim statt.<br />

in seinem letzten Willen bat Rav Lefkowitz,<br />

dass nur seine beiden söhne, Rabbi Mosche<br />

David und Rabbi Avraham Jizchak, hespedim<br />

halten sollen. Auch von diesen verlangte er,<br />

sich einzuschränken und keine lobenden<br />

Ausdrücke zu verwenden.<br />

Foto: Kuvien images<br />

T.n.Z.B.h.


<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

4<br />

<strong>Die</strong> „unsichtbaren“ Palästinenser<br />

Der sonntag war der erste Tag des sechsten<br />

Jahres von Gilat schalit in Gefangenschaft.<br />

Er war am <strong>26</strong>. Juni 2006 entführt worden und<br />

wird seither von palästinensischen Terroristen,<br />

die mit der hamas in Gaza verbündet sind,<br />

festgehalten.<br />

seit fünf Jahren ist schalit inhaftiert. seine<br />

Entführer haben ihm in dieser ganzen Zeit nur<br />

erlaubt, einen einzigen Brief an seine Familie<br />

zu senden und haben während der gesamten<br />

Zeit nur ein Video von schalit publiziert.<br />

Besuche des internationalen Roten Kreuzes<br />

wurden ihm verwehrt.<br />

in den vergangenen fünf Jahren hat die hamas<br />

an periodischen indirekten Verhandlungen mit<br />

israel durch einen deutschen Vermittler oder<br />

andere teilgenommen. Während ihre Forderungen<br />

sich immer wieder unterscheiden,<br />

fordern sie von israel im Grund, im Austausch<br />

für schalit rund 1000 bis 1500 Terroristen<br />

freizulassen und dass diese in ihre häuser in<br />

Jehuda und schomron und Gaza zurückkehren<br />

dürfen, wo sie weiterhin Juden töten könnten,<br />

wie sie es zuvor getan haben.<br />

Und es ist nicht nur die hamas, die diese<br />

Dinge fordert. in einem interview mit der<br />

nachrichtenagentur iMRA sagte der Fatah-<br />

Unterhändler nabil shaath, dass die Fatah<br />

diese Forderungen der hamas unterstütze.<br />

shaath erklärte, dass schalit unter die Verantwortung<br />

der vereinigten palästinensischen<br />

Behörde fallen würde, wenn die Fatah-hamas<br />

Einheitsregierung gebildet werde.<br />

<strong>Die</strong> palästinensische Behörde werde schalit<br />

ebenfalls als Geisel halten und fordern, dass<br />

israel Tausende von Terroristen als „Lösegeld“<br />

aus dem Gefängnis entlässt. Wie er<br />

es ausdrückte: „Wir haben 7000 politische<br />

Gefangene in israel. <strong>Die</strong>se müssen freigelassen<br />

werden.“<br />

<strong>Die</strong> palästinensische Führung der Fatah und<br />

hamas ist in ihrer Meinung vereinigt, dass<br />

es völlig akzeptabel ist, schalit gefangen<br />

zu halten. Für sie ist es akzeptabel, das<br />

internationale Recht und Basiswerte der<br />

Menschlichkeit zu verletzen, um israel zu<br />

erpressen, Massenmörder aus dem Gefängnis<br />

zu entlassen. Und für die Palästinenser ist es<br />

ebenfalls akzeptabel, dass diese Mörder in<br />

ihre häuser zurückkehren, wo sie allenfalls<br />

weiterhin Juden ermorden können.<br />

Es ist kaum vorstellbar, sich ein verabscheuungswürdigeres<br />

Verhalten der palästinensischen<br />

Führung vorzustellen. Man könnte<br />

erwarten, dass die internationalen Medien<br />

am fünften Jahrestag von schalits Entführung<br />

voller Artikel sein würden, in denen sie im<br />

Detail das Verhalten der hamas und Fatah<br />

kritisieren.<br />

Aber die Medien schweigen und widmen<br />

seinen palästinensischen Entführern keine<br />

Aufmerksamkeit. Ein neutraler Mensch, der<br />

nur das gelesen hat, was in den vergangenen<br />

Tagen in den israelischen Medien stand,<br />

könnte zum schluss gelangen, dass entweder<br />

Premierminister Benjamin netanjahu schalit<br />

versteckt oder dass netanjahu mit der hamas<br />

konspiriert, um schalit in Gaza gefangen zu<br />

halten.<br />

Das Ziel der meist linkslastigen Medien israels<br />

Zurlindenstrasse 55<br />

8003 Zürich<br />

Telefon 044 463 36 37<br />

Telefax 044 462 66 76<br />

Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />

war es, die Bevölkerung gegen netanjahu<br />

aufzuhetzen. <strong>Die</strong>se Botschaft wurde allerdings<br />

nicht nur von Leuten wie den ehemaligen<br />

chefs des schin Bet Ami Ayalon und carmi<br />

Gillon vermittelt, sondern auch von Gilad<br />

schalits Vater - noam schalit - an seiner<br />

Pressekonferenz am sonntag.<br />

noam schalit sagte dort: „Premierminister<br />

Benjamin netanjahu, die schwäche und die<br />

Unnachgiebigkeit, die sie in dieser Krise<br />

zeigen, bedeuten eine unmittelbare Gefahr für<br />

Gilads Leben und Gesundheit. Mehr als das,<br />

es ist eine Gefahr für die Werte des staates<br />

israel, mit denen Generationen von israelis<br />

aufgezogen wurden.“<br />

natürlich handelt noam schalit so, weil er<br />

seinen sohn lebend zurückerhalten möchte. Es<br />

besteht jedoch auch kein Zweifel, dass er mit<br />

dem Druck auf netanjahu und die Regierung<br />

und mit der Anschuldigung, dass sie für die<br />

Gefangenschaft seines sohnes verantwortlich<br />

seien, die Dinge nicht verbessert.<br />

<strong>Die</strong> hamas will israel vernichten, ihre Terroristen<br />

im Gefängnis wollen israel vernichten.<br />

<strong>Die</strong> Führer der hamas betrachten schalits<br />

illegale haft und den Kummer, den diese<br />

in israel verursacht, als Quelle des stolzes<br />

für ihre Bewegung und die palästinensische<br />

Gesellschaft als gesamte. Sie empfi nden die<br />

Freilassung von Terroristen als Mittel, um<br />

den Jihad politisch und militärisch zu stärken.<br />

Jedesmal, wenn noam schalit die Regierung<br />

für das schicksal seines sohnes verantwortlich<br />

macht und fordert, dass israel weitere Terroristen<br />

befreit, um ihn nach hause zu bringen,<br />

stärkt er die Verhandlungsposition der hamas.<br />

Am sonntag gab netanjahu zu, dass der Druck<br />

funktionierte. netanjahu erklärte sich mit


Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />

Forderungen der hamas für die Freilassung<br />

von mehr als tausend Terroristen für schalit<br />

einverstanden.<br />

Am Montag sagte die hamas prompt, dass<br />

netanjahus Angebot zu niedrig sei. <strong>Die</strong> hamas<br />

weiss, dass es keinen Grund gibt, schnell<br />

etwas zu entscheiden. Also schrauben sie den<br />

Preis hinauf.<br />

Das Verhalten der Familie schalit ist erklärbar,<br />

was aber bewegt die Medien? Warum helfen<br />

sie der hamas?<br />

Manche Kritiker führen dies auf Faulheit und<br />

den Wunsch zurück, sensationsgeschichten<br />

zu bringen, die den Verkauf ihrer <strong>Zeitung</strong>en<br />

ankurbeln. Zweifellos ist das auch ein Grund.<br />

<strong>Die</strong> Medien könnten aber einem Reporter<br />

auch die Aufgabe geben, über das schweigen<br />

der israelischen und internationalen selbsternannten<br />

nGo’s zu berichten, die schalits<br />

schicksal ignorieren.<br />

<strong>Die</strong> Medien wollen jedoch die „schuld der<br />

Regierung“ in den Vordergrund stellen, die<br />

obwohl die organisatoren der für Gaza<br />

geplanten Flottille am Montag in Athen erklärten,<br />

dass die Passagiere „ohne Waffen“<br />

losziehen werden, sagten Regierungsquellen,<br />

dass israel informationen besitze, dass einige<br />

der Passagiere chemikalien, wie etwa schwefel,<br />

auf den Booten versteckt hätten, um sie<br />

gegen israelische soldaten zu verwenden.<br />

Eine Anzahl der Personen, die an Bord gehen,<br />

hätten Kontakte zur hamas, darunter auch<br />

solche, die mit europäischen Ländern in Verbindung<br />

stehen, wie zum Beispiel Amin Abu<br />

Rashad, einer der organisatoren aus holland,<br />

dessen Wohltätigkeitsorganisation von den<br />

holländischen Behörden wegen involvierung<br />

in der Terror-Finanzierung geschlossen wurde.<br />

Ein weiterer Teilnehmer ist Mohammad<br />

hannoun, der Leiter einer italienisch-palästinensischen<br />

organisation mit Verbindungen<br />

zur hamas, und ein dritter Teilnehmer ein<br />

ranghoher Aktivist einer französischen Wohltätigkeitsorganisation<br />

mit engen Beziehungen<br />

zur hamas.<br />

<strong>Die</strong> Flottille, die kleiner als erwartet sein soll<br />

(8-10 schiffe) und wahrscheinlich in den<br />

nächsten Tagen in see stechen wird, wird<br />

auf eine israelische Marine antreffen, die<br />

entschlossen ist, die schiffe daran zu hindern,<br />

ihr Ziel zu erreichen, jedoch auch klare Direktiven<br />

hat, die Auseinandersetzungen auf<br />

ein Minimum zu beschränken.<br />

Verteidigungsminister Ehud Barak bezeichnete<br />

die Flottille als „Provokation“ und sagte,<br />

dass die Befehle, die der Armee erteilt worden<br />

seien, die schiffe daran hindern sollten,<br />

Gaza zu erreichen. „Wir werden sie zuerst<br />

warnen, wir werden versuchen, Reibungen<br />

zu vermeiden, aber letzten Endes darf die<br />

5<br />

sich nicht den immer weiter eskalierenden<br />

Forderungen der hamas beugt. indem sie die<br />

Öffentlichkeit an schalit erinnern, erinnern<br />

die Medien die Bevölkerung auch daran,<br />

dass die Palästinenser nicht an einem Frieden<br />

interessiert sind und dass sie das Land, das<br />

israel ihnen gibt, dazu verwenden, um israel<br />

anzugreifen.<br />

schliesslich missfällt ihre Forderung, dass<br />

netanjahu schalit „befreien“ soll, ihren Lesern.<br />

Trotz der intensiven Medienkampagne<br />

für „Gilad“ sind laut einer Umfrage, die<br />

im letzten Monat von Maariv durchgeführt<br />

wurde, nur 41% der Bevölkerung damit einverstanden,<br />

dass die Forderungen der hamas<br />

erfüllt werden sollen..<br />

<strong>Die</strong> einzige Erklärung für das Verhalten<br />

der Medien ist, dass sie wie die restlichen<br />

Linken – in israel und weltweit – israel für<br />

die inhaftierung schalits durch die hamas<br />

verantwortlich machen wollen, weil sie die<br />

Araber im Allgemeinen und die Palästinen-<br />

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<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

ser im Besonderen als objekte und nicht als<br />

Akteure betrachten. <strong>Die</strong> einzigen Akteure, die<br />

sie sehen, sind israel und die UsA.<br />

Genau so wie die internationale Linke schiffe<br />

entsendet, um palästinensischen Terroristen in<br />

Gaza zu helfen und sie zu „trösten“, um die<br />

sogenannte „Besatzung“ zu bekämpfen, die<br />

ja eigentlich vor sechs Jahren bereits endete,<br />

so sagen die israelischen Medien, dass die<br />

Regierung Gilad schalit als Geisel halte.<br />

in beiden Fällen werden die Palästinenser<br />

einfach ignoriert, als ob diese an der ganzen<br />

situation keine schuld hätten.<br />

Als das Rote Kreuz am letzten Donnerstag,<br />

nach fünf Jahren der Untätigkeit, die hamas<br />

endlich aufforderte, zu beweisen, dass schalit<br />

noch am Leben ist, reagierten die Bewohner<br />

von Gaza mit einem Angriff auf das Büro<br />

des Roten Kreuzes in Gaza.<br />

Auch diese story wurde in den Medien kaum<br />

erwähnt.<br />

A-7<br />

Schiffe für Gaza<br />

Sicherheitskabinett genehmigt Pläne zum Anhalten der Flottille<br />

Flottille nicht nach Gaza gelangen. Wir fordern<br />

daher, dass das Auslaufen der Flottille<br />

gestoppt wird. sollte es zu schäden kommen,<br />

liegt die Verantwortung bei den Teilnehmern<br />

und organisatoren“, sagte Barak.<br />

Das Büro des Premierministers erklärte, dass<br />

das sicherheitskabinett beschlossen habe, dass<br />

israel „die Ankunft der Flottille in Gaza mit so<br />

wenig Gewalt wie möglich verhindern wird.“<br />

<strong>Die</strong> Minister wurden informiert, dass die<br />

Flottille aus maximal zehn Booten und einigen<br />

hundert – nicht tausenden – Aktivisten<br />

bestehen wird.<br />

All dies schien jedoch die organisatoren nicht<br />

abzuhalten, die in Athen eine Pressekonferenz<br />

abhielten. ihre Pläne müssen um einige Tage<br />

aufgeschoben werden, da in Griechenland<br />

am <strong>Die</strong>nstag und Mittwoch gestreikt wird,<br />

um gegen die neuen sparmassnahmen der<br />

Regierung zu protestieren. <strong>Die</strong> griechischen<br />

häfen werden am streik teilnehmen.<br />

Vertreter in Jerusalem drückten ihre Zufriedenheit<br />

aus, dass die griechische Presse über<br />

die Pressekonferenz der Flottillen-Führer<br />

kaum berichtete.<br />

<strong>Die</strong> Bewegung „Freies Gaza“, die hauptgruppe,<br />

die hinter der Flottille steht, gab am Montag<br />

eine Erklärung ab, dass ein französisches<br />

schiff schon den hafen in Korsika verlassen<br />

hab, und sich mit „mindestens neun anderen<br />

schiffen“ treffen wolle, die nach Gaza fahren.<br />

<strong>Die</strong> restlichen schiffe – zwei Frachtschiffe und<br />

sieben weitere Passagierschiffe – würden in<br />

den kommenden Tagen ihre häfen verlassen<br />

und zu einem Treffpunkt in internationalen<br />

Gewässern fahren, von wo aus die schiffe<br />

alle zusammen nach Gaza reisen würden.<br />

JTA<br />

Lokal,<br />

fair und<br />

solide<br />

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<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

<strong>Die</strong> amerikanische Regierung wiederholte am<br />

Montag ihre opposition gegen den Plan der<br />

palästinensischen Behörde, im september bei<br />

der Uno die Anerkennung eines palästinensischen<br />

staates in den Grenzen vonvor-1967er<br />

Grenzen zu verlangen. <strong>Die</strong> amerikanische<br />

haltung wurde der PA während einer sitzung<br />

in Jericho noch einmal dargelegt. An<br />

der sitzung nahmen der palästinensische<br />

Unterhändler saeb Erekat, der amerikanische<br />

nahost-sondergesandten David hale und<br />

der Us-Generalkonsul in Jerusalem, Daniel<br />

Rubenstein, teil.<br />

Gemäss Erekat machten die UsA klar, dass<br />

Washingtons immer noch die Wiederaufnahme<br />

der Friedensgespräche mit israel<br />

bevorzugt. Erekat habe den amerikanischen<br />

Beamten gesagt, dass die Bemühungen der<br />

palästinensischen Führung, Mitglied in der<br />

Uno zu werden, in keiner Weise die Bemühungen<br />

tangiere, den Friedensprozess wieder<br />

aufzunehmen.<br />

<strong>Die</strong> Aufnahme eines palästinensischen staates<br />

in die Uno-Generalversammlung basiere auf<br />

internationalem Recht, wie auch auf den Zielvorgaben<br />

des Friedensprozesses: der strassen-<br />

obwohl die israelische Marine sich auf das<br />

schlimmste szenario vorbereitet, gibt es immer<br />

noch chancen, dass ein Zusammenstoss<br />

auf offener see vermieden werden kann.<br />

Amerika, Kanada, Frankreich, Australien,<br />

Griechenland und andere Länder haben ihren<br />

Bürgern gegenüber scharfe Warnungen abgegeben,<br />

nicht an der geplanten Flottillenaktion<br />

teilzunehmen, die versuchen möchte, israels<br />

Marineblockade vor dem von der hamas<br />

kontrollierten Gazastreifen zu brechen.<br />

Zypern hat der Flottille verboten, seinen hafen<br />

– einen der Gaza am nächsten liegenden<br />

häfen – als Treffunkt zu verwenden.<br />

<strong>Die</strong>se Massnahmen unterstreichen israels<br />

legales Recht, eine Marineblockade aufrecht<br />

zu erhalten, die das Ziel hat, den Waffenschmuggel<br />

zu vereiteln, um seine Bürger<br />

vor einer Terrororganisation zu schützen, die<br />

Tausende von Raketen und Granaten auf israel<br />

6<br />

PA gibt nicht nach<br />

Brüskiert USA in der Frage der Uno-Mitgliedschaft<br />

karte, der arabischen Friedensinitiative von<br />

2002, obamas Reden und den Grundsätzen<br />

des nahost-Quartetts.<br />

Erekat fügte hinzu, dass die PA die Aussenminister<br />

der Arabischen Liga gebeten habe,<br />

das Datum für die Einreichung des Gesuchs<br />

bei der Uno festzulegen. <strong>Die</strong> Palästinenser<br />

müssten nach den Uno-Vorschriften das<br />

Gesuch 45 Tage vor Beginn der sitzung des<br />

sicherheitsrats am 20. september einreichen.<br />

Der Entscheid der PA wurde am späten sonntagabend<br />

nach einer sitzung des Exekutivkomitees<br />

der PLo unter Leitung des palästinensischen<br />

Präsidenten Mahmoud Abbas gefällt.<br />

Yasser Abed Rabbo, der Generalsekretär des<br />

Exekutivkomitees der PLo, sagte, dass der<br />

nun offizielle Entscheid eine Folge der „Bemühungen<br />

des palästinensischen Volkes und<br />

seiner legitimen Führung ist, einen gerechten<br />

und umfassenden Frieden zu erzielen, der<br />

auf einem unabhängigen staat basiere, der in<br />

Frieden und sicherheit mit seinen nachbarn<br />

leben und sich an alle internationalen Gesetze<br />

und Konventionen halten wird“.<br />

Abed Rabbo forderte die internationale<br />

Gemeinschaft auf, den Plan der PA zu un-<br />

Narrenschiffe<br />

abgefeuert und hunderte von israelis durch<br />

selbstmordanschläge und andere Angriffe<br />

getötet hat.<br />

inzwischen haben israel und Ägypten angekündigt,<br />

dass sie schiffen, die an der Flottille<br />

teilnehmen, erlauben werden, die von ihnen<br />

als humanitäre Güter bezeichnete Fracht im<br />

ägyptischen hafen El-Arish oder in Ashdod<br />

abzuladen, von wo aus diese über den Landweg<br />

nach Gaza weitergeleitet werden kann,<br />

nachdem sie gründlich inspiziert wurde.<br />

israel hat klar gemacht, dass es entschlossen<br />

ist, die Blockade durchzusetzen, dass es aber<br />

die Weiterleitung humanitärer Güter, die für<br />

Gaza bestimmt sind, ermöglichen werde.<br />

Einige organisatoren der Flottille scheinen<br />

aber alle Warnungen ausser Acht zu lassen und<br />

darauf versessen zu sein, eine Konfrontation<br />

auf offener see mit der israelischen Marine<br />

herbeizuführen. <strong>Die</strong> organisatoren behaupten,<br />

Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />

terstützen.<br />

Ein anderer palästinensischer Unterhändler,<br />

nabil shaath, sagte, dass 115 Länder einen<br />

palästinensischen staat anerkannt hätten,<br />

und bisher nur fünf dies nicht getan hätten.<br />

Libanon und syrien gehörten zu den Ländern,<br />

die einen staat noch nicht anerkannt hätten,<br />

weil sie glauben, dass eine Anerkennung der<br />

PLo ausreichend sei. shaath sagte voraus,<br />

dass weitere zwanzig Länder innerhalb der<br />

nächsten zwei Monate einen staat auf Basis<br />

der vor-1967er Grenzen anerkennen würden.<br />

Er gab zu, dass die PA sich im sicherheitsrat<br />

einem Problem gegenübersehen könnte, weil<br />

Washington mit einem Veto gegen den Antrag<br />

für einen eigenen palästinensischen staat gedroht<br />

hatte. Das Veto werde die Palästinenser<br />

allerdings nicht daran hindern, sich um den<br />

status eines permanenten Mitglieds in der<br />

Uno-Generalversammlung zu bemühen.<br />

israelische Regierungsvertreter sagten inzwischen,<br />

dass der Entscheid der PA, mit dem<br />

Uno-Antrag weiterzumachen, beweise, dass<br />

„sie überhaupt keine Absicht habe, zu direkten<br />

Verhandlungen zurückzukehren.“<br />

JTA<br />

dass es ihr Ziel sei, die „humanitäre Krise“ in<br />

Gaza zu beenden.<br />

Während sie jedoch sofort bereit sind,<br />

israels Recht, sich gegen die Einfuhr von<br />

mörderischen Waffen durch eine Blockade<br />

zu verteidigen, in Frage zu stellen, äussern<br />

die Aktivisten kaum Kritik an der hamas,<br />

die israel vernichten will, regelmässig die<br />

Menschenrechte und die religiöse Freiheit von<br />

nichtmuslimen verletzt und Finanzierung und<br />

Unterstützung vom iranischen Präsidenten<br />

Mahmoud Ahmadinejad erhält.<br />

<strong>Die</strong> Bewohner von Gaza leiden zweifellos<br />

unter den Folgen ihres Entscheids bei den<br />

palästinensischen Wahlen von 2006, für die<br />

hamas, eine islamistische Bewegung, die<br />

offiziell von den USA, der EU und anderen<br />

Ländern wegen ihren Terrorhandlungen geächtet<br />

wird, gestimmt zu haben.<br />

Bis vor kurzem war Ägypten nicht weniger


Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />

streng als israel in seiner<br />

Landblockade Gazas, weil<br />

es sich weigerte, die gewalttätige<br />

Machtübernahme<br />

der hamas im Jahr 2007<br />

anzuerkennen. Das Leiden<br />

der Gaza-Bevölkerung unter<br />

der hamasführung erklärt die<br />

schwindende Popularität der<br />

Terrororganisation.<br />

obwohl die Lage schwierig<br />

ist – die Arbeitslosigkeit liegt<br />

laut einem hamasminister<br />

bei etwa 25%, und drei Viertel<br />

der Bevölkerung verlässt<br />

sich auf nahrungsmittelhilfe<br />

– gibt es in Gaza heute<br />

aber keine humanitäre Krise.<br />

Es gibt praktisch keinen<br />

Analphabetismus, und die<br />

säuglingssterblichkeit ist<br />

relativ niedrig. <strong>Die</strong> Gesundheitsbedingungen<br />

sind besser<br />

als in einem grossen Teil der<br />

entwickelten Welt.<br />

seit dem Juni letzten Jahres<br />

hat israel fast alle Einfuhren nach Gaza erlaubt,<br />

mit Ausnahme von Zement, stahl und<br />

anderem Baumaterial (ausser für international<br />

überwachte Projekte), weil es befürchtet, dass<br />

solche Güter von der hamas für den Bau von<br />

Bunkern verwendet werden können.<br />

in den letzten Monaten jedoch haben Tunnels<br />

Ein holländisches Gericht sprach am vergangenen<br />

Donnerstag den Politiker Geert<br />

Wilders von der Anklage frei, zu hass gegen<br />

Muslime angestiftet zu haben. Es war ein Fall,<br />

der die Redefreiheit im traditionell liberalen<br />

Land testete.<br />

Das Gerichtsverfahren hat Aufmerksamkeit<br />

auf sich gezogen, nicht nur wegen Geert<br />

Wilders umstrittenen Bemerkungen über den<br />

7<br />

unter der südlichen Grenze zu Ägypten das<br />

schmuggeln von Baumaterialien ermöglicht,<br />

was in Gaza einen neuen Bauboom ausgelöst<br />

hat. Und seit dem sturz von Präsident hosni<br />

Mubarak verhaften die ägyptischen sicherheitsbehörden<br />

die schmuggler nicht mehr.<br />

Wo liegt dann die wahre Motivation dieser<br />

<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

„Aktivisten“, die israels Blockade aufheben<br />

wollen, während sie echte humanitäre Katastrophen<br />

und Gewalttaten in der Region,<br />

etwa Bashar Assads brutale Repression seines<br />

eigenen syrischen Volkes, ignorieren?<br />

Holländisches Gericht spricht Geert Wilders frei<br />

Freiheit der Meinungsäusserung gilt auch für Kritik an Muslimen<br />

islam – den er mit dem nazismus verglich –<br />

sondern auch wegen dem verstärkten Einfl uss<br />

seiner politischen Partei, die die holländische<br />

Minderheitsregierung in wirtschaftlichen und<br />

anderen Fragen unterstützt.<br />

Das holländische Gericht genehmigte Ende<br />

letzten Jahres einen Antrag Wilders, dass neue<br />

Richter für seinen Prozess wegen „Aufhetzens<br />

zu hass gegen Muslime“ eingesetzt werden.<br />

JTA<br />

Das zwang das Gericht, den Fall ganz von<br />

neuem aufzurollen.<br />

Ungewöhnlich war, dass auch die staatsanwaltschaft<br />

einen Freispruch verlangt hatte. sie<br />

argumentierte, dass Politiker das Recht hätten,<br />

zu Problemen Kommentare abzugeben, und<br />

dass Wilders nicht versucht habe, Gewalt oder<br />

spaltungen zu verursachen.<br />

JTA


<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

hunderte von Bewohnern von schomron<br />

nahmen während des ganzen Montags an<br />

Protesten gegen die Verhaftung und polizeiliche<br />

Befragung von Rabbi Dov Lior, dem<br />

Rabbiner von Kiryat Arba, teil.<br />

Eine der Demonstrationen fand am Eingang<br />

zu schechem statt, wo 300 Anwohner die<br />

Zufahrt zur stadt während mehr als einer<br />

stunde blockierten. Während der Demonstration<br />

sagte der oberrabbiner von schomron,<br />

Rabbi Elyakim Levanon: „Der staat schadet<br />

sich in erster Linie selbst – die Richter stellen<br />

sich über die Legislative. Das Büro des<br />

staatsanwalts kontrolliert den staat, und das<br />

ist ein gefährliches Präjudiz für die Zerstörung<br />

des demokratischen staates.“<br />

Benny Katzover, der den Einwohnerrat<br />

von schomron leitet, warnte während der<br />

Demonstration davor, dass die Verhaftung<br />

von Rabbi Lior die spannungen verschärfen<br />

werde. „Es ist eine untragbare und empörende<br />

handlung, wie wir sie bis jetzt nicht<br />

gesehen haben“, sagte er. „Während der<br />

gesamten Geschichte des jüdischen Volkes<br />

protestierten wir gegen Regimes, die die<br />

Würde der jüdischen Rabbiner erniedrigten,<br />

und hier im jüdischen staat erlaubt sich die<br />

israelische Polizei, den Rabbiner von Kiryat<br />

Arba zu demütigen.“<br />

<strong>Die</strong> Proteste in schomron folgten auf einen<br />

Verhaftung von Rabbi Lior<br />

Hunderte Demonstranten gegen das Justizministerium<br />

Protest in Jerusalem, wo hunderte von nationalistischen<br />

Aktivisten aus Protest gegen<br />

Rabbi Liors Verhaftung die haupteinfahrt zur<br />

stadt und die Kreuzung bei schmuel hanawi<br />

8<br />

Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />

blockierten.<br />

<strong>Die</strong> Basis für die Verhaftung bleibt unklar,<br />

steht jedoch wahrscheinlich in Zusammenhang<br />

mit einem haftbefehl, der zu Beginn<br />

dieses Jahres gegen Rabbi Lior erlassen wurde,<br />

nachdem dieser sich geweigert hatte, sich<br />

wegen seiner haskama für das sefer von Rabbi<br />

Yizhak shapira „Torat hamelech“ bei der<br />

Polizei zur Befragung zu melden. Das Buch<br />

behandelt die halachot der Kriegsführung und<br />

das Töten von nichtjuden in einem Krieg.<br />

Damals erklärte Rabbi Lior, dass er der Meinung<br />

sei, dass er trotz der Praxis, dass man<br />

dem „Gesetz des Landes“ folgen müsse, nicht<br />

verpfl ichtet sei, bei der Polizei vorzusprechen,<br />

weil hier die Tora vor Gericht gestellt werde.<br />

RIA-BODENBELÄGE<br />

Seefeldstrasse 175 - 8008 Zürich<br />

Tel. 044 382 30 30 Fax 044 382 31 31


Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />

Das Justizministerium gab am <strong>Die</strong>nstag<br />

eine Erklärung ab, in der die Verhaftung<br />

von Rabbi Dov Lior gerechtfertigt wurde.<br />

„niemand steht über dem Gesetz“, erklärte<br />

das Ministerium.<br />

Der haftbefehl gegen Rav Lior wurde vor<br />

langer Zeit mit dem Wissen und der Genehmigung<br />

des Generalstaatsanwalts erlassen,<br />

nachdem Rav Lior sich geweigert hatte,<br />

sich zu einer Befragung bei der Polizei zu<br />

melden. „in einem staat, in dem die Rechtsstaatlichkeit<br />

vorherrscht, in dem Präsidenten,<br />

Premierminister, Minister, Knessetmitglieder,<br />

religiöse Rabbanim und prominente<br />

i s r A e L A K T U e L L<br />

sicherheiT<br />

Nachdem bekannt wurde, dass soldaten<br />

nach einer Aktion im Gazastreifen letzte<br />

Woche an die Klagemauer gebracht wurden,<br />

um Birkat hagomel zu sprechen, wollte der<br />

staatskontrolleur die handlungsweise des<br />

Militärrabbinats überprüfen. Anscheinend<br />

hatten sich Eltern und soldaten über diese<br />

9<br />

öffentliche Persönlichkeiten von der Polizei<br />

befragt worden sind, steht niemand über dem<br />

Gesetz, und niemand kann sich als frei von<br />

der Verpfl ichtung betrachten, sich zu einer<br />

Polizeibefragung zu melden.“<br />

„Es gab Kontakte zwischen dem Büro des<br />

Generalstaatsanwalts und verschiedenen<br />

Leuten, und der Rabbiner wurde in respektabler<br />

und stiller Weise aufgefordert, sich zu<br />

einer Befragung zu melden. <strong>Die</strong>se Versuche<br />

wurden alle abgelehnt, deshalb gab es keine<br />

andere Wahl, als den haftbefehl zu erlassen.“<br />

Aktion gewundert: „Wer diese Zeremonie<br />

durchführen möchte, kann dies am schabbat<br />

in der synagoge machen, wie es sonst üblich<br />

ist“, sagte einer der soldaten. „Es besteht keine<br />

notwendigkeit, dazu im Rahmen des Militärs<br />

etwas zu veranstalten.“ Ein Militärsprecher<br />

stellte klar, dass kein soldat zum Gebet<br />

gezwungen wurde und dass Militäreinheiten<br />

aus allen möglichen Gründen zur Klagemauer<br />

kommen.<br />

ALLGemeines<br />

A-7<br />

Sch’chem. Wegen der Jahrzeit von Josef<br />

hazadik hin, die am nächsten sonntag stattfi<br />

ndet, verschärfte das Militär die Kontrolle<br />

über den Zugang zur Grabstätte. hohe Militärvertreter<br />

berieten in den letzten Wochen,<br />

was aus dem tragischen Vorfall gelernt werden<br />

kann, bei dem ein Jehudi am Grab ermordet<br />

wurde. Um zwischen Besuchern mit und ohne<br />

Erlaubnis unterscheiden zu können, werden<br />

an Beter, die über eine Bewilligung verfügen,<br />

Armbänder abgegeben. Das Militär teilte mit,<br />

dass jedem, der ohne ein solches Armband<br />

ertappt wird, die Festnahme drohe.<br />

Im Quartier Mea Schearim wurde<br />

ein hahn mit vier Füssen entdeckt, der ein<br />

halachisches Thema aufwarf und für öffentliche<br />

neugierde sorgte. <strong>Die</strong> Poske halacha<br />

waren geteilter Meinung darüber und er<br />

wurde deshalb mehrmals zu ihnen nach hause<br />

<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

gebracht. Das Ganze sickerte zu den Medien<br />

durch, und ein Tierschutzverein bat darum,<br />

dass der hahn ihnen gegen eine ansehnliche<br />

Bezahlung überlassen werde. <strong>Die</strong> Vertreterin<br />

des Tierschutzvereins erzählte, dass ein<br />

Anwalt, dem es leid tat, dass man den hahn<br />

schächten wolle, sich an sie gewandt und<br />

erklärt hätte, er sei bereit, dafür zu bezahlen,<br />

dass er am Leben bleibe. Man schächte zwar<br />

täglich hühner, doch handle es sich hier um<br />

einen besonderen Fall. Der Besitzer des hahns<br />

sagte, dass er diesen unentgeltlich dem Verein<br />

überlassen würde, falls sich heraus stelle, dass<br />

er ungeeignet sei, geschächtet zu werden: „Für<br />

so etwas nimmt man kein Geld.“<br />

Eine Woche, nachdem Rav Josef<br />

Schalom Eljaschiv schlit“a operiert<br />

wurde, erteilt er wieder seinen täglichen schiur.<br />

Am letzten <strong>Die</strong>nstag - zwei Tage nach der<br />

Behandlung - wurde der Rav aus dem spital<br />

schaare Zedek s entlassen.<br />

WirTschAFT<br />

Der Ärtztestreik verschärft sich in<br />

allen Krankenhäusern israels, mit Ausnahme<br />

des „Majne hajeschua“- spitals in Bne Brak.<br />

im charedischen spital wird wie gewohnt<br />

weiter gearbeitet, da die Rabbanim angeordnet<br />

haben, dass die Ärzte wegen „Pikuach<br />

nefesch“ ihre Arbeit verrichten müssen.


<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

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29. Siwan - 6. Tamus<br />

1. - 8. Juli<br />

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Fr. Schab. So. Mo-Fr. So.-Do. Fr.<br />

Eing/ Mincha Schach. Mincha Ausg. Schach. Schach. Mincha Maariv Eing./ Mincha<br />

Lichtz. Lichtz.<br />

Agudas Achim 20.00 19.30 8.30 18.00 22.30 800/30 6.45 18.00/45 20.45 20.00 19.30<br />

21.25 8.45 21.20 900/30 700/30 20.30 22.15 21.20<br />

usw. 800/30 21.30 22.30<br />

IRG Zürich 19.55 19.55 7.30 18.00 22.30 6.50 615/45 20.00 21.30 19.50 19.50<br />

8.30 8.00 7.00 20.35 22.15<br />

Machsike Hadass ZH 19.55 19.25 8.30 21.15 22.30 8.00 7.00 21.50 22.30 19.55 19.25<br />

ICZ 19.45 19.45 9.00 21.25 22.30 8.45 7.00 18.15 19.45 19.45<br />

Bels 20.00 20.00 9.00 21.31 22.41 21.15 22.30 20.00 20.00<br />

Brunau 20.00 19.30 9.15 1800/2120 22.30 8.00 7.00 22.15 20.00 19.30<br />

Chabad 20.00 20.00 9.30 21.10 22.30 8.15 7.00 21.20 22.05 19.55 19.55<br />

Esra Chabad 19.45 9.30 22.30 19.45<br />

Gur 20.00 19.30 8.00 20.55 22.30 8.00 7.00 20.55 22.30 20.00 19.30<br />

Jeschiwa LeZe’irim 19.35 8.00 20.00 22.30 7.40 7.40 15.00 21.30 19.30<br />

Mendel-Heim 19.55 19.55 9.30 19.00 22.30 19.50 19.50<br />

Sichroin Moische 20.00 19.30 9.00 1800/2100 22.30 21.00 22.20 20.00 19.30<br />

Sikna 19.55 19.30 9.00 21.45 22.30 8.00 7.00 19.50 19.30<br />

Wollishofen 19.50 19.30 8.45 21.15 22.30 8.00 6.45 20.40 19.50 19.25<br />

Isr. Kultusgem. Baden 19.50 19.30 9.30 22.20 19.50 19.30<br />

IRG Basel 20.00 20.00 8.30 18.00 22.25 715/830 6.30 19.40 20.00 20.00<br />

IGB Basel 19.55 19.55 8.30 21.45 22.25 7.45 6.45 19.55 19.55 19.55<br />

Machsike Hadass GE 20.00 19.30 9.00 21.05 22.24 8.00 7.00 20.00 20.20 20.00 19.30<br />

Margoa Lengnau 19.55 8.30 22.30 19.50<br />

JG Luzern 20.00 20.00 8.30 18.00 22.<strong>26</strong> 7.45 7.15 21.15 19.55 19.55<br />

ch-th<br />

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Juli siwan<br />

Tamus<br />

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3<br />

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so. asj atrs 'c<br />

Mo.<br />

Di.<br />

Mi.<br />

Do.<br />

Fr. 13.30 vpue,<br />

Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />

Ferienminjen:<br />

Adelboden: 12. - 30. August, h.schneck,<br />

0044 7966 203750<br />

Bivio: Minjan gesucht. info: 079 6789 610<br />

Celerina: schabbesminjen: 13.August - 27.<br />

August Tel: 078 766 02 02<br />

Davos-Platz: holand house, symondstr. 11,<br />

4. Juli-11.sept., R. u. h. Mosbacher.<br />

Flims: Minjanmänner gesucht, 044 202 16<br />

71, 076 367 16 71, Gast.<br />

Grindelwald: nach T.b‘Aw 079 220 52 71.<br />

La Punt: Minjenmänner gesucht, vom 7.-28.<br />

August. 079 567 1201.<br />

Lenzerheide: nach Tischo beAw, info bei<br />

Levin, 044 451 78 87.<br />

Pontresina: nach T.b‘Aw 079 220 52 71.<br />

Saas Balen: 14.-29. aug. info 079 429 08 03.<br />

Saas Fee: ab 30. Juli-30. August. Justin Meyer<br />

079 645 7885.<br />

Saas Grund vom 7.8.2011 bis 28.8.2011 info<br />

079 400 92 27.<br />

St. Moritz: Minjen-Männer gesucht 7.-21.<br />

Juli, haus Allod Bad 079 5407184<br />

Scuol - 10 .- 28.7.11 Für Minjan bitte an chaim.<br />

guggenheim@gmail.com wenden<br />

Zermatt Region: Minjan gesucht 17.-20.Juli,<br />

spez. 19. Juli (17. Tamus). A.Plaks (Tel. 00972<br />

02 561 7492, e-mail aplaks@princeton.edu).<br />

Zermatt-Winkelmatten: Minjen Männer<br />

gesucht vom 11.-28.Aug. 0044161 740 3245.<br />

Leser schreiBen<br />

Betr. "Eine Aera geht zu Ende" Jüz. no.25<br />

Zu meinem grossen Bedauern ist mir bei der<br />

ordnung und Redigierung meines Manuskriptes<br />

zu erwähntem Artikel folgender, wichtiger<br />

Passus "unter die Räder" geraten:<br />

Unsere sel. Mutter, Amalie Goldschmidt-<br />

Ansbacher kam aus nürnberg. sie war eine<br />

Enkelin des ersten Raws der "Adass Jisroel"<br />

in nürnberg, Rabb. schlomo Ansbacher.<br />

1936 heiratete sie nach Basel und war über<br />

50 Jahre aktiv im Geschäft mittätig. ihre<br />

Bescheidenheit, ihre Klugheit, ihr Fleiss und<br />

ihre Geschäftstüchtigkeit waren stets eine<br />

grosse stütze für unseren sel. Vater und haben<br />

wesentlich zur Entwicklung des Geschäftes<br />

beigetragen. Dank ihrem profunden jüdischen<br />

und allgemeinen Wissen war sie immer in der<br />

Lage gut und kompetent zu beraten.<br />

in diesem sinne werden sie viele Freunde<br />

und Kunden in guter Erinnerung behalten.<br />

Salomon Goldschmidt<br />

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Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />

<strong>Die</strong> JüDische FAmiLie<br />

Wir wünschen cuy kzn<br />

zur Geburt von:<br />

Sohn von Dovid und Zipora<br />

Goldschmidt-Jacobowitz, Kirjat Sefer<br />

(Enkel von R‘ Pessach Meir und Mirijam<br />

Goldschmidt Kriens/Kirjat Sefer).<br />

Sohn von Zwi Jehudo und Ruth Hendel<br />

Edelstein-Lande, Bne Brak<br />

Sohn von Chaim und Noomi San-<br />

Neufeld, Antwerpen (Urenkel von Frau<br />

Sascha San, Basel und Enkel von Kurt<br />

und Arlette Neufeld, Zürich)<br />

Scholem Eliezer, Sohn von Awrohom<br />

Abisch und Toby Brand-Bamberger,<br />

Jeruscholajim (Urenkel von Frau Chaje<br />

Sore Erlanger, Luzern).<br />

Dewora, Tochter von Nechemja und<br />

Nomi Meisner-Tessler, Antwerpen<br />

(Enkelin von Esra und Tamarah Meisner,<br />

Amsterdam, Urenkelin von Fam. J.<br />

Meisner, Kirjat Sefer, Fam. L. Magnus,<br />

Amsterdam).<br />

zur Barmizwe von:<br />

Schmischi, Sohn von Dr. R. Joel und<br />

Lea Friedmann, Zürich, Parschas Chukas,<br />

2. Juli, Synagoge Agudas Achim,<br />

Erikastrasse 8, Zürich.<br />

Menachem Dovid, Sohn von Herrn und<br />

Frau Gabi Kahn-Gluckstadt, Manchester<br />

(Enkel von Frau Felice Kahn, Zürich), Parschas<br />

Bolok, 9. Juli, Machsikei Hadass,<br />

Manchester.<br />

zur Chassene von:<br />

Menachem Aryeh Zwiebel, Zürich, mit<br />

Yitty Halpern, Jeruscholajim, 2. Tamus/4.<br />

Juli, Hadar d‘Mall Hall, Ramat Gan.<br />

Menachem Fink, Jeruscholajim, mit<br />

Margalit Golovatyi, Basel, 2. Tamus/4.<br />

Juli, IRG, Ahornstrasse, Basel.<br />

Schmuli Beck, Zürich, mit Temmy<br />

Blau, London, 2. Tamus/4. Juli, Jismach<br />

Lew, London.<br />

Yaakov Hommel, Manchester, mit<br />

Shoshana Rappaport, Zürich, 3. Tamus /<br />

5. Juli, IRG Gemeindehaus, Brandschenkesteig<br />

14, Zürich.<br />

Benzion Rutner, Aschdod, mit Bruchi<br />

Mendelovics, Zürich, 4. Tamus/6. Juli,<br />

Hof der Agudas Achim, Erikastr. 8, Zürich.<br />

Nute Beck, Zürich, mit Laiele Klein,<br />

Antwerpen, 10. Tamus/12. Juli, Bais<br />

Rachel Hall, Antwerpen.<br />

-------------<br />

:vnkugk vfkv<br />

Frau Ella Selig-Sommer, Zürich<br />

11<br />

Titelbild DJZ Nr. 25<br />

sowie div. andere schöne<br />

Aufnahmen von<br />

Raw J. D. Kopelman sZl.<br />

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18.00 Uhr (so-Do) Agudas Achim, Erikastr. 8<br />

18.15 Uhr (so-Do) Betsaal icZ, nüschelerstr. 36<br />

18.15 Uhr (Mo-Do) Gur, Manessestr. 69<br />

18.45 Uhr (so-Do) Agudas Achim, Erikastr. 8<br />

19.00 Uhr (so-Do) Kolel, Freigutstr. 37


<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

<strong>Die</strong> JüDische GemeinDe<br />

Zürich. Owois uBonim. Anwand:<br />

schab.20.15h, Bels:schab. 20.45h, Brunau:<br />

Erew schab. 18.35h, Erika: Erew schab.<br />

18.35 h, schab.18.25 h, IRG:Erew schabb.<br />

19.00h, schab.18.25 h, Sichron Moische<br />

schab. 18.30 h.<br />

Zürich. TTV der IRG. Der Pirke owois<br />

Schiur von Raw Y.Y. Kaufman, findet nächsten<br />

schabbat Parschat chukas, 2. Juli, nicht statt.<br />

Zürich. Chevras Noschim, N’schei<br />

Agudas Achim. Wir freuen uns, alle<br />

Damen und Mädchen zu einem Vortrag von<br />

herrn E. Berkovics, herzlich einzuladen.<br />

12<br />

<strong>Die</strong>ser findet sGw. diesen Shabbes, Parsches<br />

chukas 2. Juli, um 18.10 im Gemeindesaal<br />

der AA, Erikastrasse 8, statt. Wir heissen auch<br />

Gäste ganz herzlich willkommen.<br />

Zürich. Tehilim. Am schabbat Parschat<br />

chukat Tehilim um 17 Uhr, sihlhölzlistr. 12.<br />

Zürich. Gescher Ex Semmädchen.<br />

Wir freuen uns, Euch alle diesen sonntag,<br />

3.Juli, um 19:15 h in der JsZ zu einem interessanten<br />

schiur und einem zusätzlichen kleinen<br />

Programm einzuladen. Auch neue Gesichter<br />

sind herzlich willkommen. Kosten 3.- sfr.<br />

Zürich. Chevras Noschim. Wir freuen<br />

uns, das Frau h. Weisz nächsten Montagabend,<br />

den 4. Juli/2. Tamus wieder zu uns<br />

sprechen wird. Wir lernen weiter im sefer<br />

Doniel, Perek 9. Der Schiur findet ij“H in der<br />

Kantine Brandschenkestrasse um 19.45 statt.<br />

Hespedim<br />

Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />

neue Teilnehmerinnen willkommen!<br />

Zürich. Sichroin Moische. Wir haben<br />

in unserem täglichen Daf hajoimi schiur diese<br />

Woche mit Masechet chulin begonnen. Der<br />

Schiur findet täglich um 21.30 Uhr statt und<br />

wird von Raw Ruven halperin schlite erteilt.<br />

Minche 21.00 Uhr, Mariw 22.20 Uhr.<br />

Zürich. Jachad. Voranzeige –<br />

Einladung zu einem geselligen Nachmittag<br />

(Terminverschiebung). Liebe Damen, bitte<br />

merken sie sich <strong>Die</strong>nstag 12. Juli, um 15.30<br />

Uhr, im Foyer des Gemeindehauses der iRG,<br />

Brandschenkesteig 14, 8002 Zürich, vor. Wir<br />

freuen uns auf ihr Kommen.<br />

Basel. Aguda Frauen. Wir treffen uns<br />

am schabbes Parschas chukas um 18.30 Uhr<br />

im Thannereck, um 18.45 werden wir dann<br />

einen schiur von Frau T. orzel hören.<br />

...in Obernau zum Ende der Schiwo nach Raw J. D. Kopelman sZll (v.l.n.r. Raw Sch.A. Schlesinger, Strassburg schlita, Raw<br />

Sch. J. Bornstein, Bne Brak schlita und Raw J. D. Schlesinger, Monsey schlita)<br />

... in Zürich, zum Ende der Schloischim nach Refoel Moische Kolman sl. (v.l.n.r.: Herr Dr. Ari Lewenstein, Herr Sch. Schol<br />

und Herr J. Wolodarsky)


Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />

Reb Chajim Leib<br />

Auerbach,<br />

Rosch Jeschiwat<br />

'Scha’ar ´Haschamajim‘<br />

Niftar am 28. Elul 5714<br />

(1954)<br />

Reb Josef chajim sonnenfeld segnete<br />

einst Reb chajim Leib mit den Worten:<br />

„im Verdienst für alles, was du<br />

tust, wird dein haus mit söhnen und<br />

schwiegersöhnen gesegnet sein, die<br />

Klall Jisrael mit ihrer Tora und Jir’a<br />

erleuchten werden!“<br />

<strong>Die</strong> Bracha wurde bei allen Kindern,<br />

speziell aber bei seinem sohn, Raw<br />

schlomo salman Auerbach und bei seinen<br />

schwiegersöhnen, Raw scholem<br />

Mordechai schwadron und Raw simche<br />

Bunem Leisersohn verwirklicht.<br />

Reb chajim Leib kam in Jeruschalajim<br />

im Jahr 5647 (1887) zur Welt<br />

und wuchs auch in dieser stadt auf.<br />

im Alter von achtzehn Jahren wurde<br />

ihm durch Raw chajim Berlin die semicha<br />

zum Raw erteilt.<br />

im Jahr 5667 (1907) heiratete er die Tochter<br />

von Reb schlomo salman Parusch, der in<br />

dieser Zeit einer der grossen Askanim von<br />

Jeruschalajim war. Während den ‚schewa<br />

Brachot-Tagen‘ verschwand er jeweils zur<br />

späten nachtstunde bis zum frühen Morgen<br />

und lernte zusammen mit seinem neuen<br />

schwager, Reb Akiwa Parusch, in einem<br />

Versteck Kabbala. Es war sein Wunsch, alle<br />

Teile der Tora vollständig zu lernen, sowohl<br />

die offene Tora wie auch die verborgene.<br />

Während dieser Zeit unterrichtete ihn Raw<br />

schimon Lider horowitz in der verborgenen<br />

Tora.<br />

Als er diesen Teil der Tora schon einige Zeit<br />

mit seinem Rebbe gelernt hatte, träumte<br />

er eines nachts einen Traum und erwachte<br />

daraufhin. Er versuchte, den Traum zu ignorieren<br />

und weiterzuschlafen, derselbe Traum<br />

wiederholte sich aber gleich nochmals. Er<br />

stand auf und bat seine Frau um Erlaubnis,<br />

zur späten nachtstunde das haus verlassen<br />

zu dürfen. Er ging zu den Batei-Broide, in<br />

die Richtung, wo sein Lehrer, Reb schimon<br />

Lider horowitz, wohnte. Er wollte ihn um<br />

die Erklärung des Traums bitten. Auf halbem<br />

Weg stiess er auf seinen Rebben, der sich zu<br />

ihm begeben wollte. Es stellte sich heraus,<br />

dass beide das Gleiche geträumt hatten: „Ein<br />

angesehener Jehudi mit einem helleuchtenden<br />

Gesicht erschien ihnen und stöhnte: „Weshalb<br />

lernt niemand meine Tora?“ rief er und fügte<br />

noch hinzu: „Mit der Kraft meiner Tora, ist<br />

es möglich, die schechina aus dem Galut zu<br />

befreien!“ Darauf verschwand der Mann“.<br />

sie verstanden, dass der Mann im Traum<br />

niemand anders war als Raw Jitzchak Lurija,<br />

13<br />

der Arisa’l, der darüber klagte, dass nicht viele<br />

Jehudim, speziell aus den aschkenasischen<br />

Gemeinden, die Torat hakabala lernen. <strong>Die</strong><br />

beiden entschieden deshalb auf der stelle, eine<br />

Jeschiwa für das studium der schriften des<br />

Arisa’l zu eröffnen. sie setzten ihr Vorhaben<br />

bald in die Tat um und öffneten die Jeschiwat<br />

„scha’ar haschamajim“, die bis zum<br />

Lebensende von Reb chajim Leib Auerbach<br />

geführt wurde.<br />

Reb chajim Leib handelte immer auf diese<br />

Art. so schreibt er auch über sich selbst:<br />

„sobald ich eine idee habe, ob es sich nun um<br />

Lernen oder um eine Tat handelt, erwacht in<br />

mir eine Lust, die aus irgendeiner verborgenen<br />

seelenstärke stammt, diese idee sofort in die<br />

Tat umzusetzen. ich ignoriere dabei jeweils die<br />

Tatsache, dass ich die Mittel dazu überhaupt<br />

nicht habe. Und obwohl viele behaupten,<br />

dass diese Eigenschaft schlecht ist und auf<br />

Voreiligkeit hinweist, hat sich das schon viele<br />

Male anders erwiesen. Denn der Mensch hat<br />

viele gute ideen, sie werden aber schliesslich<br />

nicht in die Tat umgesetzt, weil der Jezer hara<br />

in das herzen des Menschen Faulheit und<br />

Lustlosigkeit schmuggelt.“<br />

Während dem Ersten Weltkrieg setzte Reb<br />

chajim Leib sein Leben aufs spiel, als er<br />

versuchte, Jehudim vor dem <strong>Die</strong>nst in der<br />

türkischen Armee zu bewahren. Er konnte ein<br />

schreiben bekommen, in dem er zum Konsul<br />

eines afrikanischen staats in Jeruschalajim<br />

ernannt wurde und konnte auf diese Weise für<br />

viele in Jeruschalajim ansässige Jehudim eine<br />

Urkunde ausstellen, die bestätigte, dass es sich<br />

bei ihnen um Bürger jenes staates handelte.<br />

Er wurde einmal vor den türkischen herrscher<br />

vorgeladen, der ihn fragte, wie er denn so etwas<br />

behaupten könne, wenn doch alle dort wohn-<br />

<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

.rtc rat ohase<br />

hafte Menschen dunkelhäutig sind,<br />

und diese Jehudim hier hellhäutig<br />

sind. Reb chajim Leib war aber<br />

nicht um eine Antwort verlegen:<br />

„<strong>Die</strong>se Jehudim wurden in jenem<br />

Land geboren, nachdem ihre Eltern<br />

die russische Regierung austricksen<br />

wollten, um ihre Kinder nicht in<br />

die russische Armee schicken zu<br />

müssen. <strong>Die</strong> Mütter begaben sich<br />

vor der Geburt jeweils in jenes<br />

Land und gebaren dort ihre Kinder,<br />

sodass sie Bürger dieses staates<br />

wurden.“ Der herrscher war von<br />

seiner Antwort nicht überzeugt, er<br />

hatte aber keine andere Wahl und<br />

musste sie annehmen.<br />

später wurde Reb chajim Leib von den<br />

Türken zum Tod verurteilt, ohne dass es ihm<br />

mitgeteilt wurde. Als er es hörte, hielt er sich<br />

während einigen Monaten in einem Versteck<br />

in den Bate Ungarn auf und wurde auf diese<br />

Art gerettet.<br />

Er gehörte zu den Gründern des chassidischen<br />

Bet haknesset in scha’arei chessed und war<br />

auch Raw der Gemeinde. Er gründete die<br />

organisation ‚Mif’al hatora‘ für Jeschiwastudenten<br />

und sprach an vielen Versammlungen<br />

der Gedolim.<br />

Am Erev Jom Kippur pflegte Reb Chajim<br />

Leib seine Kinder zu benschen, wie es in<br />

Klall Jisrael der Brauch ist, jedoch ging das<br />

bei ihm anders zu und her. Reb chajim Leib<br />

pflegte in herzzerreissendes Weinen auszubrechen,<br />

während er den schöpfer darum<br />

bat, dass seine Kinder auf dem Weg der Tora<br />

weitergehen. seine Tränen gingen bekanntlich<br />

nicht verloren.<br />

Das Ruchniut bereitete Reb chajim Leib viel<br />

mehr sorgen als das Materielle. so geschah<br />

es, dass er den Awrechim seiner Jeschiwa<br />

ihr monatliches Gehalt zahlte, während er<br />

vergass, für sich selbst Geld zu nehmen. Als<br />

er für die Jeschiwa in die Vereinigten staaten<br />

reiste, vergass er vollkommen, dass er für<br />

die Jeschiwa Geld sammeln musste und beschäftigte<br />

sich während der ganzen Zeit nur<br />

mit dem Verbreiten von Tora und Jüdischkeit<br />

bei den dort ansässigen Jehudim.<br />

Zweimal erlitt Reb chajim Leib einen herzinfarkt,<br />

wobei er beim zweiten Mal während<br />

einem ganzen Monat bewusstlos blieb. Er<br />

wurde im Alter von nur 68 Jahren niftar, seine<br />

Jahre waren gefüllt mit dem Lernen und<br />

Verbreiten der Tora.


<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

14<br />

Eine Botschaft von Dvir -<br />

Trost für eine trauernde Mutter<br />

Dvir Aminolav war der erste israelische soldat,<br />

der im Gazakrieg von 2008 getötet wurde.<br />

seine Mutter Dalia vermisste Dvir sehr. Eines<br />

Abends, bevor sie schlafen ging, sagte sie mit<br />

lauter stimme: „G“tt, gib mir ein Zeichen,<br />

gib mir eine Umarmung von Dvir, damit ich<br />

weiss, dass sein Tod Bedeutung hatte.“<br />

in jener Woche bat ihre Tochter sie, sie zu einer<br />

musikalischen Darbietung am international<br />

crafts Festival in Jerusalem zu begleiten.<br />

Dalia, die recht deprimiert war, wollte eigentlich<br />

nicht zum Konzert gehen. sie wollte aber<br />

auch ihre Tochter nicht enttäuschen, und so<br />

erklärte sie sich halbherzig einverstanden, mitzukommen.<br />

Das Konzert begann mit einiger<br />

Verspätung. Ein zweijähriger Knabe begann<br />

zwischen den Bänken herumzuwandern. Er<br />

kam zu Dalias sitz und berührte sie an den<br />

schultern. Dalia, eine Vorschullehrerin, drehte<br />

sich um, sah den Knaben und lächelte.<br />

„Wie heisst du?“ fragte Dalia.<br />

„Eschel“, antwortete der Knabe.<br />

„<strong>Die</strong>s ist ein schöner name. Willst du mein<br />

Freund sein, Eschel?“ Der Knabe nickte und<br />

setzte sich neben Dalia.<br />

Eschels Eltern sassen zwei Reihen weiter<br />

oben. Besorgt, dass ihr kleiner Junge Dalia<br />

störe, baten sie ihn, zurückzukommen. Dalia<br />

sagte jedoch, dass alles in ordnung sei.<br />

„ich habe einen Bruder namens Dvir“, erzählte<br />

der zweijährige Eschel frei, wie nur kleine<br />

Kinder das tun können. Dalia war schockiert,<br />

den ungewöhnlichen namen ihres geliebten<br />

sohnes zu hören, und ging zwei Reihen hinauf,<br />

wo Eschels Eltern sassen. sie sah ein Baby<br />

in einem Kinderwagen und fragte: „Wenn es<br />

euch nichts ausmacht, dass ich etwas frage:<br />

Wie alt ist euer Baby und wann wurde er<br />

geboren?“<br />

<strong>Die</strong> Mutter des Babys antwortete: „Er wurde<br />

gerade nach dem Gaza-Krieg geboren.“<br />

Dalia schluckte schwer. „Bitte sagt mir, warum<br />

ihr beschlossen habt, ihn Dvir zu nennen?“<br />

<strong>Die</strong> Mutter von Dvir begann zu erklären:<br />

„Als ich am Ende meiner schwangerschaft<br />

war, befürchteten die Ärzte, dass mein Kind<br />

einen schweren Geburtsfehler haben könnte.<br />

nachdem es schon am Ende der schwangerschaft<br />

war, gab es nur wenig, was die Ärzte<br />

tun konnten, und ich musste einfach warten<br />

und sehen, wie die Dinge sich entwickeln<br />

würden… Als ich an jenem Abend nach hause<br />

Das Problem und seine Lösung<br />

Manchmal leidet ein Mensch unter einem<br />

gewissen Problem und denkt sich: „Warum tut<br />

haschem mir das an? Wir werde ich meinen<br />

Sivug finden? Wer wird mich mit meinem<br />

Problem überhaupt für eine Arbeit anstellen?“<br />

Rav Gerschon Munk schlita erzählte die<br />

folgende Geschichte, die sich vor einigen<br />

Monaten im haus von Rav chaim Kaniewsky<br />

schlita abspielte.<br />

Es gab in israel einen feinen Jeschiwa- Bachur,<br />

mit den besten Middot und echtem Jirat schamajim.<br />

Es war ein Bachur mit hohem niveau.<br />

Er hat jedoch ein Problem: Auf seinem Gesicht<br />

trägt er eine grosse, hässliche narbe.<br />

Der Bachur kam ins schidduchim- Alter und<br />

begann nach seinem sivug zu suchen. Er traf<br />

sich mit einem guten Mädchen. Das Mädchen<br />

war von seinen wunderbaren charaktereigenschaften<br />

äusserst beeindruckt, denn<br />

er machte den Eindruck eines ernsthaften,<br />

ausgezeichneten, jungen Mannes. Aber die<br />

grosse narbe in seinem Gesicht nahm ihr<br />

den Mut, ihn zu heiraten. Daher zog sie sich<br />

schweren herzens zurück.<br />

Der Jeschiwa-Bachur traf noch mehre hervorragende<br />

Mädchen, die alle einstimmig<br />

von seinem guten herzen und seinen Middot<br />

beeindruckt waren und ihn gerne geheiratet<br />

hätten, wenn nicht die riesige narbe auf seinem<br />

Gesicht gewesen wäre...<br />

<strong>Die</strong>ser Bachur, der schon einige Male angenommen<br />

hatte, seine Auserwählte nun<br />

gefunden zu haben, sah ein, dass die narbe auf<br />

seinem Gesicht die Mädchen davon abhielt,<br />

ihn zu heiraten.<br />

Was sollte er tun? Würde seine narbe dazu<br />

führen, dass er sein Leben lang ledig bliebe?<br />

Musste er sich damit abfinden?<br />

schweren herzens begab sich der Bachur nach<br />

Bne Brak zu Rav chaim Kaniewsky schlita,<br />

um mit diesem sein Problem zu besprechen<br />

und eine Bracha zu erhalten.<br />

Der Bachur trat bei Raw Kaniewsky ein und<br />

erzählte ihm die ganze Geschichte. Der Raw<br />

blickte ihn an und sagte: „Bei deinem nächsten<br />

Treffen mit einem Mädchen – erzähle ihr<br />

gleich am Anfang, beim ersten Treffen, wie<br />

es zu deiner narbe kam!“<br />

Der Bachur war sprachlos. Das verstand er<br />

nicht. Gleich über die narbe reden? Vielleicht<br />

würde sie gerade deshalb sofort schluss<br />

machen?<br />

Dem Bachur wurde wieder ein feines Mädchen<br />

aus gutem hause angetragen, und das Treffen<br />

wurde für die folgende Woche festgelegt.<br />

Der Bachur kam, und das junge Paar setzte<br />

Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />

ging, hörte ich in den nachrichten, dass das<br />

erste opfer im Krieg ein soldat namens Dvir<br />

war. ich war so traurig über diese nachricht,<br />

dass ich beschloss, mit G“tt eine Abmachung<br />

zu machen. „Wenn Du mir einen gesunden<br />

sohn gibst“, sagte ich in meinem Gebet,<br />

„verspreche ich, ihn Dvir zu nennen, als Erinnerung<br />

an den soldaten, der getötet wurde.“<br />

Dalia, die Mutter von Dvir, stand mit offenem<br />

Mund da. sie versuchte zu sprechen, konnte es<br />

jedoch nicht. nach einem langen schweigen<br />

sagte sie still: „ich bin Dvirs Mutter.“ <strong>Die</strong> jungen<br />

Eltern glaubten ihr nicht. sie wiederholte:<br />

„Ja, es ist wahr. ich bin Dvirs Mutter. Mein<br />

name ist Dalia Aminalov von Pisgat Zeev.“<br />

Mit plötzlicher inspiration gab die Mutter<br />

Dalia das Baby und sagte: „Dvir will dich<br />

umarmen.“<br />

Dalia hielt das kleine Baby in ihren Armen<br />

und betrachtete sein engelhaftes Gesicht.<br />

<strong>Die</strong> Gefühle, die sie in diesem Moment<br />

empfand, waren überwältigend. sie hatte um<br />

eine Umarmung von Dvir gebeten – und sie<br />

konnte wirklich seine warme und liebende<br />

Umarmung aus der Welt der Wahrheit fühlen.<br />

sich auf eine Bank, um sich zu unterhalten.<br />

nach einer kurzen Begrüssung wandte sich<br />

der Bachur mit folgenden Worten an das<br />

Mädchen: „Bevor wir beginnen, uns zu unterhalten,<br />

möchte ich dir von der grossen narbe<br />

erzählen, die du auf meinem Gesicht siehst.<br />

Bitte entschuldige, dass ich damit beginne,<br />

aber so hat es mir Rav Kaniewsky gesagt.“<br />

Das Mädchen war von seinem Anliegen<br />

überrascht, und vor allem deshalb, weil der<br />

Gadol hador es so bestimmt hatte.<br />

„Du siehst diese grosse narbe auf meinem<br />

Gesicht und erschrickst sicher ein wenig,<br />

wie viele andere auch. nun möchte ich dir<br />

erzählen, wie das Ganze geschah: Es war<br />

vor mehreren Jahren, als ich abends in Jerusalem<br />

unterwegs war. Plötzlich hörte ich<br />

aus einer der seitenstrassen ein Geschrei.<br />

ich lief schnell hin, um nachzusehen, was<br />

los war. Da sah ich ein frommes, jüdisches,<br />

Mädchen, das schreiend um ihr Leben lief,<br />

weil ein arabischer Junge, der ihr etwas antun<br />

wollte, sie verfolgte.<br />

„sogleich lief ich ihm nach, während das<br />

Mädchen weinend und verängstigt flüchtete,<br />

bis es mir gelang, den arabischen Jungen zu<br />

packen und ihn zu Boden zu werfen. Der<br />

Araber begann, mit mir zu kämpfen. Dabei


Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />

zückte er einen scharfen<br />

Gegenstand und<br />

schnitt mir tief ins<br />

Gesicht, aus dem das<br />

Blut nur so strömte.<br />

„Das Mädchen konnte<br />

inzwischen weinend<br />

nach hause entrinnen.<br />

ich wurde ins<br />

spital eingeliefert,<br />

wo man mein Gesicht<br />

in der notfallstation<br />

behandelte.<br />

„im Krankenhaus<br />

sagte man mir, dass<br />

die narbe mein<br />

Ganzes Leben lang<br />

auf meinem Gesicht<br />

bleiben würde. Und<br />

nun befahl mir Rav<br />

Kaniewsky, dem<br />

Mädchen, das ich<br />

das nächste Mal treffe,<br />

das Ganze zu<br />

erzählen.“<br />

Plötzlich sah der<br />

Bachur, dass das<br />

Mädchen äusserst<br />

aufgeregt war. Es<br />

begann zu weinen.<br />

Der Bachur erschrak<br />

und fragte es, was los sei. Mit zitternder, von<br />

Tränen erstickter stimme sagte es: „ich war<br />

dieses Mädchen, das in Jerusalem von dem<br />

Araber verfolgt wurde. ich hatte Angst und<br />

schrie ganz furchtbar. Da kam plötzlich ein<br />

Jeschiwa-Bachur, der mich rettete. Mein<br />

ganzes Leben lang wollte ich wissen, wer<br />

jener Bachur war, der mein Leben rettete, und<br />

nun sehe ich haschems haschgacha, der dich<br />

schickte, um mich zu treffen. Könnte ich doch<br />

„Du suchst also einen Job in unserem camp?“<br />

fragte Frau stolz das Mädchen, das vor ihr<br />

sass und sehr einfach angezogen war. „Was<br />

hast du gesagt, wie ist dein name?“<br />

„nina“, antwortete das Mädchen leise. „Ehm<br />

... ich meine, Penina hauser“, sagte sie dann<br />

ein wenig lauter und setzte sich aufrecht hin.<br />

„ich fürchte, dass es ein wenig spät ist, um sich<br />

anzumelden. Weisst du, alle Jobs im Ferienlager<br />

„créme de la créme“ sind normalerweise<br />

spätestens in der ersten Woche April vergeben.<br />

ich weiss nicht, weshalb jemand dir gesagt<br />

hat, dass du heute zu mir zu kommen sollst,<br />

doch ... nur einen Moment, bitte“, sagte Frau<br />

stolz, während sie ihre hand in die handtasche<br />

steckte, weil ihr natel läutete.<br />

nina war entäuscht. Keine freie stelle? sie<br />

hatte schon lange von einem sommer-Job im<br />

camp geträumt, ausserhalb der stadt, wo die<br />

15<br />

deine Frau werden!“, sagte das Mädchen und<br />

brach erneut in Tränen aus.<br />

Auch der Bachur hatte Tränen in den Augen.<br />

sprachlos stellte er fest, wie Rav Kaniewsky<br />

gewusst hatte, was zu tun sei.<br />

im letzen Adar konnte das glückliche Paar<br />

sein hochzeitsdatum festlegen.<br />

chasal sagen: seit der Erschaffung der Welt<br />

sitzt hKB“h und führt sivugim aus, die genau<br />

passen und zum besten Zeitpunkt erfolgen.<br />

Du bist meine Madricha???<br />

Für <strong>Die</strong> KinDer<br />

Luft frisch war, gleich wie zuhause. sie war<br />

erst dieses Jahr aus einer kleinen stadt nach<br />

new York in die schule gekommen und realisierte<br />

langsam, dass es viele ungeschriebene<br />

Regeln gab, die new Yorker irgendwie einfach<br />

kannten. Dinge wie zum Beispiel wie wichtig<br />

es war, dass die schuhe zum schabbatkleid<br />

passten. oder wie man in einem Bus stehend<br />

in die schule fuhr, ohne umzufallen, obwohl<br />

man in einer hand eine riesige, dicke Mappe<br />

hielt und auf dem Rücken einen Rucksack<br />

trug, der fast zwanzig Kilo wog. Doch niemand<br />

hatte sie gewarnt, dass man sich drei<br />

<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

Manchmal denkt ein Mensch: Wer wird mich<br />

in diesem Alter noch wollen? Warum schuf<br />

haschem mir dieses Problem, das mir den<br />

sivug oder die Parnassa zerstört?“ Wenn<br />

er jedoch wüsste, dass alles, was der Barmherzige<br />

Vater im himmel für ihn tut, reine<br />

Gnade ist, und ausgerechnet diese narbe,<br />

dieses Problem ihm entweder die Parnassa<br />

oder den schidduch bringen wird, würde er<br />

anders denken.<br />

Monate vor den Ferien um einen Job im camp<br />

bewerben musste.<br />

nina benutzte den unangenehmen Moment,<br />

um sich im Büro umzuschauen. Das Pult war<br />

voller Dokumente und Formulare über alle<br />

Mädchen, die den sommer im camp verbringen<br />

würden. Alle Anmeldeformulare mit<br />

glänzenden Fotos lagen auf einem haufen in<br />

der Mitte des Pults. Medizinische Formulare<br />

lagen auf einem stuhl. <strong>Die</strong> mit holz verkleideten<br />

Wände waren mit Fotos aus früheren<br />

Jahren bedeckt – lachende Mädchen vor einem<br />

Wasserfall, lächelnde Mädchen auf dem Gras,<br />

die Glacé assen, und strahlende Mädchen auf<br />

einer schifffahrt.<br />

Frau stolz hatte den hörer aufgelegt und blickte<br />

nina nachdenklich an. „Es scheint, dass sara<br />

Perlman soeben ihren Job aufgegeben hat.<br />

ihre schwester hat sich verlobt und heiratet


<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

diesen sommer und ihre Mutter braucht ihre<br />

hilfe. Um ehrlich zu sein, weiss ich nicht,<br />

wie ihre Mutter ihr dies antun kann. Was ist<br />

besser als ein sommer im camp „créme de la<br />

créme“? Doch auf jeden Fall“, sagte sie dann<br />

langsam, „ist das vielleicht dein Glückstag.<br />

Bist du interessiert daran, eine Madricha zu<br />

sein? ich bin nicht so sicher, dass du unser<br />

Typ bist, doch erzähl mir einmal etwas über<br />

dich selbst.“<br />

nina räusperte sich. „ich geniesse es wirklich<br />

sehr, mit Kindern zu arbeiten.“ ihre blauen<br />

Augen sahen ernst und direkt aus.<br />

„Aha, das ist schon wichtig“, stimmte ihr Frau<br />

stolz zu. „Doch lass mich etwas fragen: Trägst<br />

du immer einen Pferdeschwanz oder fönst du<br />

dir manchmal die haare? Weisst du, unsere<br />

Mädchen sind recht kultiviert und haben hohe<br />

Ansprüche. sie haben einen guten Geschmack<br />

und müssen ihre Madrichot respektieren.“<br />

„Also ich habe mit Kindern in allen möglichen<br />

Lagern gearbeitet und das seit vielen Jahren“,<br />

antwortete nina schon selbstbewusster. „Letztes<br />

Jahr arbeitete ich mit Mädchen, die noch<br />

nie zuvor schabbat gehalten hatten und ich<br />

glaube, sie respektierten mich. Mit vielen habe<br />

ich immer noch Kontakt und sie erzählen mir<br />

über ihre Fortschritte. Und im Jahr davor arbeitete<br />

ich als Begleitperson für ein Mädchen<br />

mit Verhaltensstörungen, und ich konnte sie<br />

dazu bringen, im Programm mitzumachen.<br />

ihre Mutter konnte nicht glauben, wie sehr<br />

sie sich bis zum Ende des sommers verändert<br />

hatte. Und ich liebe es draussen zu sein. ich<br />

war schon dreimal eine nacht im Freien, nur<br />

mit einem Rucksack und einer Karte. Draussen<br />

helfen alle mit, die Zelte aufzustellen und<br />

werden ein richtiges Team. Wir haben holz<br />

für ein Feuer gesammelt und ...“<br />

„ich verstehe“, sagte Frau stolz zweifelnd, „du<br />

bist eigentlich nicht genau unser Typ ... weisst<br />

du, was ich meine? Doch da sara uns abgesagt<br />

hat, bekommst du den Job. Vielleicht kannst<br />

du deine haare vor dem sommer schneiden<br />

lassen? Vielleicht zu einem herzigen Bob,<br />

sodass man deine ohrringe sehen kann?“<br />

„Ehm, ich habe keine Löcher in den ohren“,<br />

sagte nina.<br />

„Vielleicht könntest du sie dann noch stechen<br />

lassen“, sagte Frau stolz. „Wir wollen, dass<br />

unsere Mädchen dich respektieren.“ Und dann<br />

läutete ihr natel wieder. „hallo?“ sagte sie,<br />

während sie ninas Formular aufhob, ein rotes<br />

oK darauf stempelte und es nina zurückgab.<br />

Dann nickte sie nina kurz zu.<br />

nina hatte den Job.<br />

***<br />

Um zehn Uhr dreissig war es Zeit, sich zu<br />

verabschieden. Der Parkplatz war voller<br />

Gepäck, Wasserflaschen und Ventilatoren,<br />

man sah zusammenfaltbare strandstühle, zwei<br />

Gitarren, einen kleinen Mikrowellenofen, eine<br />

grosse schachtel mit der Aufschrift „chanas<br />

Kakao- cereals, bitte nicht ohne Erlaubnis<br />

nehmen“ und Bügelbretter. Ein Mädchen<br />

16<br />

schleppte einen riesigen spiegel. Ein anderes<br />

schob einen Garderobenständer, auf dem<br />

unzählige Kleidersäcke hingen. Alle sahen<br />

wundervoll und elegant aus.<br />

Frau stolz hatte schon recht, dachte sich nina,<br />

als sie ihre einzige, einsame Reisetasche anschaute.<br />

ich weiss nicht, wie ich es mit dieser<br />

Gruppe aufnehmen werde. Doch Kinder sind<br />

Kinder und ich habe vor, mein Bestes zu tun.<br />

nina stand auf der seite und schaute zu, als ein<br />

besonders schickes Mädchen aus einem Auto<br />

stieg und sich von ihrer Familie verabschiedete.<br />

sie hatte neues Gepäck, einen passenden<br />

rosaroten Kleidersack, eine Reisetasche und<br />

eine handtasche, alle mit dem einbeinigen<br />

Flamingo-Logo drauf. Als sie ihre sachen zum<br />

Bus trug, bemerkte nina, dass das Mädchen<br />

viele Freundinnen hatte.<br />

„oh Rifki, sitz neben mir!“<br />

„hier, ich helfe dir, deine sachen zu schleppen.“<br />

„Dein Gepäck ist wunderschön.“<br />

nina hörte jedoch auch das Gespräch im Auto,<br />

aus dem das Mädchen soeben ausgestiegen<br />

war. „Endlich sind wir sie los“, stiess ein<br />

jüngeres Mädchen hervor, als Rifki den Bus<br />

bestieg.<br />

„Pscht“, wies der Vater seine junge Tochter<br />

zurecht, „Rochel Lea, das ist nicht nett. Wir<br />

sind froh, dass Rifki ins camp geht. Wir<br />

werden sie damit nicht los.“<br />

„in den letzten Monaten habe ich nichts anderes<br />

gehört als Rifkis i camp. Alles, was<br />

wir gemacht haben, war einkaufen, einkaufen<br />

und nochmals einkaufen für Rifki, Rifki und<br />

nochmals Rifki. ich kann es nicht erwarten,<br />

bis ich endlich ins camp darf. Dann werde<br />

ich so vieles bekommen.“<br />

Rifkis Vater schüttelte nur den Kopf. „Komm<br />

schon, Rochel Lea. Lächle jetzt und winke<br />

zum Abschied.“<br />

Der Busfahrer ging hin und her und schloss<br />

alle Klappen der Gepäckabteile. Dann kletterte<br />

er in seinen sitz und begann die Fahrkarten<br />

der jungen Passagiere einzusammeln. nina<br />

stellte sich in die Reihe und einige Minuten<br />

später war sie auf dem Weg zu einem unvergesslichen<br />

sommer.<br />

***<br />

„Du bist in meinem schlafraum?“ wunderte<br />

sich nina, als sie die Liste ihrer Gruppe erhielt.<br />

Und wirklich dort war Rifki, die ihr e sachen<br />

zu nina schleppte.<br />

„Du bist meine Madricha?“ fragte Rifki, als<br />

sie sah, wer vorne in der Reihe stand.<br />

„Ehm, ja“, antwortete nina ein wenig gezwungen.<br />

„ich bin nina hauser ... und du<br />

bist Rifki, nicht wahr?“<br />

„Ja. Alle kennen mich hier. ich bin nur ein<br />

wenig überrascht, dass du eine Madricha<br />

bist. ich meine, ich sah dich auf dem Bus<br />

und ich dachte, du wärst ein Kind“, sagte<br />

Rifki lachend.<br />

nina wusste nicht recht, was sie antworten<br />

sollte, also machte sie weiter mit ihrer Liste<br />

Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />

und stellte sich weiteren Mädchen vor. sie<br />

führte die Mädchen zu ihren Zimmern und<br />

beaufsichtigte sie, als sie ihre Betten auswählten.<br />

sie half einem Mädchen, das höhenangst<br />

hatte, ein unteres Bett zu erhalten.<br />

„Lichter aus!“ verkündete nina nach dem<br />

Abendessen und dem nächtlichen Programm.<br />

Doch nina löschte nicht die Lichter und rannte<br />

dann zu den anderen Madrichot, die zusammen<br />

assen und sangen und ihre Mädchen in<br />

der ersten nacht alleine mit den spinnen und<br />

ihren Ängsten liessen. nina beschloss, die<br />

erste nacht mit ihren Mädchen zu verbringen;<br />

sie kümmerte sich darum, dass sie sich alle<br />

zuhause fühlten. Als die Mädchen endlich<br />

eingeschlafen waren, sah man ein Lächeln auf<br />

den schlafenden Gesichtern und nina hatte das<br />

Gefühl, dass sie bereits mehr wusste als nur<br />

die namen der Mädchen. Dort war Devora,<br />

die Ruhe schätzte, und hendel, die dachte,<br />

dass Devora ständig Gesellschaft brauchte.<br />

Dort war Freidel, die eine schuhschachtel<br />

mit Musik-cDs neben ihrem Kissen hatte,<br />

und chawi mit der Taschenlampe und einem<br />

dicken Buch neben ihrem Bett. Als nina in ihr<br />

eigenes Bett kletterte, dachte sie, dass jedes<br />

Mädchen etwas Besonders an sich hatte ... und<br />

Rifki hatte ... nun Rifki hatte viel teure sachen.<br />

„nein“, wies sie sich in Gedanken zurecht,<br />

„es muss sein, dass in ihr mehr steckt als<br />

nur das.“ Und damit begann ninas Aufgabe.<br />

Sie würde die Rifki finden, die hinter dem<br />

Flamingo steckte.<br />

Jeden Tag erstaunte nina Frau stolz, indem<br />

sie ihr bewies, das sie mehr als nur ein Ersatz<br />

für sara war. sie war eine hervorragende<br />

Madricha. Eines Tages entdeckten die Mädchen<br />

ein Wespennest in ihrem schlafraum.<br />

sie verbrachten den Tag völlig verängstigt,<br />

bis nina vorschlug, Wespengift darauf zu<br />

sprühen. Und es war nina, die den Mädchen<br />

die schönheit und Perfektion des Bienennests<br />

zeigte, nachdem die Wespen tot waren.<br />

Dann kam der Morgen, an dem sie ihre<br />

Mädchen vor sonnenaufgang weckte. „Was?<br />

ihr habt noch nie einen sonnenaufgang<br />

gesehen?“ rief sie in gespieltem Entsetzen<br />

aus. „ihr müsst! Und nein, ihr müsst eure<br />

Blusen nicht vorher bügeln. Es interessiert<br />

niemanden, wie ihr ausseht, wenn ihr den<br />

sonnenaufgang betrachtet.“ Und sie gingen<br />

mit ihren Taschenlampen um vier Uhr dreissig<br />

in der Früh über das taunasse Gras. Der frühe<br />

nebel verschwand gerade rechtzeitig, dass sie<br />

die ersten goldenen sonnenstrahlen über den<br />

Tannenbäumen auftauchen sehen konnten.<br />

Es war nina, die den stadtmädchen den<br />

Unterschied zwischen einem salamander<br />

und einem Frosch beibrachte und dass keiner<br />

von beiden beisst. Auch das zimperlichste<br />

Mädchen fühlte die winzigen Füsse eines<br />

salamanders auf ihrer hand. sie ermunterte<br />

chawi, ihre Bücher während der Ruhestunde<br />

auf die seite zu legen und sich anstatt dem<br />

um „sally“, das haustier zu kümmern. Und


Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />

Wovon muss Ma’asser<br />

gegeben werden?<br />

(Fortsetzung)<br />

Verhinderung eines Verlusts<br />

67) Das Verhindern eines Verlusts, selbst wenn<br />

es sich um einen Verlust handelt, von dem man<br />

wusste, dass er sicher kommen wird, wird<br />

nicht als Einkommen angesehen. 1<br />

Erlassen einer Schuld<br />

68) Wird einem Menschen eine schuld erlassen,<br />

sind einige Posskim der Meinung,<br />

dass man davon kein Ma’asser geben muss<br />

2 . Andere sind jedoch der Meinung, dass<br />

auch hier Ma’asser gegeben werden muss,<br />

falls man vom Darlehen noch kein Ma’asser<br />

gegeben hat 3 .<br />

Zurückzahlen einer Schuld nach dem<br />

Schmitta-Jahr<br />

69) Will ein schuldner nach dem schmitta-<br />

Jahr seine schuld zurückerstatten und der<br />

Gläubiger sagt ihm, wie es die halacha vorschreibt:<br />

‚ich möchte schmitta beachten und<br />

das Geld nicht zurücknehmen‘, der schuldner<br />

zahlt die schuld dennoch zurück, so muss der<br />

Gläubiger vom Geld Ma’asser geben, denn<br />

das Geld wurde ihm geschenkt 4 .<br />

Haushaltgeld<br />

70) hat sich ein Ehepaar getrennt und der<br />

Mann zahlt der Frau Alimente für die Kinder,<br />

die bei ihr wohnen, ist die Frau befreit, davon<br />

17<br />

vesm ,ufkv<br />

Aus „Hilchot Ma‘asser Kesafim“<br />

von Raw Jisrael Josef Bronstein schlita<br />

Ma’asser zu geben, solange die Kinder noch<br />

klein sind. handelt es sich hingegen um erwachsene<br />

Kinder, dann kommt es darauf an,<br />

ob es sich um einen grossen Betrag handelt<br />

oder nicht. handelt es sich um einen knappen<br />

Betrag, muss kein Ma’asser gegeben werden,<br />

ansonsten muss Ma’asser gegeben werden 5 .<br />

Einkommen, das abhanden gekommen<br />

ist<br />

71) Wer Geld verdient hat, dem aber der Betrag<br />

gestohlen wurde, ist dennoch verpfl ichtet,<br />

Teschuwa Raw Mosche Feinstein<br />

Kann ein Armer, der Zedaka-Geld bekommt, um sich und seine Angehörigen<br />

zu ernähren, dieses Geld verwenden, um seine Schulden zu<br />

bezahlen?<br />

„Es scheint mir klar zu sein, dass selbst laut den Rabanan (Bawa Metzia 78b), die der Meinung<br />

sind, dass ein Armer, der Geld erhalten hat, um ein Kleid zu kaufen, damit auch einen Talit<br />

kaufen kann, einverstanden sind, dass das nur bei einer sache gilt, die für den Gönner eine<br />

ebenso grosse Mitzwa und Pfl icht ist. Denn schliesslich benötigt der Arme beides.<br />

<strong>Die</strong> Rabanan werden jedoch einverstanden sein, dass man das Geld nicht für einen Zweck<br />

verwenden darf, der weniger Mitzwa oder Pfl icht ist. Das Bezahlen einer Schuld ist eine viel<br />

kleinere Pfl icht als die grosse Mitzwa des Ernährens einer Familie, und es ist deshalb verboten,<br />

dieses Geld zu nutzen, um die schulden zu zahlen.“<br />

(Igrot Mosche Jo’d 1.Teil, 152)<br />

sie überzeugte hendel, Devorah alleine<br />

auf schmetterlingssuche gehen zu lassen.<br />

hendel erhielt dafür den Job, in der Kantine<br />

zu arbeiten, wo sie mit anderen Mädchen<br />

Kontakt hatte.<br />

Eines Abend, nach dem Abendprogramm,<br />

standen die Mädchen um ihre Madricha<br />

herum, die ihnen die verschiedenen sterne<br />

zeigte und erklärte, wie man den nordstern<br />

fi nden konnte.<br />

Als die Mädchen zurück in ihr Lagerhaus<br />

gingen, sprach nina weiter über die sterne.<br />

„Erinnert ihr euch, als Awraham hinaus ging<br />

um die sterne zu zählen. haschem sagte ihm,<br />

dass seine Kinder so zahlreich wie sterne sein<br />

würden. so wie es unmöglich ist, die sterne<br />

zu zählen, wird man auch die Jehudim nicht<br />

zählen können.“<br />

„Und es liegt nicht nur daran, dass es zu viele<br />

sterne gibt, um sie zu zählen. Von weitem<br />

sieht es aus, als ob jeder stern nur ein kleiner<br />

Punkt ist, ein Punkt am himmel. Doch wenn<br />

man näher kommt, ist jeder eine ganze Welt.<br />

ich habe Fotos von Raumfähren gesehen, die<br />

<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

diesen Verdienst zu ma’assern 6 .<br />

Ein Geschenk, das zurückgegeben<br />

werden muss<br />

72) Bekommt man einen Geldbetrag unter der<br />

Bedingung, diesen Betrag nach einer gewissen<br />

Zeit wieder zurückzugeben, dann scheint es,<br />

dass dieselben halachot gelten wie bei einem<br />

Darlehen, obwohl es ‚Geschenk‘ genannt wird.<br />

4. Kapitel – Wer muss<br />

Ma’asser geben<br />

Knappe Parnassa<br />

1) Einige Posskim sind der Meinung, dass<br />

jeder verpfl ichtet ist, Ma’asser zu geben,<br />

solange er Brot und Wasser hat 7 . Andere<br />

hingegen sind der Meinung, dass derjenige<br />

vom Ma’asser-Geben befreit ist, der ein so<br />

knappes Einkommen hat, dass er auf hilfe<br />

von anderen angewiesen ist und der nur das<br />

nötigste für sich und seine Familie hat. 8<br />

Einige schreiben jedoch, dass es dennoch richtig<br />

ist, Ma’asser zu geben, denn schlussendlich<br />

verliert man durch das Ma’asser-Geben nichts,<br />

da das Geld sonst auch für unnötige Dinge<br />

ausgegeben werden muss 9 .<br />

2) Eine Person, die nur ein sehr knappes Einkommen<br />

hat, kann die Grundausstattung der<br />

Wohnung, wie Kühlschrank, Waschmaschine,<br />

ofen, Betten, schränke, stühle und desgleichen,<br />

als Ausgaben anrechnen, die sie von<br />

ihrem Einkommen abziehen kann, bevor sie<br />

das Einkommen ma’assert. sie darf aber nicht<br />

die neusten und teuersten Produkte kaufen 10 .<br />

(Endnotes)<br />

1 Raw Salman Nechemja Goldberg.<br />

2 Raw J.J. Fischer.<br />

3 Psakim von Raw Schlomo Salman Auerbach.<br />

4 In Gittin 37b, im Rambam, im Minchas Chinuch und<br />

an vielen anderen Stellen ist ersichtlich, dass die Schuld<br />

verfallen ist und es nun ein Geschenk ist.<br />

5 Raw Jitzchak Silberstein.<br />

6 Raw Eljaschiw.<br />

7 Teschuwot Wehanhagot laut dem Aruch Haschulchan, so<br />

ist es auch im Pele Joez ersichtlich.<br />

8 Teschuwot Wehanhagot. Siehe auch was er im Namen<br />

des Gri’s von Brisk bringt.<br />

9 Teschuwot Wehanhagot im Namen des Chason Isch.<br />

10 Minchat Zwi.<br />

Millionen von Kilometern hinaus in das All<br />

fl ogen und von dort Satellitenfotos zurückschickten.<br />

Jeder stern kann ganze Galaxien<br />

voller Planeten um sich haben, wie unsere<br />

sonne oder noch mehr mit Kometen, Monden<br />

und Asteroiden.“ nina lächelte. „Wisst ihr,<br />

haschem betrachtet jeden Jehudi wie einen<br />

stern. ihr seid nicht nur ein kleiner Punkt<br />

im Universum. Jede von euch ist ein stern,<br />

eine ganze Welt, ein unersetzlicher Teil in<br />

haschems schöpfung.“<br />

<strong>Die</strong> Grillen zirpten laut, als die Mädchen in ihr


<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

haus kamen. niemand wollte etwas Dummes<br />

sagen und das magische Gefühl zerstören, das<br />

nina ihnen gegeben hatte. noch als sie leise<br />

in ihre Betten stiegen und schema sagten,<br />

reichten ihre Gedanken bis in den himmel.<br />

***<br />

„Wie war es im camp, Rifki? Was habt ihr<br />

gemacht?“<br />

Rifki hatte einen fernen Blick in den Augen.<br />

„ Das camp war wundervoll, Rochel Lea.<br />

Einfach wundervoll“, wiederholte sie, als sie<br />

ihre Augen schloss und lächelte.<br />

„Was war dann so toll daran?“ fragte Rochel<br />

Lea. „ Deine Reisetasche ist schmutzig geworden<br />

Und du hast sie eben erst gekauft“,<br />

sagte sie vorwurfsvoll.<br />

„Meine Reistasche? Ach, das war vor einer<br />

Ewigkeit, als wir einkaufen gegangen sind<br />

und ich mich so für diese Flamingos interessiert<br />

habe. Was macht es aus, wenn ich ein<br />

18<br />

wenig schmutz auf meinem Koffer habe? Es<br />

stört wirklich nicht. seither habe ich mich<br />

verändert.“<br />

Rochel Lea schaute sich ihre grosse schwester<br />

sorgfältig an. „<strong>Die</strong> gleichen haare, vielleicht<br />

ein wenig länger. Das gleiche Gesicht, vielleicht<br />

ein wenig sonnenverbrannt. <strong>Die</strong> gleiche<br />

Brille ... vielleicht ein wenig verbogen. ich<br />

denke nicht, dass du dich verändert hast.“<br />

Rifki schaute sie mitleidig an. „oh Rochel<br />

Lea, die grössten Veränderungen sind drinnen.<br />

Das sagt nina. sie war wunderbar – die beste<br />

Madricha, die man sich vorstellen kann.“<br />

„ich will nur wissen, wohin ihr auf euren<br />

grossen Ausflug gegangen seid.“<br />

„oh, wir gingen in irgendeinen Park. Doch<br />

das Wichtigste war, dass es dieses Mädchen<br />

gab ...“ Rifkis Augen waren weit offen, als<br />

sie begann zu erklären. „ich kann dir ihren<br />

namen nicht sagen, sonst wäre es Laschon<br />

Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 /1. Juli 2011<br />

hara, doch sie nervte mich den ganzen sommer<br />

bis zu jenem Ausflug. Doch dann auf<br />

dem Ausflug sass ich neben ihr im Bus und<br />

dann schlief ich auch im gleichen Zelt wie<br />

sie. Das ganze war ninas idee, weisst du. ich<br />

war bereit zum schlafen, lag<br />

in meinem schlafsack und<br />

die Mücken summten um<br />

mich herum. Dann dachte<br />

ich, ich hörte ein Tier neben<br />

dem Abfall und plötzlich<br />

konnte ich nicht mehr schlafen.<br />

ich stand leise auf und<br />

nahm meine Taschenlampe<br />

hervor. ich beschloss, wach<br />

zu bleiben, bis die sonne<br />

aufging.<br />

„Als ich das Zelt mit der<br />

Taschenlampe absuchte,<br />

sah ich ,wie sich diese nervensäge<br />

auch aufsetzte. ich<br />

dachte mir, dass ich mich<br />

am besten wieder hinlege<br />

und so tue, als schliefe ich,<br />

sonst steckte ich mit dieser<br />

nervensäge fest. Doch sie<br />

sah mich und ...“<br />

Rochel Lea unterbrach sie.<br />

„Also hast du dich umgedreht<br />

und bist eingeschlafen.<br />

Tolle Geschichte, Rifki.“<br />

„nein. Eigentlich sprach<br />

nina viel zu uns über Gefühle<br />

und dass wir uns überlegen<br />

sollen, wie der andere<br />

sich fühlt. Also dachte ich<br />

mir, dass sie vielleicht einsam<br />

oder verängstigt ist, und<br />

schlich auf Zehenspitzen zu<br />

ihr hinüber. ich setzte mich<br />

neben sie und sah, wie sie<br />

eine Träne wegwischte. Es<br />

stellte sich hinaus, dass sie<br />

recht einsam war und eine<br />

sehr schwierige Zeit im<br />

camp gehabt hatte. Und<br />

bevor wir uns umsahen, war<br />

es draussen hell geworden.“<br />

„Doch drinnen im Zelt hatte<br />

ich eine neue Freundin gefunden.<br />

Das ist das richtige Licht. Verstehst<br />

du, es handelt sich alles um Zuhören und ...“<br />

Rochel Lea unterbrach sie wieder. „hat das<br />

Tier dann den Abfall gegessen?“<br />

„Welchen Abfall? Ach ja. Alles war durcheinander,<br />

doch das war nicht die hauptsache<br />

der Geschichte. Was ich sagen wollte, war ...“<br />

„Was hast du sonst noch gemacht?“ fragte<br />

Rochel Lea. „hattet ihr einen colourwar?“<br />

„natürlich hatten wir einen colourwar. <strong>Die</strong><br />

Gruppen waren Emes und schalom, Wahrheit<br />

und Frieden. Jede Gruppe musste ein<br />

Plakat machen, ein Lied und ein spiel, um<br />

den Richtern zu beweisen, was wichtiger ist,<br />

Emes oder schalom. Du hättest das Emes-


Nr. <strong>26</strong>, 29. Siwan 5771 / 1. Juli 2011<br />

In der Tora finden wir zweimal, wie ein Blick<br />

zum himmel den Klall Jisrael vor einer strafe<br />

oder einem Unglück verschonte. Beim ersten<br />

Mal geschah das beim Krieg gegen Amalek.<br />

<strong>Die</strong>ser Krieg wurde von Jehoschua geführt<br />

und die Bne Jisrael beteiligten sich. Der sieg<br />

oder Verlust im Krieg hing aber nicht von der<br />

Kriegsführung oder der Kraft der Krieger<br />

ab, sondern nur - wie der Passuk es darlegt -<br />

von den händen von Mosche. hielt Mosche<br />

Rabenu seine hände zum himmel empor,<br />

konnten die Krieger den Feind bezwingen,<br />

liess er seine hände aber hinunterhängen,<br />

führte der Feind Amalek.<br />

chasal fragen: „Führen denn die hände von<br />

Mosche den Krieg?“ Und antworten, dass<br />

die hände von Mosche wirklich nur auf die<br />

Augen Klall Jisraels hinweisen. Denn solange<br />

die Bne Jisrael ihre Augen und ihre hoffnung<br />

in Richtung des himmels zu haschem richteten<br />

und sich ganz ihrem Vater im himmel<br />

unterwarfen, gewannen sie. Wandten sie ihre<br />

Augen jedoch vom himmel ab, mussten sie<br />

einen Verlust verzeichnen. sie verloren sofort<br />

ihre sijata Dischmaja.<br />

Gegen Ende von Parschat Chukat finden wir<br />

die zweite stelle, bei der die Bne Jisrael ihre<br />

Augen zum himmel erheben mussten, um<br />

vor Unglück bewahrt zu werden. Es war die<br />

kupferne schlange, die Mosche anfertigen<br />

musste, um dadurch die Jehudim vor tödlichen<br />

schlangenbissen zu bewahren. haschem sagte<br />

zu Mosche, dass der Blick auf die schlange<br />

den Gebissenen vom Tod retten würden. Und<br />

auch hier war es nicht der Blick zur schlange,<br />

sondern der Blick zum himmel bedeutete die<br />

volle Unterwerfung unter den Willen G“ttes,<br />

denn es ist klar, dass eine kupferne schlange<br />

keine hilfe und heilung bringen kann.<br />

<strong>Die</strong> Psukim wollen uns also lehren, wie<br />

wir uns vollständig auf haschem verlassen<br />

müssen.<br />

im sefer nefesch hachajim werden diese<br />

zwei stellen als Grundsatz für unsere tägliche<br />

Tefilla gebracht. Er erklärt, dass wir hier nicht<br />

bloss sehen, wie sehr sich der Mensch mit<br />

vollständigem Bitachon auf seinen schöpfer<br />

19<br />

Eine kupferne Schlange und<br />

wie man dawenen sollte<br />

Team sehen sollen, alle ganz in weiss, wie sie<br />

über die hügel marschierten.“ Rifki schwang<br />

ihre Arme vor und zurück, als sie sich an den<br />

Marsch erinnerte. „Und sie sangen so laut sie<br />

konnten. Es war als ob die Wahrheit vorwärts<br />

marschierte. Und dann kommt schalom, von<br />

hinter den Lagerhäusern hervorgetanzt. Das<br />

war unser Team. Wir waren alle blau gekleidet<br />

und wir tanzten Arm in Arm. Das zeigte, dass<br />

wir friedlich waren miteinander. Verstehst du,<br />

gucav ,arp<br />

,ej<br />

verlassen sollte. Das soll uns auch eine Anleitung<br />

geben, auf welche Weise wir unsere<br />

Tefillot verrichten und welche Kawanot wir<br />

dabei haben sollten.<br />

Wir Jehudim sind Teil einer grossen Armee,<br />

die in den Krieg zieht. Ein Krieger muss<br />

während des Kriegs auf seinen persönlichen<br />

Willen verzichten und sollte nur eine einzige<br />

sache im Kopf haben: Er muss für die Ehre<br />

und für das Land des Königs kämpfen. Wird<br />

er von seinen eigenen interessen angetrieben,<br />

so ist er kein guter soldat.<br />

Obwohl wir in unserer Tefilla Bitten für persönliche<br />

Bedürfnisse finden, sollten wir unsere<br />

Kawana eigentlich nur auf die ‚Bedürfnisse‘<br />

unseres schöpfers richten.<br />

Reb chajim Wolozin sZl. erklärt, dass wir<br />

für jede persönliche Bitte und für jeden<br />

persönlichen schmerz dennoch zu haschem<br />

dawenen können. Er unterteilt diese Bitten in<br />

zwei verschiedene Gruppen. Es gibt Zarot,<br />

die den Klall betreffen und zu einem ‚chilul<br />

haschem‘, einer Entweihung von G“ttes<br />

namen, führen. Es kann teilweise auch sein,<br />

dass persönliche Bedrängnisse einen chilul<br />

haschem herbeiführen. Bei einer solchen Bitte<br />

sollte man die eigenen sorgen ignorieren und<br />

dafür dawenen, dass der name G“ttes nicht<br />

entweiht werden soll.<br />

<strong>Die</strong>sen Teil können wir dem Krieg gegen<br />

Amalek entnehmen. Dort handelte es sich um<br />

einen überdimensionalen chilul haschem,<br />

sowie chasal uns sagen, dass sich alle Völker<br />

der Welt zuvor vor haschem fürchteten<br />

und seine herrschaft akzeptierten. niemand<br />

hätte es gewagt, gegen den Klall Jisrael in<br />

den Krieg zu ziehen. sicher war es aber auch<br />

Rochel Lea?“<br />

„hattet ihr keine Wettkämpfe oder etwas<br />

Echtes gemacht? ich meine, wie konnten die<br />

Richter entscheiden, wer gewonnen hat?“<br />

„Es geht nicht ums Gewinnen. Es geht darum,<br />

dass man spass hat, zusammen arbeitet und<br />

etwas lernt.“<br />

Rochel Lea schaute sie misstrauisch an.<br />

„Dürfen die Gewinner nicht einmal zusätzlich<br />

schwimmen gehen? oder erhalten Glacé?“<br />

<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

eine persönliche Gefahr für die Jehudim,<br />

denn Amalek war eine gefürchtete Macht.<br />

Deshalb sagt der Passuk, dass der sieg von<br />

Klall Jisrael davon abhängig war, ob ihre<br />

Kawana bei der Kriegführung, voll und ganz<br />

zum himmel gerichtet war und sie nur wegen<br />

der Entweihung von G“ttes namen kämpften<br />

und nicht wegen persönlichen Befürchtungen.<br />

<strong>Die</strong> Tora lehrt uns dabei, dass eine Tefilla viel<br />

eher angenommen wird, wenn man das herz<br />

zum himmel richtet und wegen der Entweihung<br />

von G“ttes namen dawent.<br />

Es gibt aber auch andere persönliche Bitten,<br />

die nicht wirklich einen chilul haschem<br />

verursachen. Wie ist es möglich, auch diese<br />

Bitten, ‚zum himmel zu richten‘ und nicht für<br />

sich selbst, sondern für die Ehre von hkb“h<br />

zu dawenen?<br />

Der nefesch hachajim erklärt, dass wir diesen<br />

Teil der Tefilla von der kupfernen Schlange in<br />

unserer Parscha lernen können. chasal lehren<br />

uns, dass der schmerz eines Jehudi auch einen<br />

schmerz im himmel auslöst. haschem fühlt<br />

jeden schmerz eines Jehudi und bedauert<br />

ihn. ist ein Mensch also wegen irgendeiner<br />

sache bedrückt und möchte dafür dawenen,<br />

hat er auch die Möglichkeit, seinen eigenen<br />

schmerz zu ignorieren und sich den schmerz<br />

der schechina zu herzen zu nehmen. stellt er<br />

sich nun zum Dawenen hin, sollte er für den<br />

schmerz der schechina dawenen, während er<br />

seinen eigenen schmerz ignoriert.<br />

Das können wir bei der kupfernen schlange<br />

in unserer Parscha sehen. <strong>Die</strong> verschiedenen<br />

Jehudim in Klall Jisrael wurden von schlangen<br />

gebissen. Es handelte sich dabei aber nicht<br />

um einen chilul haschem, denn es handelte<br />

sich um eine persönliche Bestrafung der<br />

verschiedenen Jehudim. haschem zeigte ihnen<br />

aber, auf welche Weise sie viel eher von<br />

ihrem schmerz befreit werden: Wendet Euer<br />

herz dem himmel zu! Dawent nicht wegen<br />

dem eigenen Leid, sondern bittet darum, dass<br />

die schechina von ihrem schmerz befreit<br />

werden soll!<br />

Ch. B.<br />

Rifki seufzte. „Rochel Lea, weisst du was,<br />

wir stehen auf verschiedenen seiten. Verstehst<br />

du, was ich meine? Komm hilf mir, meine<br />

Reisetasche hinauf zu schleppen. sorge dich<br />

nicht, ich werde den schmutz aufräumen.“<br />

Rochel Lea griff nach einem Griff und zog<br />

daran. „hoffentlich wird es wieder ganz sauber.<br />

Erinnere dich, du hast Mami überzeugt,<br />

dass du neues Gepäck brauchst, weil das so<br />

wichtig ist, wenn man ins camp geht.“


“<br />

hlita<br />

<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

Rifki schaute ihre schwester an. „Das war die<br />

alte Rifki. ich habe dir gesagt, dass ich mich<br />

verändert habe.“<br />

„Wenn ich ins camp gehe, dann werde ich<br />

dort nur meine Kleider ändern“, sagte Rochel<br />

Lea ernsthaft.<br />

„Das habe ich auch gedacht“, lachte Rifki zu<br />

sich selbst. „Warte nur ab.“<br />

Und was geschah mit nina? sie kam übermüde<br />

aus dem camp zurück, doch sie war sehr sehr<br />

froh. sie hatte das Leben im Freien genossen<br />

und sie hatte es geliebt, die Mädchen kennen<br />

zu lernen und Frau stolz hatte ninas originellen<br />

stil bewundert. sie ging im nächsten<br />

Jahr zurück ins camp und dann noch einmal<br />

und gab jedem Mädchen das Gefühl, dass es<br />

wirklich die „créme de la créme“ war, mit<br />

passendem Gepäck oder auch nicht.<br />

nina wurde später eine Lehrerin. Vielleicht<br />

hattest du das Glück, sie als Lehrerin zu haben.<br />

sie ist diejenige, die dir in die Augen schaut<br />

und sich für dich interessiert und denkt, dass<br />

du ein „star“ bist.<br />

Und nein, sie hat immer noch keine Löcher<br />

in den ohren.<br />

Übersetzt aus „Normal“ von Reva Rubinstein, mit<br />

Erlaubnis von Feldheim Publishers.<br />

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